DE2721587A1

DE2721587A1 - Verfahren zum entfernen von schadstoffen aus staubhaltigen gasen mittels filtern

Info

Publication number: DE2721587A1
Application number: DE19772721587
Authority: DE
Inventors: Hartmut Dr Ing Karsten
Original assignee: STANDARD FILTERBAU DR E ANDREAS GmbH and CO; Standard Filterbau GmbH
Current assignee: KARSTEN, HARTMUT, DR.-ING., 4402 GREVEN, DE
Priority date: 1977-05-13
Filing date: 1977-05-13
Publication date: 1978-11-16
Also published as: DE2721587C2

Description

Verfahren zum Entfernen von Schadstoffen
aus staubhaltigen Gasen mittels Filtern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Schadstoffen aus staubhaltigen Gasen mittels filternder Abscheider, Bei diesen Schadstoffen handelt es sich hauptsächlich um Schwefeldioxid, Schwefeltrioxid, Chlorwasserstoff und Fluorwasserstoff, die in den Abgasen von Kesseln oder anderen Anlagen in gasförmiger Phase enthalten sind und daher die Filter ungehindert passieren.
Man hat, um dies zu verhindern, den Gasen vor den Filtern fein gemahlene chemische Stoffe, insbesondere Kalkhydrat, beigegeben, die mit den Schwefel-,Chlor- oder Fluorgerbindungen ausfilterbare feste Verbindungen eingehen. Bei diesen chemischen Vorgängen wird Wasser frei entsprechend den folgenden Reaktionen: Ca(OH)2 + 2 HC1 = CaC12 + 2 H20 Ca(0H)2 + H2S04 = CaS04 + 2 H20 (I) Ca(OH)2 + 2 HF = CaF2 + 2 H20 Das meist als Wasserdampf freiwerdende Wasser schlägt oftmals vor und auf den Filtern nieder und befeuchtet dann die in den Gasen enthaltenen Stäube, so daß sie die Filter verstopfen. Es muß daher darauf geachtet werden, daß die Gastemperatur an den Filtern mindestens etwa 300 C oberhalb des Wassertaupunktes liegt, damit Kondensationen verhindert werden. Bei Prozessen mit relativ niedriger Gastemperatur und hohen Gasfeuchten muß daher mit Aufheizung der Gase gearbeitet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren so zu führen, daß die Gase vor den Filtern kein freies Wasser enthalten, so daß Verstopfungen der Filter vermieden werden. Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß den Gasen vor den Filtern, vorzugsweise zusammen mit den für die Reaktion mit den Schadstoffen erforderlichen fein gemahlenen chemischen Stoffen, zusätzlich gebrannter Kalk (Branntkalk) zugegeben wird. Durch den Branntkalk wird das freiwerdende Wasser zu Kalkhydrat (gelöschtem Kalk) gebunden nach folgender Reaktionsgleichung: CaO + H20 = Ca(OH)2 (11) Es ist bekannt, daß Kalkhydrat adsorptiv gebundenes Wasser enthält. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn den Gasen mehr Branntkalk zugegeben wird, als zur Bindung des aus den Reaktionen I entstehenden Wassers stöchiometrisch nötig ist, um gegebenenfalls in den Gasen zusätzlich enthaltene Feuchtigkeit durch Reaktion zu Kalkhydrat und beim Löschvorgang des Branntkalks entstandenes verdampftes Wasser adsorptiv oder chemisch zu binden.
In jedem Falle ist die benötigte Menge Branntkalk im Verhältnis zu dem zugegebenen Kalkhydrat verschwindend gering, weil Kalkhydrat etwa in der fünf- bis zwanzigfachen Menge zugesetzt wird, wie sie stöchiometrisch zur Bindung der Schadstoffe nötig ist.
Patentansprüche:

Claims

Patentansprüche 1. Verfahren zum Entfernen von Schadstoffen, wie Schwefeldioxid, Schwefeltrioxid, Chlorwasserstoff und Fluorwasserstoff aus staubhaltigen Gasen mittels Filtern, bei den den Gasen vor den Filtern fein gemahlene chemische Stoffe, insbesondere Kalkhydrat, beigegeben werden, die mit den Schadstoffen ausfilterbare feste Verbindungen eingehen, dadurch gekennzeichnet, daß den Gasen vor den Filtern, vorzugsweise zusammen mit den fein gemahlenen chemischen Stoffen, zusätzlich Branntkalk zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des zugegebenen Branntkalks größer ist, als stöchiometrisch zur Bindung des bei der chemischen Bindung der Schadstoffe entstehenden Wassers nötig ist.