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Hochofenblasform
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Die Erfindung bezieht sich auf Hochofenblasformen, die jeweils in
einem Formring sitzen, der in die Ausmauerung des Hochofens eingesetzt ist, wobei
Blasform und Formring mit Kühlwasser durchflossen sind.
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Solche Blasformen, die als Hohlkörper aus Kupfer ausgebildet sind,
da Kupfer ein guter Wärmeleiter ist, sind in einer Vielzahl am Umfang des Hochofens
angeordnet, um den auf etwa 12500C aufgeheizten Heißwind in den Hochofen einzublasen.
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Hochofenblasformen haben eine relativ kurze Lebensdauer, da sie der
Schmelzhitze des Hochofens ausgesetzt sind. Man hat bisher immer wieder versucht,
die Lebensdauer der Blasformen durch eine Verbesserung der Wasserkühlung zu erhöhen.
Insbesondere wurde dabei auf eine Erhöhung der Durchflußgeschwindigkeit des Kühlwassers
abgezielt, besonders in dem am meisten gefährdeten vorderen Abschnitt der Blasform.
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Alle diese Bemühungen führen jedoch zu Ergebnissen, die nicht zufriedenstellend
sind, da die größte Gefahr für die aus Kupfer bestehenden Blasformen von den auf
sie herunterrieselnden Flüssigeisentropfen ausgeht, die beim Aufprallen auf die
Blasform regelrechte Löcher in diese einbrennen. Dies geschieht so schnell, daß
die von den Flüssigeisentropfen auf das Kupfer der Blasform übertragene Wärme nicht
schnell genug an das Kühlwasser abgegeben werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Lebensdauer einer Hochofenblasform
wesentlich zu erhöhen, indem sie darauf abzielt, ein Aufprallen von Flüssigeisentropfen
auf die Blasform weitgehend zu verhindern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Blasform
aus einem Innenteil und einem Außenteil besteht, zwischen denen eine Ringdüse gebildet
ist, durch die ein Teil des in den Hochofen geblasenen Heißwindes als Windschleier
über die Außenfläche des Blasform-Innenteils geleitet wird.
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Dies bringt den Vorteil mit sich, daß der Betrieb des Hochofens wirtschaftlicher
wird, da ein Auswechseln von Blasformen weniger häufig notwendig ist und somit ein
Herunterfahren des Hochofens zum Zwecke des Auswechselns von Blasformen ebenfalls
seltener stattfinden muß, so daß hohe Verluste durch den dadurch bedingten Ausfall
in der Roheisenerzeugung vermieden werden.
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In Weiterentwicklung des Erfindungsgedankens können der Innenteil
und der Außenteil der Blasform an getrennte Kühlwasserkreisläufe angeschlossen werden.
Dadurch besteht die Möglichkeit, bei einem Leck des Innen- oder Außenteils, das
durch den erhöhten Wasserstoffgehalt der Gichtgase festgestellt wird, den Kühlwasserkreislauf
des jeweils beschädigten Teils abzuschalten und den Hochofen noch eine Zeitlang
weiterzubetreiben, d. h. bis zu einem für das Auswechseln der defekten Blasform
günstigen Zeitpunkt.
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Da Flüssigeisentropfen in der Regel von oben auf das vordere Ende
(Schnauze) der Blasform auftreffen, kann ein dickerer Heißwindschleier über diesem
vorderen Ende der Blasform dadurch erreicht werden, daß nach einer abgeänderten
Ausführungsform der Erfindung der Innenteil gegenüber dem Außenteil der Blasform
exzentrisch nach unten versetzt ist.
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Die Vorderkante des Blasform-Außenteils schneidet vorteilhaft mit
der im Neuzustand befindlichen Ausmauerung des Hochofens im wesentlichen bündig
ab, so daß dieser Außenteil weitgehend geschützt ist.
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In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Hochofenblasform beispielsweise
dargestellt. Dabei zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Blasform,
während Fig. 2 in vereinfachter Vorderansicht ein gegenüber Fig. 1 abgeändertes
Ausführungsbeispiel wiedergibt.
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Die Hochofenblasform 1 besteht aus einem zylindrischen Innenteil
2 und einem Außenteil 3. Innenteil 2 und Außenteil 3 sind uber Stege 4 miteinander
verbunden (siehe auch Fig. 2), so daB eine Ringdüse 5 durch den Zwischenraum zwischen
Innen- und Außenteil 2, 3 gebildet wird. Durch die Ringdüse 5 wird ein HeiB-windschleier
über die AuBenfläche 6 des Innenteils 2 geleitet.
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Dieser Heißwindschleier lenkt herabfallende Flüssigeisentropfen zum
Hochofeninnern ab, so daß diese keine Löcher in das vordere Ende der Blasform 1
brennen können.
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Die Blasform 1 sitzt in einem Formring 7, der in die Ausmauerung
e des Hochofens eingesetzt ist. Der Innenteil 2, der Außenteil 3 und der Formring
7 sind an individuelle Kühlwasserkreisläufe angeschlossen. Die Kühlwasseranschlüsse
9 für den Innenteil 2 verlaufen durch jeweils einen der Stege 4 hindurch, wie in
Fig. 1 unten dargestellt. Der andere, nicht sichtbare Kühlwasseranschluß (Ein- oder
AuslaB) des Innenteils 2'verlauft durch einen anderen Steg 4 hindurch. Einer der
Kühlwasseranschlüsse 10 für den Außenteil 3 der Blasform 1 ist in Fig. 1 oben angedeutet.
An der Blasform 1 sitzen also vier Kühlwasseranschlüsse 9, 10. Am hinteren Ende
des Formringes 7 sind Gewindelöcher 11 für dessen KuhlwasseranschluS angedeutet.
Das vordere Ende des Blasform
-Außenteils 3 schließt im wesentlichen
mit der Ausmauerung 8 des Hochofens bündig ab.
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Innerhalb des Formringes 7 ist die Blasform 1 mit einer sogenannten
Düsenspitze 12 des Düsenstocks verbunden. Diese Düsenspitze 12 weist innen eine
feuerfeste Ausmauerung 13 auf.
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Schräg durch die Wand der Düsenspitze 12 führt eine Ollanze 14, über
die Heizöl zusätzlich in den Hochofen eingespritzt wird, um Koks zu sparen, der
dadurch in größerem Maße für Reduktionszwecke ausgenutzt werden kann.
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Wie Fig. 2 zeigt, ist der Innenteil 2 der Blasform 1 gegenüber dem
Außenteil 3 nach unten exzentrisch versetzt, so daß der Heißwindschleier in der
Ringdüse 5' dicker wird und die Flüssigeisentropfen wirksamer von der oberen Außenfläche
6 der Blasform 1 fernhalten kann, denn die Unterseite der Blasform 1 ist weniger
gefährdet, es sei denn, daß flüssiges Eisen beim Absacken der Möllerung von unten
hochschwappt.
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