DE2717368A1 - Verfahren zum abscheiden von metallen aus einer metallionen enthaltenden waessrigen loesung - Google Patents

Verfahren zum abscheiden von metallen aus einer metallionen enthaltenden waessrigen loesung

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DE2717368A1 DE19772717368 DE2717368A DE2717368A1 DE 2717368 A1 DE2717368 A1 DE 2717368A1 DE 19772717368 DE19772717368 DE 19772717368 DE 2717368 A DE2717368 A DE 2717368A DE 2717368 A1 DE2717368 A1 DE 2717368A1
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Verfahren zum Abscheiden von Metallen aus
  • einer Metallionen enthaltenden wäßrigen Lösung Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Abscheiden von Metallen aus einer Metallionen enthltenden wäßrigen Lösung durch Zugabe von Reduktionsmitteln.
  • Das Verfahren wird angewendet zur Rückgewinnung von Metallen aus Abwässern, Schlämmen oder anderen Abfallösungen, wobei in den Lösungen vorhandenes Kupfer, Silber, Gold oder Platin von besonderem wirtschaftlichen Interesse ist. Nach bisher bekannten Verfahren werden die Metalle aus den wäßrigen Lösungen entweder elektrolytisch gewonnen oder dadurch, daß man die Metalle zunächst an Metallwolle aus Kupfer oder Eisen niederschlägt und anschließend im elektrolytischen Verfahren reinigt und gewinnt.
  • Diese Verfahren sind insbesondere in der Fotoindustrie zur Huckgewinnung von Silber aus wäßrigen Abfallösungen bekannt. Zur Gewinnung von reinem Silber ist auch ein Verfahren bekannt, bei dem Silberchlorid mit Soda unter Bildung von ivatriumchlorid verschmolzen wird. Das Natriumchlorid und die überschüssige Soda werden ausgewaschen. Des weiteren ist ein Verfahren bekannt, bei dem Silber oder Gold aus wäßrigen Lösungen durch Adsorption der in der wäßrigen Lösung vorhandenen Salze an !;letall-iexacyanokobaltoferrat zurückgewonnen werden. Diese Verfahren erfordern jedoch einen verhältnismäßig hohen wirtschaftlichen Aufwand, insbesondere dann, wenn der Gehalt der zu gewinnenden Metalle in der Lösung nur sehr gering ist.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu schaffen, nach dem Metalle aus einer metallhaltigen wäßrigen Lösung auf einfache und wirtschaftliche Weise auch dann gewinnbar sind, wenn der Genalt der Metalle in der wäßrigen Lösung nur gering ist.
  • Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der wäßrigen Lösung ein Reduktionsmittel zugegeben wird, das im Redoxsystem Reduktionsmittel/ Uxidationsprodukt des Heduktionsmittels ein Hedoxpotential aufweist, das negativer liegt als das Redoxpotential des Redoxsystems Metallion/Metall, und daß ein für die elektrochemische Uxidation des Reduktionsmittels geeigneter Katalysator zugegeben wird. In vorteilhafter Weise wird gemäß der Erfindung das Abscheiden der letallionen aus der waßrigen Lösung dunrch Zugabe eines Reduktionsmittels erreicht, das in Abnängigkeit vom bekannten Redoxpotential des Redoxsystems Eetallion/Metall so ausgewählt wird, daß sich an einem die elektrochejmische oxidation des Reduktionsmittels fördernden ratalysator ein Mischpotential einstellt, das negativer liest als das Redoxpotential des Redoxsystems etallion/Metall.
  • Dies gelingt, wenn ein Reduktionsmittel ein, esetzt wird, das in Redoxsystem Reduktionsmittel/Oxidationsprodukt des Reduktionsmittels rin Redoxpotential aufweist, das selbst negativer als das Redoxpotential des metall-Redoxsystems liegt. Am Katalysator wird dann gleichzeitig Metall aus der Lösung abgeschieden und Reduktionsmittle oxidiertg wobei die Reaktion stöchiometrisch verläuft.
  • Eine verhältnismäßir rasche Metallabteilung aus der wäßrigen Lösung wird dadurch erreicht, daß als Katalysator Materila verwendet wird, das zur herstellen von Anoden geeignet ist, an denen in Barennstoffzellen Wasserstoff oxidiert wird. Dabei wird der wäßrigen Lösung als Reduktionsrnittel bevorzugt Wasserstoff zugeführt. Der Lösung lassen sich jedoch auch andere Reduktionsmittel wie !'ethanol, Ameisensäure oder Formaldehyd zusetzen, sofern der verwendete Katalysator zur elektrochemischen Oxidation dieser REduktionsmittel geeignet ist. Als Katalysator ist bevorzugt t Platin oder eine mit Platin belegte Aktivkohle einsetzbar. Aus wirtscaaftlichen Gründen wird vorteilhaft Wolframcarbid verwendet. Grof@e Katalysatoroberfläcnen pro Volumeneinheeit sind dann gegeben, wenn mit einer Wolframsalz-Lösung getränkte und ansjchließend zur Bildung von Wolfrarbid (WC) bei einer Temperatur von über 1000° C in Wasserstoffatmosphäre geglühte Aktivkonle eingesetzt wird. Die Auswahl des als Katalysators verwendbaren Naterials erfolüt im wesentlichen im Hinblick auf die chemische Verträglichkeit mit der gegebenenfalls sauren oder alkalischen wäßrigne Lösung sowie aus wirtschaftilchen Gesichtspunkten. @ei Einsatz on Wolframcarbid als Katalysator ist @ethanol als @eduktionsmittel nicht geeignet.
  • Zur Gewinnung der auf der Oberfläche des Katalysators abtgeschiedenen Metalle wird der Katalysator aus der Lösung abgetrennnt. Das Metall kann beispielweise im Schmelzprozeß aber auch auf chemischem ege von der Katalysatoroberfläche entfernt werden, wobei im letzteren halle höher Ronzentrierte Metallösungen gebildet werden, die in an sien bekannter Weise weiter zu verarbeiten sind. zur alle von Gold oder Siloer-Abscheidung aug der Oberfldcne des Katalysators lf.i?jt sich das Metall mittels Alkalicyanidlösung entfernen, ohne daß hierdurch der Katalysator geschädigt wird. Der Katalysator ist erneut einsatzfähig. Abgeschieden Platinmetalle werden durch Rönigswasser aufgelöst, das zum Belspiel Woframcarbid nicht angreift. bei. verwendung von Wolframcarbid als Katalysator für die Abscheidung von Platin wird der Katalysator auf diese leise ebenfalls regeneriert und steht zur weiteren Dqetallabscheidung zur Verfügung.
  • Die Erfindung wird an Hand von Ausffshrungsbeispielen näher erläutert.
  • Ausführungsbeispiel 1 In saurer wäßriger Lösung sind Gold-Ionen enthalten.
  • Das Redoxpotential des Redoxsystems Dretallion/Metall, entsprechend der Gleichung entspricht gemessen gegen eine Normalwasserstoffelektrode EO = 1,42 V. Als Reduktionsmittel ist Wasserstoff geeignet. Für die elektrochemische Oxidation von Wasserstoff wird Wolframcarbid als Katalysator eingesetzt. An Wolframcarbid stellt sich entsprechend der Gleichung in saurer Lösung bei Begasung der Lösung mit Waserstoff für das Wasserstoff-Redoxsysteni ein Kedoxpotential gemessen gegen eine Normalwasserstoffelektrode von EO = O V ein. Dieses Redoxpotential liegt negativer als das Redoxpotential des Redoxsystems Goldion/Gold. Das Metall wird daher an Wolframcarbid abgeschieden, wenn in der Lösung Wolframcarbid enthalten ist und Wasserstoff zugeführt wird. An Wolframcarbid stellt sich ein Vlischpotential ein, O V V< E < 1,142 V, wobei an den Wolframcarbidpartikeln ohne äußere Stromzufuhr elektrochemisch zugleich Wasserstoff oxidiert und Metall ionen reduziert werden. Die Reaktion verläuft stöchiometrisch.
  • 600 cm3 einer wäßrigen Lösung, die mit Schwefelsäure auf einen pfl-Wert von 2 eingestellt war, enthält Goldionen in einer Konzentration von 1V 3 Mol/Liter.
  • ln der Lösung wurde 1 Gramm Wolframcarbidpulver (WC) suspendiert. Die Lösung wurde mit Wasserstoff begast. Bereits nach 10 Minuten war die Konzentration der Goldionen in der Lösung unter 10 5 Mol/Liter abgesunken und eine entsprechende Menge Gold auf dem Katalysator niedergeschlagen worden.
  • Ausführungsbeispiel 2 Der in Ausführungsbeispiel 1 verwendete Katalysator wurde abfiltriert und erneut in 600 cm3 einer Mol/Liter Gold-lonen enthaltenden und entsprechend Ausführungsbeispiel 1 aufbereiteten Lösung suspendiert. Die Lösung wurde mit Wasserstoff begast. Die Analyse der Lösung ergab nach 1U Minuten eine Gold-Ionenkonzentration von weniger als 10 5 Mol/Liter.
  • Ausführungsbeispiel 3 in waßriger Lösung waren Silber-Ionen enthalten.
  • Aus der Lösung wird Silber entsprechend der Gleichung bei Zugabe eines Keauktlonsmittels abgeschieden, das im Redoxsystem Reduktionsmittel/Oxidationsprodukt des Heduktionsmittels ein Kedoxpotential aufweist, das negativer liegt als O = 0,799 V gemessen gegen eine Normalwasserstoffelektrode. und bei Zugabe eines für die elektrochemische Oxidation geeigneten Katalysators.
  • Als Reduktionsmittel wird Wasserstoff verwendet, als Katalysator mit Platin belegte Aktivkohle. Die Platinmenge bezogen auf Aktivkohlenmenge betrug 5 Gew.-%. Die belegte Aktivkohle wurde in Stickstoffatmosphäre bei 10000 C 1 Stunde lang geglüht.
  • In 200 cm3 Lösung, die 10-3 Mol/Liter Silber-Ionen enthielt, wurde 1 Gramm mit Platin belegtes Aktivkohlepulver suspendiert. Die Suspension wurde mit Wasserstoff begast. Nach 30 Minuten war die Konzentration der Silberionen in der Lösung auf 10 Mol/Liter abgesunken.
  • Ausführungsbeispiel 14 In 200 cm3 einer 1 Gramm Silbernitrat je Liter enthaltenden wäßrigen Lösung wurde 1 Gramm Aktivkohlepulver suspendiert, das entsprechend Ausführungsbeispiel 3 mit Platin belegt worden war. Die wäßrige Lösung wurde mit Wasserstoff begast. Nach 30 Minuten war die Silberionen-Konzentration in der Lösung unter 10-4 4 Mol/Liter gesunken, während auf der suspendierten Aktivkohle ein rretallischer Glanz von abgeschiedenem Silber zu beobachten war.
  • Ausführungsbeispiel 5 Zur Abscheidung von Silber aus einer Silberionen enthaltenden wäßrigen Lösung wurde als Reduktionsmittel lormaldehyd und als Katalysator eine mit einer Wolframsalzlösung getränkte und anschließend zur Bildung von Wolframcarbid (WC) bei einer Temperatur von 1100° C in Wasserstoffatmosphäre geglühte Aktivkohle verwendet. Der Wolframgehalt bezogen auf Aktivkohlegewicht entsnrach 5 Gew.-10.
  • In 200 cm3 einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt von Silbernitrat entsprechend einer Konzentration von 20 Gramm/Liter wurde 1 Gramm des 5 Gew.-» Wolframcarbid enthaltenden Aktivkohlenulvers suspendiert Der Lösung wurden 20 cm3 35%ige Formaldehyd- Lösung zugegeben. Die Lösung wurde ständig durchmischt.
  • Nach 24 Stunden war die Silberionen-Konzentration der Lösung unter 10 5 frol/Liter abgesunken. In dor Lösung hatten sich Silberkugeln in einer Größe von ca. 0,5 mm Durchmesser gebildet.
  • Ausführungsbeispiel 6 In 200 cm3 wäßriger Lösung mit einem Gehalt von Silbernitrat entsprechend einer Konzentration von 20 Gramm/Liter wurde 1 Gramm Aktivkohlepulver suspendiert, was in gleicher Weise wie im Ausführungsbeisniel 3 mit 5 Gew.-* Platin bezogen auf Aktivkohlengewicht belegt war. Der Lösung wurden 20 cm3 35%ige Formaldehydlösun zugeben. Die wäßrige Lösung wurde ständIg durchmischt. Jach 24 Stunden war der Silbergehalt der Lösung unter 10 5 )4ol/Liter gesunken. In der Lösung hatten sich Silberkugeln bis zu 2 mm Durchmesser gebildet.
  • Ausführungsbeispiel 7 Eine wäßrige Lösung enthielt Kupfersulfat entsprechend einer Konzentration von 4 Gramm Kupfer je Liter. In 200 cm3 dieser Lösung wurde 1 Gramm entsprechend Ausführungsbeispiel 3 mit Platin belegtes Aktivkohlepulver suspendiert. Der Lösung wurden 20 cm3 35%ige Formaldehydlösung zugegeben.
  • Die wäßrige Lösung wurde ständig durchmischt. Nach 24 Stunden hatten sich in der Lösung Kupferkugeln mit einem Durchmesser von ca. 0,5 mm bildet.
  • Ausführungsbeispiel 8 In 200 cm3 wäßriger Lösung mit einem Goldgehalt entsprechend einer Konzentration von 0,4 Gramm/Liter wurde 1 Gramm Aktivkohlepulver suspendiert, das in der im Ausführungsbeispiel 5 angegebenen Weise mit Wolframcarbid belegt worden war. Der Lösung wurden 20 cm3 35Sige Formaldehydlösung zugegeben. Bei ständiger Durchmischung der Lösung war nach 5 Minuten die Konzentration der gelösten Goldionen unter 10 5 tol/Liter abgesunken.
  • ach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich bei Verwendung von Wasserstoff als Reduktionsmittel solche Metalle aus wäßrigen Lösungen abscheiden, deren Redoxpotentila Metallion/Metall gemessen gegen eine Normalwasserstoffelektrode größer als E°= O V ist.

Claims (5)

  1. Patentanspr'che 1. Verfahren zum Abscheiden von Metallen aus einer Metallionen enthaltenden wäßrigen Lösung durch Zugabe von Reduktionsmitteln, d a d u r c n g e k e n n z e i c h n e t , daß der wäßrigen Lösung ein Reduktionsmittel zugegeben wird, das im Redoxsystem Reduktionsmittel/Oxidationsprodukt des Reduktionsmittels ein iedoxpotential aufweist, das negativer liegt als das Redoxnotential des Redoxsystems Metallion/Metall, und daß ein für die elektrochemische Oxidation des Heduktionsmittels geeigneter Katalysator zugegeben wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c n n e t , daß als Xatalysator Material verwendet wird. das zur Herstellung von Anoden geeignet ist, an denen in Brennstoffzellen 'çasserstoff elektrochemisch oxidiert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c n n e t , daß als Katalysator Platin oder eine mit Platin belegte Aktivkohle verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als Katalysator Wolframcarbid verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, d a ci u r c h e 8 k e n n z e i c h n e t , aaß mit eier Wolframsalzlösung getränkte und anschließene zur Bildung von Wolframcarbid (WC) bei einer Temperatur von etwa 1100° C in ' asserstoffatmosphäre gerlühte Aktivkohle verwendet wird.
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