DE27237C

DE27237C - Eisenrast mit Stimmungshalter für Pianinos

Info

Publication number: DE27237C
Application number: DENDAT27237D
Authority: DE
Original assignee: G. FUDER in Görlitz, Krischelstr. 14 I

Description

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE Sl: Musikalische Instrumente-.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. October 1883 ab.

Der Eisenrast besteht aus dem Rahmen aaaa, an welchem der Stimmungshalter b b angebracht ist, und den Streben c c c c. Letztere sind durch je drei Schrauben mit dem Rahmen verbunden und versteifen denselben sehr wirksam.

Die Seitenwände des Pianinos sind durch einige Schrauben mit dem Eisenrast verbunden und nicht wie bisher durch Leimen an dem Holzgestell befestigt. Das Verziehen der Wände durch Ansaugen von Feuchtigkeit hat „somit keinen Einflufs auf den Rahmen. Der Raum αβγά wird durch den Resonanzboden ausgefüllt. Ein Springen desselben, was bei Instrumenten mit Holzrast durch Quellen des Holzes zuweilen entsteht, kann bei dieser Rastconstruction, da der Resonanzboden auf den Rahmen aufgeschraubt ist und der Eisenrast keine Ausdehnung durch Wasser erleidet, nicht erfolgen.

An dem Rahmen aaaa ist der Stimmungshalter b b angebracht. Derselbe soll bewirken, dafs das so häufig vorkommende Rückdrehen ' der Wirbel e auf die Stimmung der Saiten ohne Emflufs bleibt. Seine Construction ist folgende: An dem Rahmen ist zwischen den Wirbeln e und dem Drucksteg // eine Leiste g g angegossen. Ueber diese Leiste werden die Saiten nach den Wirbeln e hinweggeführt. Durch den Drucksteg ff werden die Saiten so hinuntergedrückt, dafs sie auf der Leiste^g aufliegen. Nach vollzogener Stimmung der Saiten wird auf die Leiste g g ein flacher Eisenstab h h durch Schrauben und Muttern i so fest aufgeschraubt, dafs die Saiten, selbst wenn ein Wirbel e nachgeben sollte, durch den Stab h h so fest gehalten werden, dafs sie die Stimmung nicht verlieren können.

Dieser Stimmungshalter soll jedoch nur bei der vorliegenden Rastconstruction von Vortheil sein, da bei den mit Holzrast versehenen Instrumenten ein Verziehen des Holzrastes von so grofsem Emflufs auf die Stimmung sein würde, dafs der Stimmungshalter seinen Zweck nicht erfüllte, während bei dieser Rastconstruction ein Verziehen und Nachgeben nicht vorkommen. kann.' Da nun ein Lockern der Wirbel auf die Spannung der Saiten bei festgeschraubtem Stimmungshalter keinen Einflufs hat und ein Verziehen des Rahmens nicht eintreten kann, werden die Saiten die Stimmung um ein Bedeutendes länger als bisher halten.

Ein Verstimmen soll hier überhaupt nur durch allmäliges Ausdehnen der Saiten erfolgen können. Sollte dies nach einiger Zeit eingetreten sein, so ist das Stimmen des Instrumentes mit keinen gröfseren Schwierigkeiten wie bisher verbunden, man braucht nur die Muttern des Stimmungshalters zu lockern und kann dann die Saiten beliebig anspannen oder nachlassen. Nach beendigter Stimmung mufs natürlich der Stimmungshalter wieder fest angeschraubt werden.

Patenτ-AnSpruch:

An dem dargestellten Eisenrast die aus der angegossenen Leiste g und der darauf geschraubten Leiste h bestehende Klemmvorrichtung zum Festhalten der Saiten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.