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Beschreibung Rettungsfloß Die Erfindung betrifft ein Rettungsfloß,
insbesondere Rettungsfloß mit schlauchförmigem Randwulst.
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Die Größe des Innenraums bekannter Rettungsflöße, auch Rettungsinseln
genannt, wird durch behördliche Vorschriften bestimmt, wonach für jeden Insassen
eine bestimmte Grundfläche zur Verfügung stehen muß, um ein Uberleben der Schiffbrüchigen
im Rettungsfloß zu gewährleisten. Dabei wird unter dem Begriff Größe nicht nur eine
beliebige Mindestzahl von Raumeinheiten verstanden, sondern auch eine bestimmte
Form, die den Verhältnissen einer sitzenden Person gerecht wird. Hierdurch ist das
Angebot an Sitzplätzen in Rettungsflößen begrenzt, zumal diese nicht beliebig groß
gestaltet werden können, weil sie sich sonst nicht in der gewünschten Weise bei
Nichtgebrauch auf kleinstem Raum, in einem Container verpackt, an Bord des betreffenden
Schiffes oder Flugzeuges unterbringen lassen.
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Wie die Erfahrung zeigt, besteht von Fall zu Fall immer wieder die
Notwendigkeit, zusätzliche Personen in einem Rettungsfloß unterbringen zu müssen,
also über dessen eigentliche Kapazität hinaus. Dies hat zwar in der Regel keine
Auswirkungen auf die Schwimmfähigkeit der Flöße, weil sie von vornherein so ausgelegt
werden müssen, daß damit kein Sicherheitsrisiko verbunden ist, aber die Lebensverhältnisse
der Insassen werden nachhaltig eingeschränkt, weil sie nicht wissen, wie sie ihre
Beine lagern sollen, um einigermaßen bequem sitzen zu können. Besonders bei längeren
Notreisen in einem Rettungsfloß können hierdurch Beeinträchtigungen des Blutkreislaufes
auftreten, die die Uberlebenschancen verringern.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zurunde, ein Rettungsfloß zu
schaffen, welches derart ausgebildet ist, daß die Zahl seiner Sitzplätze bei gegebener
Grundfläche erhöht werden kann, ohne die Insassen mehr als unbedingt erforderlich
unzumutbaren Lebensverhältnissen auszusetzen.
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Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ergibt sich aus dem Hauptanspruch,
welcher dieser Beschreibung vorangestellt ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteransprüchen
entnommen werden.
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Die Erfindung bringt über eine vollständige Lösung der Aufgabenstellung
hinaus den Vorteil mit sich, daß eine Reduzierung der Abmessungen herkömmlicher
Rettungsflöße bei gleicher Personenkapazität möglich ist. Dies ist insbesondere
für Rettungsflöße, die in der Luftfahrt Anwendung finden, von großer Bedeutung.
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So enthält beispieLsweise eine tiotausrüstun(l für Seeflieger, insbesondere
Düsenjägerpiloten, nicht nur einen llauptfallschirm und einen Reservefallschirm,
sondern auch ein Rettungsfloß für eine Person, wefcjies naL1ii:Jemäß so klein wie
möglich gehalten sein muß und bei herkömmlicher Ausfi1iriri<i auch nur eine Person
aufnehmen kann. Andere Rettungsflöße für Flugzeugbesatzungen
sind
zwar für mehrere Personen ausgelegt, aber ebenfalls so knapp wie möglich bemessen,
um die an sich schon beengten Platzverhältnisse in Flugzeugen auszunutzen. Die Erfindung
macht es möglich, wenigstens einen zusätzlichen Insassen in dem betreffenden Rettungsfloß
aufnehmen zu können, ohne alle Beteiligten zu Körperhaltungen zu zwingen, die schon
nach kurzer Zeit unerträgliche Krämpfe und Schmerzen hervorrufen. So können auch
solche Flieger, deren Rettungsfloß verlorengegangen ist oder beschädigt wurde, darauf
hoffen, in einem anderen Rettungsfloß zu überlegen.
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Der erfindungsgemäße Zwischenboden kann bezüglich seiner Anbringung
im Rettungsfloß so ausgebildet sein, daß er sich beim Aussetzen des Floßes selbsttätig
entfaltet und aufspannt. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, daß der Zwischenboden
nachträglich angebracht wird, wenn sich hierzu ein Bedarf ergibt.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben,
welche nachstehend beschrieben werden. Es zeigen: Fig. 1 ein Rettungsfloß herkömmlicher
Bauweise mit sechs Insassen in der Ansicht von oben, Fig. 2 ein Rettungsboot mit
Zwischenboden und acht Insassen in der Ansicht von oben, Fig. 3 einen Querschnitt
nach der Linie III - III in Fig. 2, Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie IV -
IV in Fig. 2.
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Das Rettungsfloß ist als aufblasbare Rettungsinsel mit polygonförmigem
sechseckigen Grundriß ausgebildet. Seine Bordwand, zugleich als Auftriebskörper
dienen, besteht aus zwei deckend übereinander anclcordneten Luftschläuchen 10, 11,
die in üblicher Weise aus imprC nicrtem Gewebe oder Gummi her(7estellt sind.
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Der Innenraum des unteren Schlauches 11 ist durch einen Boden 12 verschlossen.
Das übliche Dach, welches den Innenraum des Floßes nach oben regen- und schwallwasserdicht
abschließt, ist aus Vereinfachungsgründen nicht dargestellt.
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Fig. 1 zeigt ein Rettungsfloß herkömmlicher Ausbildung, in welchem
sechs Schiffbrüchige 13 mit ausgestreckten Beinen aufrecht sitzen, wobei sie sich
mit dem Rücken an die Innenseite der Bordwand 10, 11 anlehnen. Diese Aufteilung
des Innenraumes des Floßes entspricht den Vorschriften der Seeberufsgenossenschaft.
Die zwischen den Körpern der Personen 13 verbleibenden Raumstücke sind zur Unterbringung
zusätzlicher Personen nicht groß genug und werden im übrigen zur Unterbringung von
Zubehör, Wasser, Lebensmitteln usw. benötigt. Wenn es sich doch ergibt, eine oder
gar mehrere weitere Schiffbrüchige in der Insel aufzunehmen, müssen wenigstens einige
der sechs Ursprungsinsassen 13 mit angezogenen Knien hocken, welche Haltung nur
eine beschränkte Zeit lang aufrechterhalten werden kann, ohne daß sie zu Schmerzen
führt.
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Fig. 2 - 4 zeigen die erfindungsgemäße Ausführung. Im Mittelraum des
Floßinneren ist ein Zwischenboden 14 ausgespannt, dessen Ebene sich in einer solchen
Höhe über dem Floßboden befindet, daß ein Teil der Insassen die Beine unter dem
Zwischenboden ausstrecken und ein anderer Teil die Beine auf dem Zwischenboden auflagern
kann. Dabei findet ein Uberkreuzen der Beine verschiedener Personen statt, was sich
ohne weiteres aus Fig. 2 - 4 der Zeichnung entnehmen läßt.
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Fig. 2 zeigt deutlich, welcher Raumgewinn durch die Ausbildungsweise
ermöglicht wird. Der Grundriß des in Fig. 2 dargestellten Floßes ist ebenso groß
wie der Grundriß des Floßes gemäß Fig. 1.
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Trotzdem können in dem Floß gemäß Fig. 2 acht Personen mit ausgestreckten
Beinen sitzen, während es bei dem Floß gemäß Fig. 1 nur sechs sind. In dem Floß
mit Zwischenboden 14 bleibt noch
genügend Platz übrig, um Zubehör,
Wasser, Lebensmittel usw.
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zu verstauen, was durch Packstücke 15 angedeutet ist.
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Der in der Zeichnung enthaltene Zwischenboden 14 besteht aus einem
Netz 16 aus Kunstfasergarn von rechteckiger Gestalt entsprechend dem Format des
Floßgrundrisses. Die Längskanten des Netzes 16 sind mit Gurtbändern 17 eingefaßt,
die an beiden Seiten über die Grenzen des Zwischenbodens 14 hinausragen und dort
Befestigungselemente 18 bilden, mit denen der Zwischenboden am Floß aufgehängt ist.
Die Gurtenden 18 sind mit Schnallen 19 zur Längenverstellung und strammen Verspannung
ausgestattet und greifen an im einzelnen nicht dargestellten Schlaufen, diemittels
entsprechender Haltepflaster 20 auf die Oberseite des Schlauches 10 aufgeklebt sind.
Die Längskanten der Gurtbänder 17 können in geeigneter Weise gepolstert sein.
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Zur Erhöhung der Bequemlichkeit derjenigen Floßinsassen, die ihre
Beine auf dem Zwischenboden 14 auflagern, sind aufblasbare Sitzkissen 21 (Fig. 3)
vorgesehen, die so dick sind, daß der Abstand zwischen dem Floßboden 12 und dem
Zwischenboden 14 wenigstens ungefähr hälftig ausgeglichen wird. Die Sitzkissen 21
können auch als Staubehälter verwendet werden. Da es physiologisch vorteilhaft ist,
wenn eine auf dem Boden sitzende Person ihre Knie ein wenig anwinkeln kann, was
bei den oberhalb des Zwischenbodens 14 aufgelagerten Beinen sowieso der Fall ist,
hat die in Fig. 4 gezeigte Ausführungsform des Floßes zusätzliche, insbesondere
aufblasbare Kniebeugenstützen 22 für diejenigen Schiffbrüchigen, deren Beine unter
dem Zwischenboden 14 lagern.
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Auch diese Kissen 22 können Zubehör oder dergleichen enthalten.
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In der Zeichnung nicht dargestellt ist die Reduzierung der Abmessungen
einer Rettungsinsel bei im übrigen gleicher Personenzahl. Die inneren Abmessungen
lassen sich infolge der erfindungsgemäßen Maßnahmen z. B. im Falle einer 4-Personen-Rettungsinsel
von 1,40 x 1,00 m auf 1,10 x 1,00 m verringern. Dies hat auch eine entsprechende
Verkleinerung der Packmaße im Nichtgebrauchszustand
zur Folge.
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Die in der Beschreibung, in der Zeichnung und in den Patentansprüchen
offenbarten Merkmale des Anmeldungsgegenstandes können sowohl einzeln als auch in
beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren
verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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L e e r s e i t e