DE2718360A1 - Verfahren zum kontinuierlichen giessen eines strangs aus einer aluminiumlegierung - Google Patents

Verfahren zum kontinuierlichen giessen eines strangs aus einer aluminiumlegierung

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Description

PATENTANWÄLTE
Dr.-lng. Wolff t H. Bartels
tDipl.-Chem. Dr. Brandes Or.-Ing. Held Dipl.-Phys. Wolff
D- 7 Stuttgart 1, Lang« Straße
Tel. (0711) 29 6310 u. 29 72
Telex 07 22312 (patwo d) Telegrammadresse: Ux 07 22312 wolff Stuttgart PA Or. Brandes: SiU München Postscheckkto. Stuttgart 7211-700
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auSer samstags
20. April 1977 Unsere Ref.: 125 316/487333 ers
Southwire Company, Carrollton, Georgia 30117/ÜSA
Verfahren zum kontinuierlichen Gießen eines Strangs aus
einer Altiminiumlegierung, Zusatz zu Patent
(Patentanmeldung P 26 02 339.2)
709846/0850 Telefonische Auskünfte und
Aufträge sind nur nach schriftlicher Bestätigung verbindlich
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Gießen eines Strangs aus einer Aluminiumlegierung, die ungefähr O,5 bis O,9 Gewichtsprozent Silizium und ungefähr 0,6 bis 0,9 Gewichtsprozent Magnesium enthält, bei dem aus der geschmolzenen Legierung in kontinuierlichem Strangguß ein gegossener Strang gebildet und der Strang mit einer Temperatur von weniger als 504° C aus der Gießform ausgehoben wird, der Strang in einem Walzwerk kontinuierlich gewalzt und mit einer Temperatur von mehr als 343 C aus dem Walzwerk herausgeführt wird, der warmverformte Strang auf einen Temperaturbereich, der unterhalb des Temperaturbereichs liegt, bei dem eine augenblickliche wesentliche Ausscheidung von Legierungsmetallen stattfindet, kontinuierlich abgeschreckt wird und wobei die Temperatur des Strangs, nachdem dieser aus der Gießform ausgehoben wurde, auf eine Temperatur erhöht wird, die innerhalb des Bereichs der Lösungstemperatur liegt, nach Patentanmeldung P 26 02 339.2.
Bei der Aluminiumlegierung 6201 handelt es sich um eine AIuminium-Magnesium-Silizium-Legierung hoher Festigkeit, die in Form eines Drahtes und in wärnebehandeltem Zustand eine Zugfestigkeit von mehr als 3220 kg/cm , eine Dehnung von mehr als 3 % und eine elektrische Leitfähigkeit besitzt, die größer ist als 52,5 %, bezogen auf den internationalen Kupferstandard IACS. Stränge aus 6201-Aluminium, die für Ziehvorgänge vorgesehen sind, sowie ähnliche zum Ziehen vorgesehene Stränge aus Aluminiumlegierungen wurden bislang durch eine Mehrzahl gesonderter Verfahrensschritte hergestellt, bei denen u.a. ein Aluminiumblock unter Direktkühlung (DC) gegossen wird, der Block auf ungefähr 371° C bis 454° C wiedererhitzt wird, der gegossene Block zu einem für einen Ziehvorgang vorgesehenen Strang warmgewalzt wird, der Strang bei einer Temperatur von ungefähr 538° C wärmebehandelt wird, um die Bestandteile in Lösung zu bringen (Lösungsglühen), und /anschließend in Wasser abgeschreckt wird. Der Strang wird zur
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Herstellung eines Drahtes kaltgezogen, und dieser wird bei Temperaturen zwischen 121° C und 232° C künstlich gealtert. Dadurch können Drähte erzeugt werden, die eine Zugfestigkeit und elektrische Leitfähigkeit besitzen, die den entsprechenden Werten von Aluminium 6201 ähnlich sind oder diese übertreffen.
Es ist ersichtlich, daß bei diesem Stückprozeß, d.h. diskontinuierlich durchgeführten Gießverfahren, eine Mehrzahl gesonderter Verfahrensschritte erforderlich ist, die sowohl platzraubend als auch zeitraubend sind, und daß hierfür hochspezialisierte und teure Behandlungseinrichtungen zur Anwendung gebracht werden müssen. Außerdem tritt der Nachteil auf, daß sich hierbei ein zusätzlicher Zeitraum ergibt, innerhalb dessen das Aluminium oxydieren kann. Als Ergebnis wird bei diesem bekannten Verfahren daher ein Strang erhalten, der ein stumpfes Oberflächen-Finish und eine harte Struktur besitzt. Ein harter Strang läßt sich nur mit Schwierigkeiten zu einem Draht ziehen, und die verwendeten Ziehwerkzeuge verschleißen schnell.
Ein verbessertes Verfahren zum kontinuierlichen Gießen und Walzen von 6201-Aluminiumlegierung ist in der US-PS 3 613 beschrieben. Nach diesem Verfahren wird ein Strang aus Aluminiumlegierung, beispielsweise der Legierung 6201, kontinuierlich hergestellt, ohne daß eine Wiedererhitzung des Blocks oder des Strangs während des Verfahrens erforderlich wird. Der aus einer kontinuierlichen Gießmaschine austretende Strang wird durch ein Walzwerk und Abschreckrohr hindurchgeführt und sodann in einem kontinuierlichen Prozeß abgekühlt. Die Wärme des aus der kontinuierlichen Gießmaschine austretenden Strangs wird nicht abgeführt, und die Temperatur des Strangs wird im Bereich der Lösungstemperatur des Metalls gehalten, vrährend der Strang zu dem Walzwerk
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zugeführt wird. Der Strang wird im Walzwerk warmgeformt und unmittelbar nach dem Austreten des Strangs aus dem Walzwerk abgeschreckt, so daß der Zeitraum zwischen dem Zeitpunkt, in dem der Strang das Walzwerk betritt, und dem Zeitpunkt, in dem der Strang auf eine Temperatur unterhalb der Kristallisationstemperatur des Legierungsmetalls abgekühlt ist, kleiner ist als der Zeitraum, der für das Abscheiden der Legierungsmetalle an Korngrenzen des Metalls nötig ist. Nach dem Abschrecken des Strangs hat dieser eine Temperatur, die niedriger liegt als die Temperatur, bei der eine Ausscheidung unverzüglich in wesentlichem Ausmaße erfolgt. Wenn der Strang anschließend zu einem Draht kaltgezogen wird, hat er eine ungewöhnlich hohe Zugfestigkeit, eine verhältnismäßig hohe elektrische Leitfähigkeit und ein außerordentlich glänzendes Aussehen. Bei diesem Verfahren gemäß der US-FS 3 613 767 sind daher die Hauptprobleme aus der Vielt geschafft, wie sie bei einer Handhabung des Strangs in mehreren gesonderten Verfahrensschritten vordem aufgetreten waren.
Zwar stellt das bekannte Verfahren gemäß US-PS 3 613 767 in bezug auf das kontinuierliche Gießen und Walzen der 6201-Aluminiumlegierung einen bedeutenden Fortschritt gegenüber den bekannten Stückprozessen dar, jedoch treten hierbei gänzlich neue Probleme zutage, die bei den bekannten Stückprozessen nicht aufgetaucht waren. So tritt beispielsweise, worauf auch im Hauptpatent hingewiesen ist, bei dem bekannten Verfahren gemäß der US-PS 3 613 767 der Nachteil auf, daß der erzeugte Strang ausgeschiedene Legierungsbestandteile in Form sehr großer Präzipitate enthält, deren Größe im Bereich von 20 000 Angström-Einheiten liegt. Darüber hinaus ergeben sich wegen der verhältnismäßig hohen erforderlichen Gießgeschwindigkeiten Erscheinungen, die als ''Erstarrungsschwund" bezeichnet werden können und die zur Folge haben, daß der erzeugte Strang brüchig wird, wodurch die Ziehfähigkeit des Strangs wesentlich herabgesetzt und die Dehnung
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des Strangs wesentlich beeinträchtigt wird.
Das Hauptpatent (Patentanmeldung P 26 02 339.2) zeigt ein Verfahren der eingangs genannten Art auf, das dem aus der US-PS 3 613 767 bekannten Verfahren gegenüber dahingehend verbessert ist, daß die Probleme des Erstarrungsschwunds und der Bildung massiver Präzipitatteilchen verhindert sind. Außerdem ermöglicht es das Verfahren gemäß dem Hauptpatent, daß der Strang bei einer Temperatur gewalzt wird, die innerhalb des oberen Teils des Lösungsbereichs für die 62O1-Aluminiumlegierung liegt. Bei dem Verfahren gemäß dem Hauptpatent wird der gegossene Strang bei einer Temperatur von weniger als 504° C aus der Gießform ausgehoben (d.h. bei einer Temperatur, die unterhalb derjenigen liegt, bei der ein Erstarrungsschwund aufträte), vorzugsweise bsi einer Temperatur von 427° C bis 504° C. Sodann wird der Strang durch einen zwischen der Gießform und dem Walzwerk angeordneten Ofen hindurchgeführt, in dem die Temperatur des Strangs erhöht wird, vorzugsweise auf 4 54° C bis 616° C. Dadurch wird ein wesentlich verbessertes Erzeugnis erhalten, bei dem in der Aluminiuramatrize ein wesentlich erhöhter Anteil von Magnesiumsilizid in fester Lösung gehalten wird und bei dem im Fertigzustand die Zugfestigkeit, Dehnung und elektrische Leitfähigkeit verbessert sind gegenüber vergleichbaren Erzeugnissen, die nach bekannten Verfahren hergestellt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Ausgestaltung des im Hauptpatent aufgezeigten Verfahrens anzugeben.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei dem im Hauptpatent aufgezeigten Verfahren der eingangs genannten Art der Vorgang des Erhöhens der Temperatur des gegossenen Strangs nach dem Vorgang des Walzens durchgeführt wird, während der das Walzwerk verlassende Strang durch einen Ofen geführt wird, und daß dabei die Temperatur auf einen Wert von 371° C bis 566° C erhöht wird. Wie gefunden wurde, werden die durch das Hauptpatent erreichten Verbesserungen unabhängig da-
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von erzielt, an welcher Stelle im Verfahrensablauf zwischen dem Gießen des Strangs und dem Abschrecken desselben die Wiedererhitzung vorgenommen wird. Es ist daher nicht erforderlich, das Wiedererwärmen zwischen dem Gießen des Strangs und dem Walzen desselben durchzuführen, sondern es werden gleichermaßen gute Ergebnisse erzielt, wenn das Wiedererwärmen an dem aus dem Walzwerk austretenden Strang vorgenommen wird. Der hierfür vorgesehene Ofen kann zwischen dem Walzwerk und der Abschreckeinrichtung angeordnet sein, und man kann den gewalzten Strang in der Weise durch den Ofen hindurchführen, daß seine Temperatur von derjenigen Temperatur,mit der der Strang das Walzwerk verläßt, auf einen Temperaturwert angehoben wird, der innerhalb des Lösungsbereichs von 371° C bis 566° C liegt.
Da im Walzwerk eine gewisse Ausscheidung von Mg Si stattfindet, ergibt das vorliegende Verfahren ein im Vergleich zum nach dem Verfahren des Hauptpatents hergestellten Erzeugnis leicht verbessertes Erzeugnis aufgrund des Umstandes, daß durch das nachträgliche Erhitzen (d.h. Erhitzen nach dem Walzen) den Auswirkungen dieser Ausscheidung entgegengewirkt wird. In dieser Hinsicht ist zu bemerken, daß, wenn der Strang das Walzwerk bei einer Temperatur von etwa 371 C verläßt, lediglich etwa 2O % des Mg_ Si in fester Lösung gehalten werden. Das nachträgliche Erhitzen erhöht die Menge des in fester Lösung befindlichen Mg Si, so daß ein Strang verbesserter Eigenschaften erzielbar ist.
Andererseits muß, da der Strang eine höhere Laufgeschwindigkeit beim Austritt aus dem Walzwerk hat als beim Eintritt in das Walzwerk, die Erwärmung notwendigerweise in einem kürzeren Zeitraum stattfinden. Bei nachträglich erfolgendem V7iedererhitzen muß daher die Wärmeleistung größer sein als beim vorausgehenden (vor dem Walzvorgang) durchgeführten Wiedererhitzen. Vorzugsweise wird Induktionserwärmung angewendet. Das Erwärmen kann jedoch auch auf beliebige andere Art und Weise erfolgen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisiert gezeichnete Seitenansicht einer Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens und
Fig. 2 eine Diagrammdarsteilung einiger Parameter bei der Wärmebehandlung der 62Ol-Aluminiumlegierung .
Fig. 1 zeigt eine Gießmaschine 10, einen Ofen 11, ein Walzwerk 12, eine Abschreckeinrichtung 13 sowie eine Aufwickler-Rohrführung 14. Bei dem vorliegenden Verfahren wird geschmolzenes Metall aus einem nicht dargestellten Schmelzofen in ein Gießrad 10a der Gießmaschine 10 eingegossen. Das geschmolzene Metall wird gekühlt, so daß es im Gießrad 10a erstarrt, und wird als verfestigte Stange 15 aus dem Gießrad ausgehoben. Die Stange 15 wird sodann kontinuierlich zum Walzwerk 12 und durch dieses hindurchgeführt, in dem die Stange gelängt und die Querschnittsfläche derselben verringert wird, so daß sie aus dem Walzwerk 12 als gekneteter Strang 17 mit einer Temperatur von ungefähr 371° C austritt. Der Strang 17 wird nun kontinuierlich durch den Ofen 11 geführt, in dem die Temperatur des Strangs 17 auf etwa 566° C angehoben wird. Nach Verlassen des Ofens 11 läuft der Strang 17 in die Abschreckeinrichtung 13 ein, in der die Temperatur des Strangs schnell auf einen Wert von weniger als 2O4° C abgesenkt wird, im allgemeinen auf etwa 66° C. Anschließend läuft der Strang 17 in die Rohrführung 14 ein, um mittels eines nicht dargestellten, kontinuierlich arbeitenden Aufwicklers aufgespult zu werden.
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Bei dem vorliegenden Produkt handelt es sich um die wärmebehandelbare 6201-Aluminiumlegierung. Die metallurgische Zusammensetzung der Aluminiumlegierung 6201 wird allgemein folgendermaßen angegeben: Silizium und Magnesium sind in Konzentrationen von 0,5 bis 0,9 Gewichtsprozent bzw. von etwa 0,6 bis O,9 Gewichtsprozent vorhanden. Der Mengenbereich des Siliziums und Magnesiums, das in Legierungen vorhanden ist, die nach dem vorliegenden Verfahren bearbeitet werden, kann über die Bereichsgrenzen, die für die Konzentration bei der 6201 Aluminiumlegierung angegeben sind, hinausgehen und von etwa 0,2 bis 1,3 Gewichtsprozent bzw. von etwa O,3 bis 1,4 Gewichtsprozent betragen, falls es gewünscht wird.
Das Metall wird im geschmolzenen Zustand durch ein Fiberglas-Sieb in einen Tiegel gegossen, der auf einer Temperatur von mehr als 649° C, gewöhnlich auf etwa 688° C gehalten wird. Vom Tiegel wird das Metall in das Gießrad 10a der Gießmaschine 10 gegossen, wo es auf eine Temperatur von etwa 427° C bis 504° C gekühlt wird und zur gegossenen Stange 15 mit solcher Geschwindigkeit erstarrt, daß kein Erstarrungsschwund auftritt. Die gegossene Stange wird aus dem Gießrad 10a mit einer Temperatur von etwa 427° C bis 504° C ausgehoben und zum Walzwerk 12 geführt, wo die Stange warmverformt und mit einem löslichen ölüberzug versehen wird, wobei die ölkonzentratlon etwa 40 % und die Temperatur des öl weniger als 93° C betragen, gewöhnlich etwa 71° C. Das Walzwerk 12 weist eine Mehrzahl von Walzgerüsten auf, die die gegossene Stange 15 abwechselnd von oben nach unten und von den Seiten her zusammenpressen,wodurch die gegossene Stange gelängt und ihre Querschnittsfläche verringert werden, so daß die Stange fortschreitend zum Strang 17 geformt wird. Das Volumen der öllösung wird im Walzwerk 12 auf einem Pegelwert gehalten, der etwa 2/3 des ölvolumens bei üblichen kontinuierlichen Gießsystemen für Stränge aus Elektrolytkupfer beträgt. Die Temperatur und das Volumen des den Strang in dem Walzwerk 12 zuge-
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führten Kühlmittels sind so, daß die Temperatur des Strangs innerhalb des Warmformbereichs für 6201-Aluminiumlegierung
liegt, gewöhnlich oberhalb von 343 C, so daß die Legierungsmetalle aus dem Aluminium nicht ausfallen. Im allgemeinen beträgt die Temperatur des das Walzwerk verlassenden Strangs etwa 371 C. Das geringe Volumen an Kühlmittel, das dem Strang in dem Walzwerk zugeführt wird, macht eine höhere Konzentration an Schmierstoff in der Kühlmittel-Lösung erforderlich, und zwar etwa 40 % an gelöstem Schmierstoff, verglichen mit etwa 10 % bei Systemen für Stränge aus Elektrolytkupfer. Der Durchfluß wird so eingestellt, daß ein etwa gleichmäßiger Durchsatz an Kühlmittel-Lösung bei jedem Walzgerüst vorhanden ist.
Fig. 2 zeigt einen graphischen Vergleich der Unterschiede zwischen den bei einem Strang aus 6201-Aluminiumlegierung durchgeführten Lösungs-Wärmebehandlungen nach dem vorliegenden Verfahren und nach bekannten Verfahren. Auf der Abszissenachse in Fig. 2 ist die Zeit in Sekunden aufgetragen. Eine Linie 20a stellt die Temperatur in Celsiusgraden, eine Linie 20b die Leitfähigkeit in Prozent des internationalen Glüh-Kupferstandards (IACS) und eine Linie 20c den Prozentsatz von in Lösung befindlichem Mg2 Si dar. Eine Kurve 23 stellt die Lösungs-Wärmebehandlung eines gekneteten Strangs aus 6201 Aluminiumlegierung nach bekannten Verfahren dar, und Kurven 21, 21a und 21b stellen die Lösungs-Wärmebehandlung eines gekneteten Strangs der 6201-Aluminiumlegierung beim vorliegenden Verfahren dar.
Fig. 2 ist am leichtesten verständlich, wenn man die folgenden Beispiele betrachtet, welche aus Fig. 2 entnehmbare Werte repräsentieren, welche im Vergleich mit bekannten Verfahren zur Lösungs-Wärmebehandlung von Strängen aus gekneteter 6201-Aluminiumlegierung besondere Vorteile des vorliegenden Verfahrens aufzeigen.
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Beispiel I
Ein gekneteter Strang aus 6201-Aluminiumlegierung wird dem hier aufgezeigten Verfahren der Lösungs-Wärmebehandlung unterzogen, beginnend beim Zeitpunkt Null, wobei die Temperatur etwa 371° C (Linie 20a), die elektrische Leitfähigkeit etwa 53,1 % IACS und der Prozentsatz von in der Legierung bereits in fester Lösung enthaltenem Mg2 Si etwa 20 % (Linie 2Oc) betragen. Ein gekneteter Strang aus 6201-Aluminiumlegierung, der nach bekannten Verfahren hergestellt wird,müßte etwa 5 see lang einer Induktionserwärmung unterzogen werden, um ähnliche Eigenschaften zu bekommen (Kurve 23).
Beispiel II
Um bei einem gekneteten Strang aus 6201-Aluminiumlegierung 60 % Mg_ Si in fester Lösung zu bekommen, eine elektrische Leitfähigkeit von 50 % IACS sowie eine Lösungstemperatur von 482° C ist eine Induktionserwärmung des Strangs von etwa 1 see bis 2,75 see erforderlich, wobei die durchschnittliche Erwärmungszeit, die erforderlich ist, um diese Eigenschaften zu bekommen, etwa 1,75 see beträgt. Um einen Strang mit gleichen Eigenschaften unter Anwendung bekannter Verfahren zu erhalten, wäre eine Erwärmungszeit von ungefähr 11,66 see erforderlich (Kurve 23).
Aus dem Vergleich der Beispiele I und II und aus einer Vielzahl anderer Beispiele, die man anhand von Fig. 2 aufzeigen kann, ist daher zu erkennen, daß das vorliegende Verfahren den bekannten Verfahren in bezug auf Behandlungszeiträume weit überlegen ist. Vorteile ergeben sich jedoch nicht nur hinsichtlich der wirtschaftlichen Produktion, sondern auch hinsichtlich der Eigenschaften des gekneteten Strangs aus 6201-Aluminiumlegierung im Vergleich zu Strägen entsprechender Legierung , die nach bekannten Verfahren hergestellt sind.
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Beispielhaft für die überlegenen Eigenschaften der aus 6201-Aluminiumlegierung nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Stränge sind folgende:
Ά) Die gegossene Stange kann bei niedrigerer Temperatur aus dem Gießrad ausgehoben werden, so daß dementsprechend Hochtemperatur-Rißbildungen, Xunkerbildungen und zentrale Mikrorißbildungen bei der gegossenen Stange wesentlich seltener sind, so daß der geknetete Strang eine höhere Güte hat.
B) Der nach dem aufgezeigten Verfahren erzeugte Strang ist in einem hochgeglühten Zustand und kann dementsprechend leichter zu einem Draht gezogen werden.
C) Während der künstlichen Alterung des aus dem Strang gezogenen Drahts findet ein Ausfallen von Mg, Si statt, wodurch bewirkt wird, daß das Präzipitat feiner ist und in gleichmäßigerer Verteilung auftritt.
D) Nach den bekannten Verfahren erzeugte Stränge werden, wenn sie nicht innerhalb von sechs Tagen nach dem Gießen und Walzen gezogen werden, brüchig. Nach dem vorliegenden Verfahren erzeugte Stränge können jedoch sieben bis acht Wochen vor dem Ziehen gelagert werden, ohne brüchig zu werden.
Unter "wärmebehandelbaren Aluminiumlegierungen" sind im vorliegenden Rahmen solche Aluminiumlegierungen zu verstehen, die Legierungsbestandteile enthalten, die eine hohe Löslichkeit in festem Zustand in Aluminium bei hohen Temperaturen und eine geringe Löslichkeit in festem Zustand in Aluminium bei Abkühlung auf Raumtemperatur zeigen. Diese Legierungen härten durch Ausfallen einer zweiten Phase während der Wärmebehandlung, und die Legierungsbestandteile werden dadurch in Lösung gehalten, daß ein schnelles Abschrek-
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ken aus hoher Temperatur durchgeführt wird.
Unter"gekneteten Aluminiumlegierungen"sollen hier solche Aluminiumlegierungen verstanden werden, die Legierungsbestandteile enthalten, die eine geringe Löslichkeit in festem Zustand in Aluminium sowohl bei hohen Temperaturen als auch bei niedrigen Temperaturen besitzen. Diese Legierungen härten normalerweise durch eine Härtungs-Bearbeitung, wobei es sich um einen Härtungsmechsnismus handelt, der bei der Kaltverformung der Legierung abläuft.
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Λ*
L e e r s e i t e

Claims (3)

Patentansprüche
1. Verfahren zum kontinuierlichen Gießen eines Strangs aus einer Aluminiumlegierung, die ungefähr 0,5 bis O,9 Gewichtsprozent Silizium und ungefähr 0,6 bis 0,9 Gewichtsprozent Magnesium enthält, bei dem aus der geschmolzenen Legierung in kontinuierlichem Strangguß ein gegossener Strang gebildet und der Strang mit einer Temperatur von weniger als 504° C aus der Gießform ausgehoben wird, der Strang in einem Walzwerk kontinuierlich gewalzt und mit einer Temperatur von mehr als 343 C aus dem Walzwerk herausgeführt wird, der warmverformte Strang auf einen Temperaturbereich, der unterhalb des Temperaturbereichs liegt, bei dem eine augenblickliche wesentliche Ausscheidung von Legierungsmetallen stattfindet, kontinuierlich abgeschreckt wird und wobei die Temperatur des Strangs, nachdem dieser aus der Gießform ausgehoben wurde, auf eine Temperatur erhöht wird, die innerhalb des Bereichs der Lösungstemperatur liegt, nach Patentanmeldung P 26 02 339.2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorgang des Erhöhens der Temperatur des gegossenen Strangs nach dem Vorgang des Walzens durchgeführt wird, während der das Walzwerk verlassende Strang durch einen Ofen geführt wird, und daß dabei die Temperatur auf einen Viert von 371° C bis 566° C erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geschmolzene Legierung in der Gießform auf eine Temperatur von 427° C bis 504° C abgekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Strang, während er gewalzt wird, mit einem löslichen öl beschichtet wird, welches eine Temperatur von weniger als 93° C besitzt.
7il9R4B/O850
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