DE2720796C2 - Verfahren zur Herstellung von Äthylenoxid durch katalytische Oxidation von Ähtylen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Äthylenoxid durch katalytische Oxidation von ÄhtylenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Äthylenoxid durch katalytisch s Oxidation von Äthylen, wobei man eine Mischung aus Äthylen und einem sauerstoffhaltigen Gas durch eine Reak-
tionszone leitet, in der ein Festbett aus einem Silber-Trägerkatalysator angeordnet ist wobei der Reaktionsabstrom durch eine Kühlzone geleitet wird, weiche sich unmittelbar an die Reaktionszone anschließt, und diese
Kühlzone mit Teilchen aus einem inerten feuerfesten Material gefüllt ist
Es ist seitens der einschlägigen Fachleute seit langem anerkannt daß es wünschenswert wäre, bei üblichen
Verfahren zur direkten Oxidation von Äthylen zu Äthylenoxid die Isomerisierung von Äthylenoxid zu Acetal
dehyd möglichst weitgehend zu unterbinden. Bei solchen Verfahren verwendet man typischerweise einen oder
mehrere Röhrenreaktoren, in weichen feste Betten aus einem Silberkatalysator auf einem feuerfesten Trägermaterial angeordnet sind. Es ist bekannt daß Acetaldehyd unter den bei der Äthylenoxidbildung herrschenden
Bedingungen sehr schnell in Kohlendioxid und Wasser umgewandelt wird. Darüber hinaus liegen in dem
Reaktionsprodukt selbst beträchtliche Mengen an Acetaldehyd, weiche in der Reaktionszone nicht oxidiert
worden sind, als unerwünschte Verunreinigung vor, welche anschließend in Nachbehandlungsstufen entfernt
werden muß, damit die üblichen Qualitätsanforderungen erfüllt werden können. Falls es daher nicht gelingt die
Acetaldehydbildung auf einen möglichst geringen Wert herabzusetzen, dann kann diese Bildung von Acetaldehyd als wesentlicher Faktor zu den bei dem Verfahren auftretenden Verlusten an Äthylenoxid beitragen und
raßerdem bildet diese Acetaldehyd eine verfahrenstechnisch unerwünschte Verunreinigung im Endprodukt
wodurch sich die anschließenden Nachbehandlungs- und Reinigungsstufen wesentlich kostspieliger gestalten.
Da die in der mit Katalysator angefüllten Reaktionszone herrschenden Bedingungen hoher Temperatur
wesentlich mit dazu beitragen, daß Äthyienoxid zu Acetaldehyd isomerisiert wird und das gebildete Acetaldehyd
außerordentlich schnell zu Kohlendioxid und Wasser verbrennt ist es an sich vorteilhaft für eine schnelle
Abkühlung des Reaktionsproduktes Sorge zu tragen, sobald dieses die Reaktionszone verläßt Aus diesem
Grund sind bei typischen, im großtechnischen Maßstab durchgeführten Verfahren für die katalytische Oxidation
von Äthylen zu Äthylenoxid manchmal unmittelbar stromabwärts in bezug auf die Reaktionszone Kühlabschnitte angeordnet um das Reaktionsprodukt mindestens teilweise abzukühlen, und zwar auf Temperaturen, welche
unterhalb derjenigen Temperaturen liegen, wie sie für die Oxidationsreaktion erforderlich sind. Bei diesem
nachgeschalteten Kühlabschnitt kann es sich um leere oder mit Füllkörpern angefüllte Abschnitte handeln, und
ein solcher Kühlabschnitt ist typischerweise direkt benachbart zu der Reaktionszone angeordnet zweckmäßig
als eine Verlängerung dieser Zone oder sogar als Teil des eigentlichen Röhrenreaktors selbst (vgl. US-PS
32 07 700. Sp. 4, Z. 12—23). Da ein Füllkörpcrmaterial in der nachgeschalteten Kühlzone dazu dient die Verweilzeit des Abstromes aus der Reaktionszone auf den für die Äthylenoxidbildung erforderlichen hohen Temperaturen zu verringern, bestehen gute Gründe dafür, vorzugsweise eine solche mit Füllkörpern beschickte Kühlzone
und nicht eine ungefüllte Zone zu verwenden. Die bisher verwendeten Füllkörpermaterialien, beispielsweise
solche Materialien, wie sie typischerweise als Träger für den Katalysator in der Reaktionszone selbst verwendet
werden, zeigen jedoch eine Neigung, die Isomerisierung von Athylenoxid unter den am Auslaß der Reaktionszone herrschenden Bedingungen, d. h. einer Kombination aus hoher Temperatur mit hohen Konzentrationen an
Äthylenoxid, zu begünstigen. Derartige Trägermaterialien, welche üblicherweise Teilchen aus feuerfesten Oxi
den mit Oberflächenausdehnungen von mindestens 02 m2/g sind, zeigen offensichtlich eine gewisse Aktivität für
die Isomerisierung von Äthylenoxid.
Infolgedessen werden die Vorteile, welche man durch Verringerung der Verweilzeit mittels der bisher verwendeten Füllkörpermaterialien erhält, ganz beträchtlich verringert durch die gleichzeitige Vergrößerung des
Anteils an isomerisiertem Äthylenoxid infolge der Art des verwendeten Füllkörpermaterials.
inerten Füllkörpermaterials zur Verfugung zu stellen, welches alle Vorteile einer verminderten Verweilzeit in
der nachgeschalteten KUhlzone sicherstellt, aber gleichzeitig praktisch keine Erhöhung des Ausmaßes der
tet wird, die mit Teilchen aus einem inerten feuerfesten Material mit einer Oberflächenausdehnung von höchstens 0,1 m2/g angefüllt ist und daß der Reaktionsabstrom in der Kühlzone auf eine Temperatur unterhalb 150°C
abgekühlt wird.
sierung von Äthylenoxid ganz wesentlich von der Oberflächenausdehnung abhängt und daß eine kritische obere
Grenze für diese Oberflächenausdehnung besteht, unterhalb derer ein tatsächlich inertes Material erhalten wird,
ist von großer Bedeutung sowohl in bezug auf die Verringerung der unerwünschten Bildung von Acetaldehyd als
auch in bezug auf die Verbesserung der Flexibilität der in der Reaktionszone des Verfahrens angewendeten
Verfahrensbedingungen. Unter Verwendung eines tatsächlich inerten Füllkörpermaterials gemäß der Erfindung
in der nachgeschalteten Kühlzone wird es nämlich möglich, die Tiefe der Füllkörperschicht in der zur Reaktionszone benachbarten Kühlzone zu erhöhen und damit die Temperatur des austretenden Gases herabzusetzen.
Hierdurch wird es wiederum ermöglicht, in dem austretenden Gas eine höhere Konzentration an nicht umgesetztem
Sauerstoff zuzulassen, ohne daß Betriebsprobleme auftreten, welche durch Verbrennungsreakticnen
dieses nicht umgesetzten Sauerstoffs auftreten können. Durch Erhöhung der Sauerstoffkonzentration in der ic
Zufuhr zur Reaktionszone können aber höhere Gesamtselektivitäten und höhere Ausbeuten in bezug auf die
Umwandlung von Äthylen zu Äthylenoxid erzieh werden. Die Verwendung eines erfindungsgemäßen tatsächlich
inerten Füllkörpermaterials bietet aber auch noch weitere Vorteile. Beispielsweise kann es unter Umständen
sehr erwünscht sein, die Konzentration des Silberkatalysators in dem Festbett der Reaktionszone gezielt zu
variieren, indem man die Teilchen des aktiven Katalysators mit einem inerten festen Verdünnungsmittel vermischt
Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Heißstellen zu vermeiden, indem man die Katalysatorkonzentration
in Richtung des Gasstromes abschnittsweise erhöht. Bei solchen Ausfuhrungsformen wird es ermöglicht,
mit den wirklich inerten Füllkörperteilchen gemäß der Erfindung eine solche Variation der Katalysatorkonzentration
in der Reaktionszone durchzuführen, ohne daß eine zu starke Isomerisierung und damit zu hohe
Ausbeuteverlitte an Äthylenoxid eintreten.
Gemäß eine»· bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird daher der Silber-Trägerkatalysator
in der Reaktionszone durch Teilchen aus einem solchen feuerfesten Material mit einer Oberflächenausdehnung
von höchstens 0,1 m2/g verdünnt
Die erfindungsgemäße verbesserte Arbeitsweise läßt sich bei jedem üblichen Verfahren zur direkten Oxidation
von Äthylen zu Äthylenoxid anwenden, bei dem ein Silber-Trägerkatalysator in Form eines festen Bettes in
der Reaktionszone vorliegt und das Reaktionsprodukt in einer unmittelbar stromabwärts angeordneten, mit
Füllkörpern gefüllten Kühlzone mindestens teilweise abgekühlt wird. Für die kontrollierte Oxidation von
Äthylen zu Äthylenoxid in der Reaktionszone können die im Stand der Technik beschriebenen üblichen Bedingungen
angewendet werden. Hierzu zählen beispielsweise geeignete Temperaturen, Drücke, Verweilzeiten und
die Mitverwendung von geeigneten Verdünnungsmaterialien, wie Stickstoff, Kohlendioxid, Dampf, Argon,
Methan oder andere gesättigte Kohlenwasserstoffe. Auch können die bei üblichen Verfahren dieser Art verwendeten
Modifikationen und Prozeßvarianten angewendet werden, beispielsweise das Arbeiten in Gegenwart oder
in Abwesenheit von Moderierungsmitteln zwecks Kontrolle der katalytischen Aktivität, wie 1.2-Dichloräthan,
Vinylchlorid oder von chloiierten Polyphenylverbindungen. Auch kann es wünschenswert sein, mit Rücklaufströmen
zu arbeiten oder die Reak ion in verschiedenen Reaktoren nacheinander ablaufen zu lassen, um so die
Ausbeute an Äthylenoxid zu erhöhen. Weiterhin ist es möglich, andere spezielle Bedingungen in der Reaktionszone zu verwirklichen, welche auch sonst bei Verfahren zur Herstellung von Äthylenoxid zur Anwendung
kommen. In üblichen Verfahren wird die kontrollierte Oxidationsreaktion bei Temperaturen im Bereich von
beispielsweise etwa 150 bis 450° C und vorzugsweise im Bereich von etwa 200 bis 300°C durchgeführt. Um die
Produktausbeute möglichst günstig zu gestalten, die Selektivität der Äthylenoxidbildungsreaktion zu verbessern,
die Katalysatorlebensdauer zu erhöhen und die Regelung des Verfahrens zu erleichtern, wird ganz
besonders bevorzugt im Temperaturbereich von 225 bis 270" C gearbeitet Für diese Dampfphasenreaktion
werden im allgemeinen Reaktionsdrücke im Bereich von Atmosphärendruck bis etwa 35 bar angewendet,
obwohl auch höhere Drücke nicht ausgeschlossen sind. Als sauerstoffhaltiges Gas wird geeigneterweise ein an
Sauerstoff angereicherter Gasstrom verwendet, welcher zur Hauptsache aus Sauerstoff und kleineren Anteilen
eines oder mehrerer Verdünnungsmittel besteht beispielsweise Stickstoff oder Argon. Als sauerstoffhaltiger
Strom kann aber auch Luft verwendet werden. Vorzugsweise besteht die Sauerstoffkomponente aus relativ
reinem molekularem Sauerstoff, wobei Sauerstoff enthaltende Gasströme mit einer Sauerstoffkonzentration
von mindestens 95 Molprozent besonders bevorzugt sind.
Als Katalysator zum Aufbau des Festbettes in der Reaktionszone kann ein beliebiger, aus dem Stand der so
Technik bereits bekannter Silber-Trägerkatalysator verwendet werden, welcher sich dazu eignet, die kontrollierte
Oxidation mit molekularem Sauerstoff von Äthylen zu Äthylenoxid zu katalysieren. Hierzu gehören
Katalysatoren, weiche im wesentlichen aus Silbermetall bestehen, die auf einem geeigneten festen porösen
feuerfesten Trägermaterial niedergeschlagen sind. Als Trägermaterialien eignen sich übliche feuerfeste Substanzen
natürlicher oder synthetischer Art welche vorzugsweise eine makroporöse Struktur aufweisen, d. h. eine
Struktur mit einer Oberflächenausdehnung von höchstens etwa 10 m2/g und vorzugsweise weniger als 5 m2/g.
Solche Trägermaterialien haben typischerweise eine gemessene Porosität von mehr als 20%. Sehr gut geeignete
Trägermaterialien dieser Art bestehen aus kieselsäure- und/oder aluminiumoxidhaltigen Zusammensetzungen.
Spezifische Beispiele für geeignete Trägermaterialien sind die verschiedenen Arten von Aluminiumoxiden
einschließlich des unter dem Handelsnamen »Alundum« bekannten Materials, ferner Holzkohle, Bimsstein,
Magnesiumoxid, Zirkoniumoxid, Kieselgur, Fuller-Erde, Siliciumcarbid sowie poröse Agglomerate aus Silicium
und/oder Siliciumcarbid, Magnesiumoxid, ausgewählten Tonarten, künstlich hergestellten und natürlichen Zeolithen,
Metalloxide in Form von Gelen, welche Oxide von Schwermetallen, wie Molybdän und Wolfram enthalten,
sowie keramische Materialien. Bevorzugt werden als Trägermaterialien aluminiumoxidhaltige Substanzen eingesetzt,
insbesondere solche, die «-Aluminiumoxid enthalten. Derartige Trägermaterialien aus «-Aluminiumoxid
haben geeigneterweise spezifische Oberflächenausdehnungen, gemessen nach der B.E.T.-Methode, im Bereich
von etwa 0,15 bis 0,6 m2/g und gemessene Porositäten von 46 bis 52 Prozent. Die B.E.T.-Methode zur Bestimmung
der spezifischen Oberflächenausdehnung ist in der nachstehenden Literaturstelle im einzelnen beschrie-
ben: Brunauer, S, Emmet, P. H. und Teller, E, »J. Am. Chem. Soc.«, 60 309—16 (1938). Die in der Reaktionszone
eingesetzten Silber-Trägerkatalysatoren enthalten geeigneterweise 2 bis 20 Gewichtsprozent Silber als Niederschlag
auf der Oberfläche. Diese Katalysatoren können nach einer Vielzahl von Arbeitsweisen hergestellt
werden, die im Stand der Technik beschrieben sind, beispielsweise in den US-Patentschriften 30 43 854,35 75 888
und 37 02 259. Der fertige Katalysator besteht aus kleinen Teilchen in der Form von beispielsweise kurzen
dicken Stücken, Tabletten, Ringen, Pellets oder dergleichen mit einer Teilchengröße, wie sie sich für einen
Betrieb von Festbettkatalysatoren eignet.
Die mit FQUkörpeni angefüllte Kühlzone, welche dazu dient den Abstrom aus der Reaktionszone mindestens
teilweise abzukühlen, ist beim erfindungsgemäßen Verfahren unmittelbar anschließend an die Reaktionszone, in
ίο Stromrichtung gesehen, angeordnet Bei einer typischen Arbeitsweise kann die Reaktionszone aus einem oder
mehreren in Reihe oder Serie geschalteten Röhrenreaktoren bestehen, die mit Festbetten aus den Katalysatorteilchen
beschickt sind und mittels eines üblichen Kühlmittels oder Wasser von außen gekühlt werden, wobei das
Kühlmittel im äußeren Kontakt mit dem Reaktorrohr oder den Reaktorrohren, welche die reagierenden Gase
enthalten, zirkuliert oder im äußeren Kontakt mit den Reaktionsrohren zum Sieden gebracht wird. Bei dieser
Art von Reaktor ist die mit Füllkörpern angefüllte Kühlzone zweckmäßig ein integraler Bestandteil des Austrittsendes
des Reaktorrohres und besteht entweder aus einer röhrenförmigen Fortsetzung der Reaktorzone
oder ist ein Teil der Reaktorzone selbst, weiche dann anstelle des Katalysators nur Füllkörper aus dem inerten
feuerfesten Material aufweist Auch diese mit Füllkörpern gefüllte Kühlzone wird mit einem üblichen Kühlmittel
von außen gekühlt und ist vorzugsweise von einem getrennten Kühlmantel umgeben, der auch getrennt von dem
Kühlsystem der Reaktionszone gekühlt wird. Bei der erfindungsgemäßen Abkühlung des Reaktionsabstroms auf
Temperaturen unterhalb 150cC ist die Neigung zu einer weiteren Isomerisierung und/od zum Auftreten von
Oxidationsreaktionen in dem Produktabstrom wesentlich vermindert Tatsächlich sind die mit ''erbrennungsreaktionen,
d. h. der Bildung einer Flamnienfront in dem Abstrom aus der Reaktionszone auftretenden Probleme
dadurch soweit entschärft worden, daß die Konzentration an reagierendem Sauerstoff um etwa 1 bis 2 Volumeneinheiten,
bezogen auf die Gesamtmenge an Reaktionsabstrom verglichen mit einem Arbeiten ohne nachträgliche
Kühlung erhöht werden kann, ohne daß im praktischer» Betrieb wirkliche Probleme auftreten. Bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren erstreckt sich die Kühlzone geeigneterweise über i bis 15% und vorzugsweise
über 1 bis 10% der gesamten Länge des Katalysatorbettes in dem Röhrenreaktor.
Um jedoch die vorstehend erörterten Vorteile einer verringerten Isomerisierung und damit einer Verringerung
der Verluste an Äthylenoxid zu verwirklichen, ist es wesentlich, daß Teilchen aus einem hielten feuerfesten
Material mit einer Oberflächenausdehnung von höchstens 0,1 m2/g, gemessen nach der B.ET.-Methode, als
Füllkörpermaterial in der Kühlzone verwendet werden.
Geeignete feuerfeste Materialien mit einer solchen niedrigen Oberflächenausdehnung sind beispielsweise
Kombinationen aus Siliciumdioxid und Aluminiumoxid, ferner die verschiedensten Arten von Aluminiumoxiden.
Siliciumcarbid, mit Alkali- und Erdalkalimetallen modifizierte Zusammensetzungen aus Siliciumdioxid und Aluminiumoxiden,
keramische Materialien und Gläser, beispielsweise Natriumpolysilikat mit einem stöchiometrischen
Überschuß an Siliciumdioxid. Bevorzugt werden im Rahmen der Erfindung inerte feuerfeste Materialien
eingesetzt welche Oberflächenausdehnungen von weniger als 0,05 m2/g aufweisen, wobei Siliciumcarbid und
\ Kombinationen aus Siliciumdioxid und Aluminiumoxid bevorzugt werden, insbesondere wenn diese einen
! 40 Hauptanteil an Siliciumdioxid aufweisen. Ganz besonders bevorzugt sind feuerfeste Materialien mit einer
i. Oberflächenausdehnung von weniger als 0,01 m2/g. Das teilchenförmige Füllkörpermaterial aus inerten feuerfe-
ί sten Substanzen kann eine beliebige Form haben, wie sie auch sonst für Füllkörper eingesetzt werden, beispielsweise
kann es in Form von Kugeln, Ringen, Tabletten, Stücken, Pellets oder Fasern vorliegen. Vorzugsweise
wird das inerte Füllkörpermaterial in Form von Kugeln oder Ringen der gleichen Teilchengröße eingesetzt wie
sie auch als Trägermaterial für den Katalysator im Festbett der Reaktionszone zur Anwendung kommen.
Bei der vorstehend genannten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der die
Teilchen aus einem inerten feuerfesten Material der vorstehend definierten Art auch als festes Verdünnungsmittel
für das Katalysatorfestbett in der Reaktionszone eingesetzt werden, ist es möglich, durch Anwendung einer
geeigneten Beladungstechnik für den Aufbau des Katalysatorfestbettes die Katalysatorkonzentration in der
so Reaktionszone in jeder beliebigen Weise so zu modifizieren, daß keine unerwünschten Isomerisierungen des
gebildeten Äthylenoxids und damit keine unerwünschten Äthylenoxidverleste auftreten. Diese geregelte Variation
der Katalysatorkonzentration wird typischerweise durchgeführt, indem man ausgewählte Mengen der
aktiven Katalysatorteilchen und des inerten Verdünnungsmittels sorgfältig vorn.ischt und dann die röhrenförmige
Reaktionszone mit dieser Mischung beschickt und so länbs des Katalysatorbettes, bezogen auf das Bettvolu-55
men, einen Katalysatorkonzentrationsgradienten aufbaut. Falls zwei oder mehr röhrenförmige Reaktoren in
: Serie geschaltet verwendet werden, kann die Kaialysatorkonzentration durch Zusatz des inerten festen Verdün-
: nungsmittels derart variiert werden, daß die Katalysatorkonzentration von eirem Röhrenreaktor zum nächsten
ι variert, aber innerhalb des einzelnen Reaktors konstant bleibt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die
' Katalysatorkonzentration innerhab jeder einzelnen röhrenförmigen Reaktionszone zu variieren, indem man
diese Reaktionszone in einzelne Abschnitte mit unterschiedlichen Verhältnissen von aktivem Katalysator zu
festem Verdünnungsmittel aufteilt. Vorzugsweise wird dann eine Reaktionszone in zwei oder mehr Abschnitte
mit anwachsender Katalysatorkonzentration in Richtung des Stromdurchflusses unterteilt. Bei einer typischen
Anwendungsweise wird die Konzentration an aktiven Katalysatorteilchen im ersten Viertel bis zur ersten Hälfte
des Katalysatorbettes, in Stromrichtung gesehen, auf etwa 25 bis 75% eingestellt undin den restlichen Bettabschnitten
bis auf Konzentrationen von 0 bis 50% verdünnt.
Um die Aktivität von Teilchen aus den verschiedensten feuerfesten Materialien in bezug auf das Ausmaß der
Isomerisierung von Äthylenoxid bei Äthylenoxidkonzentrationen festzustellen, welche derjenigen in einem
typischen Reaktorproduktstrom entspricht, werden eine Reihe von Versuchen durchgeführt. Bei diesen Versuchen
wird sine Helium-Zufuhr mit einem Gehalt an Äthylenoxid von 5% durch einen Röhrenreaktor geleitet, der
mit Teilchen aus unterschiedlichen feuerfesten Materialien beschickt ist und dessen Temperatur etwa derjenigen
in einer typischen Katalysatoroxidationszone (260"C) entspricht. Im Reaktorabfluß wird die Menge an umgewandeltem
Äthylenoxid mittels Gas-Flüssig-Chromatographie analytisch festgestellt. Diese Produktanalyse
bestätigt in jedem einzelnen Fall, daß das hauptsächliche Umsetzungsprodukt Acetaldehyd ist. Bei diesen
Versuchen wird ein Reaktor aus rostfreiem Stahl mit einem Durchmesser von 6 mm mit Anteilen von 3 g des zu
untersuchenden feuerfesten Materials beschickt, welches zerkleinert und bis zu einer Teilchengröße von 0,59 bis
1,41 mm abgesiebt worden ist. Anschließend wird der Reaktor unter Zustrom von Helium erhitzt, bis sich eine
stabile Temperatur eingestellt hat und diese wird auf der gewünschten Reaktionstemperatur von 2600C gehalten.
Zu diesem Zeitpunkt leitet man eine Zufuhr bei Atmosphärendruck und einer Zufuhrgeschwindigkeit von
300 cm.3 Gas/h/g durch den Reaktor, welche 5% Äthylenoxid enthält. Nach 5 Minuten werden Proben für die
Gasflüssigchromatographie zur Analyse entnommen, um den Verlust an Äthylenoxid durch Isomerisierung zu
Acetaldehyd zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser Versuche sowie der Art des eingesetzten Füllkörpermaterials
sind in der nachstehenden Tabelle I zusammengefaßt.
Feuerfestes Material | Zusammensetzung | ,Gewichtsprozent | andere | Oberflächen | Prozentuale |
Al2O3 | SiO2 | Bestandteile | ausdehnung, | Umwandlung | |
_ | m2/g | von Äthylenoxid | |||
Siliciumdioxid- | 20 | 75 | <0,01 | 1,9 | |
Aluminiumoxid | — | ||||
Aluminiumoxid | 99,5 | 03 | — | 0,22 | 3,1 |
Aluminiumoxid | 96 | 3 | — | 0,5 | 7,8 |
Aluminiumoxid | 99,5 | 0,3 | — | 1.1 | 29,1 |
Aluminiumoxid | 96 | 3 | — | 6,5 | 66 |
Siliciumdioxid- | 83 | 15 | 53 | 100 | |
Aluminiumoxid | — | ||||
Aluminiumoxid | 99 + | — | — | <0,4 | 4.5 |
I Aluminiumoxid | 99 + | — | 78% Sili | 0,16 | 0,7 |
j Siliciumcarbid | 44 | 14,5 | ciumcarbid | 0,1 | 0,6 |
a) | |||||
I Pyrex-GlaswoIIe | — | — | 0,01 | Spuren | |
a) Natriumpolysilikat mit einem stöchiometrischen Überschuß an Siliciumdioxid.
In dieser Versuchsserie werden Teilchen der verschiedensten feuerfesten Materialien mit unterschiedlicher
Oberflächenausdehnung in ihrer Wirkung als inerte feste Verdünnungsmittel für Festbettkatalysatoren in einer
Reaktionszone unter Bedingungen geprüft, die typisch für die direkte Oxidation von Äthylen zu Äthylenoxid bei
üblichen Verfahren sind. Ein Laboratoriumsreaktor wird mit einer Mischung beschickt, welche 1 bis 3 g des
betreffenden zerkleinerten und bis zu einer Teilchengröße von 0,84 bis 1,41 mm ausgesiebten inerten feuerfesten
Materials und 2 % eines handelsüblichen zerkleinerten und bis zu einer Teilchengröße von 034 bis 1,41 Hai
ausgesiebten Silberkatalysators enthält Über den Katalysator wird dann bei einer Temperatur von 250 bis
260° C eine Zufuhr geleitet, welche aus 30 Molprozent Äthylen, 30 Molprozent Methan, 9 Molprozent Sauerstoff
und 31 Molprozent Stickstoff besteht Der Druck in der Reaktionszone beträgt 15 Atmosphären und die Zufuhr
wird mit einer stündlichen Gas-Raumgeschwindigkeit (Volumina Kohlenwasserstoffreaktant je Volumen Katalysator
je Stunde) von 3300 h-' durch den Reaktor geleitet Unter diesen Bedingungen werden etwa 50% des
eingesetzten Sauerstoffes umgewandelt Durch Analyse des Produktstroms mittels Gas-Flüssig-Chromatographre
wird die Selektivität in bezug auf die Bildung von Äthylenoxid bestimmt Die Wirkung des inerten Materials
auf diese Selektivität wird bestimmt durch die Differenz der Ergebnisse, welche mit einem teilchenförmigen
inerten Material mit einer Oberflächenausdehnung von weniger als 0,01 m2/g und einer Oberflächenausdehnung
von mehr als 0,01 m2/g erhalten werden. Die Ergebnisse dieser Versuche sind nachstehend in Tabelle II zusammengestellt
Feuerfestes Material | Zusammensetzung, | Gewichtsprozent | Oberflächen | Selektivität, |
Al2O3 | SiO2 |
ausdehnung
m2/g |
Verlust in Prozent | |
•ciliciumdioxid- | 20 | 75 | <0,01 | 0 |
AJuminiumoxid | ||||
Aluminiumoxid | 99,5 | 0,3 | <0,01 | 0 |
Aluminiumoxid | 99,5 | 0,3 | 0,2 | 0,9 |
Aluminiumoxid | 99,5 | 0,3 | 0,3 | 1,5 |
Aluminiumoxid | 99,5 | 03 | 1,1 | 9,8 |
Aluminiumoxid | 96 | 3,0 | 0,5 | 0,7 |
Aluminiumoxid | 83 | 15 | 14 | 79 |
des Handels »Alundum«
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Äthylenoxid durch katalytische Oxidation von Äthylen unter Durchleiten
einer Mischung aus Äthylen und einem sauerstoffhaltigen Gas durch eine Reaktionszone, in der ein Festbett
aus einem Süber-Trägerkatalysator angeordnet ist, und Durchleiten des Reaktionsabstromes durch eine
unmittelbar an die Reaktionszone sich anschließende, mit Teilchen eines inerten feuerfesten Materials
angefüllte Kühlzone, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsabstrom durch eine Kühlzone
geleitet wird, die mit Teilchen aus einem inerten feuerfesten Material mit einer Oberflächenausdehnung von
höchstens 0;l m2/g angefüllt ist und der Reaktionsabstrom in der Kühlzone auf eine Temperatur unterhalb
ίο 1500C abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Silber-Trägerkatalysator in der Reaktionszone durch Teilchen aus einem inerten feuerfesten Material mit einer Oberflächenausdehnung von
höchstens 0,1 m2/g verdünnt ist.
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