DE3918456A1 - Vorrichtung zum erkennen von beschleunigung - Google Patents
Vorrichtung zum erkennen von beschleunigungInfo
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Description
Von den in den letzten Jahren produzierten Kraftfahrzeugen
(PKW, LKW u. dgl.) sind praktisch alle mit Sicherheitsgurten
ausgestattet, die sich bei Nichtbenutzung auf Rückholvor
richtungen aufrollen und zur Benutzung abgewickelt werden.
Die am häufigsten verwendeten Rückholvorrichtungen sind
solche, die im Notfall blockieren. Die Rückholvorrichtung
des im Notfall blockierenden Typs weist eine Einrichtung
auf, die normalerweise bei Benutzung des Sicherheitsgurtes
dessen Abwicklung ermöglicht, so daß sich der Fahrzeugin
sasse nach vorn lehnen kann, jedoch bei einer Kollision oder
in einer anderen Notsituation, in der der Benutzer nach vorn
geschleudert werden könnte, automatisch blockiert. Bei eini
gen im Notfall blockierenden Rückholvorrichtungen geschieht
das Blockieren mittels einer Einrichtung, die eine beim ab
rupten Ausziehen des Gurtes erzeugte rasche Drehbeschleuni
gung der Gurtspule erfaßt bzw. erkennt. Bei anderen wird
eine Einrichtung von einem Gerät betätigt, das eine Be
schleunigung des Fahrzeugs in beliebiger Richtung, die bei
spielsweise durch eine Kollision entsteht, erkennt. Einige
im Notfall blockierende Rückholvorrichtungen weisen Blok
kiereinrichtungen beider Typen (auf Ausziehen des Gurtes und
auf Fahrzeugbeschleunigung ansprechend) auf.
Fig. 10A und 10B zeigen in vereinfachter Seitenansicht zwei
übliche Arten von Beschleunigungserkennungs-Vorrichtungen,
die in im Notfall blockierenden, auf Fahrzeugbeschleunigung
ansprechenden Rückholvorrichtungen verwendet werden. Für
diese beiden Typen sind viele spezifische Ausführungsformen
konstruiert worden.
Der Vorrichtungs-Typ gemäß Fig. 10A weist ein Gehäuse 1 auf,
dessen Boden eine konkave Fläche (z.B. Kegel- oder Kugelseg
ment) hat, in der ein Trägheitskörper 2 in Form einer Kugel
ruht. Wenn die Kugel 2 in ihrer stabilen Lage im Grund der
konkaven Fläche ist, nimmt eine Klinke 3 normalerweise eine
mit durchgezogenen Linien gezeichnete Ruhestellung ein,
schwenkt aber nach oben (in die mit gestrichelter Linie 3′
gezeichnete Stellung) und betätigt dadurch die Blockierein
richtung der im Notfall blockierenden Rückholvorrichtung,
wann immer der Trägheitskörper 2 in beliebiger Richtung im
wesentlichen waagerecht entlang der konkaven Fläche rollt
oder gleitet. Vorrichtungen des in Fig. 10A dargestellten
Typs sind beispielsweise bekannt aus der US-PS 41 76 809,
der FR-OS 23 96 558 und den DE-OS 27 14 340 und 27 46 091.
Bei der in Fig. 10B dargestellten Vorrichtung zum Erkennen
von Beschleunigung ruht ein Trägheitskörper 5 mittels eines
Schaftes 5 a in einer Vertiefung im Boden eines Gehäuses 4.
Ein Bewegungsabnahmeglied in Form eines Vorsprungs an einer
Klinke 6 liegt in einer konkaven Fläche 5 b auf der Oberseite
des Trägheitskörpers 5 auf. Findet keine große Beschleuni
gung des Gehäuses 4 statt, bleibt der Trägheitskörper 5 sta
bil in einer senkrechten Lage; wird jedoch das Gehäuse 4 in
irgendeiner Richtung beschleunigt, wird der Trägheitskörper
5 durch seine Trägheit in die zur Beschleunigungsrichtung
entgegengesetzte Richtung gekippt, woraufhin die Klinke 6 in
die mit strichpunktierten Linien 6′ gezeichnete Arbeitsstel
lung geschwenkt wird. Vorrichtungen des Typs gemäß Fig. 10B
sind aus den US-PSen 40 18 400, 40 83 512 und 41 35 410 be
kannt.
Die Zuverlässigkeit bekannter Beschleunigungserkennungs-Vor
richtungen ist aufgrund ihrer Verwendung in Millionen von
Fahrzeugen unbestritten. Es besteht aber noch ein ungelöstes
Problem: Außer der gewollten Funktion, das Blockieren der
Gurtspule in der im Notfall blockierenden Rückholvorrichtung
bei einer im wesentlichen waagerechten Beschleunigung auszu
lösen, können die bekannten Vorrichtungen die Spulenblockie
rung bei einer im wesentlichen vertikalen, abwärts gerichte
ten Beschleunigung des Fahrzeugs, wie sie auf unebener Fahr
bahn üblicherweise vorkommt, auslösen. Bei einer Beschleu
nigung des Gehäuses 1 oder 4 nach unten, bleibt der Träg
heitskörper 2 bzw. 5 aufgrund seiner Trägheit in gleicher
Höhenlage, und weil sich die Schwenkachse der Klinke 3 bzw.
6 mit dem Gehäuse 1 bzw. 4 ebenfalls nach unten bewegt, wird
die Klinke nach oben geschwenkt und löst ein Blockieren der
Spulenblockiereinrichtung aus. Auch erzeugt das Hochspringen
und Fallen des Trägheitskörpers 2 bzw. 5 in bekannten Vor
richtungen ein Geräusch, bei dessen Wahrnehmung der eine
oder andere der Fahrzeuginsassen beunruhigt sein könnte, ob
sich irgendetwas gelöst hat und die Rückholvorrichtung in
irgendeiner Weise beschädigt ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Träg
heitskörper einer Vorrichtung zum Erkennen von Beschleuni
gung daran zu hindern, auf Beschleunigung in anderen als im
wesentlichen waagerechten Richtungen anzusprechen, und da
durch unerwünschtes Blockieren der im Notfall blockierenden
Rückholvorrichtung und beunruhigende Geräusche zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung zum Erkennen von
Beschleunigung gelöst, die ein Gehäuse hat, das einen waage
rechten Boden und einen aufragenden Wandabschnitt aufweist,
einen vom Boden des Gehäuses getragenen Trägheitskörper, und
eine auf dem Wandabschnitt schwenkbar gelagerte Betätigungs
klinke mit einem auf einer Seite ihres Schwenklagers ange
ordneten Arm, mit dem der Trägheitskörper in Berührung
bringbar ist. Der Trägheitskörper, der Gehäuseboden und die
Klinke sind so ausgebildet, daß der Trägheitskörper norma
lerweise in einer stabilen Lage auf dem Boden ruht und die
Klinke eine Ruhestellung einnimmt, und so, daß der Träg
heitskörper sich infolge seiner Trägheit in jeder Richtung
relativ zum Gehäuse im wesentlichen waagerecht abhängig von
einer Beschleunigung des Gehäuses bewegen und dabei die
Klinke in eine Arbeitsstellung schwenken kann. Von der vor
stehend beschriebenen Vorrichtung ist eine Vielzahl speziel
ler Konstruktionen bekannt.
Diese Vorrichtung ist erfindungsgemäß dahingehend verbes
sert, daß
- - ein Blockierglied durch den Wandabschnitt des Gehäuses unterhalb vom Schwenklager der Klinke beweglich abgestützt ist,
- - das Blockierglied ein Loch aufweist, welches durch einen Rand begrenzt ist, an den der Trägheitskörper bei seiner waagerechten Bewegung in beliebiger Richtung aus der sta bilen Lage heraus anlegbar ist, um das Blockierglied waa gerecht zu bewegen,
- - die Klinke auf der dem ersten Arm in bezug auf das Schwenklager entgegengesetzten Seite einen zweiten Arm aufweist,
- - der zweite Arm der Klinke und das Blockierglied Vorsprünge aufweisen, die aneinander anlegbar sind, wenn das Blok kierglied eine Blockierstellung einnimmt, und nach Anlegen eine Schwenkbewegung der Klinke aus ihrer Ruhestellung heraus verhindern, und
- - das Blockierglied und das Gehäuse in gegenseitige Anlage bringbare, die Ausgangslage wiederherstellende Rückstell flächen aufweisen, die so ausgebildet sind, daß sie das Blockierglied in seine Blockierstellung zurückstellen und in Verbindung mit einer Bewegung des Blockiergliedes durch den Trägheitskörper wirken, wenn sich letzterer aus einer anderen Stellung auf dem Boden in seine stabile Lage be wegt.
Bevorzugte Ausführungsformen der Vorrichtung zum Erkennen
von Beschleunigung zeichnen sich ferner dadurch aus, daß die
aneinander anliegenden, die Ausgangslage wiederherstellenden
Rückstellflächen eine Schrägfläche am Gehäuse umfassen, z.B.
eine Fläche am aufragenden Wandabschnitt, die beiderseits
des Blockiergliedes nach oben und außen gekrümmt ist, eine
Schrägfläche an einem Flansch des Gehäuses, der auf der dem
aufragenden Wandabschnitt entgegengesetzten Seite des Bodens
angeordnet ist, oder eine V-förmige Nut. Die Schrägfläche
kann auch eine konvexe Rotationsfläche sein, deren Achse zur
senkrechten Mittelachse des Trägheitskörpers parallel ist,
wenn letzterer seine stabile Lage einnimmt; in diesem Falle
ist die Anlagefläche des Blockiergliedes der Rand eines Lo
ches, das die konvexe Rotationsfläche aufnimmt. Bei bevor
zugten Ausführungsformen ist das Blockierglied in einem
Schlitz im aufragenden Wandabschnitt des Gehäuses gelagert.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgen
den anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 eine bildliche Darstellung einer ersten Ausfüh
rungsform,
Fig. 2A eine Seitenansicht im Schnitt derselben Ausfüh
rungsform,
Fig. 2B eine Endansicht derselben Ausführungsform,
Fig. 2C eine detaillierte Teilseitenansicht im Schnitt in
größerem Maßstab des in Fig. 2A mit einem Kreis B
umschriebenenen Abschnitts,
Fig. 3 eine bildliche Darstellung von der Unterseite der
Betätigungsklinke der ersten Ausführungsform,
Fig. 4 eine bildliche Darstellung, mit Blick von einer
Seite und oben, des Blockiergliedes von der ersten
Ausführungsform,
Fig. 5A und 5B Seitenansichten im Schnitt der ersten Aus
führungsform im unbetätigten bzw. betätigten Zu
stand,
Fig. 6 eine vereinfachte schematische Draufsicht auf die
erste Ausführungsform, in der das Blockierglied bei
betätigter Vorrichtung in zwei beispielhaften Stel
lungen dargestellt ist,
Fig. 7A und 7B schematische Teildraufsichten mit einer Dar
stellung, wie das Blockierglied in seine Blockier
stellung zurückgestellt wird,
Fig. 7C einen detaillierten Teilschnitt, ebenfalls mit
einer Darstellung, wie das Blockierglied in seine
Blockierstellung zurückgeht,
Fig. 8 eine bildliche Teildarstellung einer zweiten Aus
führungsform, und
Fig. 9 eine bildliche Darstellung einer dritten Ausfüh
rungsform.
Bei der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 1 hat ein Gehäuse
7 einen waagerechten Boden 8, der einen Trägheitskörper 10
trägt. Findet keine rasche Beschleunigung des Gehäuses 7
statt, beharrt der Trägheitskörper 10 im Grund einer flachen
konkaven Kegelfläche 9. Wird aber das Gehäuse 7 in beliebi
ger Richtung rasch beschleunigt, wandert der Trägheitskörper
10 aufgrund seiner Trägheit zumindest annähernd waagerecht
in bezug auf das Gehäuse 7 in der zur Beschleunigungsrich
tung entgegengesetzten Richtung weg. Wenn sich der Träg
heitskörper 10 entlang der Hohl- bzw. konkaven Kegelfläche 9
bewegt, wird er auch vertikal bewegt und legt sich an eine
Betätigungsklinke 11 an, die er anhebt, und die auf dem Ge
häuse 7 schwenkbar gelagert ist. Es ist der Fachwelt be
kannt, daß sich die Klinke 11 beim Anheben an ein Bauteil
anlegt, das die Betätigung einer Gurtspulen-Blockiervorrich
tung einer im Notfall blockierenden Rückholvorrichtung aus
löst.
Ein Blockierglied 12 verhindert, daß sich der Trägheitskör
per 10 vertikal bewegt, außer wenn er sich auch zumindest
annähernd waagerecht entlang der konkaven Fläche 9 bewegt.
Zu diesem Zweck weist das Blockierglied 12 ein Loch 13 auf,
dessen Rand in großer Nähe zur Oberfläche des Trägheitskör
pers 10 in etwas Abstand unterhalb der Oberseite vom Träg
heitskörper 10 angeordnet ist. Das Blockierglied weist an
einem Endabschnitt einen Vorsprung 14 auf, der sich an einen
Vorsprung an der Klinke 11 anlegt, wenn das Blockierglied 12
seine Blockierstellung einnimmt, die, wenn der Trägheitskör
per 10 seine stabile Lage im Grund der konkaven Fläche 9
eingenommen hat, durch Entsprechung zwischen dem Ort vom
Loch 13 des Blockiergliedes 12 und der Stellung des Träg
heitskörpers 10 und auch durch gegenseitiges Anliegen von
die Ausgangsstellung wiederherstellenden Rückstellflächen 15
am Gehäuse 7 und am Blockierglied 12 bestimmt ist. Letzteres
ist in einem Schlitz 18 im Gehäuse 7 so gelagert, daß es
seitlich fortbewegbar ist, und ist auch durch Flächen des
Gehäuses 7 abgestützt, die verhindern, daß es nach unten
gedrückt wird, seine im wesentlichen waagerechte Bewegung
aber ermöglichen.
Wenn das Blockierglied 12 die Blockierstellung einnimmt
(Entsprechung zwischen Loch 13 und dem in seiner stabilen
Lage befindlichen Trägheitskörper 10 und Positionierung
durch die Rückstellflächen 15) und der Vorsprung 14 am Vor
sprung der Klinke 11 anliegt, kann die Klinke 11 nicht
schwenken und hindert den Trägheitskörper 10 an einer ver
tikalen Aufwärtsbewegung in Abhängigkeit von ungefähr verti
kalen Beschleunigungen. Folglich kann die Vorrichtung die
Betätigung der Blockiereinrichtung der im Notfall blockie
renden Rückholvorrichtung bei ungefähr vertikalen Beschleu
nigungen nicht auslösen.
Andererseits erzeugen ungefähr waagerechte Beschleunigungen
der Erkennungsvorrichtung im wesentlichen waagerechte Bewe
gungen des Trägheitskörpers 10, der das (in waagerechter
Richtung frei bewegliche) Blockierglied 12 durch Anlegen an
den Rand des Loches 13 fortbewegt und dadurch den Vorsprung
14 von der Klinke 11 löst. Letztere kann dann schwenken,
wenn sich der Trägheitskörper 10 im wesentlichen waagerecht
bewegt und von der konkaven Fläche 9 nach oben verstellt
wird, und die Betätigung der Blockiereinrichtung der im Not
fall blockierenden Rückholvorrichtung in der üblichen Weise
auslösen.
Wenn die rasche Beschleunigung aufhört, bewegt sich der
Trägheitskörper 10 in seine Ruhestellung zurück und bewegt
den das Loch 13 aufweisenden Abschnitt des Blockiergliedes
12 in die Blockierstellung zurück. Die Rückstellfläche 15
erfüllt die Aufgabe, das Blockierglied 12 in der weiter un
ten näher beschriebenen Weise in die Blockierstellung zu
rückzustellen.
Gemäß Fig. 2A bis 2C ist das Gehäuse 7, welches vorzugsweise
ein Formling aus einem polymeren Werkstoff ist, im wesentli
chen U-förmig und weist einen Boden 8, eine aufragende Wand
7 c und einen Flansch 7 b auf. Im Zentrum der konkaven Fläche
9 durchsetzt ein Loch 7 a den Boden 8 von seiner Oberseite 8 a
bis zu seiner Unterseite 8 b, derart, daß ein mittiger Sitz
für den Trägheitskörper 10 geschaffen ist, der beim gezeig
ten Beispiel eine Kugel und aus einem zweckdienlichen Werk
stoff von großer Dichte, z.B. Glas oder Blei, hergestellt
ist.
Die Klinke 11 ist im oberen Abschnitt der Gehäusewand 7 c
mittels eines Schwenkzapfens 17 schwenkbar gelagert. Gemäß
Fig. 3 weist sie auf ihrer Unterseite eine kreisrunde Rippe
16 auf, an welcher der Trägheitskörper 10 anliegt. Letzterer
dient als bewegliche Steuerkurve, die Rippe 16 als Hub- bzw.
Bewegungsabnahmeglied. Die Klinke 11 legt sich mit einem
Vorsprung 11 a an den Vorsprung 14 des Blockiergliedes 12 an;
der Vorsprung 11 a verhindert ein Schwenken der Klinke 11,
wenn das Blockierglied 12 seine Blockierstellung einnimmt.
Das Blockierglied 12, das ein Formling aus einem polymeren
Werkstoff sein kann, weist einen das Loch 13 begrenzenden
ringähnlichen Abschnitt und zwei Arme 12 b und 12 c auf. Der
Arm 12 b durchdringt einen Schlitz 18 im Wandabschnitt 7 c vom
Gehäuse 7 und ist an einem Flansch 7 d abgestützt, der aus
dem Wandabschnitt 7 c des Gehäuses 7 herausragt und ein Auf
lager 19 bildet, das einer Abwärtsbewegung des dem aktiven
Endstück und der als Bewegungsabnahmeglied wirkenden Rippe
16 in bezug auf den Schwenkzapfen 17 entgegengesetzten Ab
schnitts der Klinke 11 entgegenwirkt, wenn die Vorsprünge
11 a und 14 aneinander anliegen (sh. Fig. 2A). Im anderen Arm
12 c des Blockiergliedes 12 ist ein Loch 12 a ausgebildet, das
einen konvexen kegeligen Vorsprung 15 auf der Oberseite des
Gehäuseflansches 7 b aufnimmt. Das Loch 12 a ist von gleichem
Durchmesser D wie die Basis des Vorsprungs 15 (sh. Fig. 2C).
Vom Scheitel des Vorsprungs 15 ragt ein Zapfen 15 a auf, der
die Verstellung des Arms 12 c begrenzt.
Der Vorsprung 15 hat eine nach oben gerichtete konvexe Ke
gelfläche 15 b, die insofern eine die Ausgangsstellung wie
derherstellende Fläche ist, als sie zusammen mit dem Rand
des Lochs 12 a im Blockierglied 12 letzteres in seine Blok
kierstellung zurückstellt, wann immer der Trägheitskörper 10
seine stabile Lage im Loch 7 a im Gehäuse 7 einnimmt.
Im Ruhezustand der Vorrichtung, also wenn keine rasche Be
schleunigung stattfindet, sitzt gemäß Fig. 5A der Trägheits
körper 10 im Loch 7 a und das Blockierglied 12 nimmt seine
Blockierstellung ein, die durch Deckungsstellung zwischen
dem Loch 13 und dem Trägheitskörper 10 sowie zwischen dem
Rand vom Loch 12 a und der Basis vom Vorsprung 15 herbeige
führt wurde. Erfährt das Fahrzeug, das heißt, das Gehäuse 7,
in diesem Zustand eine ungefähr vertikale, nach unten ge
richtete Beschleunigung, wirkt einer Abwärtsbewegung des
Trägheitskörpers 10 eine Trägheitskraft in der Richtung A
entgegen. Die Vorsprünge 11 a und 14 liegen jedoch aneinander
an, und der Trägheitskraft auf die Kugel bzw. den Trägheits
körper 10, die nach oben auf die Klinke 11 wirkt (Pfeil 20),
welche nach unten auf den Vorsprung 11 a wirkt, wirkt eine
nach oben gerichtete Reaktionskraft vom Vorsprung 14 und dem
Auflager 19 des Gehäuses 7 entgegen. Folglich wird die Klin
ke 11 in ihrer Ruhestellung gehalten.
Wirkt auf das Gehäuse 7, z.B. entsprechend Fig. 5B von links
nach rechts, eine rasche Beschleunigung in ungefähr waage
rechter Richtung, wirkt auf den Trägheitskörper 10 eine
Trägheitskraft in der entgegengesetzten Richtung (Pfeil C)
und bewegt ihn ungefähr waagerecht entlang der konkaven
Fläche 9. Der Trägheitskörper 10 legt sich an den Rand des
Lochs 13 an und schiebt das Blockierglied 12 nach links,
derart, daß der Vorsprung 14 des Blockiergliedes 12 unter
dem Vorsprung 11 a der Klinke 11 herausbewegt wird. Gemäß Fig.
4 ist das Loch 13 von einem Durchmesser E, der etwas größer
ist als der entsprechende Durchmesser des Trägheitskörpers
10 ist, um Spielraum für die anfängliche Bewegung des Träg
heitskörpers 10 zu lassen. Der Trägheitskörper 10 drückt das
aktive Endstück der Klinke 11 nach oben und schwenkt sie da
bei in der Richtung des Pfeils F. Die Klinke 11 legt sich an
ein Bauteil der nicht dargestellten Gurt-Blockiereinrichtung
der Rückholvorrichtung an und betätigt sie, wobei die Blok
kiereinrichtung dann ein Abwickeln des Gurtes von der Rück
holvorrichtung verhindert, und der Gurtbenutzer wird gegen
Vorwärtsschleudern festgehalten.
Am Ende der Kollision oder einer anderen Notsituation kehrt
die Blockiereinrichtung der Rückholvorrichtung in ihren ge
lösten Zustand zurück. Wenn der Trägheitskörper 10 in seine
stabile Lage im Loch 7 a zurückrollt, schwenkt die Klinke 11
in ihre untere Stellung (sh. Fig. 5A) zurück, und zur glei
chen Zeit legt sich der Trägheitskörper 10 an den Rand des
Lochs 13 an und bewegt das Blockierglied 12 in eine Stel
lung, in welcher der Lochmittelpunkt mit der vertikalen Mit
telachse des Trägheitskörpers 10 zusammenfällt. Wenn das
Blockierglied 12 durch den Trägheitskörper 10 von der Blok
kierstellung wegbewegt wird, wird das Loch 12 a entlang dem
Vorsprung 15 verlagert (sh. Fig. 5B und 7C). Jener Anteil
der durch Schwerkraftwirkung entstehenden Kraft, welche auf
die Klinke 11 und am Rand des Lochs 12 a auf das Blockier
glied 12 wirkt, erzeugt eine Kraftkomponente in der Rich
tung H (Fig. 7C), die zusammen mit der auf den Rand des
Lochs 13 wirkenden Kraft vom Trägheitskörper 10 das Blok
kierglied 12 völlig in die Blockierstellung zurückstellt
(Fig. 5A).
Der Trägheitskörper 10 kann sich im Grund der konkaven Flä
che 9 in jeder Richtung relativ zur stabilen Lage fortbewe
gen. Dabei bewegt der Trägheitskörper 10 das Blockierglied
12 in eine von praktisch unendlich vielen Stellungen in be
zug auf den Vorsprung 15. In Fig. 6 sind zwei verschiedene
Stellungen dargestellt, die eine, 21, mit durchgezogenen,
die andere, 22, mit strichpunktierten Linien. Aus jeder
derartigen Stellung wirkt der Vorsprung 15 gegen den Rand
des Lochs 12 a, derart, daß sich das Blockierglied 12 unter
der Wirkung der Schwerkraft bewegt und das Lage-Rückstell-
Loch 12 a an der Basis der konvexen Lage-Rückstell-Fläche 15 b
vom Vorsprung 15 zentriert. Beispielsweise unterliegt gemäß
Fig. 7A das Blockierglied 12 einer Steuerbewegung durch den
Vorsprung 15 in der Richtung F, und gemäß Fig. 7B wirkt die
Rückstellkraft in der Richtung G.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 8 sind die Rückstellflä
chen verschieden ausgebildet. Diese Ausführungsform ist mit
der in Fig. 1 bis 7 dargestellten gleich, mit der Ausnahme,
daß der Vorsprung 15 durch eine ungefähr V-förmige Nut 24 im
oberen Teil des Flansches 7 b vom Gehäuse 7 ersetzt ist und
das Blockierglied 23 einen in der Nut 23 angeordneten zap
fenähnlichen Vorsprung 25 aufweist. Im übrigen ist das Blok
kierglied 23 gleich mit dem Blockierglied 12 von der ersten
Ausführungsform. Die Arbeitsweise dieser zweiten Ausfüh
rungsform ist im wesentlichen gleich mit der der ersten Aus
führungsform.
Bei der in Fig. 9 dargestellten dritten Ausführungsform hat
ein im wesentlichen L-förmiges Gehäuse 26 an einem Ende ei
nen aufragenden Wandabschnitt 26 a. Im Boden des Gehäuses 26
ruht in einer flachen konischen Hohlfläche 9 ein kugelförmi
ger Trägheitskörper 10. Ein Blockierglied 27 mit einem ein
Loch begrenzenden ringförmigen Abschnitt durchdringt einen
Schlitz 28 im Wandabschnitt 26 a. Die Beziehung zwischen dem
Loch im Blockierglied 27 und dem Trägheitskörper 10 ist die
gleiche wie bei der ersten Ausführungsform. Statt einer Aus
bildung von Lage-Rückstell-Flächen an einem vom Ringab
schnitt ausgehenden Arm sind die Rückstellflächen von dem
Abschnitt des Blockiergliedes 27, der den Schlitz 28 durch
dringt, und von einer mäßig gekrümmten Bodenfläche des
Schlitzes 28 gebildet. Die Kraft, die sich aus der Schwer
kraftwirkung auf einen Teil der Masse vom Blockierglied 27
und von der nicht dargestellten Klinke ergibt, bewegt das
Blockierglied 27 in die Blockierstellung zurück, wobei der
Arm des Blockiergliedes 27 aufgrund der Schwerkraftwirkung
an den gekrümmten Flächen in Pfeilrichtung nach unten glei
tet und dadurch das Blockierglied 27 in seine Blockierstel
lung zurückstellt, in welcher der Vorsprung 14 am Vorsprung
11 a der Klinke 11 anliegt. Vom Boden des Gehäuses 26 auf
ragende Pföstchen 29 verhindern, daß der Trägheitskörper 10
in irgendeiner Richtung vollständig vom Gehäuse 26 wegbewegt
wird.
Statt eines kugelförmigen Trägheitskörpers können ein Fall
gewicht ähnlich dem in Fig. 10B dargestellten oder die ver
schiedenen aus dem Stand der Technik bekannten Trägheitskör
per verwendet werden. Wenn das Fallgewicht aus seiner senk
rechten stabilen Lage herauskippt, bewegt es das Blockier
glied in derselben Weise aus der Blockierstellung heraus,
wie das der kugelförmige Trägheitskörper 10 tut. Ferner kön
nen die kreisrunden Löcher 13 und 12 a im Blockierglied durch
polygonale Löcher ersetzt sein, die einen Rand aufweisen, an
den sich der Trägheitskörper in jeder Richtung, in der er
sich aus seiner stabilen Lage herausbewegt, anlegt.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Erkennen von Beschleunigung, mit
- - einem Gehäuse (7), das einen waagerechten Boden (8) und einen aufragenden Wandabschnitt (7 c) aufweist,
- - einem vom Boden (8) des Gehäuses (7) getragenen Trägheits körper (10), und
- - einer auf dem Wandabschnitt (7 c) schwenkbar gelagerten Be tätigungsklinke (11) mit einem auf einer Seite ihres Schwenklagers (Zapfen 17) angeordneten Arm, mit dem der Trägheitskörper (10) in Berührung bringbar ist,
wobei der Trägheitskörper (10), der Gehäuseboden (8) und die
Klinke (11) so ausgebildet sind, daß der Trägheitskörper
(10) normalerweise in einer stabilen Lage auf dem Boden (8)
ruht und die Klinke (11) eine Ruhestellung einnimmt, und so,
daß der Trägheitskörper (10) sich infolge seiner Trägheit in
jeder Richtung relativ zum Gehäuse (7) im wesentlichen waa
gerecht abhängig von einer Beschleunigung des Gehäuses (7)
bewegen und dabei die Klinke (11) in eine Arbeitsstellung
schwenken kann,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - ein Blockierglied (12; 23; 27) durch den Wandab schnitt (7 c) des Gehäuses (7) unterhalb vom Schwenklager (17) der Klinke (11) beweglich abgestützt ist,
- - das Blockierglied (12) ein Loch (13) aufweist, welches durch einen Rand begrenzt ist, an den der Trägheitskörper (10) bei seiner waagerechten Bewegung in beliebiger Rich tung aus der stabilen Lage heraus anlegbar ist, um das Blockierglied (12; 23; 27) zumindest annähernd waagerecht zu bewegen,
- - die Klinke (11) auf der dem ersten Arm in bezug auf das Schwenklager (17) entgegengesetzten Seite einen zweiten Arm aufweist,
- - der zweite Arm der Klinke (11) und das Blockierglied (12) Vorsprünge (11 b bzw. 14) aufweisen, die aneinander anleg bar sind, wenn das Blockierglied (12) eine Blockierstel lung einnimmt, und nach Anlegen eine Schwenkbewegung der Klinke (11) aus ihrer Ruhestellung heraus verhindern, und
- - das Blockierglied (12) und das Gehäuse (7) in gegenseitige Anlage bringbare, die Ausgangslage wiederherstellende Rückstellflächen (15 b bzw. 12 a; 25 bzw. 24; 27 bzw. 28) aufweisen, die so ausgebildet sind, daß sie das Blockier glied (12) in seine Blockierstellung zurückstellen und in Verbindung mit einer Bewegung des Blockiergliedes durch den Trägheitskörper (10) wirken, wenn sich letzterer aus einer anderen Stellung auf dem Boden (8) in seine stabile Lage bewegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die aneinander anliegenden Flächen eine Schrägfläche (15 b;
24; 28) am Gehäuse (7) umfassen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schrägfläche eine Fläche (28) am aufragenden
Wandabschnitt (26 a) ist, die beiderseits des Blockiergliedes
(27) nach oben und außen gekrümmt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schrägfläche an einem Flansch (7 b) des Gehäuses (7)
ausgebildet ist, der auf der dem Wandabschnitt (7 c) ent
gegengesetzten Seite des Bodens (8) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schrägfläche eine V-förmige Nut (24) ist und die
Anlagefläche des Blockiergliedes (27) ein Vorsprung (25)
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Schrägfläche eine konvexe Kegelfläche (15 b) eines kegeligen Vorsprungs (15) ist, dessen Achse zur senkrech ten Mittelachse des Trägheitskörpers (10) parallel ist, wenn letzterer seine stabile Lage einnimmt, und
- - die Anlagefläche des Blockiergliedes (12) der Rand eines Loches (12 a) ist, das den kegeligen Vorsprung (15) auf nimmt und in Querrichtung von im wesentlichen gleichen Abmessungen ist wie die Basis des Vorsprungs (15).
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Blockierglied in einem Schlitz (18; 28) im aufragenden
Wandabschnitt (7 c; 26 a) des Gehäuses (7; 26) gelagert ist.
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