DE2548194C3 - Mischung für Gleitmaterial - Google Patents
Mischung für GleitmaterialInfo
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Description
{M[OP(RR')O],|„
worin χ für 2 oder 3, M für ein zwei- oder
dreiwertiges Metall, R und R' für Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkylaryl- oder Arylreste stehen, carboranhaltige >o
Verbinduneenderallffemeinen Formel II
worin
R-X-R
X = —C C-
-CB1nH1nC-
R = — H. -CH5. -CH2OH.
-CH5OH oder -COOH
-CH5OH oder -COOH
bedeuten, oder der allgemeinen Formel III
-FOCCB1nH111OCORJ-
-FOCCB1nH111OCORJ-
worin /ι = 5 bis IO für Oligomerc, η = 200 bis 300
für Polymere,
■O -
CHj
c ·:
CU,
O
O
HN
NH
MN
NH
— HN-< O
oder
— HN-< O
O V-NH-
O V-NH-
bedeutet
2. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Polyphenylchinoxalin eine Verbindung
enthält, worin ;r = 50 bis 300, R fehlt, oder
-O-. -SO2-. —CO.
-O-. -SO2-. —CO.
Ar = —< C?
oder
bedeutet.
-,o Die Erfindung bezieht sich auf Mischungen für
Glcitmaterialien.
Die Gleilmaterialien vereinigen in sich die Eigenschaften
der festen Schmiermittel und der Konstruktionsmaterialien. Sie sind bestimmt für die Herstellung
ϊϊ von Erzeugnissen, beispielsweise von Wälzlagerkäfigen,
Gleitlagerbuchsen und verschiedener Teile der Zahnradübersetzungen, die unter den Bedingungen der
Trockenreibung betrieben werden.
Die Gleitmaterialien gewährleisten einen niedrigen Mi Reibwert und das Fehlen gewöhnlicher flüssiger oder
konsistenter Schmiermittel.
Der Komplex der den selbstschmierenden Gleilmate^
rialien eigenen Gleiteigenschaften beruht darauf, daß der ganze Reibteil eine in sich geschlossene Schmicrfi-i
masse darstellt.
Diese Materialien werden in solchen Reibbaugruppen betrieben, wo die Verwendung flüssiger Schmiermittel
unmöglich oder unzulässig ist, in verschiedenen
Elekirovakuumerzeugnissen. Elektronengeräten, Bild
werfern, Lagern, die bei hohen Temperaturen arbeiten, usw.
Die bekannten Gleitmaterialien stellt man aus Mehrkomponentenmischungen her, in denen man als
Bindemittel Polymere, solche wie Polyarylate, Polycarbonate, Polyamide oder Polyimide, und als Füllstoffe
bereits bekannte feste Schmiermittel, wie Graphit, Molybdändisulfid, und andere verwendet. Zur Erteilung
der Festigkeit können dem Füllstoff faserige Füllstoffs: Asbest, Glasfasern, Asbestgewebe, zugegeben werden.
Zur Steigerung der Wärmeleitfähigkeit und der elektrischen Leitfähigkeit des Antifriktionsmaterialü,
Verbesserung der Formbarkeit von Erzeugnissen aus diesem, Erhöhung der Härte gibt man dem Füllstoff
metallische Pulver von Molybdän, Kupfer, Nickel oder anderer Metalle zu.
Die genannten Füllstoffe gibt man dem Gleitmaterial sowohl einzeln als auch in Kombination miteinander zu.
Der Gehalt an FCÜstoff in dem Gleitmaterial kann in
recht breiten Grenzen liegen, wobei seine optimale Menge in Abhängigkeit von den von dem herzustellenden
Erzeugnis geforderten Eigenschaften bestimmt wird.
Es sind eine Reihe von Mischungen für Gleitmateria lien, bestimmt für den Betrieb unter den Bedingungen
der Trockenreibung, bekannt (»Mater. Eng.«, 1971, 74, Nr. 2, 26-31; Des Eng. [Can], 1971, 17, Nr. 5, 64-65;
US-PS36 52 409).
Solche Mischungen bestehen aus einem polymeren Bindemittel, aus Polymeren verschiedener Klassen, und
Füllstoffen, festen Schmiermitteln (Molybdändisulfid, Graphit usw.).
Es sind auch Gleitmaterialien bekannt, in denen man
als Bindemittel Polyimide in Kombination mit Polyarylaten
und aromatischen Polyamiden verwendet (SU-PS 3 79 592,US-PS 36 29 103).
Einer der Hauptnachteile, die den genannten Gleitmaterialien eigen sind, ist ihre ungenügende
Thermostabilität. Bei einer Erhöhung der Temperatur auf 2500C kommt es zu einer allmählichen Verschlechterung
der Eigenschaften der Gleitmaterialien, wodurch
ίο das Gewicht der Erzeugnisse abnimmt und ihre
Betriebsfähigkeit sinkt.
Die DE-OS 23 13 835 betrifft ein temperaturbeständiges
selbstschmierendes Antifriktionsmaterial für Trokkenreibung, bestehend aus einem Polymerbindemittel,
das sin Härtungsprodukt aus einem Gemisch von Polyphenylenphenylsiloxan-Oligomerem und PhenolphthaleinphenoI-Formaldehyd-Oligomerem
darstellt. Füllstoff ist ein selbstschmierender Füllstoff oder ein Gemisch davon mit anderen Füllstoffen. Produkte
aus diesem Material haben eine höhere Temperatur- und Wärmebeständigkeit. Allerdings ist ein niedriger
und stabiler Reibungskoeffizient nur bis 2500C gewährleistet,
auch sind die Verschleißfestigkeit und die physiko-mechanischen Eigenschaften, verglichen mit
■ 25 dem aus der erfindungsgemäßen Mischung hergestelltem Material, nicht genügend hoch.
Hauptvorteii des aus der erfindungsgemäßen Mischung
hergestellten Materials ist, daß es hohe Wärmebeständigkeit bei Reibung und hohe Festigkeitswerte in sich vereinigt, weshalb es bei Temperatur bis zu
350° C und hohen Geschwindigkeiten (über 1 m/sec) bei ausreichender Verschleißfestigkeit eingesetzt v/erden
kann (siehe Tabelle).
Material
Brinell- | Schlag |
härte | zähigkeit A |
IIB kg/cm2 | kg· cm |
cm' | |
28 | 2,8-3,5 |
18 | 1,5-2,5 |
Linearer Verschleiß unter Verwendung einer Prüfmaschine mit Stirnreibung bei -2 kg/cm2 und
~ 2 m/sec bei
~ 2 m/sec bei
200
300
350
Beispiel 1 Erfindung ■
Beispiel 1 (a) der
DE-OS 23 13 835
Beispiel 1 (a) der
DE-OS 23 13 835
0,8-10 ■'
1,25· 10"
1,25· 10"
1,6-ΙΟ"'
1,8-10 '·
1,8-10 '·
2,5-10"
über 3,5-10
über 3,5-10
Ziel der F.rfindung ist es, eine Mischung für Gleitmaterial zu entwickeln, welches einen niedrigen
und stabilen Reibungskoeffizienten bis zu einer Temperatur von 3500C aufweist.
Das genannte Ziel wurde erreicht durch die Entwicklung einer Mischung für Gleitmaterial auf Basis
polymere Bindemittel und Gleitfüllstoffe, welche erfindungsgemäß 5 bis 98 Gewichtsteile Polyphenylchinoxa-Hn,
1 bis 94 Gewichtsteile Gleitfüllstoff, 0 bis 40 Gewichtsteile verfestigenden Füllstoff, 0,1 bis 10
Gewichtsteile modifizierenden Zusatz enthält, wobei man als letzteren folgende Verbindungen verwendet:
Terephthalaldehyd, Pyromellitsäuretetranitril, Metallpolyphosphinate
der allgemeinen Formel I
worin χ — 2 oder 3 ist, M ein zwei- oder dreiwertiges
Metall bedeutet, R und R' für Alkyl-, Cycloalkyl-, Alfcylaryl* oder Arylreste stehen, earboranhaltige
Verbindungen der allgemeinen Formel 11
RXR
worin
X = C
R =
-C6H5OH
O
B1nH1n
B1nH1n
CB111H1nC
C6H5,
oder
oder
-COOH
bedeuten, oder der Formel III
worin η ~ 5 bis 10 Tür Oligomerc, η - 200 bis 300
für Polymere Ist und
R = —O—< O V-O-
V /
CH3
—Ο
—O
O V-O-
I
CH3
CH3
C=O
— HN-if O y— NH-
—HN-< O >— O—<
O >—NH-
bedeuten, außerdem kann R für
— HN-
^-CH,
HN
SCW O
NH-
NH
25
JO
35
4 j
stehen.
Alkylrest bedeutet insbesondere geradkettige oder verzweigte Reste mit d bis Ci8 und Cyeloresle mit C6.
Die genannten modifizierenden Stoffe können in der Mischung sowohl einzeln als auch in verschiedener
Kombination miteinander enthalten sein.
Die erfindungsgemäße Mischung für Gleitmaterialien aus Polyphenylchinoxalin im Verein mit den obengenannten
modifizierenden Zusätzen erteilt dem Gleitmaterial einen niedrigen und stabilen Reibungskoeffizienten
in einem breiten Temperaturbereich bis zu 350°C.
Unter dem Begriff Polyphenylchinoxalin sind bekannte Polymere (P.M. Hergenrother, Macromole-
60
65 cules, 7,575,1974) der allgemeinen Formel
ίο zu verstehen, worin η = 50 bis 300, R fehlt oder
—O—, —SO,—, —CO—,
—O—, —SO,—, —CO—,
15 Ar= —< O
bedeutet; R kann außerdem — S — bedeuten, Ar kann
m-C6H4,
oder
Die Polyphenylchinoxaline besitzen hohe Temperaturwcchselbeständigkeit
und Wärmebeständigkeit, sind gegen die Wirkung chemischer Reagenzien stabil, lassen
sich leicht zu Erzeugnissen verarbeiten. So wies beispielsweise das aus 3,3',4,4'-TetraaminodiphenyIester
und 1,4-Bis-(phenylglyoxalyl)-benzol erhaltene Polyphenylchinoxalin vom Molekulargewicht ~80 000 mit einer
Viskosität im m-Kresol von T\rcd = 0,83 dl/g einen
Erweichungspunkt (nach den thermomechanischen Kurven) von ?SO°C auf. Die thermogravimetrischen
Prüfungen dieses Polymeren an der Luft bei einer Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs von 4,5°/min
haben ergeben, daß der Wärmeabbau des Polymeren bei einer Temperatur von 500° C einsetzt.
Als Gleitfüllstoffe kann die Mischung Stoffe sov/ohl
mineralischer als ?uch künstlicher Herkunft enthalten, die Gleileigenschaften aufweisen. Die wichtigsten
Vertreter dieser Gleitfüllstoffe, der festen Schmiermittel, sind Graphit oder Molybdändisulfid.
Die genannten Füllstoffe sind in dem Gleitmaterial
sowohl einzeln als auch in Kombination miteinander sowie zusammen mit verfestigenden Füllstoffen, wie
Asbest oder Metallpulver, enthalten. Die in dem Glcitmalcrial verwendeten Metallpulver können einen
verschiedenen Dispersitätsgrad aufweisen. So verwcndet man kolloides Silber mit eitlem Dispersilätsgrad von
0,1 bis 1,5 μπι; andere Metallpulver können einen
bedeutend größeren Dispersitälsgrad aufweisen. Die Menge der zuzugebenden Metallpulver wird durch die
an das Gleitmaterial gestellten konkreten Forderungen in
bestimmt.
Unter dem Begriff Metallpolyphosphinate sind bekannte Polymere der allgemeinen Formel
|M[OP(RR')O],|,. |5
worin M ein zwei- oder dreiwertiges Metall bedeutet, .v
für 2 oder J. R und R' für Alkyl-. Cycloalkyl-, Alkylaryl nrlpr Arvjrpctp steht. ?.u vergehen ^R. P. B ! ο c k, !nor".
Macroniol Revs. 1.115[197O]).
Als carboranhaltige modifizierende Zusätze sind erfindungsgemäß Verbindungen, wie o-Carboran,
ni-Carboran, Phenyl-o-carboran, m-Carboransäure,
Dioxydiphenyl-carboran, Dioxymethyl-carboran, carboranhaltige Polyester auf der Basis von m-Carborandicarbonsäuredichlorid
oder der folgenden Bisphenole: Hydrochinon. 4,4'-Dioxydiphenyl-2,2-propan (Dian),
Phenolphthalein oder andere, carboranhaltige Polyamide auf der Basis von m-Carboransäuredichlorid und
p-Phenylendiamin, 4,4'-Diamjnodiphenyl (Benzidin), 4,4'-Diaminodiphenylester, 9,9-Bis-(4-aminophenyl)fluo- Jo
ren oder andere enthalten. Die genannten carboranhaltigen Verbindungen sind auch bekannte Stoffe.
Es sind verschiedene Varianten der Zusammensetzung der Mischungen möglich.
Eine Mischung der folgenden Zusammensetzung: 40 Gewichtsteile Polyphenylchinoxalin. 2 Gewichtsteile
Terephthalsäurealdehyd und 58 Gewichtsteile Graphit. Die Mischung wird für die Herstellung von Wälzlagerkäfigen
und Wälzlagerbuchsen verwendet:
eine Mischung der folgenden Zusammensetzung: 20 Gewichtsieile Polyphenylchinoxalin, 0,2 Gewichtsteile
Pyromellitsäuretetranitril und 79.8 Gewichtsteile
Molybdändisulfid;
eine Mischung der folgenden Zusammensetzung: 20 Gewichtsteile Polyphenylchinoxalin, 10 Gewichtsteile Manganpolydiphenylphosphinat; eine Mischung der folgenden Zusammensetzung: 40 Gewichuteile Polyphenylchinoxalin, 2 Gewich tsteile carboranhaltiges Polyamid, erhalten aus Metacarboransäuredichlorid und 9,9-Bis-(4-aminophenyl)fluoren, und 58 Gewichtsteile Graphit Die Mischung wird für die Herstellung von Wälzlagerkäfigen und Wälzlagerbuchsen verwendet; eine Mischung der folgenden Zusammensetzung: 40 Gewichtsteile Polyphenylchinoxalin. 0.8 Gewichtsteile carboranhaltiges Polyamid, erhalten aus Metacarboransäuredichlorid und 9,9-Bis-(4-aminophenyl)fluoren. 0,4 Gewichsteile Zinkpolydihepiylphosphinat. 58,8 Gewichtsteile Graphit; eine Mischung der folgenden Zusammensetzung: 98 Gewichtsteile Polyphenylchinoxalin, 1 Gewichtsteil Terephthalsäurealdehyd, 1 Gewichtsteil Graphit. Die Mischung verwendet man für die Herstellung von Zahnrädern:
eine Mischung der folgenden Zusammensetzung: 20 Gewichtsteile Polyphenylchinoxalin, 10 Gewichtsteile Manganpolydiphenylphosphinat; eine Mischung der folgenden Zusammensetzung: 40 Gewichuteile Polyphenylchinoxalin, 2 Gewich tsteile carboranhaltiges Polyamid, erhalten aus Metacarboransäuredichlorid und 9,9-Bis-(4-aminophenyl)fluoren, und 58 Gewichtsteile Graphit Die Mischung wird für die Herstellung von Wälzlagerkäfigen und Wälzlagerbuchsen verwendet; eine Mischung der folgenden Zusammensetzung: 40 Gewichtsteile Polyphenylchinoxalin. 0.8 Gewichtsteile carboranhaltiges Polyamid, erhalten aus Metacarboransäuredichlorid und 9,9-Bis-(4-aminophenyl)fluoren. 0,4 Gewichsteile Zinkpolydihepiylphosphinat. 58,8 Gewichtsteile Graphit; eine Mischung der folgenden Zusammensetzung: 98 Gewichtsteile Polyphenylchinoxalin, 1 Gewichtsteil Terephthalsäurealdehyd, 1 Gewichtsteil Graphit. Die Mischung verwendet man für die Herstellung von Zahnrädern:
eine *yiischung der folgenden Zusammensetzung: as
25 Gewichtsteile Polyphenylchinoxalin. 2,5 Gewichtsteile ZinkpolydiphenylphoEphinat, 60 Gewichtsteile
Molybdändisulfid 5 Gewichtsteile Graphit, 5 Gewiclitsteile hochdisperser Kohlenstoff, 2,5
Gewichtsteile metallisches Zinkpulver. Die Mischung verwendet man für die Herstellung von
Gleillagerbuchsen.
Verschiedene Varianten der Zusammensetzung der Misöliung entsprechen den vielseitigen Forderungen,
die an Glcitmaterialien gestellt werden. So führt die Zugabe metallischer Pulver zu einer Verbesserung der
Verarbeitbarkeit der Mischung, zur Erhöhung der Wäniie- und der elektrischen Leitfähigkeit des Gleitmaterials.
Aus den erhaltenen Mischungen können verschiedene Trockenreibungsteile und -baugruppen, wie selbstschmiercnde
Wäblagerkäfige oder Glcitlagerbuchsen. gepreßt werden.
Bereits während des Fressens kann man ein Teil erhalten, das den geforderten Dimensionen genau
pntcnri^hl \ync in prcloi' [ jfiie illif t!uS ΠΙίΓ ΐίϊϊ^Λ'''Λίίί0Γϊ'ΐη
Schwinden des Materials zurückzuführen ist.
Möglich ist es auch. Zahnräder herzustellen, die hohe Rotationsgeschwindigkeiten der Welle gewährleisten
können.
Die Prüfung der aus den genannten Mischungen erhaltenen Gleitmalcrialien hat ergeben, daß sie einen
Reibungskoeffizienten bei einer Temperatur von 35O0C von 0,02 bis 0.12 aufweisen und den Betrieb der
Trockenreifringsbaugruppcn bei diesen Temperaturen
gewährleisten.
Die Herstellung der Mischung für Gleitmaterial und die Herstellung von Erzeugnissen aus dieser erfolgt
nach konventionellen Methoden zur Herstellung von Mischungen und ihrer Verarbeitung sowohl durch
Pressen unter Druck als auch im Gußverfahren. Dabei erhält man Gleitmaterial in Form von Tabletten, Stäben.
Buchsen. Käfigen oder anderen Erzeugnissen.
Die Polyphenylchinoxaline vermischt man mit den obengenannten modifizierenden Zusätzen in der Weise,
daß ein unmittelbarer Kontakt während des Rührens zustandegebracht wird. Eine solche Umsetzung des
Polyphenylchinoxalins mit den chemischen Zusätzen erfolgt sowohl im Medium eines organischen Lösungsmittel
als auch durch chemisches Vermischen.
Die erfindungsgemäße Mischung für Gleitmaterial bereitet man durch Vermischen, beispielsweise auf einer
Schwingmühle, von Polyphenylchinoxalinpulver mit den modifizierenden Zusätzen und den Füllstoffen. Das
Vermischen der genannten Komponenten wird bis zur Erzielung eines homogenen Gemisches durchgeführt.
Die bereitete Mischung unterwirft man dem Pressen bei einer Temperatur von 350 bis 450°C und einem Druc!.
von 600 bis 2800 kp/cm2.
Unter den Bedingungen der Trockenreibung wird das Gleitmaterial sowohl der thermischen als auch der
mechanischen Einwirkung ausgesetzt Unter diesen Bedingungen erteilt das Polyphenylchinoxalin im Verein
mit den genannten modifizierenden Zusätzen dem Gleitmaterial einen niedrigen und stabilen Reibungskoeffizienten
in einem breiten Temperaturbereich. Diese Materialien arbeiten stabil in Trockenreibungsbaugruppen
bis zu einer Temperatur von 3500C, während die bekannten Gleitmaterialien den Betrieb der Reibungsbaugruppen
bis zu Temperaturen von 220 bis 2400C gewährleisten.
Die Zugabe der obengenannten modifizierenden Zusäize führt zur Stmkiurierung des Poiyphenyichinoxalins
und als Folge dessen zur Erhöhung der Wärmebeständigkeit des Gleitmaterials und Verbesserung
seiner physikalisch-mechanischen Eigenschaften.
Man bereitete eine Mischung durch Vermischen der Komponenten auf einer Schwingmühle. Aus der
Mischung wurden Proben in Form von Buchsen mit einem Außendurchmesser von 22 mm und einem
Innendurchmesser von 12 mm gepreßt. Die Untersuchung
der Reibung der gepreßten Proben wurde bei Stirnreibung gegen Stahl durchgeführt. Die lineare
Geschwindigkeit betrug 2 m/s, die Beanspruchung 2 kp/cm2.
Die Zusammensetzung der Mischung für das Gleitmatrial
ist wie folgt: 40 Gewichtsteile Polyphenylchinoxa'in der Formel
So beträgt beispielsweise der Verschleiß von Material
auf der Basis von Polyphenylchinoxalin, Graphit und carboranhaltigenl Polyamid bei einer Temperatur von
2500C währenü 7 Stunden 0.0170 g, während dieser
ohne carboranhaltiges Polyamid 0,0223 g ausmachte.
Die Gleitmaterialien auf der Basis der erfindungsgemäßen Mischungen besitzen gute Konstruktionseigensch^ien.
So beträgt beispielsweise die Brinellhärte 20 bis 40 kp/mm2, die Biegefestigkeit 500 bis 1500 kp/cm2,
und die spezifische Kerbschlagzähigkeit 5 bis 35 kp · cm/cm2.
Zum besseren Verstehen der Erfindung werden konkrete Beispiele für die Bereitung von Mischung für
Gleitmaterial, die Herstellung von Gleitmaterial aus der genannten Mischung sowie die Prüfergebnisse angeführt.
reich von 150 bis 3500C zwischen 0,05 und 0,06.
Das Gleitmaterial weist eine spezifische Kerbschlagzähigkeit von 5 kp · cm/cm2, eine Brinellhärte von
20 kp/mm2 auf und wird für Käfige und Buchsen der Wälzlager verwendet.
Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 20 Gewichtsteile des in Beispiel I genannten Polyphcnylchinoxalins,
0,2 Gewichtsteile Pyromellitsäuretetranilril, 79,8 Gewichtsteile Molybdändisulfid. Die Proben
werden analog zu Beispiel I bereitet und geprüft.
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 35O0C beträgt 0,06 und liegt in einem Temperaturenbereich
von 150 bis 3500C zwischen 0,048 und 0,06.
20
Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 20 Gewichtsteile des in Beispiel 1 genannten Polyphenylchinoxalins,
10 Gewichtsteile Manganpolydiphenylphosphinat, 70 Gewichtsteile Molybdändisulfid. Es
werden Buchsen bei einer Temperatur von 4000C und einem Druck von 1000 atm gepreßt. Die Proben werden
analog zu Beispiel 1 geprüft. Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 35O0C beträgt 0,06 und liegt in
einem Temperaturbereich von 150 bis 3500C zwischen 0,038 und 0,062.
worin η — 120, erhalten aus 3,3',4,4'-Tetraminodiphenylester
und l,4-Bis-(phenylgIyoxaIyl)-benzol, 2 Gewichtsteile Terephthalaldehyd, 58 Gewichtsteile
Graphit.
Die Mischung wird bei einer Temperatur von 4000C
und einem Druck von 1500 kp/cm2 gepreßt.
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 350° C beträgt 0,056 und liegt in einem Temperaturbe-
Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 40 Gewichtsteile des in Beispiel I genannten Polyphenyl-
■40 chinoxalins, 2 Gewichtsteile carboranhaltiges Polyamid,
erhalten aus m-Carboransäuredichlorid und 9,0 Bis-(4-aminophenyi)fluoren,
58 Gewichtsteile Graphit. Die Proben werden analog zu Beispiel 1 bereitet und geprüft.
•)5 Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von
350° C beträgt 0,025 und liegt in einem Temperaturenbereich von 150 bis 350°C zwischen 0,014 und 0,025.
B e i s ρ i e 1 5
Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 5 Gewichtsteile Polyphenylchinoxalin der Formel
worin π = 180, erhalten aus 3,3'-Dianiinubenzidin und
4,4'-Bis-(phenyIgIyoxalyl)-diphenylester, 4,9 Gewichtsteile Zinkpoiydiphenylphosphinat, 0,1 Gewichtsteil
m-Carboransäure,90 Gewich tsteiie Molybdändisulfidöle
Proben werden analog zu Beispiel 3 bereitet und geprüft.
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 3500C beträgt 0,11 und liegt in einem Temperaturbereich
Von 1 50 bis 3500C zwischen 0,07 und 0,12.
Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 15
Gewichtsleile Pölyphchylchinoxalin der Formel
worin /i = 50, erhalten aus 3,3',4,4'-Tetraaminodiphenylsulfon
und 2,7-Bis-(phenylgIyoxalyl)-fluorenon, 5 Gewichtsteile Zinkpolydiphenylphosphinat, 0,2 Gewichisieile
Phenyl-o-cnrbornn, 50 Gewichtsteile Molybdändisulfid, 15 Gewichtsteile hochdisperser Kohlenstoff,
5 Gewichtsteile pulverförmiges Molybdän, 9,8 Ge-Svichtsteile pulverförmiges Silber. Die Proben werden
bei einer Temperatur von 350°C und einem Druck von
20 1000 atm gepreßt und analog zu Beispiel I geprüft. Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 350°C
beträgt 0,10 und liegt in einem Temperaturbereich von 150 bis 3500C zwischen 0.06 und 0.12.
Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 40 Gewichsteile Polyphenylchinoxalin der Formel
worin η = 120, erhalten aus 3,3',4,4'-Tetraaminobenzophenon
und l,4-Bis-(phenylglyoxalyl)-diphenyl, 3 Gewichtsteile carboranhalliges Polyamid, erhalten aus
m-Carboransäuredichlorid und 4,4'-Diaminodiphenyl, 57 Gewichtsteile Graphit. Die Proben werden analog zu
Beispiel 1 bereitet und geprüft.
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 3500C beträgt 0,027 und liegt in einem Temperaturbereich
von 150 bis 3500C zwischen 0,014 und 0,027.
Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 98 Gewichtsteile des in Beispiel 1 genannten Polyphenylchinoxalins,
1 Gewichtsteil Terephthalaldehyd, 1 Gewichtsteil Graphit. Die Mischung wird bei einer
Temperatur von 3800C und einem Druck von so 660 kp/cm2 gepreßt und analog zu Beispiel 1 geprüft.
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 3500C beträgt 0,06 und liegt in einem Temperaturbereich
von 150 bis 3500C zwischen 0,07 und 0,04. Die
Mischung verwendet man zur Herstellung von Zahnrädem. Das Antifriktionsmaterial aus dieser Mischung
weist eine spezifische Kerbschlagzähigkeit von 35 kp - cm/cm2 und eine Brinellhärte von 30 kp/mm2
auf.
Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 7 Gewichtsteile des in Beispiel 5 genannten Polyphenylchinoxalins,
3 Gewichtsteile Zinkpolydiphenylphosphinat, 5 Gewichtsteile Molybdändisulfid, 30 Gewichtsteile
hochdisperser Kohlenstoff, 20 Gewichtsteiie Graphit, ί Gewichtsteil Asbest, 34 Gewichtsteiie pulverförmrges
Nickel. Die Proben werden analog zu Beispiel 3 bereitet
60 und geprüft.
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 3500C beträgt 0,11 und liegt in einem Temperaturbereich
von 150 bis 3500C zwischen 0,12 und 0,10.
Beispiel 10
Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 40 Gewichtsteile Polyphenylchinoxalin der in Beispiel 1
genannten Formel mit η — im, 0,8 Gewichtsteiie des in
Beispiel 4 genannten carboranhaltigen Polyamids, 0,4 Gewichtsteile Zinkpolydiheptylphosphinat, 58,8 Gewichtsteiie
Graphit. Die Proben werden analog zu Beispiel 1 bereitet und geprüft.
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 3500C beträgt 0,02 und liegt in einem Temperaturbereich
von 150 bis 350°Czwischen0,014und 0,02.
Beispiel 11
Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 20 Gewichtsteile des in Beispiel 1 genannten Polyphenylchinoxalins,
1 Gewichtsteil m-Carboran, 79 Gewichtsteiie
Molybdändisulfid. Die Proben werden analog zu Beispiel 3 bereitet und geprüft.
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 350°C beträgt 0,10 und liegt in einem Temperaturbereich
von 150 bis 350° C zwischen 0,07 und 0,01.
65 Beispiel 12
Die Zusammensetzung der mischung ist wie foigt: 40
Gewichtsteiie des in Beispiel 1 genannten Polyphenylchinoxalins, 2 Gewichtsteile Bis-foxymethyO-o-carbo-
ran, 58 Gewichtsteile Graphit. Die Proben werden
analog ?u Beispiel 3 bereitet und geprüft.
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 350°C beträgt 0,011 und liegt in einem Temperaturbereich von 150 bis 3500C zwischen 0,24 und 0,011.
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 350°C beträgt 0,011 und liegt in einem Temperaturbereich von 150 bis 3500C zwischen 0,24 und 0,011.
Beispiel 13
Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 30 Gcwichtsleilc Polyphenylchinoxalin der Formel
oYoV°~T oYoYYoVnfo Y"
N7V/ x/nW/oV
worin η — 100, erhalten aus 3,3',4,4'-TctraaminodipheftylRstpr
πηΗ 3i6-Bis-(phcp.y!g!yox.a!y!)-d!benzfur2n, 2
Gewichtsteile carboranhaltiger Polyester, erhalten aus
m-Carboi.insäuredichlorid und PhenoSphthalein, 28
Cewichtsteilc Molybdän, 40 Gewichtsteüe pulverförmiges
Kupfer.
Die Proben werden analog zu Beispiel 3 bereitet und geprüf1..
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 35O0C beträgt 0,12 und liegt in einem Tcmpcfaturbereich
von 150 bis 350°C zwischen 0,07 und 0,12.
Beispiel 14
Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 5,5 Cewichtsteile des in Beispiel 1 genannten Polyphenylchinoxalins,
0,5 Gewichtsteüe carboranhaltiger Polyester, erhalten aus m-Carboransäuredichlorid und
Hydrochinon, 94 Gewichisteile Molybdändisulfid. Die Proben werden analog zu Beispiel 3 bereitet und
geprüft.
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 3500C beträgt 0,03 und liegt in einem Temperaturbereich
von 150 bis 350°C zwischen 0,06 und 0,03.
Beispiel 15
Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 20 Cewichtsteile des in Beispiel 1 genannten Polyphenylchinoxalins,
10 Gewichtsteüe Zinkpolydiphenylphosphtnat,
70 Gewichtsteüe Molybdändisulfid. Die Proben werden analog zu Beispiel 1 bereitet und geprüft.
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 350° C beträgt 0,05 und liegt in einem Temperaturbereich
von 150 bis 35O0C zwischen 0,05 und 0,12.
Beispiel 16 Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 25 Gewichtsteüe Polyphenylchinoxalin der Formel
worin η = 200, erhalten aus 3,3',4,4'-Tetraaminodiphenylester
und 4,4-Bis-(phenyIglyoxalyl)-diphenylester, 2,5 Gewichtsteüe Zinkpoiydiphenyiphosphinat. 60 Gewichtsteile
Molybdändisulfid, 5 Gewichtsteüe hochdisperser Kohlenstoff, 5 Gewichtsteüe Graphit, 2,5
Gewichtsteüe metallisches Zinkpulver. Die Proben werden analog zu Beispiel bereitet und geprüft.
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 3500C beträgt 0,12 und liegt in einem Temperaturbereich
von 150 bis 350° C zwischen 0,0" und 0,12.
Die Mischung verwendet man fü' die Herstellung von Gleitlagerbuchsen.
Beispiel 17
Die Zusammensetzung der Mischung ist wie folgt: 40 Gewichtsteüe des in Beispie! 1 genannten Polyphenyl-Ciiinoxaliiis,
2 Gewichtsteüe Bis-(oxyphenyi)-o-carboran,
58 Gewichtsteüe Graphit Die Proben werden 65
analog zu Beispiel 3 bereitet und geprüft.
Der Reibungskoeffizient bei einer Temperatur von 3500C beträgt 0,02 und liegt in einem Temperaturenbereich
von 150 bis 350° C zwischen 0.05 und 0.02_
Claims (1)
- OR AR 1 Q4Patentansprüche:I. Mischung für Gleitmaterial, welches ein polymeres Bindemittel und Gleitfüllstoffe enthält, dadurch gekennzeichnet, daß sie 5 bis 98 Gewichtsteile Polypheirylchinoxalin, 1 bis 94 Gewichtsteile Gleitfüllstoff, 0 bis 40 Gewichtsteile verfestigenden Füllstoff, 0,1 bis 10 Gewichtsteile modifizierenden Zusatz enthält, wobei sie als in letzteren mindestens eine der folgenden Verbindungen enthält; Terephthalaldehyd, Pyromellitsäuretetranitril, Metallpolyphosphinate der allgemeinen Formel I
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