DE2714545B2 - Formkörper für pyrotechnische Artikel und für Verpackungen - Google Patents

Formkörper für pyrotechnische Artikel und für Verpackungen

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DE2714545B2
DE2714545B2 DE19772714545 DE2714545A DE2714545B2 DE 2714545 B2 DE2714545 B2 DE 2714545B2 DE 19772714545 DE19772714545 DE 19772714545 DE 2714545 A DE2714545 A DE 2714545A DE 2714545 B2 DE2714545 B2 DE 2714545B2
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Albrecht Dipl.-Chem. Dr. Harreus
Guenther 6719 Goellheim Reiss
Wolfgang Dipl.-Chem. Dr. Zimmermann
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Pyrotechnische Fabrik F Feistel GmbH and Co KG
Hoechst AG
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Pyrotechnische Fabrik F Feistel GmbH and Co KG
Hoechst AG
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Description

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von Formkörpern für pyrotechnische Artikel und für Verpackungen aus einem Material, das formstabil ist und unter Witterungseinflüssen rasch abgebaut wird.
Es wurde nun gefunden, daß Polyvinylalkohol und wasserlösliche Derivate des Polyvinylalkohole als Werkstoff für pyrotechnische Artikel oder für Verpakkungen besonders geeignet sind.
Die Erfindung betrifft Formkörper für pyrotechnische Artikel oder für Verpackungen aus Polyvinylalkohol oder seinen wasserlöslichen Derivaten und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper aus einem Polyvinylalkohol bestehen, der eine Esterzahl von 50 bis 500 mg KOH/g und in 4prozentiger wäßriger Lösung eine Viskosität von höchstens 10 mPa · shat
Polyvinylalkohol und seine wasserlöslichen Derivate lassen sich im Spritzguß-, Tiefzieh- und Blasverfahren zu vielen Arten von Formkörpern verarbeiten, die für pyrotechnische Artikel und für Verpackungen gebraucht werden. Unter Witterungseinflüssen im Gelände lösen sich solche Teile bald auf. Das Material wird im Boden biologisch abgebaut. Es ist für Mensch, Tier und Pflanze unbedenklich, weil es nicht toxisch wirkt. Verletzungen von Vieh und Wild durch herumliegende Teile aus Polyvinylalkohol sind praktisch ausgeschlossen. Verbrauchsgegenstände, insbesondere Wegwerfverpackungen, können sich auf Deponien durch Regenwasser auflösen.
Besonders vorteilhaft sind teilverseifte, wasserlösliche Propfcopolymerisate von Vinylacetat auf Polyäthylenoxid, die 1—50Gew.-% Äthylenoxideinheiten, 1—50Gew.-% Vinylacetateinheiten und
20—98 Gew.-% Vinylalkoholeinheiten enthalten.
Für Formkörper, die vor der bestimmungsgemäßen Verwendung nicht der Atmosphäre und damit der Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind, kann Polyvinylalkohol oder ein wasserlösliches Derivat davon ohne Feuchtigkeitsschutz verwendet werden, beispielsweise für den Napf und das Auffüllmaterial von Signalpatronen, für Zünder und für Füllartikel in Feuerwerkskörpern. Formkörper, die normalerweise der Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind, wie Schachteln oder Hülsen und Spitzen ίο von Feuerwerksraketen, Geschoßspitzen von Übungsmunition, müssen nach dem Verformen oberflächlich gegen Nässe und gegebenenfalls auch gegen das Durchtreten von Wasserdampf geschützt werden. Im allgemeinen genügt es, solche Formkörper mit einer Schicht eines pigmentierten oder unpigmentierten Nitro- oder vorzugsweise Nitrocombilacks zu überziehen.
Wenn an die Wasserbeständigkeit besonders hohe Anforderungen gestellt werden, kann man die Formkörper oberflächlich durch chemische Umsetzung wasserfest machen, beispielsweise durch Behandeln mit Lösungen von Chrom (III)-, Aluminium- oder Titansalzen, insbesondere aber durch oberflächliches Acetalisieren. z. B. mit einem Gemisch aus Salzsäure und Butyraldehyd.
Lackierte oder durch chemische Behandlung oberflächlich hydrophobierte Teile aus Polyvinylalkohol und seinen wasserlöslichen Derivaten sind für die Handhabung und Lagerung ausreichend gegen Feuchtigkeit geschützt Sie zerfallen allerdings unter dem Einfluß der Witterung im Freien langsamer als ungeschützte Teile. Jedoch setzt die Auflösung und Verrottung besonders an Rissen, Sprüngen und Bruchkanten in vertretbarer Zeit ein. Es ist deshalb zweckmäßig, vor allem bei wenig beanspruchten Teilen Sollbruchstellen vorzusehen, oder Bereiche solcher Teile von der Hydrophobierung auszusparen.
Die wasserlöslichen Derivate des Polyvinylalkohole, die Polyäthylenoxideinheiten im Molekül enthalten, sind vielfach ohne weiteren Weichmacherzusatz thermoplastisch verarbeitbar, beispielsweise durch Tiefziehen, Spritzgießen und Blasen. Wenn die Thermoplastizität nicht ausreicht, setzt man, wie auch bei Polyvinylalkohol, äußere Weichmacher zu, beispielsweise Athylenglykol oder Diäthylenglykol, bevorzugt aber Glycerin, welches physiologisch unbedenklich ist.
Den Formmassen, die Polyvinylalkohol oder dessen wasserlösliche Derivate enthalten, können zur Kostenersparnis Füllstoffe, beispielsweise Holzmehl, zugesetzt werden. Neben der Kostenersparnis hat die Verwendung solcher Füllstoffe den Vorteil, daß bei der Auflösung des Formteils durch das Herausfallen des Füllstoffs neue Oberflächen für den Wasserangriff geschaffen werden. Die Formmassen können vor dem Verformen in der Masse gefärbt werden.
Die Erfindung wird anhand einiger Beispiele aus der Pyrotechnik näher erläutert.
F i g. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Leuchtpatrone, F i g. 2 zeigt einen Schnitt durch eine Feuerwerksrakete.
Bezeichnet sind nur die Teile, die aus Polyvinylalkohol oder einem wasserlöslichen Polyvinylalkoholderivat hergestellt werden können.
In der Leuchtpatrone, F i g. 1, sind das die Scheiben 1, das Füllstück 2 und der Napf 3, in der Feuerwerksrakete, F i g. 2, die Schutzhülse 4, die Versatzkappe 5 und die Spitzkappe 6.
Die Auswahl ist nur beispielhaft Welche Teile oder
Verpackungen jeweils aus Polyvinylalkohol oder einem wasserlöslichen Derivat davon hergestellt werden können, kann der Fachmann nach den Anforderungen an z. B. die mechanische Festigkeit und die Maßhaltigkeit leicht ermitteln.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Formkörper für pyrotechnische Artikel oder für Verpackungen aus Polyvinylalkohol oder seinen wasserlöslichen Derivaten, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Polyvinylalkohol bestehen, der eine Esterzahl zwischen 50 und 500 mg KOH/g und in 4%iger wäßriger Lösung eine Viskosität von höchstens 10 mPas hat
2. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Polyvinylalkohol bestehen, der ein teilverseiftes, wasserlösliches Pfropfcopolymerisat von Vinylacetat auf Polyäthylenoxid ist, das 1 bis 50 Gew.-% Äthylenoxideinheiten, 1 bis 50 Gew.-% Vinylacetateinheiten und 20 bis 98 Gew.-% Vinylalkoholeinheiten enthält
3. Formkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie teilweise oder ganz mit einer Lackschicht, vorzugsweise einer Schicht aus einem Nitrocombilack, überzogen sind.
4. Formkörper nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet daß sie durch chemische Behandlung der Oberfläche hydrophobiert sind.
5. Formkörper nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß sie oberflächlich acetalisiert sind.
6. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß sie Füllstoffe, z. B. Sand oder Holzmehl, enthalten.
DE19772714545 1977-04-01 1977-04-01 Formkörper für pyrotechnische Artikel und für Verpackungen Expired DE2714545C3 (de)

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DE2714545B2 true DE2714545B2 (de) 1979-02-08
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GB8717693D0 (en) * 1987-07-25 1988-05-25 British Aerospace Practice sea mine
FR2723328B1 (fr) 1994-08-03 1996-10-31 Lacroix Soc E Composition pour produit agglomere comprenant une charge vegetale et du sucre, produit agglomere et son procede de preparation

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