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FALTSCHACHTEL MIT VERSCHLIESSBARER ENTNAHMEOFFNUNG
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Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel mit einer Entnahmeöffnung,
die durch teilweisesHerausziehen einer in der Schachtel beweglichen Lasche geöffnet
und durch deren Hineinschieben wieder verschlossen werden kann. Die Lasche ist biegsam
und ist über eine nach aussen faltbare Stirnklappe mit einer Grundfläche der Schachtel
verbunden.
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Faltschachteln der vorstehend beschriebenen Art sind an sich bekannt.
Ublicherweise besitzen sie eine Entnahmeöffnung in dem oberen Deckelteil, die sich
nach teilweisem Herausziehen der Lasche mit einer Offnung in dieser Lasche deckt.
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Diese Schachteln sind unter der faltbaren Stirnklappe mit einer den
Innenraum abschliessenden, festen Stirnwand versehen.
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Wenn die Schachtel doppelte Seitenwände besitzt, kann die Lasche zur
besseren Anlage an der Innenfläche des Decktelteils an der oberen Kante der inneren
Seitenwand geführt werden (CH-PS 309 073). Es ist weiter bekannt, seitlich an der
Lasche Klappen anzuordnen, die in eine zu den Seitenwänden parallele Stellung gefaltet
werden und bei Zug an der Lasche gegen einen Anschlag gelangen, um ein Herausziehen
der Lasche über die Stellung hinaus, bei der sich beide Offnungen decken, zu verhindern
(CH-PS 313 716 und CH-PS 4311 951).
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Derartige Faltschachteln werden für scheiben- oder kugelförmige Füllgüter
wie Süsswaren oder Tabletten verwendet, wobei die Grösse der Entnahmeöffnung meist
nur für die Abgabe eines Stückes vorgesehen ist. Für die Entnahme muss das Deckelteil
der Schachtel, in dem sich die Öffnung befindet, nach unten gedreht und dann die
Schachtel solange geschüttelt werden, bis ein Stück herausfällt. Bei gut gefüllten
Schachteln kann es sogar geschehen, dass sich die Stücke, die eng aneinander liegen,
gegenseitig am Herausfallen hindern.
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Durch die yorliegende Erfindung soll bei diesen Schachteln die Entleerung
vereinfacht werden. Bei der Schachtel nach der Erfindung befindet sich die Entnahmeöffnung
in der Lasche und zwar in einem Bereich, der sich bei herausgezogener Lasche nicht
mehr unter dem Deckelteil befindet.
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Die zum Herausziehen der Lasche umfaltbare Stirnklappe bildet unmittelbar
eine Wand des Innenraums der Schachtel. Seitlich an dieser Stirnklappe sind Seitenklappen
abgeordnet. Sie besitzen etwa die Form eines Viertelkreises und werden auch bei
herausgezogener Lasche noch zu einem Teil in der Schachtel
gehalten.
Die Schachtel besitzt ausserdem Einrichtungen, die das Umfalten der Stirnklappe
beim Herausziehen der Lasche auf weniger als 900 begrenzen, so dass hierdurch noch
Teile der Seitenklappen innerhalb der Schachtel festgehalten werden.
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Die Lasche mit der Entnahmeöffnung, die Stirnklappe und die Seitenklappen
bilden zusammen einen Schieber durch dessen Bewegung die Entnahmeöffnung freigelegt
und wieder verschlossen wird.
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Bei dieser Schachtel wird durch Offnen des Schiebers der Innenraum
vorübergehend vergrössert, so dass auch in einer voll gefüllten Schachtel die Stücke
zur Entnahmeöffnung gelangen können. Die Offnung befindet sich an einem Ende der
Schachtel, vorzugsweise sogar in einer Ecke des geöffneten Schiebers. Zur Entnahme
ist nur eine Neigung der Schachtel erforderlich, bei der die Öffnung sichbar bleibt.
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Es ist zweckmässig, die Lasche an ihren beiden Seiten unter dem Deckelteil
in gleitenden Führungen zu lagern, wie an sich bekannt ist. Bei einer Schachtel
mit doppelten Seitenwänden kann diese Führung dadurch erfolgen, dass seitlich an
der Lasche angeordnete Führungsnasen auf den nahe dem Deckelteil befindlichen freien
Kanten der inneren Seitenwände laufen. Diese Kanten können Ausschnitte besitzen,
deren Enden die Bewegung der Lasche zwischen einer Stellung, bei der der Schieber
geschlossen ist, und einer anderen Stellung, bei der die Entnahmeöffnung freigelegt
und die Stirnklappe beispielsweise 600 bis 800 herausgeklappt ist, begrenzen.
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Die Führungsnasen können zu Führungsklappen verlängert sein,
die
parallel zu den Seitenwänden gefaltet und vorzugsweise zwischen innerer und äusserer
Seitenwand beweglich sind.
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Die Begrenzung der Bewegung des Schiebers kann jedoch nach der Erfindung
auch durch Sperrnasen an den Seitenklappen erfolgen. Diese Sperrnasen befinden sich
an den Enden der viertelkreisförmigen Kante, die nicht an der Stirnklappe liegen.
Durch Herausziehen des Schiebers gelangen die Sperrnasen zur Anlage an das Deckelteil,
so dass hierdurch das Umfalten der Stirnklappe ebenfalls auf weniger als 900 begrenzt
wird. Die Seitenklappen können in der Schachtel an den Seitenwänden gleiten. Sie
sind vorzugsweise so angeordnet, dass sie die herausgezogene Lasche in einer gewölbten
Stellung unterstützen.
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Auch andere Einrichtungen, die für ähnliche Zwecke bekannt sind,
können für die Begrenzung des Herausziehens verwendet werden. Eine solche besteht
beispielsweise bei einer Schachtel mit einem inneren und einem äusseren Deckelteil,
zwischen denen die Lasche beweglich ist, aus einem Schlitz in dem inneren Deckelteil
und einer umgefalteten Klappe an der Lasche, wobei diese Klappe in dem Schlitz geführt
ist. Es ist auch möglich mehrere dieser Einrichtungen bei einer Schachtel zu benutzen.
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Weitere Einzelheiten werden anhand der auf den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Schachtel mit geöffnetem Schieber; Fig. 2 den
Zuschnitt für die Schachtel nach Fig.1; Fig. 3 eine andere, nur teilweise zusammengefaltete
Schachtel; Fig. 4 den Zuschnitt für eine Schachtel nach Fig. 3;
Fig.
5 eine weitere Schachtel.
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In allen Zeichnungen sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern
bezeichnet.
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Der Zuschnitt gemäss Fig. 2 besteht aus einer Grundfläche 1, einer
festen Stirnseite 2, einem Deckelteil 3, inneren Seitenwänden 7, äusseren Seitenwänden
8 und Klappen 9.
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An der Grundfläche 1 befindet sich die Stirnklappe 5, und mit dieser
ist die Lasche 4 verbunden, welche die Entnahmeöffnung 11 enthält. An beiden Seiten
der Stirnklappe 5 sind etwa viertelkreisförmige Seitenklappen 6 angeordnet. Die
Lasche 4 besitzt seitlich Führungsnasen 14, die bei der fertigen Schachtel auf den
freien Kanten 12 der inneren Seitenwände 7 gleiten, so dass das Ende der Lasche
4 immer nahe an der Innenseite des Deckelteils 3 gehalten wird. Die freien Kanten
12 können Ausschnitte 13 oder Rezesse besitzen, welche so angeordnet sind, dass
die Führungsnasen in den Ausschnitten 13 hin und her beweglich sind und die Enden
der Ausschnitte 13 Anschläge für die Führungsnasen in den beiden Endstellungen der
Lasche 4 sind. Ausschnitte 13 und Führungsnasen 14 sind insbesondere so angeordnet,
dass die Stirnklappe 5 nur um weniger als 900 um die Faltlinie 18 nach aussen gefaltet
werden kann und hierdurch die freien Ecken der Seitenklappen 6 noch innerhalb der
Schachtel gehalten werden. Der mögliche und zur Freilegung der Entnahmeöffnung 11
erforderliche Winkel hängt von den Abmessungen der Schachtel und der Öffnung ab.
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Ein Winkel bis zu 800 war in allen Fällen ausreichend. Ein Winkel
von etwa 600 wird jedoch bevorzugt.
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Nach dem Zusammenfalten der Schachtel werden innere und äussere Seitenwände
zusammengeklebt. Die Klebung erfolgt vorzugsweise nur in einem schmale Streifen
neben der Faltlinie 19 zwischen Grundfläche 1 und innerer Seitenwand 7. Werden,wie
in Fig. 1 gezeigt, die Seitenklappen 6 zwischen den Seitenwänden 7,8 bewegt, so
ist in ihrem Bereich die Klebung zu unterbrechen. Gegebenenfalls kann die Seitenklappe
6 einen Ausschnitt 17 besitzen, der auch eine Verklebung an dieser Ecke der Schachtel
zwischen den beiden Seitenwänden 7 und 8 ermöglicht.
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Die Schachtel gemäss Fig. 3 wird aus einem Zuschnitt gebildet, wie
er etwa in Fig. 4 gezeigt ist. Die Lasche 4 besitzt hier eine Entnahmeöffnung 11
in Form eines Ausschnitts, der eine Offnung von nahezu der halben Breite des herausziehbaren
Teiles der Lasche ergibt. Diese Ausführungsform wird für die Verpackung von etwa
kugelförmigen Stücken, deren buritlmesser etwa der Höhe der Seitenwände entspricht,
in einer schmalen Schachtel bevorzugt. Ein Umfalten der Stirnklappe 5 um 600 bis
700 schafft eine genügend grosse Entnahmeöffnung 11 in der sich beim Herausziehen
wölbenden Lasche 4. Bei diesem Beispiel wird die Lasche seitlich innerhalb der Schachtel
durch Führungsklappen 15 geführt, die um die obere Kante 12 der inneren Seitenwände
7 gefaltet sind und zwischen inneren und äusseren Seitenwänden 7 und 8 wie in einem
Schlitz beweglich sind. Zweckmässigerweise besitzen auch hier die freien Kanten12
Ausschnitte 13, deren Enden Anschläge für die Begrenzung der Bewegungen der Lasche
4 bilden und von denen einer ein weiteres Herausziehen der Lasche als entsprechend
einem Winkel der Stirn-
klappe 5 von z.B. 700 verhindert.
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Die Faltlinien 21 zwischen der Stirnklappe 5 und den Seitenklappen
6 werden vorteilhafterweise etwas geneigt angeordnet bzw. gegenüber den seitlichen
Kanten der Lasche 4 nach innen versetzt, so dass sich bei herausgezogenem Schieber
die viertelkreisförmige Kante der Seitenklappen 6 ganz oder teilweise unter der
Lasche 4 befindet und diese nach aussen durchdrückt. Hierbei ist also die Faltlinie
20 (s.Fig. 2) zwischen Stirnklappe 5 und Lasche 4 kürzer als die Faltlinie 18 zwischen
Stirnklappe 5 und Grundfläche 1.
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Bei der Schachtel nach Fig. 5 wird die Öffnungsbewegung des Schiebers
durch Sperrnasen 16 an.den Seitenklappen 6 begrenzt. Der Anschlag für die Sperrnasen
wird durch die Laschen selbst oder durch das Deckelteil 3 gebildet. Auch hier kann
die Las che 4 mit Führungsflächen 15 versehen sein, die zwischen inneren und äusseren
Seitenwänden 7 und 8 beweglich sind.
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Die erfindungsgemässe Schachtel kann in verschiedener Weise gegenüber
den dargestellten Beispielen abgewandelt werden. So kann es genügen, die Seitenklappen
6 nur an den inneren Oberflächen der inneren Seitenwände 7 anliegen zu lassen, wie
beispielsweise in Fig. 3 angedeutet ist. Auch können die Führungsklappen 15 innen
an den inneren Seitenwänden 7 verschiebbar angeordnet sein, wobei in diesem Falle
die Führungsklappen 15 dieselbe Höhe besitzen wie die inneren Seitenwände 7 und
ihre Länge so ausgebildet ist, dass sie beim Umfalten der Stirnklappe 5 nach aussen
an diese anstossen, wenn die Stirnklappe um etwa 700 gefaltet wird. Die Entnahmeöffnung
kann
beispielsweise auch in einer der Seitenklappen vorgesehen sein, wenn nur eine kleine
Offnung im Verhältnis zu den Abmessungen der Schachtel gewünscht wird.