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Beschreibung Kugelsensor für Sicherheitsgurt-Aufroller Die Erfindung
betrifft einen Kugelsensor zur fahrzeugsensitiven Steuerung automatischer Gurtaufroller
für Kraftfahrzeug-Sicherheitsgurte, mit einer die Kugel aufnehmenden, zentral durchbohrten
oder ausgenommenen Kalotte und mit einer an einem Ansatz der Kalotte schwenkbar
gelagerten, auf der Kugel unmittelbar aufliegenden und dadurch von ihr bewegten
Sperrklinke zum Eingriff in ein Zahnrad des Gurtaufrollers.
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Ein Kugelsensor dieser Gattung ergibt sich aus der DT-OS 24 02 921,
und zwar bewegt sich die Kugel dort in einer Kalotte mit waagerechtem Boden, während
die Sperrklinke eine Gegenkalotte hat, welche kegelförmig profiliert ist. Das Schwenklager
der Sperrklinke befindet sich verhältnismäßig weit von der Kugel entfernt, so daß
sich ein langer Hebelarm ergibt.
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Mit dem bekannten Kugelsensor soll die Aufgabe gelöst werden, eine
hohe Ansprechempfindlichkeit und damit ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten.
Außerdem soll die Schalt- bzw.
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Steuergenauigkeit der Vorrichtung sowohl auf Steigungs- und Gefällstrecken
als auch auf waagerechter Fahrstrecke nahezu gleich groß sein. Zur Lösung dieser
Aufgabe wird vorgeschlagen, die Kugel in ihrer Ruhelage auf den Begrenzungskanten
eines Ausschnittes aufliegen zu lassen, die wenigstens annähernd in eine waagerechte
Ebene übergehen, wobei der Ausschnitt mit einem die Eingriffstiefe der Kugel bestimmenden
Radius ausgebildet ist, der kleiner als derjenige der Kugel ist. Darüber hinaus
soll der maximale Schalt- bzw. Steuerweg der Kugel so groß sein, daß ihr Schwerpunkt
stets innerhalb der Begrenzungskanten liegt.
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Hierdurch braucht die Kugel nur einen sehr geringen, durch die Eingriffstiefe
im Ausschnitt bestimmten Hubweg zurückzulegen, und im übrigen rollt bzw. kippt sie
immer wieder selbsttätig in ihre Ruhelage im Ausschnitt zurück. Ein regelrechtes
Abrollen der Kugel in ihrer Kalotte findet gar nicht statt, vielmehr ergibt sich
nur ein Hin- und Herkippen der Kugel um eine bestimmte Stelle der Kante des Ausschnittes.
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Der bekannte Kugelsensor hat den Nachteil, daß die konstruktiven Daten
der wirksamen Teile, insbesondere der Kugel und des Ausschnittes ihrer Kalotte sowie
des Gewichtes der Sperrklinke, äußerst genau aufeinander abgestimmt werden müssen,
was die Toleranzen und spezifischen Gewichte anbetrifft, um das gewünschte Ergebnis
zu erzielen. Ein wichtiger Gesichtspunkt im Zusammenhang mit derartigen Blockiervorrichtungen
ist in der DT-OS 24 02 921 überhaupt nicht angesprochen, nämlich die Erzielung einer
möglichst schnellen Deblockierung, durch die sich erst ein so vollständiger Bedienungskomfort
für die angeschnallte Person ergibt, wie er von modernen automatischen Gurtaufrollern
erwartet wird.
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Die Entwicklung auf dem Gebiete der automatischen Gurtaufroller hat
dazu geführt, daß diese mit zwei Systemen zur Einleitung des Blockierens ausgerüstet
werden, und zwar mit einem gurtsensitiven
System (1. System) und
mit einem fahrzeugsensitiven System (2. System). Die Erfindung beschäftigt sich
mit dem 2. System, welches den Sicherheitsgurt unabhängig von einer auf ihn wirkenden
Auszugsbeschleunigung blockieren soll. Etwas Derartiges kann z. B. notwendig sein,
wenn das Fahrzeug von der Seite angestoßen wird oder wenn es durch eine scharfe
Kurve fährt oder schleudert. In solchen Fällen ergibt sich meistens, daß die Gefahr
ohne Schaden vorübergeht, und dann möchte und muß sich die Person schnell wieder
frei bewegen, d. h. den Sicherheitsgurt vom Aufroller abziehen können. Infolgedessen
kommt es bei der Ausbildung des 2. Systems nicht nur auf das Blockieren, sondern
auch auf das Deblockieren wesentlich an.
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Hierfür sind im übrigen auch noch andere Gründe maßgebend. Die Bauweise
von Kugel- und Pendelsensoren bringt es mit sich, daß diese nicht nur ansprechen,
wenn Fliehkräfte auftreten, sondern auch bei statischen Zuständen, beispielsweise
dann, wenn ein Fahrzeug auf einer Böschung parkt. Dann wandert das Masseorgan entsprechend
aus und bewirkt die Blockierung, obwohl eine solche an sich gar nicht notwendig
wäre. Gerade hierbei legt der Gurtbenutzer aus verständlichen Gründen besonderen
Wert darauf, so schnell wie möglich wieder freigegeben zu werden, d. h. er erwartet
eine möglichst unverzüglich Deblockierung, sobald die kritische Schräglage seines
Fahrzeuges vorüber ist.
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Da Kugel sensoren der vorliegenden Gattung vergleichsweise sehr klein
sind, rufen auch schon sehr kleine Ursachen große Wirkungen auf den Arbeitshub der
Sperrklinke hervor.
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Beim Stand der Technik wird dies teilweise schon berücksichtigt. So
lehrt die DT-OS 23 55 046 unter anderem einen Kugelsensor, dessen untere Kalotte
einen ebenen oder konvexen Boden hat, welcher nicht durchbohrt oder ausgenommen
ist,
während die obere Kalotte (Gegenkalotte) dachförmig oder konisch
gestaltet ist. Hierdurch soll dem Zweck gedient werden, eine gleichförmige Empfindlichkeit
für den Eingriff der Sperrklinke in das Zahnrad zu erzeugen. Im einzelnen werden
hierzu sehr genaue Winkel angegeben, beispielsweise 57,5 ° oder 62,50. Diese Winkel
sollen sich dann mit der Geometrie des Systems verändern, d. h. dem Verhältnis des
Drehpunktes der Sperrklinke zur Lage und Größe der Kugel jeweils entsprechen. Zur
Stabilisierung der Kugel in ihrer Ruhelage kann im übrigen ein Magnet im Zentrum
der unteren Kalotte vorgesehen werden. Eine Verbesserung dieses vorbekannten Kugelsensors
offenbart die DT-OS 24 19 974.
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Auch die DT-OS 24 03 156 beschäftigt sich mit einer definierten Auslösbarkeit
der Gurtbandblockierung in Abzugsrichtung, und zwar "trotz Verwendung einer billigen
Kugel als auslösendes Element". Zur Lösung des Problems wird, ähnlich wie in der
DT-OS 24 02 921, vorgeschlagen, daß die Kugel in Ruhestellung auf einer derart angeordneten
kreisrunden Kante aufliegt, daß sie zur Betätigung der Sperrklinke um diese Kante
kippt. Dabei wird ausdrücklich erwähnt, daß die Blockierung nach Möglichkeit vermieden
werden soll, wenn das Fahrzeug auf einem Hang abgestellt ist und keine Beschleunigungen
in irgendeiner Richtung vorliegen. Anstelle einer Bodenöffnung der Kalotte mit kreisrunder
Kante kann auch eine Bodenvertiefung vorgesehen sein, welche zur Aufnahme der Kugel
entsprechend kugelig gewölbt ist.
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Schließlich wird zum Ausdruck gebracht, daß auch eine rein konische
Form des Kalottenbodens bei entsprechend abgestimmtem Durchmesser der Kugel die
gewünschte Wirkung ergeben kann, ohne daß eine Bodenöffnung oder eine kreisrunde
Kante vorgesehen ist.
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Die bereits erwähnten Schwierigkeiten hinsichtlich der Fertigungstoleranzen
des Kugelsensors werden auch in der DT-OS 24 05 460 angesprochen, worin über-dies
auf elastische Verformungen der ineinandergreifenden Bauteile und die Möglichkeit
verwiesen wird, daß die Zahnradverzahnung mit der zugehörigen gehäusefesten Verzahnung
Spitze
auf Spitze steht. Zur Abhilfe wird vorgeschlagen, daß die Sperrklinke teleskopierbar
ausgebildet ist und aus entsprechenden Einzelteilen besteht. Dabei lagert die Kugel
in einer Kalotte mit konischem Boden und Zentralbohrung, und die Sperrklinke liegt
mit einer kegelstumpfförmigen Gegenkalotte auf der Kugel auf.
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Das Problem der definierten Einleitung der Deblockierung wird in dem
zitierten Stand der Technik weder angesprochen noch gelöst. überhaupt werden die
Bewegungsvorgänge in einem Kugelsensor immer nur im Hinblick auf das Blockieren
als solches erörtert, ohne zu berücksichtigen, daß auch dabei mehrere Stadien auftreten,
deren Dauer und Übergänge durch mit dem bloßen Auge nicht sichtbare technische Gestaltungsmaßnahmen
wesentlich und für die Sicherheit und Bequemlichkeit der angeschnallten Person deutlich
merkbar beeinflußt werden können.
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Hierzu genügt es nicht, die Kugel in ihrer Ruhelage festzuhalten und
dadurch ihr Auswandern bei Schrägstellung des Fahrzeuges zu verhindern, indem ihr
definierte Kippbewegungen um eine Kante aufgezwungen werden, die noch eine Übersetzung
mittels einer Gegenkalotte erfahren, wie es beim Stand der Technik geschieht, vielmehr
müssen weitere Überlegungen angestellt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen schnell und leicht
ansprechenden Kugelsensor der eingangs genannten Zweckbestimmung und Ausbildung
zu schaffen, dessen exakte Wirksamkeit weitgehend unabhängig von der Einhaltung
feinster Fertigungstoleranzen bleibt und bei dem die Deblockierung nicht unter den
gleichen Umständen geschieht wie die Blockierung, sondern im Falle statischer oder
quasi statischer Schräglagen früher einsetzt. Mit anderen Worten soll die Hysteresis
zwischen Blockieren und Deblockieren so gering wie möglich sein, um einen optimalen
Komfort der Gurtbenutzung zu erzielen.
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Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe sowie vorteilhafte Ausgestaltungen
derselben ergeben sich aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung
vorangestellt sind.
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Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß die Kugel beim Auftreten
der diesbezüglichen Kräfte entweder überhaupt nicht oder nicht nur durch ihre Kippbewegung
um die Kante der Kalottenbohrung oder -ausnehmung den erforderlichen Arbeitshub
auf die Sperrklinke überträgt, sondern durch ein definiertes Abrollen über einen
Arbeitsweg in ihrer Kalotte, bevor sie an die Kalottenwandung stößt. Hierbei durchläuft
die Spitze der Sperrklinke im Verhältnis zu dem für den Eingriff gerade vorgesehenen
Zahn des Zahnrades mehrere Stadien, nämlich erfolgt zunächst die erste Berührung
zwischen der Spitze und dem Zahn, wodurch dieser bereits festgehalten und die Blockierung
eingeleitet wird. Alsdann bewegt sich die Spitze noch um einen gewissen Betrag in
die Projektion der Zahnflanke hinein, d. h. Spitze und Zahn überlappen einander.
Schließlich kommt die Spitze der Sperrklinke in einer bestimmten Stellung gegenüber
dem Zahn zur Ruhe, womit das Ende des Arbeitshubes erreicht ist. Beim Deblockieren
werden die vorgenannten Stadien in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen. Dabei kommt
es ganz besonders auf die erste Berührung zwischen Sperrklinkenspitze und Zahn sowie
auf den Augenblick des Verlassens des Zahnes durch die Spitze an. Diese winzigen
Momente genau auszusteuern ist mit der Erfindung möglich.
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Zugleich gestattet es die Erfindung, die Differenz der Winkellagen
des Kugelsensors zwischen den erwähnten Augenblicken äußerst gering zu halten. Die
Erfindung beinhaltet nämlich die Erkenntnis, daß die Kugel keineswegs immer bei
der gleichen Winkellage, bei der sie zum Blockieren auswandert, auch wieder zum
Deblockieren zurückwandert, vielmehr geschieht das Zurückwandern in der Regel, d.
h. ohne die besonderen Maßnahmen gemäß der Erfindung, erst bei einem steileren Winkel,
was auf die Einflüsse der auf der Kugel aufliegenden Sperrklinke zurückzuführen
ist. Für die Sicherheit und Bequemlichkeit der angeschnallten
Person
ist es von großer Bedeutung, daß diese Hysteresis unmerklich klein gehalten wird.
Auch das rechtzeitige Deblockieren kann nämlich zur Sicherheit beitragen, wenn die
Person darauf angewiesen ist, sich schnell wieder frei nach vorn nach beugen und
beispielsweise das Fahrlicht einschalten zu können. Die Vorstellung, ein automatischer
Sicherheitsgurt müsse nur schnell blockieren, um sicher zu sein, ist überholt; auch
das Deblockieren muß so schnell wie möglich erfolgen, wenn die Gefahr oder eine
außergewöhnliche Lage des Fahrzeuges vorüber ist, damit der Fahrer wieder die volle
Aktionsfreiheit hat.
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Die in den DT-OSen 24 03 156 und 24 05 460 abgebildeten Kugelsensoren
haben zwar teilweise auch einen von der zentralen Bohrung oder Ausnehmung ausgehend
geradlinig oder gekrümmt ansteigend ausgebildeten Kalottenboden, aber diese Profilierung
ist dort willkürlich gewählt, da die Kugel gar nicht auf dem Kalottenboden abrollen
kann, vielmehr nach dem Kippen um die Kante der Zentralbohrung oder -ausnehmung
schon an die Kalottenwand anstößt.
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Die Erfindung umfaßt auch Ausführungsformen, bei denen die Sperrklinke
zur Hubvergrößerung der Klinkenspitze mit einer Gegenkalotte ausgerüstet ist. Hierdurch
wird erreicht, daß bei gleicher Ansprechzeit zum Blockieren wesentlich größere Herstellungs-und
Montagetoleranzen zur Verfügung stehen. Wenn das Profil der Gegenkalotte einen ebenen
Boden hat, bleibt eine Mittenverschiebung der Gegenkalotte im Verhältnis zur Kugelstellung
ohne Einfluß auf den g-Wert. Bei unsymmetrisch ausgebildeter Gegenkalotte läßt sich
ein Ausgleich des an sich ungleichen Hubes in Längsrichtung der Sperrklinke und
eine damit zusammenhängende Angleichung der g-Werte in dieser Richtung erreichen.
Bei einem derartig ausgebildeten Kugelsensor leistet die Kugel bei gleichem Hub
stets etwa die gleiche Bewegungsarbeit beim Anheben der Sperrklinke, gleichgültig
ob sich die Kugel von der Schwenkachse der Klinke fort oder auf diese zubewegt.
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Wenn die Mittenachse der Gegenkalotte um ein definiertes Maß gegenüber
der Symmetrieachse der Kalotte versetzt und diese Symmetrieachse um ein Geringes
gegenüber der Senkrechten in Richtung der Versetzung der Gegenkalotte geneigt ist,
wird ebenfalls ein Ausgleich des an sich ungleichen Klinkenhubes in Längsrichtung
der Klinke sowie ein Ausgleich der g-Werte ermöglicht. Bei einer Bewegung der Kugel
in Richtung Klinkenspitze wandert der Auflagepunkt der Kugel an der Klinke ebenfalls
in Richtung ihrer Spitze, wodurch sich das Hebelverhältnis verkleinert und somit
der Auflagedruck der Klinke an der Kugel ebenfalls verringert wird. Die von der
Kugel zu leistende Arbeit ist aus diesem Grunde in Richtung der Klinkenspitze kleiner
als in Richtung der Schwenkachse der Klinke. Diesem Umstand trägt die Neigung des
Kalottenwinkels Rechnung. Bei einer Neigung in Richtung der Schwenkachse der Sperrklinke
wird die Bewegungsenergie der Kugel in dieser Richtung erhöht und somit dem erhöhten
Energiebedarf entsprochen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
wiedergegeben. Es zeigen: Fig. 1 den grundsätzlichen Aufbau des Kugelsensors in
einem senkrechten Schnitt, Fig. 2-5 Kugelsensoren mit verschiedenen Profilen des
Kalottenbodens, Fig. 6-8 Kugelsensoren mit Gegenkalotte in der Sperrklinke.
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Der als ganzes mit 1 bezeichnete Kugelsensor besteht aus einem topfförmigen
Teil, der Kugelkalotte 2, einer daran von Lagerstegen 3 getragenen Sperrklinke 4,
die um eine Achse 5 schwenkbar list, undaus einer Kugel 6. Die Kugel 6 ist in ihrer
Ruhelage, in der sie auf einer Zentralbohrung 7 aufliegt, mit einem
durchgehenden
Strich gezeichnet, während sie in ihren Arbeitslagen strichpunktiert dargestellt
ist. Um von der Ruhelage in die Arbeitslage zu gelangen, legt der Schwerpunkt der
Kugel und damit auch dessen Projektion in der Kalotte 2 den Arbeitsweg S zurück,
wobei sich die Kugel auf dem Kalottenboden 8 abrollt.
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Während die Kugel 6 den Arbeitsweg S zurücklegt, liegt die Sperrklinke
mit ihrer Unterseite auf der Kugel 6 auf, wodurch die Sperrklinkenspitze 10 den
Arbeitshub H ausführt.
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Das Profil des Kalottenbodens 8 ist so gestaltet, daß es im Arbeitspunkt
11 der Kugel 6 - also dem Auflagepunkt der Kugel auf dem Kalottenboden 8, den die
Kugel nach Zurücklegung des Arbeitsweges S eingenommen hat - mit der Waagerechten
einen Winkel alpha einschließt. Dieser Winkel beträgt 170. Der Arbeitsweg S ist
stets größer als der halbe Durchmesser D der Zentralbohrung 7.
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Fig. 2 stellt einen Kugelsensor dar, dessen Kalottenboden 8 einen
Kegelstumpf bildet, und zwar mit einer gleichmäßigen Flankenneigung von 170 gegenüber
der Waagerechten. Der Kegelstumpf-Offnungswinkel beträgt also 1460.
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In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel des Kalottenbodens 8 wiedergegeben,
dessen Profil gleichmäßig gekrümmt ist, wobei der Krümmungsradius R so gewählt ist,
daß die Tangente an den Arbeitspunkt 11 einen Winkel von 170 mit der Waagerechten
einschließt.
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Dies bedeutet, daß die Tangentenneigung vom Arbeitspunkt 11 aus rücklaufend
zur Zentralbohrung 7 abnimmt, was die Ansprechempfindlichkeit des Kugelsensors erhöht.
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Das Profil des Kalottenbodens 8 ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 4 so ausgebildet , daß es zunächst einen wesentlich flacheren Winkel von beispielsweise
50 gegenüber der Waagerechten einnimmt, der spätestens im Arbeitspunkt 11 in den
170-Winkel übergeht.
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Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Kugelkalotte 2, bei dem die
Kugel 6 in der Ruhelage an Schrägen 15 eines schwacher ansteigenden Anlaufteiles
entsprechend dem Verlauf der Kugeloberfläche anliegt, was ein besonders frühes Ansprechen
der Kugel 6 ermöglicht. In der Arbeitslage ist das Profil des Kalottenbodens 8 wiederum
um 170 gegenüber der Waagerechten geneigt.
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In Fig. 6 ist ein Kugelsensor dargestellt, dessen Kugelkalotte 2 im
wesentlichen Fig. 2 entspricht, wobei jedoch eine kleinere Zentralbohrung 7 vorgesehen
ist. Zusätzlich weist hier der Kugelsensor 1 in der Sperrklinke 4 eine Gegenkalotte
12 auf. Diese hat einen flachen Boden 13, der in abgeschrägte Randbereiche 14 übergeht.
Im dargestellten Beispiel bilden die Randbereiche 14 einen Winkel von 1500, während
der Boden 13 parallel zur Waagerechten verläuft. Die Gegenkalotte 12 ermöglicht
es, sehr viel großzügigere Maßstäbe an die Fertigungstoleranzen der Kugelkalotte
2 anzulegen, da sich die Wirkungen der beiden Kalotten ergänzen.
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Fig. 7 zeigt einen Kugelsensor 1, dessen Boden 13 der Gegenkalotte
12 einen Winkel von 50 mit der Waagerechten einschließt.
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Durch diese Maßnahme wird ein Ausgleich des Arbeitshubes H erreicht,
der durch die verschiedenen wirksamen Hebellängen zwischen der Schwenkachse 5 als
Drehpunkt und dem Auflagepunkt der Kugel 6 an der Spitze der Sperrklinke 4 auftritt,
wenn sich die Kugel 6 in Längsrichtung des Klinkenhebels bewegt, d. h.
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aus der Ruhelage gemäß der Zeichnung entweder nach links oder nach
rechts.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 enthält eine weitere Variante,
wobei die Symmetrieachse des Profiles des Kalottenbodens 8 gegenüber der Senkrechten
um einen geringfügigen Winkel, im dargestellten Beispiel um 10, schräggestellt ist.
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um Zusätzlich ist die Symmetrieachse der Gegenkalotte 12 cas Maß
X gegenüber der Symmetrieachse der Kugelkalotte 2 versetzt.
Durch
diese Gestaltungsmaßnahmen wird erreicht, daß einerseits ein Ausgleich des an sich
ungleich großen Arbeitshubes H in Längsrichtung der Sperrklinke 4 erfolgt, zum anderen
die unterschiedlichen g-Werte ausgeglichen werden können.
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Allen Ausführungsbeispielen des Kugelsensors 1 ist infolge der Neigung
des Profiles des Kalottenbodens 8 im Arbeitspunkt 11 gemeinsam, daß das Deblockieren
des Systems sehr frühzeitig erfolgt. Die Notwendigkeit hierzu tritt, wie erwähnt,
insbesondere dann auf, wenn der automatische Aufroller nicht genau waagerecht liegt,
sondern einer Schräglage unterworfen ist, wie dies beispielsweise beim Parken von
Fahrzeugen an Böschungen der Fall ist. Der Kugelsensor 1 hat eine Bohrungsgröße
D der Zentralbohrung 7, die so ausgelegt ist, daß die Blockierung erst bei einer
Lageänderung größer 170 oder bei einer Beschleunigung größer 0,3 g eingeleitet wird.
Bei einer Stellung des Kugelsensors, wie sie beispielsweise beim geneigten Parken
des betreffenden Fahrzeuges vorkommt, neigt sich die Kalottenschräge bis unter die
Waagerechte, und die Blockierung erfolgt - unter Berücksichtigung des Hebelgewichtes
und der Reibung -bei etwa 200, was einem g-Wert kleiner 0,4 entspricht.
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Sämtliche Ausführungsbeispiele lassen erkennen, daß die Lagerstelle
5 für die Schwenkbewegungen der Sperrklinke 4 so nahe am Mittelpunkt der in Ruhestellung
befindlichen Kugel 6 angeordnet ist, daß die Lagerstelle 5 sich innerhalb der Projektion
des Kalottenbodens 8 und auch innerhalb der Projektion der Kugel 6 befindet. Hierdurch
wird bei den Bewegungen der Kugel 6 ein Hebelverhältnis an dem auf der Kugel aufliegenden
Arm der Sperrklinke erzielt, welches deren Schwenkbewegungen in der gewünschten
Weise günstig beeinflußt. Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Sperrklinke
4 im übrigen mit einer als U-förmiger Haken ausgebildeten Spitze versehen, und zwar
hat der Haken eine solche Gestaltung und insbesondere solche Abmessungen, daß er
ein wenig federn kann. Dies wirkt sich derart
aus, daß der Haken
oder die Kröpfung der Sperrklinke 4 an seiner Spitze um 1 - 2 mm hin- und herbeweglich
ist, wodurch sich ein Dämpfungsverhalten ergibt und die Belastung der Sperrklinke
sehr klein bleibt. Außerdem ermöglicht es die Kröpfung, daß die Hebelspitze 10 ein
wenig mitgenommen werden kann, wenn sie hinter einen Zahn faßt.
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Die in der Beschreibung, den Patentansprüchen und der Zeichnung offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen
untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
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