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Verfahren und Anordnung zum
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Antreiben von Rühreinrichtungen Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zum Antreiben von Rühreinrichtungen an mit flüssigen Dispersionen gefüllten,
auf einer Aufnahmeeinrichtung angeordneten Probenbehältern, z.B. Behältern mit flüssigen
Bodenproben, und auf eine Anordnung zum Antreiben von Rühreinrichtungen an solchen
Probenbehältern, in denen Rührflügel vorgesehen sind, die an einer von außerhalb
des jeweiligen Probenbehälters antreibbaren Drehwelle befestigt sind.
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Auf vielen technischen Gebieten ist es erforderlich, zur Vornahme
bestimmter Analysen gut durchgemischte bzw. gerührte flüssige Dispersionen herzustellen.
Dabei dient die gute Durchmischung nicht nur einer möglichst homogenen Verteilung
aller Bestandteile einer Dispersion, sondern sie begünstigt vielfach auch die Lösung
bestimmter Komponenten der Dispersion in der flüssigen Phase, was für die nachfolgenden
Analysen von großer NXichtigkeit sein kann.
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Es sind Überkopfschüttler bekannt, bei denen Probengefäße am Umfang
einer Trommel angeordnet sind, wobei dann durch Drehung der Trommel ein kräftiges
Durchschütteln des Inhalts der Probengefäße erfolgt. Nach dem Schütteln wird eine
Filtrierung durch Eingießen in Filtrier-Trichter vorgenommen. Solche Überkopfschüttler
sind jedoch meistens mit vielen hundert Proben besetzt, die nach erfolgtem Schüttelvorgang
alle gleichzeitig fertig sind. Das bedeutet, daß beim Schütteln von Lösungen mit
Komponenten, die sich etwa absetzen können, eine große Filtrieranlage erforderlich
ist, damit zur Vermeidung des unerwünschten Absetzens eine gleichzeitige Filtrierung
aller geschüttelten Proben erfolgen kann.
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Die Überkopfschüttler erfordern nicht nur einen relativ großen apparativen
Aufwand, sondern es treten dabei auch Fliehkraftprobleme auf: denn die zu schüttelnden
Gefäße müssen, insbesondere bei großen Trommeldurehmessern, sehr gut verschlossen
sein, um den Verlust von Lösung beim Schütteln zu vermeiden. Schüttelt man Proben
mit hohem Carbonatgehalt
für eine nachfolgende Ca-Analyse unter
Verwendung verdünnter Säuren, so tritt die Freisetzung von C02 auf, was zu hohen
Jberdrücken bei Überkopfschüttlern und dadurch zu unerwünschten Beeinflussungen
der physikalischen Bedingunqen bei der Schüttlung führen kann.
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Es sind auch Rüttler zum Schütteln von Probengefäßen bekannt, bei
denen auf dem Rüttler angeordnete Gefäße einer hin- und hergehenden Rüttelbewegung
und/oder Schwingbewegung unterzogen werden. Solche Vorrichtungen weisen den Nachteil
einer sehr großflächigen Bauweise auf und arbeiten in aller Regel unerwünscht laut.
Wie bei Oberkopfschüttlern, werden die Proben wiederum alle gleichzeitig fertig.
Zusätzlich ist ein ziemlich großer Energieaufwand zum Rütteln so großer Flächen
nötig.
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Anstelle der bekannten Schüttel- oder Rüttelvorrichtungen sind auch
Rührvorrichtungen bekannt. So werden zum Rühren von Einzelproben gerne Magnetrührer
verwendet, bei denen ein im Rührglas befindlicher Metallstab durch Drehung eines
Magnetfeldes unterhalb der Behälter-Aufnahmeplatte in Drehung versetzt wird. Diese
oftmals angewendeten Vorrichtungen sind jedoch relativ teuer, was insbesondere bei
der ilotwendigkeit eines gleichzeitigen Rührens vieler Einzelproben wirtschaftlich
nicht vertretbar ist. überdies ist für das Bedienungspersonal nicht immer leicht
feststellbar, ob in einem Probenbehälter bereits ein Rührstab vorhanden ist oder
nicht.
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All den genannten bekannten Schüttel- bzw. Rühreinrichtungen ist überdies
gemeinsam, daß während des Rühr- bzw.
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Schüttelvorganges ein Weitertransport der gerade in Behandlung befindlichen
Probengefäße-in Richtung auf die nächste Behandlungsstation hin kaum erfolgen kann.
ts sind zwar an absenkbaren Einrichtungen angeordnete Rührer bekannt, die dem Transportweg
eines an ihnen vorbeigeführten Probengefäßes innerhalb eines kleinen Bewegungsbereiches
folgen können. Doch auch hier ist für den Fall, daß aus irgendwelchen Gründen der
Rührvorgang über eine länge re Zeit ausgedehnt werden muß, ein Anhalten des vorbeilaufenden
Probengefäßes bis zum Ende der Rührzeit nötig.
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Im Falle der Notwendigkeit einer laufenden Analyse bei einer Vielzahl
von kontinuierlich zugeführten Probengefäßen, etwa bei der Untersuchung von Bodenproben,
hat es sich im Interesse einer möglichst weitgehenden Automatisicrung der durchzuführenden
3ehandlungsvorgänge als sehr wünschenswert erwiesen, kontinuierlich zugeführte Probengefäße
solchen Behandlungen zu unterziehen, die eine möglichst seltene Unterbrechung des
laufenden Transportvorganges der Probengefäße erforderlich machen. Hierbei ist insbesondere
die Frage nach der Möglichkeit eines Rührens während einer kontinuierlichen Transportbewegung
von großer Wichtigkeit, da die Vielzahl der zu rührenden Proben in Verbindung mit
einer relativ langen Rührzeit bislang einer sinnvollen Automatisierung
im
Wege stand. Vielmehr war der Einsatz von Bedienungspersonal zum Beschicken und Abräumen
der verschiedenen Schüttel- oder Rühreinrichtungen ebenso wie die Anwendung großer
Filtrieranlagen unvermeidlich und die Aufbereitung kontinuierlich zugeführter, gefüllter
Probenbehälter immer nur im Rahmen der durch die Schüttel-, Rühr- oder Rüttel-Einrichtungen
vorgegebenen Taktzeit möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine
Vorrichtung der einleitend genannten Art so weiter zu entwickeln, daß unter weitgehender
Vermeidung der aufgezeigten Nachteile das Rühren von laufend zuführbaren Probendispersionen
ohne Behinderung des Transportvorganges auch über längere Transportstrecken hinweg
einfach und zuverlässig möglich ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Verfahren
dadurch gelöst, daß die Aufnahmeeinrichtung längs eines Transportweges verschoben
und dabei die Relativbewegung zwischen der Aufnahmeeinrichtung und einer Bezugseinrichtung
des Transportweges in eine Antriebsbewegung für die Rühreinrichtungen umgesetzt
wird. Dabei erfolgt diese Umsetzung der Antriebsbewegung vorzugsweise form- und/oder
kraftschlüssig. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird gerade durch die Transportbewegung
der die Probendispersionen aufnehmenden Aufnahmeeinrichtung der Antrieb der Rühreinrichtungen
vorgenommen, so daß die Zeitdauer eines Rührvorganges allein durch die Länge des
Transportweges,
während dessen die Antriebsbewegung umgesetzt wird, bestimmt werden kann. Durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist das laufende Rühren kontinuierlich zugeführter
Proben-Dispersionen ohne Unterbrechung möglich und dadurch eine sinnvolle Möglichkeit
für einen automatischen Ablauf dieser Vorgänge innerhalb einer großen Proben-Analysevorrichtung
gegeben.
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Vorteilhafterweise erfolgt bei einem erfindungsgemäßen Verfahren die
Umsetzung der Relativbewegung durch reibschlüssiges Abrollen von an den Rühreinrichtungen
angeordneten Antriebsrollen auf der Bezugseinrichtung, für die sich vorzugsweise
eine Schiene oder ein stillstehender bzw. angetriebener Treibriemen verwenden läßt.
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In einer anderen, vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann die Umsetzung der Relativbewegung aber auch durch kämmendes Abrollen
von an den Rühreinrichtungen angeordneten Antriebszahnrädern auf einer (oder mehreren)
längs des Transportweges angeordneten Zahnstange(n) erfolgen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich besonders einfach dann durchführen,
wenn das Verschieben der Aufnahmeeinrichtung längs eines geradlinigen oder eines
kreisförmigen transportweges vorgenommen wird.
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Die Erfindung bezieht sich aber auch auf eine Anordnung zum Antreiben
von Rühreinrichtungen an mit flüssigen Dispersionen gefüllten, auf einer Aufnahmeeinrichtung
angeordneten Probenbehältern, in denen Rührflügel vorgesehen sind, die an einer
von außerhalb des jeweiligen Probenbehälters antreibbaren Drehwelle befestigt sind.
Erfindungsgemäß sind dabei die Aufnahmeeinrichtungen längs eines Transportweges
verschiebbar angeordnet, an jeder Drehwelle ist außerhalb des zugehörigen Probenbehälters
ein Antriebs rad angebracht und längs des Transportweges ist eine Bezugseinrichtung
vorgesehen, mit der alle Antriebsräder der Aufnahmeeinrichtung in Wirkeingriff stehen.
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Diese erfindungsgemäße Anordnung ist insbesondere zur Durchführung
eines erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet.
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Die Umsetzung der Transportbewegung der verschiebbaren Aufnahmeeinrichtung
erfolgt dabei über Antriebsräder, die über eine geeignete Bezugseinrichtung längs
der Transportstrecke, ausgelöst durch die Transportbewegung, angetrieben werden.
Die Antriebsräder können dabei prinzipiell über, unter oder auch seitlich des zugehörigen
Probenbehälters angebracht sein, wenn nur ein sinnvoller und geeigneter Antrieb
der im Behälter befindlichen Rührflügel gewährleistet ist.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Anordnung
besteht darin, daß die Probenbehälter und, über diesen angebracht, die jeweiligen
Antriebsräder
paarweise hintereinander auf der Aufnahmeeinrichtung
angeordnet sind, daß zwischen den Antriebsrädern aller Behälterpaare ein Treibriemen
durchgeführt ist und daß der Abstand zwischen den Antriebsrädern jedes Behälterpaares
so einstellbar ist, daß diese zur gewünschten Anlage an den Treibriemen gebracht
werden können. Vorteilhafterweise ist dabei eine Einstelleinrichtung vorgesehen,
mittels derer der Abstand zwischen den jeweils zwei Antriebsrädern aller Behälterpaare
gleichzeitig einstellbar ist, so daß mit Hilfe nur eines Einstellvorganges eine
schnelle Anpassung der Lage aller Antriebsräder jeder Aufnahmeeinrichtung an die
zugehörige Bezugseinrichtung erfolgen kann. Die Einstellbarkeit des Abstandes zwischen
den jeweils zwei Antriebsrädern jedes Behälterpaares gibt die Möglichkeit, durch
ein einfaches Austauschen der Antriebsräder durch solche, die einen kleineren oder
größeren Durchmesser aufweisen, eine veränderte Rührgeschwindigkeit bei gleicher
Vorschubbewegung zu erreichen. Auch kann aus anderen Gründen primär der Einsatz
einer anders geformten Bezugseinrichtung erforderlich werden (z.B. mit besseren
Reibeigenschaften, härterer Oberfläche o.ä.), wobei dann bei Verwendung der gleichen
Antriebsräder wie vorher nur der Abstand zwischen den Antriebsrädern eines Paares
entsprechend neu einzustellen ist.
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Als Bezugseinrichtung lassen sich vorzugsweise eine fest angeordnete
Schiene oder ein Treibriemen verwenden.
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Letzterer kann vorteilhafterweise antreibbar sein, weil dadurch eine
Beeinflußung der den Rührantrieb auslösenden Relativgeschwindigkeit und hierdurch,
nach Wahl, eine Erhöhung oder Absenkung der Rührgeschwindigkeit bei unveränderter
Transportgeschwindigkeit der Probenbehälter möglich ist. Der Einstellbereich läßt
sich noch erhöhen, wenn der antreibbare Treibriemen in seiner Treibrichtung umschaltbar
und/oder in seiner Treibgeschwindigkeit innerhalb eines bestimmten Geschwindigkeitsbereiches
z.B. stufenlos einstellbar ist.
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In einer anderen, vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Anordnung sind die Antriebsräder als Zahnräder und die Bezugseinrichtung als Zahnstange,
die mit den Zahnrädern in kämmenden Eingriff bringbar ist, ausgeführt. Hierdurch
ist eine formschlüssige Umsetzung der Transportbewegung in den Rührantrieb möglich,
wobei eine absolut gleichmäßige Antriebsgeschwindigkeit aller Antriebsräder gewährleistet
ist.
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Ein schnelles Einführen der Rührer in die verschiedenen Probenbehälter
sowie ein rasches Verschließen aller Probenbehälter einer Aufnahmeeinrichtung läßt
sich vorzugsweise dadurch erreichen, daß eine Aufsatzplatte vorgesehen
ist,
mit der alle auf der Aufnahmeeinrichtung angeordneten Probenbehälter gemeinsam von
oben verschließbar sind und in der die Drehwellen aller Rührer fliegend gelagert
sind.
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Hierdurch läßt sich durch einfache-s Aufsetzen der Aufsatzplatte auf
die mit Dispersion gefüllten, auf der Aufnahmeeinrichtung angeordneten Probenbehälter
deren rasche Anpassung und Bereitstellung für den automatischen Rührvorgang erzielen.
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Zum Verhindern eines unerwünschten Durchdrehens der Antriebsräder
an der Bezugseinrichtung ist es von Vorteil, wenn die Antriebsräder mit einem Reibbelag
versehen sind, d.h. eine Auflage aufweisen, die im Vergleich zur Bezugseinrichtung
eine ausreichend gute Übertragung der für den Rührvorgang erforderlichen Reibkräfte
gewährleistet. Gegebenenfalls kann es auch noch von Vorteil sein, die zugehörige
Bezugseinrichtung, etwa eine Schiene oder ein Treibband, an deren Anlageflächen
für die Antriebsräder mit geeigneten Riefelungen, Unebenheiten, Aufrauhungen o.ä.
zu versehen.
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Vorteilhafterweise werden die Antriebsräder jedes Behälterpaares mittels
Federn gegen die zwischen ihnen durchlaufende Bezugseinrichtung angepreßt. Hierdurch
ist ein steter, gleichmäßiger Kontakt erzielbar, der insbesondere bei einer reibschlüssigen
Kraftübertragung das erforderliche gleichförmige Anpressen der Reibpartner aneinander
sicherstellt. Vorzugsweise werden dabei die Federn so ausgebildet,
daß
ihre Anpreßkraft gegen die Bezugseinrichtung einstellbar ist. Hierdurch ist die
Möglichkeit gegeben, durch größere Vorspannung der Federn die Übertragung noch größerer
Reibkräfte zu ermöglichen, was insbesondere dann wichtig sein kann, wenn hochzähe
Dispersionen vorliegen und dabei die Anwendung relativ großer Rührmomente erforderlich
ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wie die erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglichen es, auf einfachem Wege und ohne großen Aufwand ein kontinuierliches
Rühren laufend transportierter Proben ohne ie Notwendigkeit eines Anhaltens der
Proben durchzuführen. Nach Durchlaufen der Transportstrecke kann durch ein automatisch
leicht durchführbares Abziehen etwa der Aufnahmeplatten mit allen an ihr vorhandenen
Rührern oder auch der einzelnen Rühreinrichtungen nach oben die Möglichkeit zu einer
ungehinderten automatischen Weiterbearbeitung der Proben, z.B. deren Auskippen in
Filtertrichter o.ä., sichergestellt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielshalber anhand der Zeichnung
im Prinzip noch näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 die Draufsicht auf einen Ausschnitt
einer erfindungsgemäßen Anordnung (im Prinzip); Fig. 2 eine teilweise geschnittene,
perspektivische
Darstellung eines Teiles einer Aufnahmeeinrichtung
während eines Rührvorganges; Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Teil der in Fig. 2
dargestellten Anordnung (wobei ein Antriebsrad von der Drehwelle entfernt ist);
Fig. 4 die Darstellung einer anderen Ausführungsform von Antriebsrad und mit ihm
in Wirkeingriff stehender Bezugseinrichtung.
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Die in Fig. 1 gezeigte Draufsicht auf eine Prinzipdarstellung einer
Anordnung zum Antreiben von Rühreinrichtungen zeigt verschiedene Aufnahmeeinrichtungen
1, die mit (in Fig. 1 verdeckten) Probenbehältern 2 (vgl. Fig. 2) versehen sind.
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Wie dabei aus der in Fig. 2 gezeigten Schnittdarstelllung durch eine
Rühreinrichtung entnehmbar ist, ragen in die Probenbehälter 2 Rührflügel bzw. Rührer
3 von oben her hinein, die an einer Drehwelle 4 angeordnet sind. Diese Drehwellen
4 sind fliegend in einer Aufsatzplatte 6 gelagert und weisen in ihrem über die Aufsatzplatte
6 hinausstehenden oberen Teil jeweils ein Antriebsrad 5 auf. Wie aus den Fig.
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1 und 2 gut ersichtlich ist, sind die einzelnen Probenbehälter 2 auf
den jeweils zugehörigen Aufnahmeeinrichtungen 1 paarweise hintereinander angeordnet,
wobei der Abstand zwischen den jeweils zwei Antriebsrädern 5 eines Probenbehälterpaares
in Fig. 1 mit a bezeichnet ist.
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Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Aufsatzplatte
6 zwei in Längsrichtung der Aufnahmccinrichtung 1 sich erstreckende, seitliche Teile
6' und 6" auf, die an ihren freien Enden über Formschienen 14 miteinander in Verbindung
stehen. Während der eine Teil 6" dabei fest in die Formschiene 14 eingepaßt bzw.
an ihr befestigt ist, ist der zweite Teil 6' über eine Einstelleinrichtung 9, z.B.
eine Verkeilschraube, innerhalb der Formschiene 14 verschieblich angeordnet. Solche
Formschienen 14 befinden sich (in Förderrichtung der Aufnahmeeinrichtungen 1 gesehen)
vorne und hinten an der Aufnahmeeinrichtungawobei jeweils an dem einen der beiden
seitlichen Teile (hier am Teil 6') vorne und hinten eine Einstelleinrichtung 9 vorgesehen
sein muß. Durch Lösen der Schrauben der Einstelleinrichtung 9 ist es möglich, den
in Fig. 1 gezeigten Abstand a zwischen den Mittelachsen der Drehwellen 4 zu verändern
bzw. einzustellen. Diese Einstellung wird dabei vor dem Aufsetzen der Aufnahmeeinrichtungen
1 auf den in den dargestellten Beispielen durch frei drehbare Rollen gebildeten
Transportweg vorgenommen. Wird der Abstand a verändert, dann ist es allerdings erforderlich,
bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungssystem auch eine dem neuen Abstand
a angepaßte neue Bodenplatte 15 für die Aufnahmeeinrichtung 1 zu verwenden, da in
der Bodenplatte (wie aus Fig. 2 ersichtlich) Vertiefungen zum Einsetzen der
Probenbehälter
2 eingelassen sind.
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Die Antriebsräder 5 können auf das über die Aufsatzplatte hinausstehende
Teil der Drehwelle 4 der Rühreinrichtung in jeder geeigneten Weise, etwa durch Schrauben,
Aufdrücken im Preßsitz o.ä. angebracht werden. Die in Fig. 2 rechts gezeigte Schnittdarstellung
ist nur als Prinzipdarstellung zu verstehen. So kann die Ausbildung des dort gezeigten
Rührers 3 auch in einer anderen Formgebung bestehen, und die Lagerung der Drehwelle
4 in der AUfsetzplatte 6 kann in jeder geeigneten Art und Weise vorgenommen werden.
Wesentlich ist nur, daß sowohl eine gewisse Abdichtung gegen ein Heraustreten der
beim Rühren stark bewegten flüssigen Dispersion erzielt wird, als auch daß die Lagerung
selbst ausreichend zur Aufnahme der auftretenden Drehmomente und Biegekräfte ausgelegt
ist.
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In Fig. 3 ist durch Weglassen eines Antriebsrades 5 auf einer der
von oben gezeigten Drehwellen 4 eine Einrichtung gezeigt, mittels derer die Antriebsräder
5 zusammen mit den Drehwellen 4 innerhalb einer in der Aufsatzplatte 6 an der Stelle
des Durchtretens der jeweiligen Drehwelle 4 durch die Aufsatzplatte befindlichen
kleinen Längsnut 16 seitlich verschiebbar bzw. gegen den Treibriemen 7 (bzw.
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die Schiene 8, vgl. Fig. 1) verspannbar sind. Hierbei wird über Federn
12 die fliegende Lagerung der Drehwelle 4 in einem Lageraufnahmeteil 17 vorgenommen,
das innerhalb
der Längsnut 16 verschieblich ist. Beim Auftreten
seitlicher Kräfte gegen ein solchermaßen angeordnetes Antriebsrad 5 wird eine kleine
seitliche Auslenkung innerhalb der Nut 16 bewirkt, wodurch das Antriebsrad 5 dem
auftretenden Hindernis ausweichen kann, dabei aber stets in Anlage mit dem Treibriemen
7 bleibt. Solche Einrichtungen für die Lagerung aller Drehwellen 4 bzw. Antriebsräder
5 ermöglichen beim Ankommen der Aufnahmeeinrichtung 1 an der Stelle des Wirksamwerdens
der Schiene 8, des Treibriemens 7, der Zahnstange 11 (vgl. Fig. 4) o.ä. ein seitliches
Auseinanderlaufen der Antriebsräder 5, wodurch ein automatisches Angleichen an die
Dicke der Bezugseinrichtung und ein gleichmäßiges Andrücken der Räder bewirkt wird.
Dabei ist bei der Formgebung der Rührflügel 3 allerdings darauf zu achten, daß sie
noch in jeder Endlage der Drehwelle 4 innerhalb der Längsnut 16 im Probenbehälter
3 drehbar sein müssen.
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Die Antriebsräder 5 können als Reibräder ausgebildet werden (vgl.
Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 3), wobei zur Erhöhung der übertragbaren Reibkräfte ein
spezieller Reibbelag 13 am Außenumfang der Antriebsräder 5 angebracht werden kann.
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Dieser Reibbelag ist dabei aus einem Material zu wählen, das gegenüber
dem Material des verwendeten Treibriemens, der verwendeten Schiene o.ä. die Übertragung
der erforderlichen Reibkräfte ermöglicht.
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Man kann aber auch, wie in Fig. 4 gezeigt, die Antriebsräder als Formräder
bzw. Zahnräder 10 ausführen, die in eine entsprechend geformte Gegenfläche einer
Bezugseinrichtung, z.B. einer Zahnstange 11, eingreifen. Bei dieser Gestaltung ist
dann das Aufbringen besonders gleichmäßiger Andruckkräfte nicht mehr wie bei den
Reibrädern nötig, weshalb in solchen Fällen sogar vielfach die Anordnung der in
Fig. 3 gezeigten Vorspanneinrichtung entfallen kann.
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Die Aufnahmeeinrichtungen 1 werden zum kontinuierlichen Transport
auf z.B. frei drehbare Rollenbahnen o.ä. aufgesetzt und durch seitliche Förderbänder
18, Ketten o.ä.
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vorwärtsbewegt. Dies geschieht z.B. über an diesen Förderbändern 18
in regelmäßigen Abständen angebrachte Schubnocken 19, die sich von hinten gegen
entsprechende Flansche 20, die an den Aufnahmeeinrichtungen angebracht sind, anlegen
und so den Transport bewirken. Die seitliche Führung der Aufnahmeeinrichtungen 1
auf der Transportstrecke kann dabei z.9. über im Abstand voneinander angeordnete
seitliche Führungsanschläge 21 erfolgen, die an den Förderbändern oder Förderketten
18 angeordnet sind, oder über andere geeignete seitliche Justiereinrichtungen.
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Wenn ein Rühren hochzäher Dispersionen gewünscht'wird, bei dem relativ
große Drehmomente an den Rührern auftreten, dann empfiehlt es sich, entweder eine
formschlüssige Kraftübertragung
an den Antriebsrädern (z.B. wie
in Fig. 4 dargestellt) zu wählen oder neben der Anwendung eines fleibbelages 13
zusätzlich an der Schiene 8 oder dem Treibband 7 an den Stellen, wo die Räder anliegen,
noch zusätzliche tiefen, Aufrauhungen o.ä. vorzusehen und/oder die Vorspannung über
die Federn 12 zu erhöhen, um hierdurch die geforderten hohen Reibkräfte zu erzielen.
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Die in Fig. 2 gezeigte Ausbildung der Formschienen 14 ermöglicht es,
durch einfaches Abheben der Aufsetzplatte 6 alle Antriebsräder zusammen mit den
Rührern nach oben von den Probenbehältern 2 abzuziehen. Das Aufsetzen der Platte
6 samt allen Rührern etc. erfolgt (vor der Rührstrccke> von oben her einfach
dadurch, daß die nach unten ein offenes U-Profil aufweisenden Formschienen 14 auf
die zugehörigen vorderen und hinteren Seitenwände 22 des betreffenden Aufnahmebehälters
1 formschlüssig aufgesetzt werden. In vielen Fällen weisen aber die Probenbehälter
2 bereits ausreichende Steifigkeit auf, um den an der Bodenplatte 15 erfolgenden
Vorschub ohne Schwierigkeit auf die Aufsetzplatte 6 zu übertragen, so daß dann sogar
die vorderen und hinteren Abschlußwände 22 an den Aufnahmeeinrichtungen 1 entfallen
können.
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Durch die beidseitige Pfeilrichtung im Treibriemen 7 in Fig. 3 soll
dargestellt werden, daß es bei Verwendung eines Treibriemens möglich ist, auch dessen
Vorschubrichtung
zu ändern, so daß hierdurch entweder Änderungen
in der Rührrichtung oder auch - ohne solche Änderungen - eine starke Variation des
Geschwindigkeitsbereiches für die Rührer herbeigeführt werden kann, insbesondere
wenn sich auch noch die Vortriebgeschwindigkeit des Treibriemens 7 stufenlos einstellen
läßt.
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Ordnet man mehrere solcher Transportstrecken etwa parallel nebeneinander
an, so ist es bei Anwendung der erfindungsgemäßen Anordnungen leicht möglich, für
jede Transportstrecke unterschiedliche Rührzeiten und/oder Transportgeschwindigkeiten
völlig unabhängig von den Verhältnissen bei den anderen Transportstrecken zu erzielen.
Somit wird es durch die Erfindung möglich, bei geringem Aufwand an Platz und Apparaten
ein gleichzeitiges Rühren selbst völlig unterschiedlich zu rührender Dispersionen
auf getrennten Transportstrecken vollständig unabhängig voneinander vorzunehmen.
Dies kann ganz besonders dann sehr von Vorteil sein, wenn etwa die sich an das Rühren
anschließenden Behandlungsstufen bei den verschiedenen Proben wieder gleich sind
(etwa Filtrieren o.ä.), so daß anschließend an die z.B. parallel nebeneinander angeordneten
geradlinigen Transportstrecken die Zuführung der Behälter an eine gemeinsame Weiterbehandlungsvorrichtung
erfolgen kann.