DE2701797A1 - Verfahren zur herstellung von 2,4,5-trichlorpyrimidin - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 2,4,5-trichlorpyrimidinInfo
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- C07D239/24—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings not condensed with other rings having three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein neues Verfahren zur Herstellung von 2,4,5-Trichlorpyrimidin.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man Ν,Ν1-bis-(2-Cyanäthyl)-thioperoxydicarbonsäurediamide
der Forme1
S S
NC-CH--CH_-N-C-S-S-C-N-CH_-CH_-CN (I)
R R
worin
R einen unter den Reaktionsbedingungen abspaltbaren Rest bedeutet,
gegebenenfalls in Mischung mit einem inerten Verdünnungsmittel bei Temperaturen von O - 4O°C, vorzugsweise 30 - 4Q°C,
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mit mehr als 7 und weniger als 13 Mol Chlor, insbesondere
11 Mol Chlor/ umsetzt und anschließend in Abwesenheit von Chlor auf Temperaturen von etwa 100 bis 150 C, insbesondere
110 - 140 C, nacherhitzt.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird bei Temperaturen von etwa 20°C bis etwa 40°C chloriert, bis die exotherme
Reaktion beendet ist und anschließend in Abwesenheit von Chlor auf Temperaturen von 110 bis 140 C nacherhitzt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß man vor der eigentlichen Chlorierungsreaktion zunächst
bei 0 - 50°C, vorzugsweise 20 - 40 C, mit Chlorwasserstoff bis zum Ende der exothermen Reaktion umsetzt.
Geeignete Reste R, die unter den Reaktionsbedingungen abspaltbar sind, sind insbesondere niederes Alkyl, vorzugsweise C1-C4-AIkJrI wie Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, weiterhin niederes, insbesondere C.-C.-Alkenyl wie Allyl, wobei
diese Gruppen auch substituiert sein können, beispielsweise durch Chlor, C1-C4-AIkOXy oder gegebenenfalls substituiettes
Phenyl.
Geeignete Reste dieser Art sind beispielsweise Chloräthyl,
Methoxyäthyl, Benzyl, Phenylethyl, Chlorpropyl, Dichlorpropyl, Methoxypropyl.
Besonders bevorzugt ist Methyl.
Neben Chlor sind selbstverständlich alle üblichen Chlorierungsmittel geeignet, die unter den Reaktionsbedingungen Chlor
abspalten können.
Beispielsweise seien genannt: Schwefeldichlorld, Sulfurylchlorid, Phosphorpentachlorid.
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Die Ausgangsverbindungen der Formel (I) sind nur zum Teil bekannt. Sie lassen sich jedoch leicht nach den Angaben der
Literatur (x.B. Acta Chim. Acad. Sei. Hung. 5I-, 319 (1967))
herstellen, indem man gemäß folgendem Formelschema
„ Λ CSSNa H H2O ,
(II)
zunächst cyanäthylierte Amine (II) in denen R die oben genannte Bedeutung besitzt, mit Schwefelkohlenstoff in wäßriger
Natronlauge zu den Dithlocarbamaten der Formel (III) umsetzt«
welche anschließend durch Oxidation in die Disulfide der Formel (I) übergeführt werden, z.B. mit Wasserstoffperoxid
in Schwefelsäure gemäß folgendem Formelschemat
CSSNa
2 R-N-CH2-CH2-CN ♦ HjOj ♦ HjSO4
(III) '
NC-CH2-CH2-N-C-S-S-C-N-CH2-CH2-Cn ♦ Na2SO4
R R
Die cyanäthylierten Amine (II) erhält man beispielsweise
nach folgendem Formelschema
H
* R-N-CH2-CH2
(IV) (ID
indem man primäre Amine (IV), in denen R die obengenannt«
(vgl. s.B. J. Am. Chem. Soc. 66, 725 (1944)
J. Am. Chem. Soc. 6£, 1217 (1946) J. Am. Chem. Soc. 21' 2573 (1956)
J. Heterocyclic Chem. ±, 260 (1964)
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Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete N,N'-bis(2-CyanäthyD-thioperoxydicarbonsäurediamide der Formel (I) sind z.B.:
N,N'-bi«( 2-CyanJlthy I)-N, N'-dimethyl-thioperoxydicarbonsäurediaroid,
diamid,
N,N'-bis{2-Cyanathyl)-N,N'-bie(2-chlorathyl)-thioperoxydi
carbonsäurediamid,
carbonsäurediamid,
diamid,
N,Nt-bis(2-Cyanathyl)-N,Nl-diall^l-thioperoxydicarbonsaure
diamid,
dicarbonsaurediamid,
peroxydicarbonsäurediamid,
diamid,
diamid,
bonsäurediamid.
Verdünnungsmittel, die unter den Reaktionsbedingungen inert
sind, sind alle gegen Chlor beständigen Lösungsmittel, z.B. chlorierte aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe,
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wie Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
1,1, 2,2-Tetrachloräthan, Tetrachlorethylen, 1,1,2,3,3-Pentachlorpropan, Hexachlorcyclopentadien, Oktachlorcyclopenten,
1 ^^-Trichlorbenzol, chlorierte Pyrimidine sowie Phosphoroxychlorid. Im allgemeinen werden pro Gewichtsteil (I) 0,5
bis 20, vorzugsweise 1 bis 10 Volumteile Verdünnungsmittel angewandt.
FUr den Fall, daβ das Chlorierungsmittel unter den Reaktionsbedingungen «In« Flüssigkeit darstellt wie beispielsweise
Schwefeldichlorid oder Sulfurylchlorid, kann die zusätzliche Verwendung eines inerten Verdünnungsmittels entfallen.
Bei der Verwendung von Chlor als Chlorierungsmittel verläuft die Reaktion zu Beginn stark exotherm. Zweckmäßigerweise arbeitet man deshalb - insbesondere bei größeren
Ansätzen - bis zum Abklingen der exothermen Reaktion nicht mit einem Überschuß an Chlor. Nach Abklingen der stark exothermen
ersten Chlorierungsphase arbeitet man , um die Reaktion möglichst rasch zu beenden, zweckmäßigerweise mit einem Überschuß an Chlor (erkennbar an der grünlichen Farbe des Chlorierungsabgases) .
Bei Verwendung anderer Chlorierungsmittel, z.B. SCl2*
kann es zweckmäßig sein, von vornherein einen Überschuß einzusetzen.
Das Verfahren wird im einzelnen in der Weise durchgeführt,
daß man zunächst ein Ν,Ν'-bis(2-Cyanäthyl)-thioperoxydicarbonsäurediamid der Formel (I), insbesondere das Ν,Ν'-bis-(2-Cyanäthyl)-N,N'-dimethyl-thioperoxydicarbonsäurediamid
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mit einem der erwähnten Verdünnungsmittel, z.B. Chloroform, bei Raumtemperatur mischt und anschließend das
Chlorierungsmittel zugibt. Außenkühlung und Dosierung des Chlorierungsmittels werden dabei so aufeinander
abgestimmt, daß die anfangs stark exotherme Reaktion nicht zu heftig wird und 4O°C nicht übersteigt.
Leitet man vor der Chlorierungsreaktion Chlorwasserstoffgas bei etwa 20 - 30 C unter Kühlen bis zum Ende der
exothermen Reaktion ein, so läuft die nachfolgende Chlorierungsreaktion etwas weniger heftig ab und ist dadurch
bequemer handhabbar.
Vorzugsweise wird nach beendetem HCl-Einleiten so lange
bei etwa 30 - 40 C chloriert, bis die exotherme Reaktion völlig abgeklungen ist. Anschließend zieht man im Vakuum
unterhalb 40°C noch im Reaktionsgemisch gelöstes Chlor sowie das durch die Chlorierungsreaktion entstandene
Schwefelchlorid ab und heizt den Rückstand entweder weiter im Vakuum oder bei Normaldruck unter Ausschluß von
Feuchtigkeit bis auf etwa 12O-13O°C auf, wobei 2,4,5-Trichlorpyrimidin
entsteht. Das 2,4,5-Trichlorpyrimidin
wird destillativ, z.B. mit Hilfe einer Ag-verspiegelten
Füllkörperkolonne von etwa 1 m Länge, abgetrennt. Es läßt sich leicht in einer Reinheit von über 99 % gewinnen.
Arbeitet man unter Verzicht auf ein inertes Verdünnungsmittel mit einem unter den Reaktionsbedingungen flüssigen
Chlorierungsmittel wie Schwefeldichlorid, so empfiehlt es sich, letzteres vorzulegen und das Ausgangsprodukt (I)
bei 30 - 40°C anteilweise zuzudosieren.
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2,4,5-Trichlorpyrimidin kann durch Gasphasenchlorierung
(GB-PS 1 201 228) in Tetrachlorpyrimidin umgewandelt werden. Tetrachlorpyrimidin ist als Reaktivkomponente für
die Herstellung von Reaktivfarbstoffen geeignet (vgl. z.B. Belgische Patentschrift Nr. 578 933). Darüber
hinaus besitzt 2,4,5-Trichlorpyrimidin fungizide und sporizide Eigenschaften (vgl. US-Patentschrift Nr.
3 227 612).
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über eine gerührte Lösung von 10Og (0,314 Mol) Ν,Ν'-bis-
^-Cyanäthyli-NfN'-dimethyl-thioperoxydicarbonsäurediamid
in 500 ml reinem Chloroform wird zwischen 20 und 30°C unter Kühlung ein kräftiger HCl-Strom bis zum Ende der
exothermen Reaktion geleitet (Zeitbedarf etwa 15 Minuten). Anschließend leitet man unter Kühlung einen Chlorstrom
zwischen 30 und 40 C bis zum Ende der exothermen Reaktion ein (Zeitbedarf etwa 45 Minuten). Chloroform und das
bei der Reaktion entstandene Schwefelchlorid werden nun über eine Brücke im Wasserstrahlvakuum abgezogen und der
feste Rückstand weiterhin im Vakuum im Verlauf von etwa einer Stunde bis auf 120 - 130°C erhitzt. Hierbei schmilzt
der Rückstand unter Abspaltung von Methylchlorid und unter gleichzeitiger Bildung von 2,4,5-Trichlorpyrimidin, das
über die Brücke teilweise abdestilliert. Zum vollständigen Abdestillieren wird anschließend die Badtemperatur bis
auf 1800C erhöht. Das Gesamtdestillat wird nun grob fraktioniert, indem Chloroform und Schwefeldichlorid bei
760 Torr bis zu einer Badtemperatur von 100°C abgenommen werden. Der verbleibende Rückstand (101 g) besteht nach
dem Gaschromatogramm zu 90 % aus 2,4,5-Trichlorpyrimidin.
Das entspricht einer Ausbeute von 79 % der Theorie. Durch Rektifikation an einer Ag-verspiegelten Füllkörperkolonne
von 1 m Länge wird 2,4,5-Trichlorpyrimidin bei Kp12 94-96°C
in einer Reinheit von über 99 % erhalten.
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Claims (3)
- PatentansprücheVerfahren zur Herstellung von 2,4,5-Trichlorpyrimidin, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der FormelS SIl IlNC-CH2-CH2-N-C-S-S-C-N-CH2-CH2-CnworinR = unter den Reaktionsbedingungen abspaltbarer Restbei Temperaturen von O - 40 C mit mehr als 7 und weniger als 13 Mol Chlor, insbesondere 11 Mol Chlor umsetzt und anschließend in Abwesenheit von Chlor auf Temperaturen von etwa 100 - 150°C, insbesondere 110 140°C,nacherhitzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Temperaturen von etwa 20 C bis etwa 40 C chloriert, bis die exotherme Reaktion beendet ist und anschließend in Abwesenheit von Chlor auf Temperaturen von 110 - 140°C nacherhitzt.
- 3. Verfahren nach Ansprüchen 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß R = C1-C4-AIkYl, vorzugsweise Methyl ist.Le A 17 804 - 9 -809829/0397ORIGINAL INSPEGTEÖ
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