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Vorrichtung zum Mischen und Absaugen von Gülle
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in bzw. aus einer Güllengrube Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Mischen und Absaugen von Gülle in bzw. aus einer Güllengrube, die aus einem
mit einem Kompressor in Verbindung stehenden Vakuumfaß und einem an diesem ankuppelbaren
und durch die Güllenöffnung in die Güllengrube einführbaren Saugrohr besteht.
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Bei diesen bekannten Vorrichtungen muß zum Mischen der Gülle in der
Güllengrube das Saugrohr von dem Vakuumfaß abgekuppelt und ein eigenes Rührrohr
angekuppelt werden, dem dann Druckluft von dem Kompressor zugeführt wird. Dabei
ist das Rührrohr im Bereich der Kupplungsstelle auf den Rohrschnellverschluß am
Vakuumfaß abgestellt und dann sofort auf einen Durchmesser von ca. 50 mm reduziert,
der noch für eine manuelle Bedienung geeignet ist.
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Das Rührrohr umfaßt ein starres Endteil, welches in die Güllengrube
eingebracht wird, und ein flexibles Zwischenteil, welches den Anschluß an dem Vakuumfaß
erleichtert.
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Diese bekannte Vorrichtung vermag in der Praxis nicht zu befriedigen,
da zwischen dem Mischen und dem Absaugen umfangreiche An-und Abbauarbeiten vorzunehmen
sind, die sehr zeitraubend und umständlich sind. Außerdem sind beim Rührvorgang
- durch die für die manuelle Bedienung bedingte Reduzierung des Durchmessers des
Rührrohres - die der Gülle zugeführte Luftmenge zu gering, um einen ausreichenden
Mischvorgang auszuführen. Dies ist besonders bei Güllengruben für Treib- und Schwemmist
ein großer Nachteil, da die Schwimmdecke und der Bodensatz zu keiner gleichmäßig
dünnflüssigen Gülle gemacht werden.
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Es gibt auch getrennte Rührstangen mit mehreren Mischpropellern am
freien Ende, die in die Güllengrube eingebracht und über die Zapfwelle eines Schleppers
in Drehbewegungen versetzt werden.
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Diese Anbaurührstange bringt wohl eine bessere Mischung des Grubeninhaltes,
die Anbau- und Abbauarbeiten zum Rühren und zum Absaugen der Gülle bleiben jedoch
umfangreich und zeitraubend. Die Rührstange muß vom Schlepper gelöst und aus der
Güllengrube entfernt werden, bevor das am Vakuumfaß angekuppelte Saugrohr in die
Güllengrube eingeführt werden kann. Dabei kommt erschwerend hinzu, daß bei länger
dauerndem Entleerungsvorgang der Gruben in halt wiederholt gerührt werden muß, wenn
man eine gleichmäßig diinnflüssige Gülle mit homogen verteiltem Bodensatz und Schwimmanteil
erhalten will. Dies bedingt natürlich bei jedem Rührvorgang die umfangreichen Anbau-
und Abbauarbeiten.
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Es ist auch bekannt, den Grtlbeninhalt über eine Pumpe im [Imlaufverfahren
über einen Behälter wieder der Güllcnqr-ube zuzuffillren.
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Die auf diese Weise durch(leführte Mischung des (;rubeninhaltes erfordert
eine große Bearbeitungszeit.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingang erwähnten
Art so zu verbessern, daß ohne große Anbau- und Abbauarbeiten wahlweise der Grubeninhalt
gemischt oder abgesaugt werden kann. Dabei soll auf einfachste Art der gesamte Grubeninhalt
ausreichend und in kurzer Zeit gemischt werden können.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das beim
Rühren als Druckrohr verwendete Saugrohr an einer in der Grubenöffnung festlegbaren
Halterung pendelnd aufgehängt ist und daß das in die Güllengrube einbringbare Ende
des Saugrohres mit einer aus der Halterung und damit Grubenöffnung ragenden Lenkstange
verbunden und mittels dieser allseitig verschwenkbar ist. Durch die Doppelausnützung
des Saugrohres beim Rühren durch Druckluft und beim Absaugen wird der Anteil der
Anbau- und Abbauarbeiten wesentlich reduziert. Es genügt, die Halterung mit dem
Saugrohr in die Grubenöffnung einzuführen und darin festzulegen. Das Saugrohr braucht
nur an dem Rohrschnellverschluß des Vakuumfasses angeschlossen zu werden. Die Betriebsart
wird dann allein von dem Kompressor bestimmt. Die pendelnde Aufhängung des Saugrohres
und die Anbringung der Lenkstange ermöglicht beim Rühren durch Druckluft ein allseitiges
Verschwenken des als Druckrohr dienenden Saugrohres. Der Durchmesser des Saugrohres
ist dabei groß und behindert dennoch nicht die manuelle Bedienung beim Rühren. Die
dem Grubeninhalt zugeführte Luftmenge ist selbst bei kleinem Druck noch so groß,
daß eine eincleutige Mischung des Grubeninhaltes bei fl()(#t1 besserer bessserer
Sauerstoffreicherung des Grubeninhaltes erfolgt. Ivie Verstellbarkeit des Saugrohres
ist dabei so einfach, das leicht cler gesamte Raum der Güllengrube erfaßt werden
kann, und die Leistutijsfähi#jkeit ist so erhöht, daß der Grubeninhalt in kurzer
zeit gemischt werden kann. Zum Absaugen der Gülle braucht nur der kompressor ungeschaltet
zu werden
Ist das Vakuumfaß gefüllt, dann wird nur das Saugrohr
abgekuppelt. Das entleerte Vakuumfaß braucht dann später nur wieder mit dem Saugrohr
verbunden zu werden. Dabei kann vor dem erneuten Absaugen von Gülle leicht wieder
ein Mischvorgang stattfinden, der die Arbeiten nicht merklich verzögert und schon
gar nicht erschwert.
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Die Anschlußmöglichkeit zwischen dem Vakuumfaß und dem in der Halterung
aufgehängten Saugrohr wird nach einer Ausgestaltung dadurch erleichtert, daß das
Saugrohr aus einem starren, in die Güllengrube einbringbaren Rohrabschnitt une einem
flexiblen, durch die Halterung geführten Schlauchabschnitt zusammengesetzt ist.
Der flexible Schlauchabschnitt läßt ohne weiteres die Korrektur der Anfahrtoleranzen
des Vakuumfasses zu.
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Die eindeutige Ubertragung der Steuerbewegungen der Lenkstange auf
das in der Güllengrube hängende Ende des Saugrohres wird dadurch erreicht, daß die
Lenkstange mittels zweier Rohrschellen mit dem starren Rohrabschnitt verbunden ist.
Die Handhabung des Saugrohres beim Rühren ist leicht, da die eingeblasene Luft bei
der Verschwenkung des Saugrohres mithilft. Dabei ist vorzugsweise noch vorzusehen,
daß das freie Ende des starren Rohrabschnittes abgeschrägt ist.
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Der Aufbau des Saugrohres ist nach einer Ausgestaltung so gelöst,
daß der flexible Schlauchabschnitt auf den starren Rohrabschnitt aufgesteckt ist
und daß in das freie Ende des flexiblen Schlauchabschnittes ein Anschlußstück für
einen Rohrschnellverschluß eingesteckt ist.
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Die pendelnde Aufhängung des Saugrohres an der Halterung wird nach
einer Ausgestaltung mit wenig Aufwand und einfachen Teilen dadurch erreicht, daß
der starre Rohrabschnitt über Seile, vorzugsweise drei um 1200 versetzte Seile,
an der Halterung aufgehängt ist. Die Seile sind dabei an oesen festgelegt, die an
der Halterung und einer der den starren Rohrabschnitt festhaltenden Rohrschellen
angeordnet sind.
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Die Halterung läßt sich dadurch billig aufbauen, daß die Halterung
aus einem an den Durchmesser der Güllenöffnung angepaßten Ring besteht, an dem drei
um 1200 versetzte Befestigungsstege angebracht sind, daß sich die Befestigungsstege
über nach außen abgebogene Auflagelaschen auf der Außenseite der Decke der Güllengrube
abstützen und daß die in die Güllengrube ragenden Enden dieser Befestigungsstege
mit den Ösen zum Anbringen der Seile versehen sind. Der Ring ist dabei vorzugsweise
aus Flachmaterial gebildet.
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Die Pendelaufhängung des Saugrohres an einer derartig ausgebildeten
Halterung wird dadurch noch verbessert, daß die in die Güllengrube ragenden Enden
der Befestigungsstege zu dem durch den Ring geführten flexiblen Schlauchabschnitt
hin abgebogen und selbst mittels eines kleineren Ringes miteinander verbunden sind.
Der Bewegungsspielraum der Lenkstange wird durch die Halterung dann nicht beeinträchtigt,
wenn vorgesehen ist, daß die Lenkstange frei durch die Ringe der Halterung geführt
ist und an dem freien Ende als Aufnahme für eine Betätigungshandhabe ausgebildet
ist. Die Bedienung dieser Lenkstange läßt sich dadurch noch erleichtern, daß die
als Rohrabschnitt ausgebildete Lenkstange und die Betätigungshandhabe über eine
Steckverbindung, eine Schraubverbindung oder dgl. lösbar miteinander verbunden sind.
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Auf diese Weise kann der Hebelarm für die auf das Saugrohr zu übertragende
Schwenkkraft leicht vergrößert werden.
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Die Halterung kann selbstverständlich auch konstruktiv anders gestaltet
werden. Sie muß lediglich die freie Durchführung für das Saugrohr und die Lenkstange
zulassen. So kann die Halterung nach einer weiteren Ausgestaltung auch einstückig
sein, wenn sie so ausgelegt ist, daß die Halterung als an den Durchmesser der Güllenöffnung
angepaßte Hülse ausgebildet ist, die an einer Stirnseite als ausgebogener Auflage
flansch und an der anderen Stirnseite als eingezogener Befestigungsrand mit Ösen
für die Seile ausgebildet ist.
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Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausfhiungsbeispiels
näher erläutert.
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In die aufgedeckte Grubenöffnung 12 in der Decke 11 der Güllengrube
10 wird nach der Erfindung ein Saugrohr mit Lenkstange eingeführt und über die Halterung
20 darin festgelegt.
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Das Saugrohr besteht aus dem starren Rohrabschnitt 14, der in die
Güllengrube 10 eingeführt wird und darin bis zum Boden 13 reicht. Das freie Ende
19 dieses starren Rohrabschnittes 14 ist abgeschrägt. Auf das obere Ende 17 des
starren Rohrabschnittes 14 ist ein flexibler Schlauchabschnitt 15 aufgesteckt, der
durch die Halterung 20 und damit die Grubenöffnung 12 geführt ist.
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Dieser flexible Schlauchabschnitt 15 ist am freien Ende 18 mit dem
Anschlußstück 16 versehen, das mit dem Rohrschnellverschluß des Vakuumfasses verbunden
werden kann, und ragt soweit aus der Grubenöffnung 12, daß das Ankuppeln am Vakuumfaß
erleichtert ist.
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Der starre Rohrabschnitt 14 ist mit einer Lenkstange 30 verbunden
und zwar z.B. über die beiden Rohrschellen 31 und 33, die an der Lenkstange 30 festgemacht
sind und in bekannter Weise durch Schrauben 32 und 34 an dem Rohrabschnitt 14 festgezogen
werden können. Die Festlegung ist dabei so, daß der Rohrabschnitt 14 auf dem Boden
13 der Güllengrube 10 aufsteht und daß die Lenkstange 30 mit ihrer Aufnahme 36 noach
aus der Halterung 20 herausragt. Dies Einstellung wird einmal vorgenommen und auf
die Tiefe der Güllengrube angepaßt.
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Die Grubenöffnung 12 wird normalerweise durch einen genormten Deckel
verschlossen, so daß die Anpassung der Halterung 20 kpinerlei Schwierigkeiten bereitet.
Diese Halterung 20 umfaßt einen aus Flachmaterial gefertigten Ring 21, der drei
um 1200 versetzte Befestigungsstege 23 trägt. Diese Befestigungsstege 23 sind nach
außen als Auflagelaschen 24 abgebogen, so daß die ~Halterung 20 siah auf der Außenseite
der Decke 11 um die Grubenbffnung 12 herum abstützt und nicht in die Güllengrube
fallen kann. Die Befestigungsstege 23 ragen durch die Grubenöffnung 12 in die Güllengrube
10 hinein. Dabei sind sie in den Endbereichen mehr zu dem durchgeführten Schlauchabschnitt
15 hin eingebogen, wie die Teile 25 erkennen lassen. Die Enden 26 sind mittels eines
weiteren Ringes 22 miteinander verbunden und tragen Ösen 27 für die Seile 28. Die
Seile 28 sind mit den anderen Enden an Ösen 29 der Rohrschelle 31 festgelegt.
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Auf diese Weise ist das Saugrohr mit dem starren Rohrabschnitt 14
pendelnd an der Halterung 20 aufgehängt, wobei die Seile 28 ein Abheben des Rohrabschnittes
14 vom Boden 13 der Güllengrube 10 zulassen, wenn die Druckluft in die Güllengrube
10 eingeblasen wird.
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In die Aufnahme 36 der Lenkstange 30 kann eine Betätigungshandhabe
35 eingesteckt werden, mit der die Schwenkbewegung des Saugrohres leichter ausgeführt
werden kann. Es ist leicht einzusehen, daß das durch die Ringe 21 und 22 der Halterung
20 geführte Saugrohr mit der Betätigungshandhabe 35 und der Lenkstange 30 allseitig
verschwenkt werden kann, wobei der flexible Schlauchabschnitt 15 sich entsprechend
verformt. Der starre Rohrabschnitt 14 kann leicht im gesamten Raum der Güllengrube
10 herumgeführt und so der gesamte Grubeninhalt aufgewirbelt und gemischt werden.
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Bei gefülltem Vakuumfaß braucht nur der Schlauchabschnitt 17 über
sein Anschlußstück 16 gelöst zu werden. Nach dem Entleeren des Vakummfasses wird
das Saugrohr wieder angekuppelt und es kann jederzeit durch Zufuhr von Druckluft
ein erneuter Misch- und Rührvorgang ausgeführt werden, bevor erneut Gülle aus der
Gullengrube gesaugt wird.
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Die ausströmende Druckluft hebt den Rohrabschnitt 14 vom Bcden 13
ab und erleichtert durch die Abschrägung 19 die Verschwenkung des Saugrohres in
der der Lenkstange 30 abgekehrten Richtung. Die Einheit aus Saugrohr und Halterung
wird nach dem Gebrauch aus der Grubenöffnung 12 entnommen. Die Grubenöffnung 12
wird mit dem Deckel verschlossen.
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Die Halterung 20 kann auch als einstückige Hülse ausgebildet sein,
die an der oberen Stirnseite einen umlaufenden Auflageflansch aufweist. An der unteren
Stirnseite ist die Hülse eingezogen und mit Ösen für die Anbringung der Seile versehen.
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