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Stand der Technik
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Bei den Ublichen Lackier- oder Beschichtungsmethoden von Werkitückoberflächen
muß im allgemeinen darauf geachtet werden, daß durch die Auftragsmethode die Werkitückoberfläche
mit einer möglichst gleichmäßigen und vorgeschriebenen Schichtdicke versehen wird.
Bei großen Stückzahlen muß das gewählte Verfahren rationell arbeiten, d.h. es wird
im allgemeinen ein Kompromiß zwischen wirtschaftlicher Mengenfertigung und Qualität
des Auftragsverfahrens gewählt. Hat die z.B. mit Lack überzogene Werkstückoberfläche
Unebenheiten, Läufer oder im Film enthaltende Schmutzkörnchen, so können diese in
bestimmten Fällen durch Schleifen oder Polieren zum Teil wieder entfernt werden.
Es sind jedoch zahlreiche Anwendungsfälle denkbar, bei welchen eine absolut gleichmäßige
und fehlerlose Schicht auf der Werkstückoberfläche erforderlich ist. Bei Scheinwerferreflektoren
wird z.B. der gestanzte Reflektor mit einer Lackschicht versehen, die, bevor ein
Aufdampfungsprozeß stattfindet, absolut fehlerfrei sein muß.
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Es fällt jedoch bei den heute üblichen Lackier- bzw. Beschichtungsverfahren
immer ein bestimmter Ausschußprozentsatz an. Da sich der Reflektorgrundkörper noch
in einem einwandfreien Zustand befindet kann es als wirtschaftlich nicht vertretbar
angesehen werden, diesen nach einem fehlerhaften Auftragsprozeß nicht weiterzuverwenden.
Vielmehr kann der Reflektor wieder verwendet werden, wenn man die Lack- bzw.
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Bedawprungsschicht ablöst. Dies kann im Einzelfall bzw. bei kleinen
Stückzahlen durch eine manuelle Einfacheinrichtung geschehen. Bei größeren Stückzahlen
ist jedoch, nicht zuletzt auch wegen der damit verbundenen Umweltbelastung, ein
speziellen Verfahren bzw. eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Beseitigung
von Lacken und/oder anderen Auftragimitteln auf Werkittickon erforderlich.
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Vorteile der Erfindung Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß Fehler bei der Herstellung von
Überzügen auf Werkstückoberflichen, zur Wahrung einer wirtschaftlichen Handhabung
der Werkstücke, wieder kompensiert werden. Insbesondere bei Werkstücken, die bereits
einem oder mehreren Arbeitsgängen unterworfen waren, werden diese durch Wiederverwendung
der z.B. fehlerhaft lackierten und/oder beschichteten Werkstücke auf wirtschaftliche
Weise wieder verwendet. Zur Beseitigung der aufgetragenen überzüge ist jedoch ein
spezielles Verfahren notwendig, welches der wirtschaftlichen Frage und der Frage
der Umweltbelastung voll gerecht wird. Vorteilhaft in diesem Sinne ist ein Verfahren,
bei welchem auf einem Werkstückträger eine große Anzahl von Werkstücken gleichzeitig
einer Entlackung, anschließend einem Spülprozeß und schließlich einer Konservierzone
zugeführt werden.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ist eine vorteilhafte
Weiterbildung und Verbesserung des im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich.
Besonders vorteilhaft ist, daß die Entlackungs- und Auflösungswirkung der zu beseitigenden
Überzüge durch eine fünfzig prozentige Natronlauge bewirkt wird. Eine derartige
Lauge er>6gr licht die Auflösung aller gebräuchlichen bzw. in Frage kommenden
Schichten wie z.B. Lacke, Pulverschichten oder ja Vakuum aufgebrachte Überzüge.
Durch Einblasen von He$*4atpt in den Laugenbehälter wird eine zusätzliche Verbessertiq
ersielt, da eine starke Turbulenz im Bad erzeugt wird, Das Kondensat entspricht
der verdampften Menge zur stung eines immer konstanten Badspiegels. Dieser auch
durch Umpumpen der Flüssigkeit erreicht werden. 4-Entlackungsbad folgendes Nachspülbad
besteht aus einet
wasserspülbad, einem Hochdruckwasserspülbad sowie
einem Wassernachspülbad. Dabei findet eine kaskadenartig im aegenstromprinzip arbeitende
Spülwasserführung Anwendung, wodurch eine optimale Spülwasserausnutzung erreicht
wird.
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Zeichnung Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen Fig. 1 eine schematische Darstellung der unterschiedlichen Behandlungsstationen
in einer Ansicht oder Draufsicht, Fig. 2 eine Stirnansicht der Vorrichtung.
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Beschreibung der Erfindung Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann im
wesentlichen in vier Bauabschnitte unterteilt werden: Der Be- und Entlade zone 18
ist ein Entlackungsbad 12 sowie ein Spülbad 22, 14, 15, 16 nachgeschaltet. Weiterhin
ist ein Konservierungsbad 17 vorgesehen.
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Die Be- und Åtladezone 18 wird im wesentlichen durch einen Werkstückträger
11 sowie eine Transporteinrichtung gebildet. Bei einer Scheinwerrer-Reflektoren-Entlackungsanlage
besteht der Werkstückträger 11 z.B. aus einem Grundgestell, auf welches die Reflektoren
1Q aufgesteckt werden und mit diesem die einzelnen Stationen durchfahren. Um die
Handhabung verschiedener Reflektorengrößen zu gewährleisten, wird der Werkstückträger
11 verstellbar ausgerührt. So können Je nach Typ des Werkstückträger 11 zwanzig
bis dreißig Reflektoren aufgesteckt werden. Den Transport des Werkstuckträgers 11
übernimmt eine Transporteinrichtung, das ist im einfachen Fall ein Kran an einer
Laufschiene.
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Es ist J*doEh auch eine automatisch arbeitende Transporteinrichtung
denkbar, bei welcher die Werkstückträger in einem
bestimmten Programmablauf
den einzelnen Stationen automatisch zugeführt werden. Die Werkstückträger 11 sind
in ihrem oberen Bereich mit horizontalen Blechen versehen, die bei Aneinanderreihung
der WerkstUckträger eine Abdeckung des Bades, in welchem sie sich befinden, ergeben.
Hierdurch wird insbesondere eine starke Nebelbildung im Bereich des heißen NaOH-Entlackungsbades
vermieden.
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Das Entlackungsbad 12 besteht aus einem doppelwandigen Behälter und
kann durch verschiedene Medien beheizt werden. Dabei ist es zweckmäßig, das Entlackungsbecken
allseitig z.B. mit Glasfasermaterial zu isolieren. Die Heizung kann mittels Rohrwärmetauscher
als Heißwasserbeheizung ausgebildet sein.
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Die Temperaturregelung erfolgt dabei über pneumatisch vorgesteuerte
Regelventile. In dem Entlackungsbecken 12 befindet sich eine fünfzig prozentige
Natronlauge oder ein ähnliches vergleichbares Medium. Ein separat angeordneter Kleindampferzeuger
liefert Heißdampf, welcher durch in dem Entlackungsbad angeordnete Dampfinjektoren
in das Entlackungsmedium eingebracht wird. Dem Entlackungsbad 12 ist eine spezielle
Absaugvorrichtung 19 für Dämpfe zugeordnet.
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Das dem Entlackungsbad 12 folgende Spülbad besteht aus einem Kaltwasser-Spülbad
14, i5, einem Hochdruckwasser-Spülbad 13 sowie einem Wasser-Nachspülbad 16. Das
Wasser-Spülbad 14 ist zwischen dem Entlackungsbad 12 und dem Hochdruckwasser-Spülbad
13 angeordnet und dient der Vorspülung zur Vermeidung von Laugen-Verschleppung.
Ein zusätzliches Heißwasservorspülbad 22 begünstigt diesen Effekt.
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Das Hochdruckwaser-Spülbad 13 enthält zwei Spritzsysteme mit Flachstrahldüsen,
die auf je einer Seite des eingebrachten Warenträgers angeordnet sind bzw. am Wrentrãger
vorbeifahren. Die Hochdruckspüleinrichtung 13 enthält ferner folgende
sinnvolle
Einrichtungen zur Abscheidung des im Spritzmedium anfallenden Schlammes: eine Skimmereinrichtung
in der Ruhezone des Badbehälters; über diese wird an der Oberfläche des Spülmediums
abgesaut, - das Absaugprodukt wird einem Schlammabscheider zugeführt, - ein Bandfilter
dient der Nachfiltrierung des im Schlammabscheiders separierten Schmutzwassers.
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Das Wasser-Nachspülbad 16 sowie das Konservierungsbad 17 sind als
letzte Bearbeitungsstationen in der Vorrichtung vorgesehen.
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Die Abspülbehälter 14, 15, 16 sind kaskadenartig miteinander verbunden
(Leitung 21) und Frischwasser wird im Gegenstromprinzip zugeführt. Das Wasser-Nachspülbad
16 enthält einen Frischwasserzulauf 20 mit Überlauf und Weiterleitung zum Spülbad
15, Die Leitung 21 verbindet das Spülbad 15 mit dem Vorspülbad 14. Das Konservierungsbad
17 enthält eine achtprozentige Bohremulsion oder ein ähnliches, gleichwirkendes
Konservierungsmittel.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Der Werkstückträger 11 wird von
einem Arbeiter beschickt. Die Beladungsmenge ist dabei abhängig von der Werkstückgröße,
wobei Stellvorrichtungen am Werkstückträger 11 vorgesehen sind zur Anpassung an
die richtige Werkstückgröße. Der Werkstückträger 11 wird sodann durch eine Transportvorrichtung
in das Entlackungsbad 12 befördert. Je nach Größe des Entlackungsbades wird eine
bestimmte Anzahl von Werkstückträgern im Entlackungsbad angeordnet, wobei das Bad
durch die Werkstückträger 11 abgedeckt wird. Die Anzahl der Werkstückträger bestimmt
sich durch die Zahl pro Zeiteinheit der zu entlackenden Teile, d.h. durch den Durchsatz.
Dabei ist es wichtig, daß das Entlackungsmedium den Siedepunkt erreicht und eine
Badturbulenz aufweist. Diese Badturbulenz wird u.a. dadurch erreicht, daß in das
Entlackungsbecken Heißdampf eingeblasen wird.
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Nach einer bestimmten Einwirkzeit (ca. 1,5 Stunden) des Entlackungsmediums
kommt der Werkstückträger 11 in die Spülzone. Vor dem Hochdruckspülbad 13 wird der
Werkstückträger im Vorspülbad 14 gespült, um die Konzentrate des Entlackungsmediums
frühzeitig auszuscheiden. Hierdurch wird eine Schaumbildung im Hochdruckspülbad
13 durch NaOH-Einschleppung vermieden. Günstig ist die Anordnung eines zusätzlichen
Heißwasser-Vorspülbades 22 zur Au spülung der Laugenreste und ein weiteres Abspülen
und Abkühlen im darauf folgendem Vorspülbad 14. Ein Abkühlen des Werkstückträgers
ist sinnvoll, da bei den dem Hochdruckspülbad 13 zugeordneten Pumpen bei Temperaturen
von über 400 C, Kavitationsprobleme auftreten können und weiterhin eine unerwünschte
Schaumbildung auftritt.
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Das Hochdruckwasser-Spülbad 13 enthält eine bestimmte Anzahl von Spritzdüsen,
durch welche die Werkstücke auf dem Werkstückträger 11 je nach Werkstücktyp mit
einem Spritzdruck von 60 bis 100 bar abgespritzt werden. Die Spritzdauer wird von
dem zu entlackenden Werkstück bestimmt, da die Spritzzeit mit der Entlackungsqualität
zusammenhängt, d.h. inwieweit der Lack aufgelöst ist. Sie beträgt im allgemeinen
1 bis 2 Minuten. Dem Hochdruckspülbad 13 sind die Spülbäder 15, 16 nachgeschaltet.
Die Spülbäder 14, 15, 16 sind kaskadenartig miteinander durch die Leitung 21 verbunden,
so daß Frischwasser entgegen dem Arbeitsfortschritt fließt. Hierdurch wird eine
optimale Spülwasserausnutzung erreicht. In der letzten Spülzone 16 kann der Werkstückträger
beim Ausrahren aus dem Spülbecken über nicht dargest ellte Plachatrahldüsen ein
weiteres Mal abgespült werden. Als letater Verfahrensschritt ist dem Spülbad 16
ein Konservierungsbad 17 nachgeschaltet. Durch kurzes Eintauchen des Werkstücktrigers
11
wird ein temporärer Korrossionsschutz der entlackten Werkstücke erhalten. Als Konservierungsmittel
ist achtprozentige Bohrölemulsion vorgesehen. Schließlich wird der Werkstückträger
11 in der Be- und Entladezone entladen und neu bestückt.
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Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Beseitigung
von Überzügen oder Auftragsmitteln jeglicher Art verwendet werden. Das können neben
Lacken oder aufgedampften Schichten auch Pulverbeschichtungen jeglicher Art, Konservierungsschichten
sowie öle, Fette oder Verkrustungen jeglicher Art sein.
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L e e r s e i t e