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Bettbezug
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Bettbezug, insbesondere
Kopfkissenbezug, Bettdeckenbezug und/oder Bettlaken aus Textilware.
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Die bekannten Bettbezüge bestehen aus gewebten Textilmaterialien.
Derartige aus Webware gefertigte Bezüge sind aber sehr pflegeintensiv, denn bei
ihrem Gebrauch knittern sie, weshalb einmal benutzte Bettwäsche stets relativ unordentlich
aussieht, was dazu geführt hat, daß Betten tagsüber mit Tagesdecken abgedeckt werden.
Darüber hinaus verknittern die bekannten Bezüge auch beim Waschen, weshalb sie nach
dem Trocknen geplättet bzw. gebügelt werden müssen. Das Bügeln der Bettbezüge ist
aber für die Hausfrau außerordentlich anstengend und zeitraubend. Nun sind mittlerweile
auch gewebte Bettbezüge aus sogenannter bügelfreier Ware bekannt. Diese Ware besteht
aus Baumwoll-Kunstfasergemischen. Aus diesen Materialien hergestellte Bettbezüge
sind aber nicht körperfreundlich,
da sie nicht atmungsaktiv sind,
so daß man in diesen Bettbezügen zum Schwitzen neigt.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Bettbezug zu schaffen,
der im Gebrauch weitgehend knitterfrei und somit pflegeleicht ist, so daß z. B.
das Bügeln des Bezugs nach dem Waschen entfallen kann, und der gleichzeitig von
seiner Struktur her atmungsaktiv ist.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Warenfäden in
Maschenbindung miteinander verbunden sind. Der erfindungsgemäße Bettbezug kann im
Strick- oder Wirkverfahren hergestellt sein. Dadurch, daß der erfindungsgemäße Bettbezug
aus Maschenware besteht, weist er eine hohe Elastizität auf, so daß er bei Benutzung
keine bleibenden Falten bildet, weil er allen Bewegungen und Belastungen elastisch
nachgeben und sich bei Entlastung wieder zusammenziehen kann. Diese Elastizität
verhindert auch die unerwünschte bleibende Faltenbildung im Material beim Waschen
des Bettbezugs, so daß das Plätten bzw. Bügeln des erfindungsgemäßen Bettbezuges
entfallen kann. Darüber hinaus zeichnet sich der erfindungsgemäße Bettbezug durch
ein geringes Gewicht und eine platzsparende Stapelbarkeit zur Aufbewahrung in Wäscheschränken
aus.
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In Ausgestaltung der Erfindung besitzt die Maschenbindung
eine
Maschenteilung, d.h. Maschenstäbchendichte von 18 bis 42 fein. Das bedeutet, daß
18 bis 42 Maschinennadeln auf 2,54 cm kommen. Der erfindungsgemäße Bettbezug besitzt
somit eine große Maschenstäbchendichte, so daß die Ware einen sehr feinen Oberflächencharakter
hat und in ihrem Aussehen gewebter Ware nahekommt. Dieser Webcharakter wird noch
verstärkt, wenn das Warengewicht der Fäden 80 bis 300 g/m2 bei einer Fadenstärke
von Nm 40 bis 200 beträgt. Vorzugsweise weist der erfindungsgemäße Bettbezug eine
Maschenteilung von 28, 32 oder 40 auf, und zwar bei einem Warengewicht 2 der Fäden
von 100 bis 180 g/m2 bei Fadenstärken von Nm 100 bis 140. Mit der Erfindung werden
die bisher bestehenden Bedenken überwunden, die hinsichtlich der Möglichkeit bestanden,
große Längen Maschenware der erfindungsgemäßen Teilung, Fadenstärke und - gewicht
fehlerfrei, d.h. ohne Fadenreißen beim Stricken, herstellen zu können, wie dies
für den erfindungsgemäßen Bettbezug erforderlich ist.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist es zweckmäßig, wenn die Maschenstäbchen
in Längsrichtung des Bettbezugs verlaufen und in dieser Richtung vorgedehnt sind.
Durch die erfindungsgemäße Vordehnung kann die Maschenware in ihrer ursprünglichen
Breite um bis zu 30 % reduziert werden. Die vorstehende Zuordnung der Warenstruktur
zum fertigen Bettbezug ist deshalb vorteilhaft, weil somit einerseits eine weitgehende
Formstabilität
des Bettbezuges in der häufigsten Beanspruchungsrichtung erreicht wird, ohne aber
die wichtige Eigenschaft, die Elastizität des erfindungsgemäßen Bettbezuges, wesentlich
zu verringern.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann darin bestehen,
wenn die Maschenbindung der Ware als Interlockbindung ausgeführt ist. Bei dieser
Interlockbindung handelt es sich um eine re-hts/rechts/gekreuzt Bindung, die auf
Interlock-Rundstrickmaschinen hergestellt wird.
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Diese Bindungsart besitzt den Vorteil, daß beide Warenseiten die gleiche
Struktur aufweisen, so daß der in dieser Bindungsart hergestellte erfindungsgemäße
Bettbezug sich insbesondere als Wendebezug eignet. Darüber hinaus besitzt ein in
dieser Bindungsart ausgeführte Bettbezug eine gute Dehnfähigkeit.
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Eine weitere Bindungsart des erfindungsgemäßen Bettbezuges kann in
einer sogenannten Acht-Schloß-Bindung bzw.Jaquard-Bindung bestehen. Diese Bindungen
haben den Vorteil, daß es möglich ist, Bettbezüge mit farbigen Mustern oder in sich
gemustert herzustellen. Insbesondere kann die Schweizer Webstrickbindung ausgeführt
sein, wodurch der Strukturcharakter der erfindungsgemäßen Bettwäsche noch mehr an
Webmaterial angepaßt wird. Eine weitere vorteilhafte Bindung ist die Bindung "Punta
di Roma". Hierbei entstehen Querrippen, wodurch
die Querdehnung
der Ware reduziert wird. Eine derartige Ausführung kann z. B. dann vorteilhaft sein,
wenn eine Überdehnung des erfindungsgemäßen Bettbezuges, beispielsweise bei seiner
Verwendung als Spann-Bettbezug, verhindert werden soll.
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Eine weitere vorteilhafte Bindungsart für den erfindungsgemäßen Bettbezug
kann die blockierte Interlock-Bindung sein.
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Diese Bindungsart bringt den Vorteil mit sich, daß sie die Laufmaschenbildung
verhindert.
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Als Material für die Herstellung des erfindungsgemäßen Bettbezuges
kann Baumwolle, insbesondere merzerisierte Baumwolle, verwendet werden. Die Ausführung
des erfindungsgemäßen Bettbezuges in merzerisierter Baumwolle gibt dem Bettbezug
einen Seideneffekt bzw. Seidencharakter, ohne daß jedoch damit die Empfindlichkeit
und der hohe Preis von Seidenbettwäsche verbunden wäre. Zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Bettbezuges kann aber auch ein Baumwoll-Mischgarn mit Anteilen aus Polyester-, Zellstoff-
oder Polyamidfasern benutzt werden. Diese Materialwahl bietet sich insbesondere
bei der Herstellung farbiger Bettwäsche an, zudem wird durch dieses Mischmaterial
die Neigung zur Faltenbildung zusätzlich verringert. Jedoch tritt hierbei nicht
der bei Webware unerwünschte Effekt auf, daß man in dieser Bettwäsche zum Schwitzen
neigt, da aufgrund der Maschenstruktur eine
hinreichende Luftdurchlässigkeit
der Ware gewährleistet bleibt.
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Anhand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Maschenbindungen
wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine rechts/links-Grundbindung,
Fig. 2 eine Interlock-Bindung, Fig. 3 eine blockierte Interlock-Bindung, Fig. 4
eine Punta di Roma-Bindung und Fig. 5 eine Schweizer Webstrick-Bindung.
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Die in Fig. 1 dargestellte rechts/links-Grundbindung wird auf Wirk-
bzw. Strickmaschinen flacher oder runder Bauart hergestellt. Das Gestrickte zeigt
auf der einen Seite rechte und auf der anderen Seite linke Maschenseiten. Der in
dieser Bindungsart hergestellte Bettbezug besitzt demnach auf beiden Seiten unterschiedliche
Struktur, erfordert aber die geringsten Herstellungskosten.
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Fig. 2 zeigt eine Interlock-Bindung. Dabei handelt es sich um eine
sogenarrite rechts/rechts/gekreuzt-Bindung. Zur Herstellung dieser Bindung dient
eine Interlock-Rundstrickmaschine. Bei dieser Bindung weisen beide Gestrickseiten
in Richtung der Maschenreihe jeweils um eine halbe Maschenhöhe zueinander übersetzte
rechte Maschenseiten auf, so daß beide
Gestrickseiten dieselbe
Maschenstruktur besitzen.
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Fig. 3 zeigt die blockierte Interlock-Bindung, und zwar in Fadenlaufdarstellung.
Diese Bindung hat den Vorteil, daß sie die Bildung von Laufmaschen verhindert.
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Fig. 4 ist die Fadenlaufdarstellung der Bindung Punta di Roma, wobei
es sich auch um eine Interlock-Bindung handelt. Hierbei entstehen Querrippen, wodurch
die Querdehnung des Gestrickes reduziert wird.
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In Fig. 5 ist die Fadenlaufdarstellung der Schweizer Webstrick-Bindung
dargestellt. Diese Bindung weist rechts/ links-Maschenreihen auf und besitzt eine
reduzierte Dehnbarkeit. Im übrigen ist die Warenoberfläche bei dieser Bindungsart
nicht sehr stark strukturiert, so daß der in dieser Bindung hergestellte Bettbezug
in seiner Oberflächenstruktur Webcharakter besitzt.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf einzelne Bindungen beschränkt,
jedoch ist es wesentlich, daß hohe Maschenteilungen, d.h. eine große Maschenstäbchendichte,
gewählt wird, um ein sehr feines Gestrick zu erhalten. Denn gerade die Feinheit
des Gestrickes gibt dem erfindungsgemäßen Bettbezug seine außerordentlich guten
Eigenschaften in Verbindung mit einer Oberflächenstruktur, die der von gewebter
Bettwäsche nahekommt.