DE2721501C2 - - Google Patents
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- DE2721501C2 DE2721501C2 DE2721501A DE2721501A DE2721501C2 DE 2721501 C2 DE2721501 C2 DE 2721501C2 DE 2721501 A DE2721501 A DE 2721501A DE 2721501 A DE2721501 A DE 2721501A DE 2721501 C2 DE2721501 C2 DE 2721501C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G85/00—General processes for preparing compounds provided for in this subclass
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Dispersion eines Kondensationspolymers
in einem organischen flüssigen Medium
aus mindestens
einem Reaktanten, der in dem flüssigen Medium unlöslich ist.
Mit dem Ausdruck "Kondensationspolymere" sind Polymere ge
meint, bei denen die Verbindungsgruppen zwischen den das Poly
mer bildenden Reaktanten andere Atome als Kohlenstoff umfas
sen und bei denen während der Polymerisationsreaktion ein nie
dermolekulares Nebenprodukt in Freiheit gesetzt wird. Solche
Polymere sind z. B. Polyester und Polyamide.
Es sind bereits Verfahren zur Herstellung von Dispersionen
von Kondensationspolymeren in organischen Flüssigkeiten, welche
für die Polymere Nichtlöser sind, bekannt geworden, bei
denen als Ausgangsmaterial ein oder mehrere polymerbildende
Reaktanten, welche auch in der organischen Flüssigkeit unlös
lich sein können, verwendet werden. In der GB-PS 13 73 531
ist ein Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von Konden
sationspolymeren in einem organischen flüssigen Medium be
schrieben, bei welchem in diesem Medium mindestens ein polymer
bildender Reaktant erhitzt wird, welcher in diesem Medium un
löslich ist und welcher selbst entweder bei Raumtemperatur eine
Flüssigkeit ist oder durch Erhitzen in dem flüssigen Medium ge
schmolzen werden kann, derart, daß er sich bei der Temperatur,
bei welcher die Kondensationsreaktion stattfindet, in flüssigem
Zustand befindet. Ein solcher flüssiger Reaktant wird in dem
organischen flüssigen Medium vor Beginn der Reaktion emulgiert,
und zwar mit Hilfe eines Emulgiermittels, das ein Mischpolymer
ist, welches zwei Typen von kettenartigen Komponenten enthält,
wobei eine Type in der flüssigen dispersen Phase der Emulsion
(der polymerbildende Reaktant) löslich ist und die andere Type
in der flüssigen kontinuierlichen Phase (das organische flüs
sige Medium) löslich ist. Die Verwendung von solchen Mischpoly
meren als Emulgiermittel ist allgemein in der GB-PS 12 11 532
beschrieben. Zum Zwecke der Herstellung einer Kondensations
polymerdispersion ist es weiterhin nötig, daß eine der ketten
artigen Komponenten des Mischpolymers, welche in der dispersen
Phase löslich ist, auch dazu fähig sein sollte, eine Assozia
tion mit dem Kondensationspolymerprodukt einzugehen, so daß
die Teilchen des letzteren gegen Ausflockung stabilisiert wer
den.
In der GB-PS 14 19 199 ist eine Abwandlung des obigen Verfah
rens beschrieben, bei welcher ein der Dispersionsflüssig
keit unlöslicher polymerbildender Reaktant in einer zweiten
inerten Flüssigkeit, welche mit dem flüssigen Medium weitge
hend unmischbar ist, in welchem die Polymerdispersion herge
stellt wird, aufgelöst wird und die resultierende Lösung des
Reaktanten in dem flüssigen Medium emulgiert wird, worauf
eine Erhitzung zur Bewirkung der Kondensationsreaktion vorge
nommen wird. Die zweite lösende Flüssigkeit wird durch Destil
lation entweder während oder im Anschluß an die Reaktion ent
fernt.
In beiden bekannten Verfahren ist das Mischpolymeremulgiermit
tel eine vorher hergestellte Substanz, in welcher beide er
forderliche Typen von kettenartigen Komponenten bereits vorlie
gen. Es wurde nunmehr jedoch gefunden, daß diese Verfahren
alternativ dadurch ausgeführt werden können, daß man anstelle
des vorher hergestellten Emulgiermittels ein niedermolekulares
polymeres Material verwendet, das in der organischen Flüssig
keit, welche die kontinuierliche Phase der Dispersion wird, lös
lich ist und eine reaktive Gruppierung trägt, die zur Teilnahme
an der Kondensationspolymerisationsreaktion fähig ist.
Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zu Herstel
lung einer Dispersion eines oben definierten Kondensationspoly
mers in einem organischen flüssigen Medium, in welchem das Poly
mer unlöslich ist, wobei das Verfahren dadurch ausgeführt wird,
daß man in dem flüssigen Medium ein oder mehrere kondensations
polymerbildende Reaktanten auf die Polymerisationstemperatur
erhitzt, wobei der Reaktant oder mindestens einer der Reaktan
ten in der flüssigen dispersen Phase einer Emulsion vorliegt,
bei welcher die flüssige kontinuierliche Phase aus dem oben er
wähnten flüssigen Medium besteht, wobei in dem flüssigen Medium
auch ein polymeres Material mit einer einzigen Polymerkette
eines Molekulargewichts zwischen 1000 und 20 000 gelöst vorliegt,
und wohin diese Polymerkette mindestens eine reaktive Gruppe trägt, die zur Teilnahme
an der Kondensationspolymerbildungsreaktion fähig ist.
Wenn davon gesprochen wird, daß das Polymer in dem organischen
flüssigen Medium "unlöslich" ist, dann soll das heißen, daß es
damit ausreichend unmischbar ist, so daß es eine gesonderte
Phase bildet.
Ein polymerbildender Reaktant, der bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren in einer emulgierten dispersen Phase vorliegt, kann
ein Reaktant sein, der bei normalen Temperaturen flüssig ist,
oder ein Reaktant, der durch Erhitzen in dem organischen flüs
sigen Medium, in welchem die Dispersion hergestellt wird, auf
eine Temperatur geschmolzen werden kann, die nicht höher liegt
als die Polymerisationstemperatur. Es kann sich alternativ
auch um einen Feststoff handeln, der bei der Reaktionstempera
tur nicht geschmolzen werden kann, der aber in einer zweiten
inerten Flüssigkeit aufgelöst werden kann, die mit dem organi
schen flüssigen Medium weitgehend unmischbar ist, in welchem
die Dispersion hergestellt werden soll. In diesem Fall stellt
die resultierende Lösung des Reaktanten die flüssige disperse
Phase der Emulsion dar, die während der Durchführung des Ver
fahrens gebildet wird. Es ist nicht wesentlich, daß ein solcher
fester Reaktant in der gewählten zweiten Flüssigkeit bei
Raumtemperatur löslich ist, er sollte aber darin bei der Reak
tionstemperatur ausreichend löslich sein, um sicherzustellen,
daß kein Festphasenmaterial verbleibt, wenn die Reaktion be
ginnt. Es ist ebenfalls nicht wesentlich, daß der Reaktant,
der als flüssige disperse Phase vorliegt, eine vernachlässig
bare Löslichkeit in der kontinuierlichen Phase (das flüssige
Medium, in welchem die Dispersion hergestellt werden soll) auf
weist, obwohl in der Hauptzahl der Fälle dies die tatsächliche
Situation sein wird. Wenn jedoch der fragliche Reaktant in dem
organischen flüssigen Dispersionsmedium beträchtlich löslich
ist, dann sollte seine Verteilung in der Emulsion stark auf
die disperse Phase (d. h. die zweite Flüssigkeit) begünstigt
sein.
Der Reaktant oder die Reaktanten, welche das Kondensationspoly
mer bilden, sind im allgemeinen entweder momomere Verbindungen
oder sehr niedrige Polymere, welche eine kleine Anzahl von Wie
derholungseinheiten der Type umfassen, die im fertigen disper
sen Polymer vorliegen. Wenn bei der Polymerbildungsreaktion
mehr als ein einziger Reaktant verwendet wird, der in einer
emulgierten flüssigen dispersen Phase vorliegen soll, dann
kann jeder derartige Reaktant eine gesonderte flüssige disperse
Phase bilden, und wenn mehr als eine der dispersen Phasen aus
einer emulgierten Lösung eines Reaktanten in einer zweiten iner
ten Flüssigkeit besteht, dann kann die gleiche inerte Flüssig
keit für alle diese Reaktanten verwendet werden, oder es kann
alternativ jeder Reaktant in einer anderen inerten Flüssig
keit gelöst sein, die mit dem flüssigen Medium der Dispersion
unmischbar ist, wie es in der GB-PS 14 19 199 beschrieben ist.
Wenn bei der Polymerbildungsreaktion zwei oder mehr Reaktanten
eine Rolle spielen, dann ist es nicht nötig, daß diese alle
bereits zu Beginn vorliegen oder im Reaktionsgemisch als emul
gierte flüssige disperse Phase anwesend sein können. Bei
spielsweise können diese Reaktanten allmählich während des
Fortschreitens der Reaktion zugegeben werden, und außerdem kön
nen sie in dem organischen flüssigen Medium der Dispersion lös
lich sein. Jedoch wird jede Zugabe weiterer Reaktanten zur vor
gebildeten Emulsion vorzugsweise unter heftigen Scherbedingungen
und mit einer solchen Geschwindigkeit ausgeführt, daß die
Reaktion, die das gewünschte Polymer ergibt, stattfindet, ohne
daß die Emulsion unstabil wird.
Typische Polymerbildungsreaktanten für die Verwendung gemäß der
Erfindung sind Polysäuren und reaktive Derivate davon, wie z. B.
Anhydride und Säurehalogenide. Diese können zur Bildung von
Polyestern mit Polyolen oder zur Bildung von Polyamiden mit
Polyaminen umgesetzt werden.
Beispiele für geeignete Polysäuren oder Derivate davon sind
Adipinsäure, Azelsinsäure, Bernsteinsäureanhydrid, Isophthal
säure, Terephthalsäure, Trimellitsäure, Pyromellitsäure, 1,3-
und 1,4-Cyclohexandicarbonsäure und Gemische daraus, wie auch
anorganische Säuren, beispielsweise Orthophosphorsäure.
Geeignete Polyole sind Äthylenglykol, Propylenglykol, Diäthy
lenglykol, Dipropylenglykol, Trimethylenglykol, Tetramethylen
glykol, Hexamethylenglykol, Tetramethyläthylenglykol, Neopentyl
glykol, Trimethylolpropan, Glycerin, 1,2,6-Hexantriol, 1,3-
und 1,4-Cyclohexandiol und p-Xylylenglykol, wie auch Hydrochi
non und andere mehrwertige Phenole, Polyätherglykole, wie z. B.
Polyäthylenglykol (beispielsweise mit einem Molekulargewicht
von 200) und Polypropylenglykol sind ebenfalls geeignet.
Geeignete Polyamine sind Äthylendiamin, Hexamethylendiamin,
N,N¹-Dimethyhexanmethylendiamin, Dekamethylendiamin, Diäthy
lentriamin, Piperazin, p-Xylylendiamin und Phenylendiamine.
Andere geeignete Polymerbildungsreaktanten sind Diarylcarbona
te, wie z. B. Diphenylcarbonat, und Bisphenole, wie z. B. Di
phenylolpropan, die zusammen unter Bildung von aromatischen
Polycarbonaten reagieren können; wie auch Diarylcarbonate und
aliphatische und aromatische Diamine, beispielsweise Hexamethy
lendiamin oder p,p′-Diaminodiphenyläther, welche zusammen unter
Bildung von aliphatischen oder aromatischen Polyharnstoffen
reagieren können. Eine weitere Gruppe von geeigneten Reaktanten
sind Phenole, beispielsweise Phenol selbst, p-Kresol, die Xyle
nole und p-Phenylphenol, und Formaldehyd oder formaldehydbilden
de Substanzen, wie z. B. Paraform oder Trioxan, welche mitein
ander reagieren können, um härtbare Phenol/Formaldehyd-Oligo
mere zu bilden.
Es können auch einzige Polymerbildungsreaktanten verwendet werden,
wie z. B. 11-Aminoundekansäure zur Herstellung von Nylon
11, ω-Hydroxydekansäure zur Herstellung von Poly(oxydekanoat)
und p-Acetoxybenzoesäure zur Herstellng von Poly(p-oxybenzoat).
Vorgebildete Reaktionsprodukte aus einer Polysäure und einem
Polyol oder einem Polyamin können ebenfalls als einzige Poly
merbildungsreaktanten verwendet werden, wie z. B. Bis(hydroxy
äthyl)terephthalat oder Hexamethylendiammoniumadipat (Nylon-
66-Salz).
Organische Flüssigkeiten, welche sich für die Verwendung als
Medium, das die kontinuierliche Phase der Dispersion werden
soll, eignen, werden im allgemeinen wegen der relativ polaren
Natur der meisten Kondensationspolymere einen nicht-polaren
Charakter aufweisen. Besonders geeignet sind Kohlenwasserstoff
flüssigkeiten, wie z. B. die aliphatischen und aromatischen Koh
lenwasserstoffe, beispielsweise Hexan, Heptan, Octan, Cyclohexan,
Benzol, Toluol, Xylol und Mesitylen, und Gemische der
selben, einschließlich handelsüblicher Erdöldestillatfraktion
nen mit Siedebereichen bis zu ungefähr 350°C und mit bis zu
ungefähr 90% aromatischen Kohlenwasserstoffen. Andere geeig
nete organische Flüssigkeiten sind die chlorierten Kohlenwas
serstoffe, wie z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachloräthan,
Pentachloräthan, Chlorbenzol, Dichlorbenzol und Trichlorben
zol. Das flüssige Medium kann eine einzige Flüssigkeit sein,
in welcher das Polymer unlöslich ist, es kann sich aber auch
um ein Gemisch aus zwei oder mehr Flüssigkeiten handeln, die
kleinere Mengen Flüssigkeiten umfassen können, in denen das
Polymer löslich ist, vorausgesetzt, daß das Polymer in dem Ge
misch als Ganzes unlöslich ist. Das flüssige Medium sollte
einen Siedepunkt aufweisen, der nicht niedriger liegt als die
Temperatur der Polymerbildungsreaktion.
Wenn das erfindungsgemäße Verfahren mit Hilfe einer zweiten
Flüssigkeit gemäß obiger Vorschrift zum Zwecke der Auflösung
des unlöslichen polymerbildenden Reaktanten und Emulgierung
der resultierenden Lösung ausgeführt wird, dann wird diese
zweite Flüssigkeit üblicherweise einen polaren Charakter auf
weisen, da es erforderlich ist, daß sie ein Lösungsmittel für
den Reaktanten ist, der im allgemeinen selbst polar sein wird.
Wenn die erste Flüssigkeit, d. h. die Flüssigkeit, welche die
kontinuierliche Phase der Dispersion bilden soll, ein alipha
tischer Kohlenwasserstoff oder ein überwiegend aliphatisches
Kohlenwasserstoffgemisch ist, dann sind geeignete polare zwei
te Flüssigkeiten niedrige Alkohole und Glykole, wie z. B. Metha
nol, Äthylenglykol, Butandiol, Xylylenglykol, Propylenglykol,
Butantriol, Trimethylolpropan, Cyclohexandiol, Triäthanolamin,
Formamid, Dimethylformamid und einwertige Phenole und deren
substituierte Derivate. Wenn die erste Flüssigkeit ein aroma
tisches Kohlenwasserstoffgemisch oder ein chlorierter Kohlen
wasserstoff ist, dann sind geeignete polare zweite Flüssigkei
ten Wasser und niedrige Glykole, wie z. B. Äthylenglykol und Pro
pylenglykol.
Die zweite Flüssigkeit kann einen Siedepunkt aufweisen, der
entweder höher oder niedriger liegt als derjenige der ersten
Flüssigkeit. Wenn jedoch die zweite Flüssigkeit den höheren
Siedepunkt aufweist, dann ist es nötig, daß sie ein Azeotrop
mit einem Siedepunkt bilden kann, der nicht höher liegt als
der Siedepunkt der ersten Flüssigkeit, damit eine Abtrennung
aus der ersten Flüssigkeit möglich ist. Ein solches Azeotrop
kann durch die zweite Flüssigkeit mit der ersten Flüssigkeit
oder mit einer Komponente der ersten Flüssigkeit, sofern letz
tere ein Gemisch ist, gebildet werden, oder es kann durch die
zweite Flüssigkeit mit dem niedermolekularen Nebenprodukt der
Polymerbildungsreaktion gebildet werden, so daß beide diese Ma
terialien, die in der endgültigen Polymerdispersion unerwünscht
sind, gemeinsam aus dem Reaktionsgemisch beseitigt werden. Es
wird in vielen Fällen zweckmäßig sein, wenn ein die zweite Flüs
sigkeit enthaltendes Azeotrop sich beim Stehen in seine Be
standteile trennt. Dies macht die Rückgewinnung der zweiten
Flüssigkeit leichter, was erwünscht sein kann, wenn die zweite
Flüssigkeit ein verhältnismäßig teures spezielles Lösungsmittel
ist, welches wegen seiner Auflösungskraft gegenüber dem Poly
merbildungsreaktanten ausgewählt wird.
Wenn die zweite Flüssigkeit nicht zur Bildung eines Azeotrops
mit entweder der ersten Flüssigkeit oder mit dem Reaktionsne
benprodukt fähig ist, dann reicht es aus, wenn die zweite Flüs
sigkeit einen niedrigeren Siedepunkt aufweist als die erste
Flüssigkeit, so daß sie aus der letzteren durch fraktionierte
Destillation abgetrennt werden kann.
Wenn das Nebenprodukt der Polymerbildungsreaktion kein Azeotrop
mit der zweiten Flüssigkeit bildet, dann wird es bevorzugt,
daß es ein Azeotrop mit der ersten Flüssigkeit oder mit einem
Bestandteil derselben bildet, so daß die Entfernung aus dem Re
aktionsgemisch erleichtert wird.
Ggf. kann das erfindungsgemäße Verfahren unter überatmosphäri
schem Druck als Maßnahme zur Kontrolle der Siedepunkte von Flüs
sigkeiten, die sonst als erste Flüssigkeit oder als zweite Flüs
sigkeit ungeeignet wären, verwendet werden. Deshalb sollen in
der obigen Diskussion die Hinweise auf die Siedepunkte und die
Azeotropbildung so verstanden werden, daß sie sich entweder
auf normalen oder Überatmosphärischen Druck, je nach Zweck
mäßigkeit, beziehen.
Die zweite Flüssigkeit kann entweder ein Lösungsmittel oder
ein Nichtlöser für das gebildete Polymer sein.
Der andere wesentliche Bestandteil beim erfindungsgemäßen Ver
fahren ist, wie bereits festgestellt, ein polymeres Material
mit einer einzigen Polymerkette eines Molekulargewichts zwi
schen 1000 und 20 000, welche mindestens eine reaktive Gruppe
trägt, die zu einer Teilnahme an der Kondensationspolymerbil
dungsreaktion fähig ist, wobei das poylmere Material in dem
organischen flüssigen Medium löslich ist. Mit der Definition,
daß das polymere Material eine einzige Polymerkette aufweist,
ist beabsichtigt, sich von den polymeren Emulgiermitteln ab
zugrenzen, die in der GB-PS 13 73 531 und 14 19 199 be
schrieben sind und die ggf. Gruppen tragen, die zu einer Teil
nahme an einer Kondensationspolymerisationsreaktion fähig sind.
Solche Emulgiermittel sind, wie bereits oben festgestellt,
charakteristischerweise Block- oder Pfropfmischpolymere, die
zwei verschiedene Typen von kettenartigen Kompo
nenten enthalten, von denen eine in dem polymerbildenden Reak
tanten löslich ist und die andere in dem organischen flüssigen
Medium löslich ist, in welchem die Polymerdispersion herge
stellt wird. Die polymeren Materialien für die Verwendung beim
erfindungsgemäßen Verfahren enthalten nur eine Type von ket
tenartiger Komponente, nämlich die Type, die in dem organischen
flüssigen Medium löslich ist, welches die kontinuierliche Phase
der anfangs hergestellten Emulsion darstellt. Die einzige frag
liche Polymerkette kann entweder ein Homopolymer oder ein sta
tistisches Mischpolymer, aber kein Block- oder Pfropfmischpoly
mer sein.
Polymere Materialien, welche diese Erfordernisse erfüllen, wer
den sich aus den bereits oben angegebenen Gründen, daß das or
ganische flüssige Medium üblicherweise einen nicht-polaren
Charakter aufweisen wird, auch im allgemeinen von im wesent
lichen nicht-polaren Polymeren oder Mischpolymeren ableiten,
wie z. B. von ungesättigten Kohlenwasserstoffpolymeren, von
Polymeren höherer Fettester ungesättigter Säuren und von Poly
estern, die durch Selbstkondensation langkettiger Fettsäuren,
die Hydroxylgruppen enthalten, erhalten werden. Die Natur der
anwesenden reaktiven Gruppe, die zur Teilnahme an der Konden
sationspolymerbildungsreaktion fähig ist, hängt von der jewei
ligen Type des herzustellenden Kondensationspolymers ab und
kann mit der reaktiven Gruppe identisch sein, die in einem
der Polymerbildungsreaktanten vorliegt. Wenn beispielsweise
das Kondensationspolymer ein Polyester ist, dann sind geeig
nete reaktive Gruppen Hydroxyl- und Carboxylgruppen, und wenn
beispielsweise das Polymer ein Polyamid ist, dann sind geeig
nete reaktive Gruppen Amino- und Carboxylgruppen. Es wird je
doch bevorzugt, daß die reaktive Gruppe eine solche ist, die
besonders zusammen mit dem Polymerbildungsreaktanten oder den
Polymerbildungsreaktanten reagieren kann. Bei der Herstellung
von entweder Polyestern, Polyamiden oder Polyesteramiden, d. h.
also, wenn bei der Polymerisationsreaktion Amino- und/oder
Hydroxylgruppen zusammen mit Carboxylgruppen oder chemischen
Äquivalenten davon eine Rolle spielen, dann sind u. a. die fol
genden reaktiven Gruppen geeignet:
(beispielsweise substituierte Bern
steinsäureanhydroxidreste, die
durch Maleinisierung von ungesättigten
Materialien erhalten werden;
Mischpolymere von Methacrylsäure
anhydrid oder Acrylsäureanhydrid;
Mischpolymere von Malein- oder
Itaconsäureanhydrid)
oder
oder
-CO-O-CO-CH₃
(gemischte carboxylische/aktive
Anhydride)
Isocyanatgruppen (-NCO), Isothiocyanatgruppen (-NCS), Azid
gruppen (-CON₃), Azidoformiatgruppen (-O·CON₃), reaktive Ester
gruppen (z. B. -COOCH₂CN) und substituierte Harnstoffgruppen
(-NH·CONH₂) sind andere Beispiele für geeignete schnellreagie
rende Gruppen.
Gemäß den obigen Erläuterungen sind Beispiele für geeignete
polymere Materialien mit mindestens einer reaktiven Gruppe die
folgenden: maleinisierte Polybutadiene mit einem Molekularge
wicht von 1500-2000, die durchschnittlich annähernd einen
Bernsteinsäureanhydridrest je Polymerkette enthalten; Poly
mere von äthylenisch ungesättigten Monomeren mit endständigen
funktionellen Gruppen, die durch radikalische Polymerisation
eines Monomers in Gegenwart eines Initiators und eines Ketten
übertragungsmittels, die beide die gewünschte funktionelle
Gruppe enthalten, hergestellt werden, wie es in der GB-PS
10 96 912 beschrieben ist; Additionspolymere, die durch anio
nische Polymerisation eines Monomers, wie z. B. tert.-Butyl
styrol, hergestellt werden, wobei das "lebende Polymer" durch
Umsetzung mit Epichlorhydrin oder Chlormaleinsäureanhydrid ab
geschlossen wird, wie es in der GB-PS 13 92 612 beschrieben
ist; das Produkt der Umsetzung des Natriumsalzes von Poly(12-
hydroxystearinsäure) eines Molekulargewichts von 1450-2000
mit Epichlorhydrin, wobei die endständige Gruppe -COONa des
polymeren sauren Salzes verestert und eine endständige Epoxid
gruppe eingeführt wird.
Der beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Anteil des
polymeren Materials mit einer reaktiven Gruppe kann von 0,1
bis 25%, vorzugsweise von 0,5 bis 25%, bezogen auf das Ge
wicht des endgültigen Polymers, variieren. Der optimale zu
verwendende Anteil in einem bestimmten Fall hängt hauptsächlich
von der Teilchengröße der fertigen Disperions ab, obwohl das
Ergebnis auch durch andere Faktoren, wie z. B. den Grad der
Rührung des Reaktionsgemischs während der Polymerisation, be
einflußt werden kann. Fachleute auf diesem Gebiet können durch
einfachen Versuch leicht die besten Reaktionsbedingungen für
die Erzielung eines gewünschten Resultats auffinden.
Die Konzentration des polymerbildenden Reaktanten oder der po
lymerbildenden Reaktanten, die beim erfindungsgemäßen Verfah
ren verwendet werden kann, kann stark variieren, im allgemei
nen wird sie jedoch von 10 bis 80 Vol.-%, bezogen auf das ge
samte Reaktionsgemisch, betragen. Wenn eine zweite inerte Flüs
sigkeit als Lösungsmittel für einen polymerbildenden Reaktanten
vor der Emulgierung verwendet wird, dann wird dieser üblicher
weise in einer solchen Menge vorliegen, daß die Konzentration
des Reaktanten 10 bis 90 Gew.-% beträgt. Die maximal erreich
bare Konzentration in der zweiten Flüssigkeit kann durch die
Notwendigkeit beschränkt sein, die Viskosität der Lösung aus
reichend niedrig zu halten, um ihre wirksame Emulgierung in
der ersten Flüssgkeit zu gestatten.
Ohne den Bereich der Erfindung durch eine Bezugnahme auf irgend
eine Theorie dieser Arbeitsweise zu beschränken, wird ange
nommen, daß die Rolle des polymeren Materials, welches eine
einzige Polymerkette mit einem Molekulargewicht zwischen 1000
und 20 000 aufweist und mindestens eine reaktive Gruppe trägt,
diejenige eines "Vorläufers" für die Bildung eines Emulgiermit
tels für die flüssige disperse Phase des Reaktionsgemischs und
auch eine polymeren Stabilisators, durch den das disperse Poly
mer sterisch stabilisiert wird, ist. Wegen der reaktiven Gruppe,
die bei der Polymerbildungsreaktion teilnimmt, ist es wahr
scheinlich, daß zu einer sehr frühen Stufe in der Reaktion auf
die einzigen Polymerketten des "Vorläufers" (der gemäß Defini
tion per se in dem organischen flüssigen Medium der Dispersion
löslich ist) Struktureinheiten aufgepfropft werden, die mit den
jenigen identisch sind, aus denen das disperse Polymer selbst
besteht. Weiterhin werden sich solche Einheiten während des
Verlaufs der Polymerisation hinzuaddieren, wobei zweite Ketten
gebildet werden, die die Tendenz aufweisen, per so in dem flüs
sigen Medium unlöslich zu sein und eine Affinität für sowohl
den polymerbildenden Reaktanten bzw. die polymerbildenden Reak
tanten als auch das anschließend gebildete disperse Polymer
zu haben. Somit kann das resultierende Pfropfmischpolymer als
Emulgiermittel für die flüssige disperse Phase des Reaktions
gemischs wirken, wodurch die löslichen Ketten schließlich mit
der Oberfläche der dispersen Polymerteilchen verankert werden,
so daß eine Sperre rund um die Teilchen gebildet wird, welche
deren Ausflockung verhindert.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltene Dispersionen
von Kondensationspolymeren sind somit bei Lagerung stabil. Im
Laufe der Zeit kann ein Absetzen der dispersen Teilchen aufgrund
von Schwerkraft auftreten, aber das abgesetzte Material kann
dann leicht durch Schütteln oder Rühren wieder dispergiert
werden. Die Dispersionen eignen sich für die Herstellung von
Belägen auf solchen Substraten wie Glasfaser- und Textilmate
rialien durch Abdampfen des organischen flüssigen Mediums im
Anschluß an das Aufbringen der Dispersion auf das Substrat.
Wenn das disperse Polymer dazu fähig ist, eine anschließende
Vernetzungsreaktion einzugehen, wie es beispielsweise bei
einem Phenol/Formaldehyd-Oligomer der Fall ist, dann können
das Substrat und der Belag anschließend einer Erhitzung unter
worfen werden, um das Polymer zu härten. Für solche Härtungs
anwendungen können andere filmbildende Materialien ggf. mit
den gemäß der Erfindung erhaltenen Dispersionen gemischt werden.
Alternativ können die Dispersionen durch Abdampfen der
kontinuierlichen Phase oder durch Filtration, Dekantieren oder
Zentrifugieren, was von der Teilchengröße der dispersen Phase
abhängt, in Polymerpulver überführt werden. Die so erhaltenen
Pulver können beispielsweise bei der Herstellung von Formgegen
ständen oder Fasern und als Beschichtungspulver verwendet werden.
Die Pulverteilchen können auch durch Mischen in Lösung
oder in der Schmelze in andere Polymermaterialien einverleibt
werden, die sich für Formungs- oder Filmbildungsanwendungen
eignen, um beispielsweise deren Schlagfestigkeit zu modifizie
ren.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele, worin alle
Teile in Gewicht ausgedrückt sind, näher erläutert.
In einen Reaktionsbehälter, der mit einem mechanischen Rührer,
einem mechanischen Emulgierkopf, einer dampfbeheizten Fraktio
nierungskolonne mit einer Dean-Stark-Falle und einem Thermome
ter ausgerüstet war, wurde Folgendes eingebracht:
Phthalsäureanhydrid|500 g | |
Maleinisiertes Polybutadien (siehe unten) | 149 g |
Äthylenglykoltitanat | 0,6 g |
Aliphatischer Kohlenwasserstoff, Siedebereich 190-210°C | 950 g |
Die Beschickung wurde unter Rühren erhitzt, und nach Erreichen
einer Temperatur von ungefähr 140°C wurde der Emulgierkopf
angeschaltet. Bei einer Temperatur von 160°C, bei welcher die
Beschickung das Aussehen einer braunen Lösung oder groben Emul
sion erhalten hatte, wurde die folgende Beschickung während
eines Zeitraums von ungefähr 5 min zugegeben:
Polyäthylenglykol, MG 200|419 g | |
Äthylenglykol | 42,5 g |
Trimetyhlolpropan | 68 g |
Am Ende der Zugabe erreichte die Charge eine Rückflußtempera
tur von 185°C, und während der nächsten 5-10 min war ersicht
lich, daß sie weiß wurde, da die Bildung einer feinen Emulsion
stattfand. Nach einer 3stündigen Erhitzung auf Rückflußtemperatur,
nachdem 36 ml Destillat entfernt worden waren, wurde die
Dampfzufuhr zur Fraktionierungskolonne abgeschaltet. Das Er
hitzen zeigte eine Prüfung der Charge unter dem optischen
Mikroskop, daß sie aus einer Dispersion von Teilchen mit einer
Größe von 3-10µm bestand. Nach weiterem Erhitzen bis zu einer
Gesamtzeit von 14 h, nachdem eine Gesamtmenge von 74 ml Destil
lat entfernt worden war (theoretische Menge ungefähr 75 ml),
hatte die resultierende Dispersion des Polyesters eine Teilchen
größe im Bereich von 1-10µm. Die Teilchen wurden durch Aceton
gequollen, waren aber darin nicht löslich. Eine Bestimmung des
Säurewerts des Polyesters, die in Gegenwart von Aceton ausge
führt wurde, ergab 35 mg KOH/g. Die Molverhältnisse der Be
standteile waren: Phthalsäureanhydrid/Polyäthylenglykol/Äthylen
glykol/Trimethylolpropan 1/0,62/0,20/0,15. Das Produkt war
fließfähig und gegenüber Ausflockung stabil. Obwohl das disper
se Polymer die Tendenz hatte, sich während eines Zeitraums von
einigen Tagen abzusetzen, konnte es leicht durch Rühren wieder
dispergiert werden.
Das im obigen Verfahren verwendete maleinisierte Polybutadien
wurde dadurch hergestellt, daß Polybutadien mit einem Molekular
gewicht von 1500-2000 und mit 45% 1 : 2-Struktur mit Maleinsäure
anhydrid in einem Gewichtsverhältnis von 93 : 7 umgesetzt wurde.
Dieses ergab das Äquivalen von 1,15 Maleinsäureanhydridresten
für jedes Polybutadienmolekül eines Gewichts von 1500.
In einen Reaktionsbehälter, der gemäß Beispiel 1 ausgerüstet
war, aber keinen mechanischen Emulgierkopf hatte, wurde Fol
gendes eingebracht:
Phthalsäureanhydrid|666 g | |
Maleinisiertes Polybutadien (wie in Beispiel 1) | 92 g |
tert.-Butyltitanat | 0,7 g |
Aliphatischer Kohlenwasserstoff, Siedebereich 190-210°C | 950 g |
Die Charge wurde unter Rühren erhitzt. Nachdem die Temperatur
ungefähr 155°C erreicht hatte, besaß die Charge das Aussehen
einer braunen Lösung oder einer groben Emulsion. Die folgende
Beschickung wurde dann während eines Zeitraums von ungefähr
5 min zugegeben:
Äthylenglykol|250 g | |
Trimethylolpropan | 60 g |
Während der nächsten 10 min, nach denen die Charge eine innere
Rückflußtemperatur von 170°C erreicht hatte, war ersichtlich,
daß die Charge aufgrund der Bildung einer Emulsion weiß wurde.
Nach einer 3stündigen Erhitzung, nachdem 73 g Destillat ent
fernt worden waren, wurde die Dampfzuführung zur Fraktionie
rungskolonne abgeschaltet. Das Erhitzen der Charge wurde ins
gesamt 12 h forgesetzt, nach denen insgesamt 90 g Destillat
aus 80 g Wasser und 10 g Äthylenglykol entfernt worden waren.
Die resultierende Dispersion besaß eine Teilchengröße von
3-30µm. Eine Bestimmung des Säurewerts in Anwesenheit von Ace
ton ergab 41 mg KOH/g. Die molaren Verhältnisse der verwendeten
Reaktionsteilnehmer waren: Phthalsäureanhydrid/Äthylen
glykol/Trimethylolpropan 1/0,85/0,1. Das Produkt war stabil
und fließfähig. Obwohl das Absetzen ziemlich rasch erfolgte,
konnte das disperse Polymer leicht durch mäßiges Bewegen wieder
dispergiert werden.
Eine modifizierte Polybutadienkette, die an einem Ende durch
eine Glycidyläthergruppierung abgeschlossen war, wurde durch
folgendes Verfahren hergestellt, wobei als Ausgangsmaterial
ein monohydroxyabgeschlossenes Polybutadien verwendet wurde,
das im Handel unter dem Namen "Lithene N105" ("Lithens" ist
ein eingetragenes Warenzeichen) von der Revertex Limited in
Großbritannien bezogen werden kann. Dieses Ausgangsmaterial
besaß ein Molekulargewicht, bestimmt durch Gelpermeations
chromatografie (mit Polystyroleichung) von 12 000. 150 g dieses
Polymers wurden mit 4,2 g Epichlorhydrin (1 molares Äqui
valent, bezogen auf den Hydroxylgehalt des Polymers) in Ge
genwart von Bortrifluoridätherat bei 70°C umgesetzt. Im An
schluß an Deaktivierung des Bortrifluorids mit Natriumhydroxid
erfolgte eine weitere Zugabe von 16,8 g Epichlorhydrin bei
70°C. Dann wurden 1,8 g Natriumhydroxid zugegeben, worauf das
Reaktionsgemisch auf 126°C erhitzt wurde, um einen Ringschluß
zur Bildung des Glycidylesters zu bewirken. Im Anschluß an Fil
tration zur Entfernung von Natriumchlorid und Destillation zur
Entfernung von überschüssigem Epichlorhydrin wurde ein polymerer
Gylcidylester mit einem Epoxidäquivalent von 15 800 erhalten.
Unter Verwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung
wurde eine Polymerdispersion wie folgt hergestellt. In den
Reaktionsbehälter wurden die folgenden Bestandteile eingebracht:
Aliphatischer Kohlenwasserstoff, Siedebereich 190-210°C|806 g | |
Monoglycidyläther von Polybutadien (wie oben beschrieben) | 125 g |
Titan/Äthylenglykol-Komplex | 0,5 g |
Phthalsäureanhydrid | 422 g |
Äthylenglykol | 34 g |
Der mechanische Emulgierer wurde angeschaltet, nachdem die
Reaktionsteilnehmer auf 160°C erhitzt worden waren, und das
folgende Gemisch (vorgewärmt, um das Mischen zu unterstützen)
wurde zugegeben:
Polyäthylenglykol, MG 200|353 g | |
Trimethylolpropan | 57 g |
Die Reaktionscharge wurde 7 h auf Rückflußtemperatur gehalten,
währenddessen 52 g Wasser abgetrennt wurden. Der Säure
wert war auf 49 g KOH/g gefallen. Das Produkt war eine fließ
fähige Dispersion des Polyesterpolymers mit einer Teilchen
größe im Bereich von 3-40µm.
Der Glycidylester von Poly(12-hydroxystearinsäure) wurde durch
das folgende Verfahren hergestellt, wobei von einer Probe der
polymerisierten Säure (erhalten durch Selbskondensation von
handelsüblicher 12-Hydroxystearinsäure mit 11% Stearinsäure)
mit einem Säurewert von 35 mg KOH/g ausgegangen wurde. Das Säu
reäquivalentgewicht dieses Materials und damit sein durch
schnittliches Molekulargewicht war 1460. Das Natriumsalz der
polymerisierten Säure wurde durch Behandlung der letzteren mit
Natriumbicarbonat hergestellt, und das Salz wurde dann mit
einem 10fachen molaren Überschuß an Epichlorhydrin in Gegen
wart von Benzyltrimethylammoniumchlorid umgesetzt, um den Gly
cidylester herzustellen. Im Anschluß an die Entfernung von
Natriumchlorid durch Filtration und des Epichlorhydrinüber
schusses durch Destillation wurde festgestellt, daß das Glyci
dylesterprodukt ein Epoxidäquivalentgewicht von 2380 aufwies.
Hierauf wurde eine Polyesterdispersion hergestellt, wobei die
in Beispiel 1 beschriebene Vorrichtung verwendet wurde. Der
Reaktionsbehälter wurde mit dem Folgenden beschickt:
Aliphatischer Kohlenwasserstoff, Siedebereich 190-210 C|806 g | |
Glycidylester von Poly(12-hydroxystearinsäure) ( wie oben beschrieben) | 125 g |
Titan/Äthylenglykol-Komplex | 0,5 g |
Phthalsäureanhydrid | 422 g |
Äthylenglykol | 34 g |
Diese Bestandteile wurden unter Rühren auf 160°C erhitzt, und
der Emulgierer wurde während der Erhitzung angeschaltet. Das
folgene vorgewärmte Gemisch wurde dann zugegeben:
Polyäthylenglykol, MG 200|353 g | |
Trimethylolpropan | 57 g |
Die Reaktionscharge wurde 6 h auf Rückflußtemperatur gehalten,
währenddessen 29 g Wasser entfernt wurden und der Säure
wert auf 41,8 mg KOH/g fiel. Das Produkt war eine fließfähige
Dispersion von Polyesterteilchen mit einer Größe im Bereich
von 0,5-10µm.
Ein statistisches Pfropfmischpolymer von Laurylmethacrylat/
Methacrylsäureanhydrid im Gewichtsverhältnis 97 : 3 wurde wie
folgt hergestellt. Ein Gemisch aus 322 g Laurylmethacrylat,
10,3 g Methacrylsäureanhydrid und 4,3 g Azobis(isobutyronitril)
wurde während eines Zeitraums von 3 h in 658 g eines Petroleum
gemischs, das bei einer Temperaur von 90°C aus Rückfluß gehal
ten wurde, eingeführt. Das Erhitzen unter Rückfluß wurde 8 h
fortgesetzt, wobei weiter 0,4 g Azobis(isobutyronitril) zuge
geben wurden, bis ein konstanter Feststoffgehalt erreicht worden
war. Dann wurde aliphatischer Kohlenwasserstoff (Siedebe
reich 190-210°C) zugegeben, worauf niedrigsiedendes Verdün
nungsmittel entfernt wurde. Es wurde eine 30% Feststoffe ent
haltende Lösung des Mischpolymers erhalten. Das Produkt besaß
gemäß Gelpermeationschromatografie (Eichung mit Polystyrol)
n = 9500 und w = 18 00. Somit besaß jedes Polymermolekül
durchschnittlich zwischen 1 und 2 mischpolymerisierte Methacryl
säureanhydrideinheiten in der Kette.
In der Reaktionsbehälter einer gemäß Beispiel 1 beschriebenen
Vorrichtung wurde Folgendes eingebracht:
Aliphatischer Kohlenwasserstoff, Siedebereich 190-210°C|495 g | |
Lösung von Laurylmethacrylat/Methacrylsäure- anhydrid-Mischpolymer (wie oben beschrieben) |
457 g |
Phthalsäureanhydrid | 444 |
Titan/Äthylenglykol-Komplex | 0,5 g |
Dieses Gemisch wurde unter Rühren auf 160°C erhitzt, während
dessen der Emulgierer angeschaltet wurde. Das folgende vorge
wärmte Gemich wurde dann zugegeben:
Polyäthylenglykol, MG 200|372 g | |
Trimethylolpropan | 60 g |
Äthylenglykol | 37 g |
Die Reaktionsteilnehmer wurden 5 h auf Rückfluß gehalten,
währenddessen 34 g Wasser entfernt wurden. Das erhaltene Pro
dukt war eine Dispersion von Polyesterteilchen mit einer Größe
von 1-15µm. Die Teilchen schieden sich beim Stehen aus, wurden
aber beim Rühren wieder dispergiert.
Der gemäß der Vorschrift von Beispiel 4 hergestellte Glycidyl
ester von Poly(12-hydroxystearinsäure) wurde wie folgt in das
1 : 1-Hexamethylendiaminaddukt überführt. 180 g des Glycidyl
esters wurden tropfenweise während 30 min zu einem gerührten
Gemisch aus 44 g Hexanmethylendiamin und 85 g Toluol bei Raum
temperatur zugegeben (diese Mengen entsprechen einem 5fachen
Überschuß an Diamin). Die Reaktion wurde durch Erhitzen des
Gemisches auf 60°C zu Ende gebracht. Der Diaminüberschuß wurde
dann durch Waschen des Produkts mit einem großen Äthanolvolu
men entfernt. Die abgetrennte Polymerschicht enthielt kein
freies Diamin. Der Feststoffgehalt des 1 : 1-Addukts war 75%.
In den Reaktionsbehälter einer gemäß Beispiel 1 beschriebenen
Vorrichtung wurde Folgendes eingebracht:
Aliphatischer Kohlenwasserstoff, Siedebereich 190-210°C|779 g | |
1 : 1-Adduktlösung (wie oben beschrieben) | 121 g |
Phthalsäureanhydrid | 444 g |
Titan/Äthylenglykol-Komplex | 0,5 g |
Unter Verwendung des gleichen Verfahrens wie in den vorherge
henden Beispielen wurde zu diesem Gemisch ein auf 160°C vor
gewärmtes Gemisch der folgenden Bestandteile zugegeben:
Polyäthylenglykol, MG 200|372 g | |
Trimethylolpropan | 60 g |
Äthylenglykol | 37 g |
Das Erhitzen auf Rückfluß der zunächst weißen Dispersion wurde
6 h fortgesetzt, währenddessen 68 g Wasser entfernt wurden
und der Säurewert auf 71 mg KOH/g fiel. Das fertige Produkt
war eine weiße, fließfähige Polyesterdispersion, die eine
Teilchengröße im Bereich von 0,3-7µm aufwies und gegenüber
Absetzen bei Lagerung stabil war.
In diesem Beispiel war das verwendete lösliche Polymer das in
Beispiel 3 beschriebene monohydroxyabgeschlossene Polybutadien,
das jedoch in diesem Fall nicht in das Glycidylätherderivat
überführt worden war.
Das in Beispiel 3 beschriebene Verfahren wurde verwendet,
außer daß die Ausgangscharge, die in den Reaktionsbehälter ein
gebracht wurde, aus Folgendem bestand:
Aliphatischer Kohlenwasserstoff, Siedebereich 190-210°C|932 g | |
Monohydroxyabgeschlossenes Polybutadien | 182 g |
Phthalsäureanhydrid | 814 g |
und daß die nachfolgende Zugabe aus Folgendem bestand:
Propylenglykol|426 g | |
Trimethylolpropan | 74 g |
Die gesamte Rückflußzeit war 5 h, währenddessen 65 g Wasser
entfernt wurden. Aufgrund des Schäumens des Reaktionsgemischs
wurden einige Schwierigkeiten angetroffen. Das Produkt war
eine grobe Polyesterdispersion mit einer Teilchengröße im Be
reich von 20-80µm, die sich rasch absetzte, wenn das Rühren
unterbrochen wurde.
Die Bildung einer gröberen Dispersion bei diesem Versuch de
monstriert die niedrigere Wirksamkeit der weniger reaktiven
Hydroxylgruppe im löslichen Polymer beim erfindungsgemäßen Ver
fahren im Vergleich zur Glycidylgruppe in Beispiel 3.
Das in diesem Beispiel verwendete lösliche Polymer war das
gleiche wie in Beispiel 6.
In einen 4 l fassenden Laborreaktor, der mit einem Turbinen
rührer und einem mit einem Dean-Stark-Separtor gekuppelten
Rückflußkühler ausgerüstet war, wurde Folgendes eingebracht:
11-Aminoundecansäure|666 g | |
Äthylenglykol | 333 g |
Aliphatischer Kohlenwasserstoff, Siedebereich 190-210°C | 1000 g |
Lösung des Addukts aus Hexamethylendiamin mit dem Glycidylester von Poly(12-hydroxystearinsäure) (gemäß Vorschrift von Beispiel 6, 70% Feststoffe) | 120 g |
Das Gemisch wurde unter konstantem Rühren auf Rückflußtempera
tur erhitzt. Bei ungefähr 130°C löste sich die 11-Aminounde
cansäure im Äthylenglykol auf, und die resultierende Lösung
wurde dann im Kohlenwasserstoff emulgiert. Nach einem Erhitzen
unter Rückfluß während 1½ h, währenddessen 380 ml Destillat
(das Äthylenglykol und das Wasser der Reaktion) entfernt wurde,
nahm die Charge das Aussehen einer weißen milchigen Flüs
sigkeit an, was die Anwesenheit von emulgierten Teilchen an
zeigte. Das Produkt war eine grobe Dispersion von Nylon-11-
Polymer.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung einer Dispersion eines Konden
sationspolymers in einem organischen flüssigen Medium,
in welchem das Polymer unlöslich ist, dadurch gekennzeich
net, daß man in dem flüssigen Medium ein oder mehrere ein
Kondensationspolymer bildende Reaktanten auf Polymerisa
tionstemperatur erhitzt, wobei der Reaktant oder mindestens
einer der Reaktanten in der flüssigen dispersen Phase einer
Emulsion vorliegt, von welcher die flüssige kontinuierliche
Phase aus dem genannten flüssigen Medium besteht, und wo
bei in dem flüssigen Medium auch ein polymeres Material
mit einer einzigen Polymerkette eines Molekulargewichts
zwischen 1000 und 20 000 gelöst vorliegt, und wobei diese Polymerkette mindestens eine re
aktive Gruppe trägt, welche an der Bildungsreaktion für
das Kondensationspolymer teilnehmen kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Reaktant, der in einer emulgierten dispersen Phase vorliegt,
ein Reaktant ist, der bei Normaltemperaturen flüssig ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Reaktant, der in einer emulgierten dispersen Phase anwe
send ist, durch Erhitzen in dem organischen flüssigen Me
dium auf eine Temperatur, die nicht höher liegt als die
Polymerisationstemperatur, geschmolzen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Reaktant, der in einer emulgierten dispersen Phase vorliegt,
ein Feststoff ist, der bei der Reaktionstemperatur nicht
geschmolzen werden kann und der in einer zweiten inerten
Flüssigkeit gelöst ist, die mit dem organischen flüssigen
Medium weitgehend unmischbar ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kondensationspolymer ein Polyester oder ein Polyamid ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die reaktive Gruppe, die am polymeren
Material mit einem Molekulargewicht zwischen 1000 und
20 000 vorliegt, welches in dem organischen flüssigen Me
dium löslich ist, mit derjenigen reaktiven Gruppe iden
tisch ist, die in einem der polymerbildenden Reaktanten
vorliegt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die reaktive Gruppe, die am polymeren
Material mit einem Molekulargewicht zwischen 1000 und
20 000 vorliegt, das in dem organischen flüssigen Medium
löslich ist, eine Gruppe ist, die zu einer raschen Reak
tion mit dem oder den polymerbildenden Reaktaten fähig ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Polymerisationsreaktion eine Reaktion von Amino-
und/oder Hydroxylgruppen mit Carboxylgruppen oder chemi
schen Äquivalenten stattfindet und daß die reaktive Gruppe
im polymeren Material eines Molekulargewichts zwischen
1000 und 20 000 aus Säureanhydridgruppen, Epoxidgruppen,
Oxetangruppen, Lactongruppen, Azlactongruppen, N-Carboxy
anhydridgruppen, Isocyanatgruppen, Isothiocyanatgruppen,
Azidgruppen, Azidoformiatgruppen, reaktiven Estergruppen
und substituierten Harnstoffgruppen ausgewählt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
polymere Material, welches die reaktive Gruppe enthält,
ein maleinisiertes Polybutadien mit einem Molekulargewicht
von 1500-2000 ist, das im Durchschnitt annähernd einen
Bernsteinsäureanhydridrest je Polymerkette enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
polymere Material, welches die reaktive Gruppe enthält,
ein Polybutadien mit einem Molekulargewicht von 12 000
ist, das durch eine einzige Glycidyläthergruppierung am
Kettenende abgeschlossen ist.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das polymere Material, welches die reaktive Gruppe ent
hält, der Glycidylester von Poly(12-hydroxystearinsäure)
mit einem Molekulargewicht von 1450-2000 ist.
12. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das polymere Material, welches die reaktive Gruppe ent
hält ein Laurylmethacrylat/Methacrylsäureanhydrid-
Mischpolymer im Gewichtsverhältnis 97 : 3 mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 18 000 ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß der verwendete Anteil des polymeren
Materials, welches die reaktive Gruppe enthält, 0,1 bis
25 Gew.-%, bezogen auf das disperse Polymer, beträgt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anteil des polymeren Materials 0,5 bis 25 Gew.-%
beträgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Konzentration der polymerbildenden
Reaktanten 10 bis 80 Vol.-% des gesamten Reaktionsgemischs
ausmacht.
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