DE2725888A1 - Verfahren zur herstellung von 2,4,5-trichlorpyrimidin - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 2,4,5-trichlorpyrimidinInfo
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Description
7725888
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
My/Mo 5090 Leverkusen, Bayerwerk
7. Juni 1977
Verfahren zur Herstellung von 2,4,5-Trichlorpyrimidin
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein neues Verfahren zur Herstellung von 2,4,5-Trichlorpyrimidin.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man (2-Cyanäthyl)-dithiocarbamidsäureester
der Formel
NC-CH0-CH0-N-C-S-R1 (I)
2 2 ι
worin
R einen unter den Reaktionsbedingungen abspaltbaren
Rest und
R1 einen gegebenenfalls substituierten niederen Alkylrest bedeuten,
R1 einen gegebenenfalls substituierten niederen Alkylrest bedeuten,
gegebenenfalls in Mischung mit einem inerten Verdünnungsmittel bei Temperaturen von O bis 50°C, vorzugsweise 30-4O0C,
mit weniger als 7,5 Mol Chlor, insbesondere 3,5 - 7,0 Mol Ch]or, umsetzt und anschließend in Abwesenheit von Chlor auf Temperaturen
von 100 - 1500C, vorzugsweise 110-l40°C erhitzt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird bei Temperaturen von etwa 200C bis etwa 40°C chloriert, bis die exotherme
Reaktion beendet ist und anschließend in Abwesenheit von Chlor auf Temperaturen von 110 bis 1400C nacherhitzt.
Gegebenenfalls kann man darüber hinaus nach dem Erhitzen auf 100 - 150° C nochmals bei 150 - 2000C, vorzugsweise
160 - 1900C, mit elementarem Chlor umsetzen. Dabei werden
schwefelhaltige Nebenprodukte in 2,4,5-Trichlorpyrimidin umgewandelt,
so daß sich in manchen Fällen die Ausbeute erhöhen läßt.
Geeignete Reste R, die unter den Reaktionsbedingungen abspaltbar sind, sind insbesondere niederes Alkyl, vorzugsweise
C1-C^-AIkVl wie Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, weiterhin
niederes, insbesondere Cp-C,-Alkenyl wie Allyl, wobei
diese Gruppen auch substituiert sein können, beispielsweise durch Chlor, C-.-C.-Alkoxy oder gegebenenfalls substituiertes
Phenyl.
Geeignete Reste dieser Art sind beispielsweise Chloräthyl,
Methoxyathyl, Benzyl, Phenyläthyl, Chlorpropyl, Dichlorpropyl,
Methoxypropyl.
Besonders bevorzugt ist Methyl.
Geeignete gegebenenfalls substituierte niedere Alkylreste R1 sind vorzugsweise C^-C^-Alkyl wie Methyl, Äthyl, Propyl,
Butyl, wobei diese Gruppen auch substituiert sein können, beispielsweise durch Chlor, C^-C^-Alkoxy oder gegebenenfalls
substituiertes Phenyl.
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?725888
Geeignete Reste dieser Art sind beispielsweise Chloräthyl, Methoxyäthyl, Benzyl, Phenäthyl.
Besonders bevorzugt ist Methyl.
Das Chlor kann bei der Chlorierungsreaktion sowohl in Form von elementarem Chlor als auch in Form üblicher Chlorierungsmittel wie beispielsweise Schwefeldichlorid, Sulfurylchlorid,
Phosphorpentachlorid eingesetzt werden. Dabei müssen selbstverständlich entsprechende Mengen Chlorierungsmittel verwendet werden, z.B. an Stelle von 1 Mol CIp
2 Mol SCl2.
Die Ausgangsverbindungen der Formel (1) sind zwar nicht bekannt, lassen sich jedoch leicht nach den Angaben der Literatur
zur Darstellung von Dialkyldithiocarbamidsäurealkylestern (z.B. J. Chem. Soc. 1944, S. 151) herstellen, indem man
gemäß folgendem Formelschema
H H2O CSSNa R-N-CH2-CH2-CN + CS2 + NaOH >
R-N-CH2-CH2-CN
(II) (III)
zunächst cyanäthylierte Amine (II), in denen R die oben genannte
Bedeutung besitzt, mit Schwefelkohlenstoff in wäßriger Natronlauge zu den Dithiocarbamaten der Formel (III)
umsetzt,
welche anschließend durch Alkylierung in die Ester der Formel (I) übergeführt werden, z.B. mit (substituierten)
Alkylhalogeniden, Sulfonsäurealkylestern oder Dialkylsulfaten,
z.B. mit Dimethylsulfat gemäß folgendem Formelschema:
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CSSNa S
R-N-CH2-CH2-CN + (CH3O)2 SO2 ^ NC-CH2-CH2-N-C-SCH3
(III) (I) (R' = CH,)
Die cyanäthylierten Amine (II) erhält man beispielsweise
nach folgendem Formelschema
H R-NH2 + CH2=CH-CN >
R-N-CH2-CH2-CN,
(IV) (II)
indem man primäre Amine (IV), in denen R die obengenannte Bedeutung besitzt, an Acrylnitril anlagert;
(vgl. z.B. J. Am. Chem. Soc. 66, 725 (1944);
J. Am. Chem. Soc. 68, 1217 (1946);
J. Am. Chem. Soc. 78, 2573 (1956);
J. Heterocyclic Chem. 1, 260 (1964).
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete (2-Cyanäthyl)-dithiocarbamidsäureester
der Formel (I) sind z.B.:
(2-Cyanäthyl)-methyl-dithiocarbamidsäuremethylester, (2-Cyanäthyl)-äthyl-dithiocarbamidsäuremethylester,
(2-Cyanäthyl)-methyl-d ithiocarbamidsäureäthyle ste r,
(2-Cyanäthyl)-äthyl-dithiocarbamidsäureäthylester, (2-Cyanäthyl)-methyl-dithiocarbamidsäurepropylester,
(2-Cyanäthyl)-methvl-dithiocarbamidi?äurebutylester,
«09851/01*2
(2-Cyanäthyl)-methyl-dithiocarbamidsäurechloräthylester,
(2-Cyanäthyl)-methyl-dithiocarbamidsäurebenzylester,
(2-Cyanäthyl)-butyl-dithiocarbamidsäuremethy!ester,
(2-Cyanäthyl)-benzyl-dithiocarbamidsäuremethylester,
(2-Cyanäthyl)-benzyl-dithiocarbamidsäurebenzylester.
Verdünnungsmittel, die unter den Reaktionsbedingungen inert sind, sind alle gegen Chlor beständigen Lösungsmittel, z.B.
chlorierte aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
1,1,2,2-Tetrachloräthan, Tetrachloräthylen, 1,1,2,3,3-Pentachlorpropan, Hexachlorcyclopentadien, Oktachlorcyclopenten,
1,2,4-Trichlorbenzol, chlorierte Pyrimidine
sowie Phosphoroxychlorid. Im allgemeinen werden pro Gew.- Teil (I) 0,5 bis 20, vorzugsweise 1 bis 10 Volumteile Verdünnungsmittel
angewandt.
Für den Fall, daß das Chlorierungsmittel unter den Reaktion sbedingungen eine Flüssigkeit darstellt wie beispielsweise
Schwefeldichlorid oder Sulfurylchlorid, kann die zusätzliche Verwendung eines inerten Verdünnungsmittels
entfallen.
In Verbindung mit Schwefeldichlorid als Chlorierungsmittel kann besonders vorteilhaft Dischwefeldichlorid als Verdünnungsmittel
verwendet werden.
Bei der Verwendung von Chlor als Chlorierungsmittel verläuft die Reaktion zu Beginn stark exotherm. Zweckmäßigerweise
arbeitet man deshalb - insbesondere bei größeren Ansätzen bis zum Abklingen der exothermen Reaktion nicht mit einem
Überschuß an Chlor. Nach Abklingen der stark exothermen
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ersten Chlorierungsphase arbeitet man, um die Reaktion möglichst rasch zu beenden, zweckmäßigerweise mit einem
Überschuß an Chlor (erkennbar an der grünlichen Farbe des Chlorierungsabgases).
Das Verfahren wird im einzelnen in der Weise durchgeführt,
daß man zunächst ein (2-Cyanäthyl-dithiocarbamidsäureester der Formel (I), insbesondere den (2-Cyanäthyl)-methyl-dithiocarbamidsäuremethylester,
mit einem der erwähnten Verdünnungsmittel, z.B. Chloroform, bei Raumtemperatur mischt und anschließend das Chlorierungsmittel zugibt.
Außenkühlung und Dosierung des Chlorierungsmittels werden dabei so aufeinander abgestimmt, daß die anfangs stark
exotherme Reaktion nicht zu heftig wird und 400C nicht
übersteigt.
Vorzugsweise wird so lange bei 30 - 400C chloriert, bis die
exotherme Reaktion völlig abgeklungen ist.
Anschließend zieht man im Vakuum unterhalb 40°C noch im Reaktionsgemisch gelöstes Chlor sowie das durch die
Chlorierungsreaktion entstandene Schwefelchlorid ab und heizt den Rückstand entweder weiter im Vakuum oder bei Normaldruck
unter Ausschluß von Feuchtigkeit bis auf etwa 12O-13O°C
auf, wobei 2,4,5-Trichlorpyrimidin entsteht. Das 2,4,5-Trichlorpyrimidin
wird destillativ, z.B. mit Hilfe einer Ag-verspiegelten Füllkörperkolonne von etwa 1 m Länge, abgetrennt.
Es läßt sich leicht in einer Reinheit von über 99 % gewinnen.
Arbeitet man mit einem unter den Reaktionsbedingungen fluss igen Chlorierungsmittel wie Schwefeldichlorid, so empfiehlt
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es sich, letzteres vorzulegen und das Ausgangsprodukt (I) bei 30 - 400C anteilweise zuzudosieren.
Bei Verwendung von Schwefeldichlorid als Chlorierungsmittel ist es besonders vorteilhaft, weniger als 15 Mol SCl2 pro
Mol (I) (entsprechend den oben erwähnten weniger als 7,5 Mol Cl2 pro Mol (I)) vorzulegen. Dadurch entfällt die Entfernung
überschüssigen Chlorierungsmittels im Vakuum unterhalb 400C.
2,4,5-Trichlorpyrimidin ist als Ausgangskomponente für die
Herstellung von Reaktivfarbstoffen geeignet (Umsetzung mit aminogruppenhaltigen Farbstoffen).
2,4,5-Trichlorpyrimidin kann durch Gasphasenchlorierung (GB-PS 1 201 228) in Tetrachlorpyrimidin umgewandelt werden.
Tetrachlorpyrimidin ist als Reaktivkomponente für die Herstellung von Reaktivfarbstoffen geeignet (vgl.
z.B. Belgische Patentschrift Nr. 578 933). Darüber hinaus
besitzt 2,4,5-Trichlorpyrimidin fungizide und sporizide Eigenschaften (vgl. US-Patentschrift Nr. 3 227 612).
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BeisOiel 1
—'—
In einem 2 1-Dreihalskolben, der mit Rührer, Tropftrichter
und Thermometer versehen ist, werden 670 g (6,5 Mol) Schwefeldichlorid und (als Verdünnungsmittel) 250 ml Dischv/efeldichlorid
bei 350C vorgelegt. Unter Rühren und gelegentlichem
Kühlen mit Eiswasser werden nun im Verlauf etwa einer halben Stunde im Temperaturbereich von 35 bis 400C
87 g (0,5 Mol) aufgeschmolzener (2-Cyanäthyl)-methyldithiocarbamidsäuremethylester
eingetropft. Nach beendeter Zugabe wird noch etwa eine viertel Stunde bis zur beendeten
Gasentwicklung bei 35 - 400C nachgerührt. Anschließend wird die Reaktionsmischung unter Rühren in etwa 2 Stunden
bis auf Rückfluß (1370C) erhitzt, wobei im Bereich ab etwa
600C ein dicker Niederschlag entsteht, der ab etwa 120°C
wieder in Lösung geht. Die Bildung des 2,4,5-Trichlorpyrimidins ist beendet, wenn eine klare Lösung vorliegt und keine Gasentwicklung
mehr beobachtet wird. Anschließend werden alle bis zu einer Badtemperatur von 150°C/l4 Torr destillierbaren
Anteile des Reaktionsgemischs abdestilliert. Das Destillat enthält nach gaschromatographischer Analyse 78 g (entsprechend
85 % der Theorie) 2,4,5-Trichlorpyrimidin.
Leitet man in den Destillationsrückstand ab 1500C bis zu
einer Innentemperatur von etwa 1800C 1/2 - 1 Stunde lang
einen leicht überschüssigen Chlorstrom (erkennbar an der grünlichen Farbe des Abgases)und destilliert anschließend
im Wasserstrahlvakuum bis zu einer Badtemperatur von 200 C
alle destillierbaren Anteile ab,so erhält man nach der gaschromatographischen
Analyse weitere 4 g (entsprechend etwa 4 % der Theorie) 2,4,5-Trichlorpyrimidin.
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Durch Rektifikation an einer Ag-verspiegelten Füllkörperkolonne
von 1 m Länge wird 2,4,5-Trichlorpyrimidin bei
Kp12 94 - 960C in einer Reinheit von über 99 % erhalten.
Das Ausgangsprodukt (2-Cyanäthyl)-raethyl-dithiocarbamidsäuremethylester
wurde folgendermaßen erhalten:
Zu einer auf 5°C abgekühlten Lösung von 203 g (5,07 Mol) Natriumhydroxid in 1800 ml Wasser läßt man unter Außenkühlung
mit Eis/Wasser zuerst 420 g (5,0 Mol) 3-Methylamino-propionitril
und danach während etwa 10 Minuten 400 g (5,26 Mol) Schwefelkohlenstoff fließen. Anschließend
wird unter weiterer Kühlung im Eisbad ca. 1,5 Stunden kräftig nachgerührt, wobei eine praktisch homogene
Phase entsteht. Unter weiterer Eiskühlung werden nun 650 g (5,16 Mol) Dimethylsulfat in dem Maße zugetropft, daß die
Reaktionstemperatur ca. 300C nicht übersteigt. Danach wird
die sich abscheidende ölige Schicht gründlich mit Wasser gewaschen, worauf sie zu einer farblosen kristallinen Masse
von reinem (2-Cyanäthyl)-methyldithiocarbamidsäuremethylester erstarrt. Nach dem Absaugen und Trocknen Schmelzpunkt
45 bis 46°C. Die Verbindung zeigt ein charakteristisches
IR-Spektrum mit folgenden Banden (in cm ): 2250, 1490, 1425, 1360, 1300, 1250, 1195,1100, 1030, 985, 955, 755.
Man verfährt analog Beispiel 1 inclusive der Nachchlorierung bei 150 - 1800C mit dem Unterschied, daß statt 670 g
(6,5 Mol) Schwefeldichlorid nur 360,5 g (3,5 Mol) Schwefeldichlorid vorgelegt werden. Die Destillate enthalten
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nach gaschromatographischer Analyse ingesamt 51,6 g (entsprechend 56,3 % der Theorie) 2,4,5-Trichlorpyrimidin.
Le A 18 177
- 10 8O9851/0U2
Claims (4)
- Patentansprüche:l/ Verfahren zur Herstellung von 2,4,5-Trichlorpyrimidin, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der FormelNC-CH2-CH2-N-C-S-R'
R-worinR unter den Reaktionsbedingungen abspaltbarer Rest und R1 gegebenenfalls substituierter niederer Alkylrest bei Temperaturen von O bis 500C mit weniger als 7,5 Mol Chlor, insbesondere 3,5 bis 7,0 KoI Chlor, umsetzt und anschließend in Abwesenheit von Chlor auf Temperaturen von 100 - 1500C, insbesondere 110 - 140°C, nacherhitzt. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Temperaturen von etwa 300C bis etwa 400C chloriert, bis die exotherme Reaktion beendet ist und anschließend in Abwesenheit von Chlor auf Temperaturen von 110 - 1400C nacherhitzt.
- 3·- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem Erhitzen auf 100 - 1500C in Abwesenheit von Chlor mit elementarem Chlor bei 150 - 2000C nachchloriert.
- 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß R, R1 = C1-C^-AIkVl, vorzugsweise Methyl.Le A 18 177 - 11 -809851/QU2
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
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- 1978-06-06 JP JP6734978A patent/JPS543079A/ja active Pending
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