DE2724556A1

DE2724556A1 - Zeilenablenkschaltung fuer einen mehrnormenfernsehempfaenger

Info

Publication number: DE2724556A1
Application number: DE19772724556
Authority: DE
Inventors: Alfred Pollak
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1977-05-31
Filing date: 1977-05-31
Publication date: 1978-12-07
Also published as: FR2393487A1; FR2393487B3

Description

Licentia Patent-Verwaltungs-GmbH Theodor-Stern-Kai 1

6000 Frankfurt / Main 70

Hannover, den 05.05.1977 PT-Wp/rs H 77/28

Zeilenablenkschaltung für einen Mehrnormenfernsehempfänger

In einem Fernsehempfänger fällt bekanntlich der Krümniungsmittelpunkt des Bildschirms nicht mit dem Ablenkmittelpurkt zusammen. Der Bildschirm ist nämlich wesentlich weniger gekrümmt als eine Kugelfläche, deren Mittelpunkt im Ablenkzentrum liegt. Das hat zur Folge, daß bei steigendem Ablenkwinkel die bei einer bestimmten Winkelzunahme zusätzlich auf dem Bildschirm zurückgelegte Strecke ansteigt, daß also die auf dem Bildschirm geschriebenen Zeilen am linken und rechten Bildschirmrand gedehnt werden.

Um diesen sogenannten Tangensfehler zu beseitigen, muß also der Anstieg des Ablenkstromes abweichend vom linearen Verlauf am Zeilenanfang und am Zeilenende verringert werden, so aaß er einen S-förmigen Verlauf bekommt.

Zur Erzielung eines solchen Ablenkstromes ist es bekannt (DTPS 757 933) in Reihe zur Zeilenablenkspule einen Kondensator zu schalten. Bei richtiger Bemessung bildet dieser zusammen mit den Ablenkspulen einen Schwingkreis, wobei an dem Kondensator eine parabelförmige Spannung mit der Periode einer Zeilendauer abfällt. Durch diesen Konservator erhält der Ablenkstrom den gewünschten S-förmigen Verlauf mit einer verringerten Steigung am Zeilenanfang und am Zeilenende.

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Da der Tangenskondensator zusammen mit den anderen wirksamen Induktivitäten abgestimmt sein muß, ist sein Optimalwert von der Zeilenfrequenz abhängig. Bei einem Mehrnormenfernsehempfänger, der auf unterschiedliche Zeilenfrequensen umgeschaltet wird, muß also für eine einwandfreie Bildgeometrie auch der Wert des Tangenskondensators bei der Normenumschaltung geändert werden, und zwar ist der Kondensator bei der niedrigen Zeilenfrequens größer.

Hierzu ist es bekannt (Funkschau 1961 Heft 6 Seite 153), mit einem mechanischen Schalter dem Tangenskondensator bei der niedrigeren Zeilenfrequenz einen zusätzlichen Kondensator hinzuzuschalten. Derartige mechanische Schalter haben aber verschiedene Nachteile. Da die hohe Spannungen führenden Leitungen im Ablenkkreis ungern bis zur Bedienseite des Gerätes geführt werden und außerdem weitere Umschaltungen notwendig sind, werden diese Schalter meist als Relaiskontakte ausgebildet, so daß relativ teure Relais notwendig sind. Außerdem neigen gerade im Ablenkteil solche Schalter zu Zündfunken und unterliegen unvermeidbar einem mechanischen Verschleiß.

Es ist daher wünschenswert, die Umschaltung des Tangenskondensators mit einem elektronischen Schalter durchzuführen, z.B. einer Schaltdiode, einem Transistor oder einem Thyristor.

Zur Erzielung einer einfachen elektronischen Umschaltung wurde vorgeschlagen (Anmeldung P 26 55 946.6), parallel zum Tangenskondensator die. Primärwicklung eines Übertragers zu schalten, dessen Sekundärwicklung die Reihenschaltung aus dem Zusatzkondensator und dem Schalter parallel geschaltet ist. Diese Lösung hat den Vorteil, daß bei einem auf hoher Spannung liegenden Tangenokondensator eine elektronische Umschaltung möglich ist, ohne daß diese hohe Spannung am Tangenskondensator bei der Steuerung des elektronischen Schalters stört. Auch diese vorgeschlagene Schaltung erfodert also Urnschaltmittel für den Wert des Tancjenskondenisators.

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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltung zu schaffen, bei der Umschaltmittel für den Tangenskondensator nicht mehr erfoderlich sind.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Die Erfindung beruht auf folgender Überlegung. Es gibt Kondensatoren, deren Kapazitätswert von der anliegenden Gleichspannung abhängig ist. Dieses ist z.B. der Fall bei Keramikkondensatoren. Diese Abhängigkeit ist in der Praxis meist unerwünscht, da im allgemeinen ein Kapazitätswert von der anliegenden Gleichspannung unabhängig sein soll. Bei der Erfindung wird diese an sich unerwünschte Abhängigkeit in vorteilhafter Weise dazu ausgenutzt, daß sich die Kapazität des Tangenskondensators bei der Normenumschaltung und bei der damit verbundenen Umschaltung der Betriebsspannung selbsttätig ändert. Die ohnehin notwendige Umschaltung der Betriebsspannung für die Zeilenendstufe wird also bei Verwendung eines speziellen Kondensators zusätzlich zur selbsttätigen Umschaltung der Kapazität dieses Kondensators bei der Normenumschaltung ausgenutzt. Die gewünschte Änderung der Kapazität bei den beiden verschieden hohen Spannungen läßt sich durch geeignete Wahl des Materials für das Dielektrikum des Kondensators erreichen. Wenn die Abhängigkeit'der Kapazität von der anliegenden Spannung genügend trägheitslos ist, sich also die Kapazität auch dynamisch in Abhängigkeit von einer anliegenden Wechsel spannung ändert., kann der Kondensator zusätzlich für eine Korrektur des sogenannten Zwischenkissenfehlers in Ost-West-Richtung ausgenutzt werden.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Darin zeigen
Figur 1 ein Prinzipschaltbild der Erfindung und Figur 2 Kurven zur Erläuterung der Wirkungsweise.

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Figur 1 zeigt den von der zeilenfrequenten Spannung 1 zeilenfrequent gesteuerten Zeilenendstufentransistor 2, die Wicklung 3 des Zeilentransformators, den Siebwiderstand 4, den Siebkondensator 5 und den bei der Normenumschaltung betätigten Schalter 6. Weiterhin sind dargestellt der Rücklaufkondensator 7, die Zeilenablenkspulen 8, der Differentialübertrager 9, der Tangenskondensator 11 mit der Kapazität C und die Schaltung zur Ost-West-Kissenentzerrung 10.

Der Übertrager 9 dient zur Einstellung der Aufteilung des Zeilenabi enkstromes auf die beiden Zeilenablenkspulen 8 im Sinne einer optimalen Konvergenz. Der Kondensator 11 dient zur Tangensentzerrung. Bei der Normenumschaltung zwischen Betrieb bei 819 und 625 Zeilen wird mit dem Schalter 6 die Betriebsspannung IL· für den Zeilenendstufentransistor 2 in der dargestellten Weise umgeschaltet. Bei dieser Umschaltung gelangt an den Kondensator 11 somit auch eine unterschiedliche Gleichspannung. Die Kapazität C des Tangenskondensators 11 ist derart von der · anliegenden Gleichspannung abhängig, daß sie sich gemäß Figur zwischen den beiden bei 625 und 819 Zeilen für optimale Tangensentzerrung geltenden Vierten ändert. Die Schaltung 10 bewirkt eine vertikalfrequente Modulation des Zeilenabienkstromes i_H mit der vertikalfrequenten Spannung U .

Figur 2 zeigt die Abhängigkeit des Kapazitätswertes C des Kondensators 11 von der anliegenden Spannung, die hier gleich der Betriebsspannung U^ ist. Bei 819 Zeilen und 205 V der Betriebsspannung liegt der Kapazitätswert beim Punkt 12 und hat einen Wert von etwa 0,22,uF, also in erwünschter Weise den für die höhere Zeilenfrequenz kleineren Wert. Bei 625 Zeilen und 160 V Betriebsspannung liegt der Kapazitätswert beim Punkt 13 und hat in erwünschter Weise den höheren Wert von 0,39 ,uF für die niedrigere Zeilenfrequenz von 625 Zeilen. Der untere Teil der Figur 2 zeigt die am Kondensator 11 stehende, zur Tangensentzerrung dienende, zeilenfrequente parabelförmige Spannung O^ für die beiden Betriebsarten. Es ist ersichtlich, daß sich

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diese Spannung in ihrer Gleichspannungslage verschiebt und dadurch die gewünschte Änderung der Kapazität C des Kondensators 11 bewirkt.

Wenn sich die Kapazität C genügend schnell entsprechend der Vertikalfrequenz von 50 Hz ändern kann, so bewirkt die Schaltung nach Figur 1 zusätzlich eine Entzerrung des sogenannten Zwischenkissenfehlers. Bei diesem Fehler haben senkrechte Kanten in der Nähe der Bildschirmmitte eine kissenförmige Verzeichnung. Diese Verzeichnung kann durch eine vertikalfrequente Modulation der Kapazität des Tangenskondensators ausgeglichen werden. Da die vertikalfrequente Spannung U am Kondensator 11 wirksam ist, wird dann zusätzlich zu der Umschaltung der statischen Kapazität zwischen den Punkten 12 und 13 bei der Normenumschaltung noch eine vertikalfrequente dynamische Änderung dieser Kapazität zur Korrektur des Zwischenkissenfehlers bewirkt. Diese Korrektur ist z.B. beschrieben in der DT-AS 20 08 767. Dort ist der Tangenskondensator selbst nicht spannungsabhängig, sondern von der Arbeitswicklung eines Transduktors überbrückt, dessen Steuerwicklung von einem vertikalfrequenten Strom gespeist wird. Die parabelförmige Spannung U_? gemäß Figur 2 wird dann also nicht nur bei der Normenumschaltung in ihrer Gleichspannungslage verschoben, sondern zusätzlich zur Entzerrung des Zwischenkissenfehlers vertikalfrequent in ihrer Amplitude moduliert.

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Claims

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Patentansprüche

^l. Zeilenablenkschaltung für einen Mehrnormenfernsehempfänger mit einem im Weg des Ablenkstroms liegenden Tangenskondensators, wobei bei der niedrigeren Zeilenfrequenz die Betriebsspannung für die Zeilenendstufe einen kleineren Wert und die Kapazität des Tangenskondensators einen größeren Wert als bei der höheren Zeilenfrequenz hat, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung von Umschaltmitteln für die Kapazität (C) der Tangenskondensator (11) ein Kondensator ist, dessen Kapazität (C) mit steigender anliegender Gleichspannung (U,,) abnimmt.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator (11) ein Keramikkondensator ist.
3. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator (11) so bemessen ist, daß sich seine Kapazität auch dynamisch mit einer Frequenz von ca. 50 Hz in Abhängigkeit von der anliegenden Spannung (Up) ändern kann.
4. Schaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator (11) zusätzlich zur Verringerung des Ost-West-Zwischenkissenfehlers ausgenutzt ist.
5. Schaltung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Kondensator (11) eine zur Ost-West-Kissenentzerrung dienende vertikalfrequente Spannung (U ) angelegt ist.
6. Schaltung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator (11) zwischen den Zeilenablenkspulen (8) und einer Schaltung (10) zur Ost-West-Kissenentzerrung liegt.

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