DE2727055A1 - Verfahren zum kontinuierlichen herstellen eines kupferstranges - Google Patents

Verfahren zum kontinuierlichen herstellen eines kupferstranges

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    • C22F1/08Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working of copper or alloys based thereon

Description

Dr.-lng. Wolff t H. Bartels
Dipl.-Chem. Or. Brandes Dr.-lng. Held Dipl.-Phys. Wolff
D - 7 Stuttgart 1, Lange Straße 51 Tel. (07 11) 29 6310 u. 29 72 95
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Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines Kupferstranges
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Telefonische Auskünfte und Aufträge sind nur nach schriftlicher Bestätigung verbindlich
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines Kupferstrangs durch kontinuierliches Stranggießen von normale Verunreinigungen enthaltendem, geschmolzenem Kupfer bei einer Gie'ßgeschwindigkeit, bei der die Verunreinigungen in fester Lösung eingeschlossen werden, durch im wesentlichen unmittelbar anschließendes Warmwalzen des gegossenen Strangs in frisch gegossenem Zustand mit einer Walzgeschwindigkeit, bei der die Verunreinigungen in fester Lösung gehalten werden, durch Kühlen des gewalzten Stranges und durch Aufwickeln desselben.
In den letzten Jahren wurden in der metallurgischen Technik große Anstrengungen darauf gerichtet, Techniken zum kontinuierlichen Gießen geschmolzenen Metalls zu zusammenhängenden Strängen zu entwickeln. Kontinuierliches Arbeiten, statt einen Stückprozeß durchzuführen, ist vorteilhaft, denn man braucht nun nicht,wie beim Stückprozeß, so vorzugehen, daß zuerst einzelne Metallstangen gegossen werden, diese und die Gießformen abgekühlt ,sodann die Stangen aus den Gießformen herausgezogen und die Stangen dann auf eine Temperatur wieder erhitzt werden, die ausreicht, um die Stangen zu einzelnen Strängen zu walzen.
Bei der bekannten Herstellung von Kupfersträngen aus gegossenen Kupferstangen, die üblicherweise 113kg wiegen, wird beispielsweise ein Wiedererwärmen der Stangen auf 927°C vorgenommen, um das Metall zu homogenisieren und in einen geeigneten Zustand für die nachfolgende Warmformung zu bringen. Anschließend werden die Stangen in einem sogenannten "Luppenwalzwerk" (englisch: looping mill) gewalzt, was einen langwierigen, langsamen Arbeitsschritt darstellt, bei dem der Strang Gelegenheit hat, zwischen den Walzdurchgängen vollständig zu rekristallisieren. Nach dem Walzen ist der Kupferstrang mit einer schwarzen Oxydbeschichtung vollständig bedeckt rund keinerlei Kaltarbeit (gespeicherte Energie) ist im Strang verblieben, wenn er das Walzwerk mit 538°C verläßt. Der 113kg schwere Strang, der aus dem "Luppenwalzwerk"austritt, wird auf einer Ilaspeivorrichtung
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aufgewickelt und unmittelbar abgeschreckt, um die anschliessende Handhabung zu erleichtern. Da keine gespeicherte Energie im Strang nach seinen Austritt aus dem Walzwerk verblieben ist, v/erden die metallurgischen Eigenschaften durch das Abschrecken nicht beeinträchtigt.
Bei den bekannten kontinuierlichen Verfahren der eingangs genannten Art wird im Gegensatz dazu geschmolzenes Metall aus einem Ofen in die Gießrinne eines Gießrads eingegossen, wo das Metall in Form einer Metallstange gegossen wird. Die erstarrte Metallstange wird aus der Gießrinne ausgehoben und in ein Walzwerk geführt, wo die Stange zum ununterbrochenen Strang gewalzt wird. Je nach dem vorgesehenen Verwendungszweck des fertiggestellten Metallstrangs kann dieser während des Walzens gekühlt v/erden oder kann unmittelbar nach dem Austritt aus dem Walzwerk gekühlt oder abgeschreckt werden, um dem Strang die gewünschten mechanischen Eigenschaften zu verleihen. Wie in der US-PS 3 395 560 dargelegt ist, wird ein kontinuierlich hergestellter Strang vorzugsweise gekühlt, bevor er nach dem Austritt aus dem Walzwerk aufgewickelt wird. Da beim kontinuierlichen Gießen und Walzen kein zwischengefügter Homogenisierungsschritt vorgesehen ist, wie er bei dem bekannten Stückprozeß bei der Strang- oder Drahtherstellung durchgeführt wird, und da das Walzen im Vergleich mit der oben erwähnten Verwendung eines "Luppenwalzwerk" verhältnismäßig schnell vor sich geht, enthält der kontinuferlich aus dem Walzwerk austretende Strang zurückgebliebene Kaltarbeit in beträchtlichem Ausmaß, so daß das unmittelbar anschließend durchgeführte Abschrecken bewirkt, daß die Kaltarbeit erhalten bleibt und Verunreinigungen in fester Lösung gehalten werden, wodurch die Zugfestigkeit des Erzeugnisses erhöht wird.
Bei der üblichen Kühlung wird der Strang in ein Kühlmittel eingetaucht oder es findet eine Sprühkühlung statt,bei der der Strang mit Kühlflüssigkeit bespritzt wird. In allen Fällen ist es jedoch üblich, den kontinuierlich hergestellten Strang vor
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dem Aufwickeln zu kühlen oder abzuschrecken, und auf diese Weise hergestellte Stränge werden anschließend als "kaltgewickelt" bezeichnet, im Unterschied zu den, wie nachfolgend erläutert wird, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten "warmgewickelten" Strängen.
In einigen Fällen ist es wünschenswert, im Bereich des ganzen Strangs gleichförmig verteilte Kupferoxydeinschlüsse zu haben, wohingegen es in anderen Fällen notwendig ist, derartige Oxide durch Schälen oder Schaben zu entfernen. Das Oxid oder anderer Oberflächenzunder kann vom Strang dadurch entfernt werden, daß man die Oberfläche des Strangs in einer Flüssigkeit beizt, beispielsweise in Schwefelsäure, Salpetersäure oder dergleichen. Die Beizung übt außerdem auch eine Kühlfunktion aus, so daß es möglich ist, den Strang in einer Behandlung sowohl zu kühlen als auch zu beizen. Ein Beispiel eines derartigen Abschreck-Beiz-Systems ist in der US-PS 3 623 532 aufgezeiat. Stränge, die auf diese Weise hergestellt sind, sind ebenfalls aufgrund des Beizens abgekühlt, bevor sie der Haspel zugeführt v/erden, d.h. diese Stränge sind ebenfalls "kaltgewickelt".
Ein Nachteil der bekannten Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von Metallsträngen besteht darin, daß aufgrund des Kühlens der Strang härter wird und daher das AufvJckeln schwieriger wird. Dies ist besonders nachteilig bei Strängen größeren Durchmessers. Ein weiterer Nachteil des Abschreckens des Strangs aus hoher Temperatur, bevor der Strang aufgewickelt wird, besteht darin, daß die enthaltenen Leerstellen und Gitterdefekte, die nach dem Abschrecken im Strang vorhanden sind, in diesem verbleiben, da die Temperatur des abgeschreckten Strangs zu niedrig ist, um zu ermöglichen, daß diese Defekte durch thermale Leerstellendiffusion behoben werden könnten. Bei vielen Anwendungen, beispielsweise bei einer Verwendung des Strangs zum Drahtziehen, wird der Strang, wenn er vor dem Aufwickeln abgeschreckt ist, zu hart, hat eine zu hohe Streckgrenze un:l besitzt zurückgebliebene Spannungen in einem zu hohen Ausmaß.
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Außerdem zeigt ein Strang, wenn er bei hohen Temperaturen beim Austritt aus dem Walzwerk abgeschreckt wird, eine hohe Rekristallisationsteraperatur, da enthaltene Verunreinigungen
im Metall in fester Lösung eingeschlossen oder eingefroren werden. Daher hat der Strang eine entsprechend hohe Glühtemperatur, was natürlich zur Folge hat, daß entsprechende Behandlungseinrichtungen vorhanden sein müssen und sich ein hoher Energieverbrauch ergibt, da das Glühen mit hohen Temperaturen durchgeführt werden muß. Wenn der Strang zu einem Draht gezogen wird, der anschliessend zu einem Magnetdraht verarbeitet werden soll, indem der Draht im Glühofen mit einer Lackschicht überzogen wird, dann besteht bei hohen Glühtemperaturen (beispielsweise Temperaturen von mehr als 260 C) die Gefahr, daß der Lack an der Drahtoberfläche abblättert. Daher muß in diesen Fällen das Glühen und Beschichten in getrennten Arbeitsschritten durchgeführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der in Rede stehenden Art anzugeben, mittels dessen in kontinuierlichem Betrieb aufgewickelte Kupferstränge besonders guter Duktilität herstellbar sind.
Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Verbesserung der Duktilität des Strangs und zum Verringern der zurückgebliebenen Spannungen dieser, vor jedwedem wesentlichen Abkühlen aus der Warmwalztemperatur warm aufgewickelt und danach fortschreitend bis auf Raumtemperatur abgekühlt wird, um die Ausscheidung von im wesentlichen sämtlichen Verunreinigungen zu ermöglichen, so daß die Rekristallisationstemperatur des Strangs abgesenkt wird. Dadurch, daß der Kupferstrang oder der Strang aus einer Kupferlegierung bei seinem Austreten aus dem Walzwerk vor jedwedem Abschrecken oder Kühlen aufgewickelt und erst anschließend bis auf Raumtemperatur abgekühlt wird, läuft der Aufwickelvorgang in einem solchen Temperaturbereich ab, bei dem die gewünschten Eigenschaften des Strangs erzielt werden. Bei so durchgeführtem Aufwickeln sind in dem fertig hergestellten Strang vergleichs-
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weise weit weniger Gefüge-Leerstellen und Gitterdefekte vorhanden, die Duktilität des Strangs ist wesentlich verbessert, die Rekristallisationstemperatur ist niedrig, die Streckgrenze ist auf einen niedrigen Wert abgesenkt und der Strang besitzt zurückgebliebene Spannungen in wesentlich geringerem Ausmaß als ähnliche Stränge, die kalt aufgewickelt wurden.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Strang mit einer Rekristallisationstemperatur gewonnen wird, die niedriger ist als bei einem kaltgewickelten Strang, eröffnet sich die Möglichkeit, einen lackbeschichteten Magnetdraht in der Weise herzustellen, daß der von dem Strang gezogene Draht gleichzeitig geglüht wird, während der Draht mit einer Lackmasse bei einer Tenperatur von etwa 26O°C beschichtet wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisiert gezeichnete Blockdarstellung
zur Verdeutlichung des Ablaufs eines Ausführungsbeispiels des Verfahrens und
Fig. 2 eine schematisiert gezeichnete Seitenansicht
einer kontinuierlich arbeitenden Gießeinrichtung für die Durchführung des Verfahrens.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel umfaßt, mit 5 bezeichnet, kontinuierliches Gießen geschmolzenen Metalls zu einer gegossenen Metallstange, bei 6 das Walzen der Stange unter hoher Temperatur zu einem Metallstrang und bei 7 das Aufwickeln des Metallstrangs vor jedweden Abschrecken oder Kühlen. Auf diese Weise wird der Metallstrang ,unmittelbar nachdem er gewalzt ist und während er sich auf der hohen Temperatur befindet, bei der er gewalzt wurde, warmgewickelt. Der gewickelte Strang kann nunmehr fortschreitend auf Raumtemperatur gekühlt werden, was in Fig. 1 mit 8 bezeichnet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel einer zur Durchführung des Verfahrens benutzbaren Einrichtung ist in Fig. 2 schematisiert gezeigt. Die Einrichtung v/eist eine kontinuierlich arbeitende Gießvorrichtung mit einer Zuführeinrichtung 10 auf, in die geschmolzenes Kupfermetall, das normale Verunreinigungen enthält, eingegeben wird und die das Metall einem Eingußtrichter 11 zuführt. Der Eingußtrichter 11 leitet das geschmolzene Metall zu einer am Umfang eines drehbaren Formrings 13 ausgebildeten Nut. Ein endloses, flexibles Metallband 14 läuft über einen Abschnitt des Umfangs des Formrings 13 sowie über Teile des Unfangs einer Gruppe von Bandführungsrollen 15, so daß eine kontinuierliche Gießform durch die Nut in dem Formring 13 und das darüberliegende Metallband 14 gebildet wird. Zum Kühlen der Vorrichtung und zum Erreichen einer gesteuerten Erstarrung des geschmolzenen Metalls während seines Transports auf dem sich drehenden Formring 13, ist ein Kühlsystem vorgesehen. Dieses weist mehrere seitliche Kühlgehäuse 17, 18 und 19, die an der Seite des Formrings 13 angeordnet sind ,sowie innere und äußere Band-Kühlgehäuse 21 und 22 auf, die an der inneren bzw. äußeren Seite des Metallbands in einem Abschnitt angeordnet sind, wo das Metallband den Formring umgibt. Ein Leitungsnetz 24, das mit geeigneten Ventileinrichtungen versehen ist, ist dazu vorgesehen, um Kühlmittel den einzelnen Kühlgehäusen zuzuführen und von diesen wieder abzuführen, wobei Zufuhr und Abfuhr in der Weise erfolgen,daß das Kühlen der Gießvorrichtung und die Geschwindigkeit, mit der das geschmolzene Metall erstarrt, in gesteuerter Weise erfolgen. Gießvorrichtungen dieser Art sind an sich bekannt, vergleiche US-PS 3 596 702.
Bei dieser Art der Konstruktion wird geschmolzenes Kupfermetall, das Verunreinigungen in normalem Ausmaße besitzt, vom Eingußtrichter 11 in die Gießform eingegossen, erstarrt und wird, während es durch die Rotation des Formrings transportiert wird, teilweise durch die Zirkulation von Kühlmittel durch das Kühlsystem abgekühlt. Wenn daher die gegossene Stange aus der Gießnut austritt, bildet sie eine erstarrte, gegossene Stange 25.
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Die erstarrte, gegossene Stange 25 wird aus dem Formring oder Gießrad ausgehoben und einer Fördereinrichtung 27 zugeführt, die die gegossene Stange einem Walzwerk 26 zuführt. Es sei bemerkt, daß die gegossene Stange bei ihrem Austritt aus dem Gießrad lediglich soweit abgekühlt ist, daß die Stange in ausreichendem Maße erstarrt ist, und daß die Stange noch eine so hohe Temperatur hat, daß ein unmittelbar nachfolgendes Walzen durchgeführt werden kann. Das Walzwerk 23 enthält Walzgerüste in Form einer Tandemgruppe, die nacheinander die Stange zu einem kontinuierlichen Draht oder Strang 30 walzt, der einen im wesentlichen gleichförmigen, kreisrunden Querschnitt besitzt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der drahtförmige Strang 30 nicht abgeschreckt oder gekühlt nachdem er hergestellt ist, sondern wird unverzüglich zu einer Haspel 31 geführt. Die Haspel weist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel einen Wickelkorb auf, dem der drahtförmige Strang 30 zugeführt wird , um diesen in äußerst großen Längen aufzuv7ickeln.Das Aufwickeln findet unmittelbar nach dem Walzen statt, ohne daß dazwischen irgendein Abschrecken oder Kühlen stattfände. Nachdem der Strang aufgewickelt ist, wird er einer nachfolgenden Kühlstation zugeführt, in der er fortschreitend auf Raumtemperatur abgekühlt wird, um ein Ausscheiden von im wesentlichen sämtlichen Verunreinigungen aus der festen Lösung zu ermöglichen, um dadurch die Rekristallisationstemperatur des Strangs abzusenken.
Es ist eine metallurgische Grundvoraussetzung, daß in fester Lösung befindliche Verunreinigungen die Rekristallisationstemperatur des Erzeugnisses anheben. Außerdem tragen Verunreinigungen in Kupfer (beispielsweise Eisen, Silber, Zinn und Blei) als Zusatzstoffe zur Erhöhung der Rekristallisationstemperatur bei. Daher erreicht man dadurch ,daß man im wesentlichen die gesamten Verunreinigungen aus der festen Lösung ausscheiden läßt, eine wesentlich niedrigere Rekristallisationstemperatur, verglichen mit der Rekristallisationstemperatur eines Strangs, der nach bekannten Verfahren hergestellt ist, bei denen der Strang unmittelbar nach seinem Austritt aus dem Walzwerk abgeschreckt wird.
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Durch die erniedrigte Rekristallisationstenperatur bedingt, kann der kontinuierlich hergestellte Strang bei niedrigeren Temperaturen geglüht werden, um die Mindestanforderungen hinsichtlich der Dehnung zu erfüllen. Es sei bemerkt, daß niedrige Glühtemperaturen im Interesse geringerer Oxydierung, der Energieersparnis und der Verlängerung der Lebensdauer der Verfahrenseinrichtung wünschenswert sind. Außerdem ist es bei der Herstellung von Magnetdraht mit einer Lacküberzugsschicht vorteilhaft, wenn das Glühen und Lackieren gleichzeitig im Glühofen durchgeführt werden kann. Wenn beim Glühen Temperaturen von mehr als 260 C erforderlich sind, blättert die Lackmasse an der Oberfläche des Strangs ab. Wenn andererseits das Glühen bei Temperaturen von weniger als 260 C erfolgt, kann das Lackieren und Glühen gleichzdtig im Glühofen bei etwa 260 C ausgeführt werden.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß gefunden wurde, daß gewalzte Stränge, welche zuerst abgeschreckt und dann aufgewickelt werden, eine zu geringe Temperatur besitzen,als daß eine Leerstellendiffusion stattfinden könnte, und daß daher derartige Stränge unerwünschte mechanische Eigenschaften besitzen. Bei einer Prüfung kaltgewickelter Stränge wurde ermittelt, daß diese in hohem Maße Gefüge-Leerstellen und Gitterdefekte besitzen, die durch Abschrecken im Strang hervorgerufen sind, und da die Leerstellenkonzentration in den meisten Metallen mit ansteigender Temperatur größer wird, wird angenommen, daß das hochgradige Vorhandensein der Leerstellen dadurch bedingt ist, daß die Temperatur des abgeschreckten Strangs zu gering ist, um zu ermijglichen, daß diese Defekte durch thermale Leerstellendiffusion oder thermale Wiederherstellung der vorhandenen hohen Versetzungsdichte des Materials behoben werden könnten. Wenn das Metall warmgewalzt wird, erzeugen die letzten zwei oder drei Walzen eine hohe Versetzungsdichte in der Metallmatrix aufgrund des Umstandes, daß ein großer Teil dieser Verformung ein "Warmwalzen" ist, das einen hohen Prozentsatz von Kaltarbeit der Matrix hervorruft. Diese
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Kaltarbeit wird durch das Entstehen von Versetzungen und Defekten hervorgerufen, die durch ein schnelles Abschrecken mit Wasser festgehalten v/erden. Als Folge davon ist der Strang hart und nicht leicht biegbar, so daß es Schwierigkeiten bereitet, derartige Stränge aufzuwickeln, insbesondere bei Strängen größerer Druchmesser. Die Erfindung ermöglicht eine thermale Behebung dieser Defekte in gewissem Ausmaß, so daß der aufgewickelte Strang verbesserte mechanische Eigenschaften zeigt.
Lediglich als Beispiele sind die Ergebnisse zweier Vergleichsversuche nachstehend angegeben, um die Vorteile der Erfindung noch deutlicher v/erden zu lassen. In beiden Beispielen ist die chemische Zusammensetzung der Kupferlegierung des Strangs, in Teilenpro Million angegeben, folgende:
As Bi
Pb Sn Ag Sb Fe I Mn
5 1 1 1 1 1
BEISPIEL Ka
Kaltgewickelter Strang
Eine Länge eines Strangs einer Kupferlegierung der vorstehend angegebenen Zusammensetzung wird durch kontinuierliches Gießen des geschmolzenen Metalls zu einer gegossenen Stange hergestellt, die anschließend zu einem Metallstrang von 9,5 mm Durchmesser gewalzt wird. Der Metallstrang wird sodann abgeschreckt und auf Raumtemperatur zwischen 26 C und 38 C abgekühlt. Danach wird der Strang in einer Haspel aufgewickelt. Es werden folgende mechanische Eigenschaften des Strangs gemessen:
Zerreißfestigkeit 2179 - 225Okg/cm2
Streckgrenze 1160 - 123Okg/cm
Dehnung (25,4cm) 40 - 41%
Rockwell F. Härte 50
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BEISPIEL 2 warmqewickelter Strang
Ein Strang aus der Kupferlegierung wird durch Gießen und Walzen in der gleichen Weise hergestellt wie beim obigen Beispiel 1, abgesehen davon, daß nunmehr der gewalzte Strang unmittelbar zu der Haspel zugeführt wird und in heißem Zustand aufgewickelt wird, bevor irgendein .Abschrecken oder Kühlen durchgeführt wird. Der Strang aus Kupferlegierung wird unmittelbar von dem Walzwerk zur Haspel zugeführt und aufgewickelt, während er eine Temperatur von 599°C besitzt. Anschließend wird der Strang fortschreitend auf Raumtemperatur gekühlt. Es werden folgende mechanische Eigenschaften gemessen:
Zerreißfestigkeit 2109 - 2179 kg/cm2
Streckgrenze 843 - 914 kg/cm
Dehnung (25,4cm) 43 - 44%
Rockwell F. Härte 42
Beim Vergleich dieser beiden Beispiele sind die verbesserten Ergebnisse, die sich beim Warmwiekeln des Strangs aus Kupferlegierung gegenüber dam Kaltwickeln ergeben, ohne weiteres zu ersehen. Ein bedeutendes Ergebnis ist darin zu erblicken, daß
2 die Streckgrenze von einem Bereich oberhalb 1160 kg/cm auf 843 kg/cm zurückgeht. Diese niedrigere Strackgrenze hat einen duktileren Strang zur Folge, der leichter zu bearbeiten ist, insbesondere leichter zum Draht gezogen werden kann.
Ein weiteres, bedeutsames Ergebnis ist darin zu ersehen, daß die Rockwell F. Härte von etwa 50 auf 40 zurückgeht, was eine dem entsprechende Verbesserung der Duktilität des Strangs bedingt, so daß dieser leichter kalt verformbar ist, beispielsweise durch Ziehen. Dies zeigt sich in der Zunahme der Dehnung des warmgewickelten Strangs gegenüber dem kaltgewickelten Strang. Die obigen Beispiele sind nur stellvertretend für eine Vielzahl möglicher Ausführungsformen. Ähnliche Ergebnisse werden bei allen beliebigen Kupfermetallen und Kupferlegierungervi die in der metallurgischen Technik in Benutzung sind, wenn man die mechanischen Eigenschaften kaltgewickelter Stränge in Vergleich zu
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den Eigenschaften warnigewickelter Stränge aus denselben Materialien betrachtet.
Bei der Erfindung wurde gefunden, daß die Aufwickeltemperatur des Strangs zwischen 371 C und 649 C liegen sollte, um eine ausreichende thermische Leerstellendiffusion zu ermöglichen, da in diesem Temperaturbereich die Leerstellen nicht durch Abschrecken festgelegt werden, so daß daher eine Erholung der beim Walzen des Strangs zurückgebliebenen Kaltarbeit stattfinden kann. Dieser Temperaturbereich ist insbesondere bei Strängen aus Kupfer und Kupfer legierungen geeignet. Insbesondere der Temperaturbereich zwischen 51O°C und 62l°C ist, wie gefunden wurde, besonders wirksam im Hinblick auf das Erzielen der vorstehend erwähnten erwünschten mechanischen Eigenschaften des Strangs, so daß davon gesprochen werden kann, daß der bevorzugte Temperaturbereich für das Wariwickeln 51O°C bis 621°C beträgt.
Es wurde auch gefunden, daß der warragewiekelte Strang fortschreitend mit einer Kühlungsrate, die nicht mehr als 149 C/Hin. beträgt, auf Raumtemperatur abgekühlt werden sollte, um zu ermöglichen, daß im wesentlichen sämtliche Verunreinigungen aus dem Kupferstrang ausscheiden.
Es ist daher ersichtlich, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren ein Kupferstrang erzeugt wird, der gewisse vorbestimmte mechanische Eigenschaften besitzt, die durch bekannte Verfahren, bei denen der Strang in üblicher VJeise aufgewickelt wird, nicht erreicht werden können. Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Strang kann bei niedrigerer Temperatur geglüht werden, als ein kaltgewickelter Strang und hat eine niedrigere Streckgrenze sowie eine geringere Härte als ein entsprechender Strang,der kaltgewickelt ist.
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Claims (6)

Patentansprüche
1. Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines Kupferstrangs durch kontinuierliches Stranggießen von normale Verunreinigungen enthaltendem,geschmolzenem Kupfer bei einer Gießgeschwindigkeit, bei der die Verunreinigungen in fester Lösung eingeschlossen werden, durch im wesentlichen unmittelbar anschliessendes Warmwalzen des gegossenen Strangs in frisch gegossenem Zustand mit einer Walzgeschwindigkeit, bei der die Verunreinigungen in fester Lösung gehalten werden, durch Kühlen des
gewalzten Strangs und durch Aufwickeln desselben, dadurch gekennzeichnet , daß zur Verbesserung der Duktilität des Strangs und zum Verringern der zurückgebliebenen Spannungen dieser
vor jedwedem wesentlichen Abkühlen aus der Warmwalztemperatur warm aufgewickelt und danach fortschreitend bis auf Raumtemperatur abgekühlt wird, um die Ausscheidung von im wesentlichen sämtlichen Verunreinigungen zu ermöglichen, so daß
die Rekristallisationstemperatur des Strangs abgesenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Aufwickeln durchgeführt wird, während der Strang eine Temperatur von 371°C bis 649°C besitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Aufwickeln durchgeführt wird, während der Strang eine Temperatur von 51O°C bis 621°C besitzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der aufgewickelte Strang mit einer Kühlungsrate von
nicht mehr als l49°C/Min. fortschreitend auf Raumtemperatur
gekühlt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rekristallisationstemperatur des Strangs so weit abgesenkt
wird, daß der Strang bei 26O°C geglüht werden kann.
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ORIGINAL INSPECTED
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Herstellen eines beschichteten Magnetdrahts der warm
aufgewickelte Strang anschließend zum Draht gezogen und
durch einen eine geschmolzene Lackmasse enthaltenden Glühofen mit einer Temperatur von ungefähr 260 C geführt wird, in dem der Draht gleichzeitig geglüht und mit der Lackmassi beschichtet wird.
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