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Pflege- und Gymnastikgerät
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Pflege- und Gymnastikgerät für
hilfs- und pflegebedürftige Personen zum Einsatz auf Liegen, insbesondere Betten.
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Für die Lagerung und Betreuung von hilfs- und pflegebedürftigen Personen
sind insbesondere für Krankenhäuser Spezialliegen bzw.
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Betten entwickelt worden, bei denen die verschiedenen Teile durch
Verstellvorrichtungen in angepaßte Lagen gebracht werden können, so daß der Patient
die Liege im Sitzen ebenso benutzen kann wie z.B. die Beine hochgelagert werden
können. Zusatzeinrichtungen, z.B. galgenartige Ausleger, können eingesetzt werden,
so daß der Patient sich über entsprechende Hilfsvorrichtungen aufrichten kann.
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Derartige Liegen können zusätzlich auch mit Eß- und Lesetischen bestückt
werden, so daß eine maximale Anpassung an die notwendige
Lagerung
und gegebenenfalls auch für gymnastische zungen erreichbar ist. Diese Liegen sind
nicht nur sehr aufwendig und teuer, sie sind z.B. in normalen Haushaltungen auch
ihrer Größe und ihres Gewichtes wegen meist ungeeignet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Pflege- und Gymnastikgerät
für die angegebenen Zwecke zu schaffen, das verhältnismäßig leicht ist, das preiswert
hergestellt werden kann und das sich letztlich auch in privaten Haushaltungen abstellen
läßt, ohne wesentlichen Raum zu beanspruchen.
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Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zu Grunde, ein derartiges Gerät
zu schaffen, das bei normalen Liegen oder Betten ohne Umbau eingesetzt werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird dies erreicht durch zwei längliche, im wesentlichen
rechteckige, senkrecht aufstellbare Rahmen aus Stahlrohr und dergl., die durch ein
bügelartiges Teil in Abstand miteinander so verbunden sind, daß sich zwischen den
Rahmen ein Aufnahmeraum für eine Person ergibt, wobei zumindest einseitig an den
senkrecht stehenden Teil des Rahmens Aufnahmen, z.B. hakenförmige Fortsätze, angeordnet
sind, in die Träger von Bein- und Rückenstützen einsetzbar sind.
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Zur Erzielung einer hohen Standfestigkeit ist es vorteilhaft, die
unteren, also die dem Verbindungsbügel abgekehrten Rahmenteile, mit Stützauslegern
zu versehen. Zur Erzielung eines kleinen Volumens zum Abstellen des Gerätes ist
es vorteilhaft, die Rahmen mit
dem Bügel durch vorzugsweise feststellbare
Gelenke miteinander zu verbinden, so daß die Rahmen gegeneinander geklappt werden
können und der gesamte Aufbau in der Tiefe nicht wesentlich mehr Raum beansprucht
als die Stärke der Rahmenteile.
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An Hand schematischer Zeichnungen wird der Aufbau des Gerätes und
seine Einsatzmöglichkeiten erläutert.
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Die Figur 1 zeigt auf einer Liege 1 stehend das Pflege- und Gymnastikgerät,
bestehend aus zwei senkrecht aufstellbare Rahmen 2 und 3, die durch einen Bügel4
miteinander verbunden sind, so daß sich zwischen den Rahmen 2 und 3 ein Aufnahmeraum
für eine Person ergibt. An den senkrecht stehenden Teilen 4 bis 7 der Rahmen 2 und
3 sind Aufnahmen in Form von hakenförmigen Fortsätzen 8 in verschiedenen Höhen angeordnet,
die als Träger für eine Rückenstütze 9 dienen. Die Rückenstütze 9 kann - wie ersichtlich
- an beiden Enden der Rahmen in die Haken 8 eingesetzt werden, wobei ein ähnlich
ausgebildetes Teil wie die Rückenstütze 9 eingesetzt zwischen die Rahmenteile 6,7,
z.B. zur Fuß- oder Beinlagerung, dienen kann. Flach eingesetzte Rückenstützen 9
können auch als Stütze zur bauchseitigen Lagerung von Patienten eingesetzt werden.
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Zwischen dem Bügel 4 und den Rahmen 2,3 sind Gelenke 10 eingesetzt,
die als Feststellgelenke ausgebildet sein können und die es ermöglichen, die Rahmenteile
2 und 3 nach innen zum Bügel einzuklappen, so daß sich ein flaches, leicht abstellbares
Paket
ergibt. Die Anordnung dieser Gelenke 10, die auch aus einem
Lamellen-Klemmpaket aufgebaut sein kann, kann in der Höhe unterschiedlich sein,
so daß die Rahmen 2 und 3 beim Einklappen flach aufeinander liegen.
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Die auf der Liege aufliegenden Teile 11 und 12 der Rahmen sind verlängert,
so daß sich Stützausleger 13 ergeben, die an ihren Enden mit gummielastischen Stoppern
14 oder auch mit nicht gezeichneten Verbindungselementen, z.B. zur Befestigung an
einer Bettkante, versehen sind. Zwischen den Rahmenteilen 11 und 12 ist eine Sitzfläche
15 angeordnet, die über vorstehende Rohrteile 16 auf den Rahmenteilen 11, 12 gleitend
oder auch rollend gelagert ist. Die Sitzfläche kann - wie gezeichnet - mit einer
Polsterauflage versehen sein, sie kann aber auch eine ausgeformte Schale sein.
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Damit eine Rückenstütze 9 oder auch eine nicht gezeichnete Beinstütze
in die verschiedensten Schräglagen gebracht werden können, ist - wie aus den Figuren
2 und 3 ersichtlich - die Rückenstütze 9 nicht nur über stangenförmige Teile 17
in verschiedenen Höhen in die Haken einsetzbar, die Stange 17 ist selbst an der
Rückenlehne über eine öse 18 an einem Längsstab 19 geführt und ferner sind beiderseits
der R(ickenlehne 9 Gleitflächen 20 angeordnet, so daß der Lagerkipp-Punkt der Rückenlehne
längs der Rücken lehne verstellt werden kann. Dieser Mechanismus ermoglicht es,
auch bei behinderten Personen, z.B. mit Hilfe der Sitzfläche 15 unter Abstützung
an den Rahmen 2,3, sich zu bewegen, so daß der Patient
selbständig
verschiedene Neigungswinkel für die Rückenabstützung einstellen kann. Gleiches gilt
sinngemäß selbstverständlich auch für eine entsprechende Beinauflage.
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Die Figur 4 zeigt eine Seitenansicht mit einem Teil des oberen Rahmens
3, auf den unter Verwendung eines feststellbaren U-förmigen Aufsatzelementes 21
ein Klapptisch 22 aufgesetzt ist. Der Klapptisch 22 kann über ein feststellbares
Gelenk 23 in verschiedene Schräglagen gebracht werden, so daß sich gut zugängliche
Arbeits- und Leseflächen ergeben. Wird der Klapptisch flach z.B.
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zur Einnahme von Speisen benötigt, so wird er in Pfeilrichtung abgesenkt,
wobei sich der Träger 23 auf den Rahmen 3 aufsetzt. In dieser Lage kann der Tisch
durch die Klemmvorrichtung 23 wieder festgestellt werden.
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Anstelle des aus Figur 4 ersichtlichen Klapptisches können natürlich
auch einfache Tabletts ebenso wie bekannte Uberkopflese-Vorrichtungen mit vorgesetzten
Glasplatten in das Gerät zwischen die Rahmen 2 und 3 eingesetzt werden.
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Es ist ersichtlich, daß dieses Gerät mit geringem Aufwand ein Optimum
an Pflege- und Gymnastikmöglichkeiten bietet, weil praktisch alle vorkommenden Liege-
und Sitzpositionen eines Patienten eingenommen werden können. Die Rückenlehne oder
auch eine zusätzlich eingesetzte Beinauflage können Hilfselemente zur Bewegung schwerer
Patienten sein. Bei unruhigen Patienten ist es zusätzlich möglich, ein Einhängetuch
vorzusehen, das an den Rahmenteilen und/oder den Haken 8 eingehängt die seitliche
Bewegung des Patienten begrenzt.
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In Haken 25, die sich auf der Oberkante der Rahmen 2 und 3 befinden,
können Zusatzeinrichtungen wie Auflagetische oder Gymnastikeinrichtungen eingehängt
werden.
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Bei verschiedenen Anwendungsfällen, z.B. bei herzkranken Patienten,
besteht die Notwendigkeit, daß sich Patienten, z.B. nachts, aufrichten müssen, was
sie wegen des geschwächten körperlichen Zustandes häufig nicht allein können. In
solchen Fällen kann das Gerät gemäß der Erfindung hochkant gegen eine Wand oder
dergl. gestellt werden, so daß die Rahmenteile 11, 12 auf den Stoppern 14 stehen
und der Bügel24 an der Wand anliegt. Ist nun die Rückenstütze 9 in die Haken 25
eingehängt, so kann der Patient flach auf der Rückenstütze liegen und bei Bedarf
das Gerät in die aus Figur 1 ersichtliche Lage bringen. Ohne jede Anstrengung kann
sich der Patient dabei über den gegebenen großen Hebel - Gerät gegenüber Rückenlehne
- unter Abstützung auf der Rückenlehne 9 selbst aufrichten.
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Das Pflege- und Gymnastikgerät nach der schematischen Zeichnung besteht
aus einem Vierkantrohr. Dieses Rohr ist besonders verwindungssteif, könnte aber
den Nachteil der Scharfkantigkeit haben, hier kann zumindest in Teilen Rundmaterial
eingesetzt werden.
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Zur Erzielung einer Synchronbewegung zwischen Sitzfläche 15 und Rückenlehne
9 oder einer Beinauflage können Verbindungselemente zwischen diesen Teilen vorgesehen
werden.
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Patentansprüche: