DE2712289A1 - Verfahren zum faerben oder bedrucken von polyacrylnitrilmaterial - Google Patents
Verfahren zum faerben oder bedrucken von polyacrylnitrilmaterialInfo
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Description
Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Polyacrylnitrilmaterial
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Polyacrylnitrilmaterialien sowie das nach diesem
Verfahren gefärbte bzw. bedruckte Material.
In der französischen Patentschrift 1.158.839 werden zum Färben von Polyacrylnit.rilmaterialien Anthrachinonfarbstoffe
empfohlen, die in 4-Stellung eine Aminoalkylen-trimethylammoniumgruppe
aufweisen. Diese Farbstoffe besitzen den Nachteil, dass sie sich nicht für Trichromiefärbungen eignen. Ferner ist aus
der französischen Patentpublikationsschrift 2.086.050 bekannt, dass man Polyacrylnitrilmaterialien mit Anthrachinonfarbstoffen
färben kann, die in 1-Stellung eine Isopropylaminogruppe tragen.
Die in dieser französischen Patentpublikationsschrift beschriebenen Farbstoffe haben jedoch den Nachteil, dass sie auf Polyacrylnitrilmaterialien
ein schlechtes Aufbauvermögen besitzen.
Es wurde nun gefunden, dass auf Polyacrylnitrilmaterialien ausgezeichnete Färbungen erhalten werden, wenn man Farbstoffe
der Formel (1)
0 NH-R1
Θ (D
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verwendet, worin R, einen niedrigmolekularen, geradkettigen
Alkylrest, R2 und R~ unabhängig voneinander je einen niedrigmolekularen Alkylrest, R, einen Aralkylrest, η 2 oder 3 und
X ^ ein Anion bedeuten.
R, in der Bedeutung eines niedrigmolekularen geradkettigen Alkylrestes weist 1 bis 4 Kohlenstoffatome auf; es handelt
sich beispielsweise um den Methyl-, Aethyl-, n-Propyl- und n-Butylrest.
Ky un(* Ro in der Bedeutung eines niedrigmolekularen Alkylrestes
kann geradkettig oder verzweigt sein und weist 1 bis Kohlenstoffatome auf. Es handelt sich z.B. um den Methyl-,
Aethyl-, n- und iso-Propyl- und n-, iso- und tert.Butylrest.
Als Aralkylreste gemäss R/ sind z.B. der Benzyl- und
Phenyläthylrest genannt, wobei diese Reste an den Phenylringen noch weitere nichtionogene Substituenten tragen können, wie
Halogen, z.B. Chlor und Brom, dann nieder-Alkyl, wie Methyl
und Aethyl, oder niedere Alkoxygruppen, wie die Methoxygruppe.
Als Anion X ^ kommen die in kationischen Farbstoffen
Üblichen Anionen in Frage, insbesondere Halogenide, wie das Chlorid oder Bromid.
In bevorzugten Farbstoffen der Formel (1) bedeuten R,, R«
und Ro> unabhängig voneinder, den Methyl- oder Aethylrest,
R, Benzyl und η = 3.
Diese Farbstoffe sind aus der DOS 2.343.561 sowie aus der schweizerischen Patentanmeldung 3607/76 bekannt und können
nach Üblichen Methoden hergestellt werden, z.B. durch Quaternierung
einer Verbindung der Formel (2)
(2)
O NH-(CH2)n-/ 2
mit einem Quaternierungmittel der Formel R,X, worin R R R
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R, und η die angegebene Bedeutung hat und X vor allem ein Halogenatom,
wie Chlor oder Brom, bedeutet.
Diese Farbstoffe können aus wässrigem Bad auf Polyacrylnitrilmaterialien
gefärbt oder gedruckt werden, z.B. aus einem wässrigen sauren, mit Essigsäure auf etwa pH 4 bis 5 gestellten
Färbebad.
Man erhält Ausfärbungen, die durch ein gutes Aufbauvermögen des Farbstoffes gekennzeichnet sind. Ausserdem eignen
sich die erfindungsgemäss verwendbaren Farbstoffe auch besonders gut fllr Trichromiefärbungen, da sie sich sehr gut mit anderen
Farbstoffen kombinieren lassen.
Unter Polyacrylnitrilmaterial versteht man vor allem Polymere, die 85 bis I007o Acrylnitril enthalten. Daneben enthalten
sie z.B. 0 bis 157» Vinylacetat, Vinylpyridin, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Acrylsäure, Acrylsäureester, Methacrylsäure
oder Methacrylsäureester. Das Polyacrylnitrilmaterial kann dabei in den verschiedensten Verarbeitungsstadien vorliegen;
z.B. als Flocke, Kardenband, Nasskabel, Kabel, endloses Material, Garn, Zwirn, Hochbauschgarn, Gewebe oder als Maschenware.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente und die Temperaturen sind
in Celsiusgraden angegeben.
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- r
a) Herstellung der Farbstoffe
118 Teile l-Dimethylamino-3-(1'-methylamino-4'-anthrachinylamino)-propan
werden in 340 Teilen Chlorbenzol bei 100° mit 48,8 Teilen Benzylchlorid versetzt. Nach 3 Stunden
RUhren bei 110° wird das Gemisch abgekühlt, filtriert und
mit warmem Chlorbenzol gewaschen. Nach dem Trocknen erhält man 133 Teile 3-(1'-Methylamino-4'-anthrachinylamino)-Ν,Ν-dimethyl-N-benzylpropylammoniumchlorid.
Verwendet man anstelle von l-Dimethylamino-3-(1'-methylamino-41
-anthrachinylamino) -propan äquimolare Mengen einer Anthrachinonverbindung der Formel (2) und anstelle von
Benzylchlorid äquimolare Mengen eines Quaternierungsmittels der Formel RaX, so erhält man bei im Übrigen gleicher Arbeitsweise
die in der folgenden Tabelle aufgeführten blauen Farbstoffe der Formel (1).
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Farbstoff der Formel (1) | Rl | η | R2 | R3 | Quaternierungsmittel R4X |
X | |
Anthrachinonverbindung der Formel (2) |
C2H5 | 3 | CH3 | CH3 | R4 | Cl | |
C2H5 | 3 | CH3 | CH3 | CHoC^Hc Z O j |
Br | ||
Bsp. | C2H5 | 2 | CH3 | CH3 | CH2C6H5 | Cl | |
2 | CH3 | 2 | CH3 | CH3 | CH2C6H5 | Cl | |
3 | CH3 | 2 | C2H5 | C2H5 | CH 0 CH nCz-Hr Z Z 0 j |
Cl | |
4 | CH3 | 3 | C2H5 | C2H5 | CH2C5H5 | Cl | |
5 | n"C3H7 | 3 | CH3 | CH3 | CH2C6H5 | Cl | |
6 | 11-C3H7 | 3 | CH3 | CH3 | CH2C6H5 | Br | |
7 | CH3 | 3 | CH3 | CH3 | CH r\ C £H c ZoD |
Cl | |
8 | CH3 | 3 | CH3 | CH3 | CH2C6H4CH3 | Cl | |
9 | C2H5 | 3 | CH3 | CH3 | CH2C6H4Cl | Cl | |
10 | n-C4H9 | 3 | CH3 | CH3 | CHOC,H, Cl | Cl | |
11 | CH3 | 3 | CH3 | CH3 | CH0C^-H-. Z 0 5 |
Br | |
12 | CH2C6H5 | ||||||
13 | |||||||
14 |
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b) Farbevorschrift
1 Teil eines der gemäss vorstehender Angaben erhaltenen Farbstoffes wird in 2000 Teilen Wasser unter Zusatz von
4 Teilen 40%iger Essigsäure, 1 Teil kristallisiertem Natriumacetat
und 10 Teilen wasserfreiem Natriumsulfat gelöst. In dieses Färbebad geht man bei 60° mit 100 Teilen abgetrocknetem
Garn aus Polyacrylnitrilstapelfasern ein, erhöht die Temperatur innerhalb einer halben Stunde auf 100° und färbt eine
Stunde bei Kochtemperatur. Dann wird die Färbung gut gespült und getrocknet.
Man erhält eine egale blaue Färbung mit ausgezeichneten Echtheiten.
Man bereitet eine Druckpaste, bestehend aus: 25 Teilen eines gemäss Beispielen 1 bis 14 erhaltenen Farbstoffes,
30 Teilen Thiodiglykol,
20 Teilen Essigsäure (80%ig),
350 Teilen kochendem Wasser,
500 Teilen Johannisbrotkernmehlverdickung, 30 Teilen Weinsäure 1:1
20 Teilen Essigsäure (80%ig),
350 Teilen kochendem Wasser,
500 Teilen Johannisbrotkernmehlverdickung, 30 Teilen Weinsäure 1:1
15 Teilen Di- (0-cyanäthyl)-formamid, und
30 Teilen eines Naphthalinsulfonsäureformaldehyd-Kondensationsproduktes.
Ein mit dieser Druckpaste bedrucktes Polyacrylnitril-Gewebe wird
danach auf einem HT-Hängeschleifendämpfer 20 bis 30 Minuten bei
101 bis 103° fixiert und wie üblich fertiggestellt. Man erhält einen blauen Druck.
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Ein Polyacrylnitril-Mischpolymerisat, bestehend aus 93% Acrylnitril und 7% Vinylacetat wird in Dimethylacetamid
zu 15% gelöst. Die Spinnflüssigkeit wird in ein Spinnbad
extrudiert, welches aus 40% Dimethylacetamid und 607o Wasser
besteht. Anschliessend wird das entstandene Spinnkabel nach bekannten Methoden verstreckt und durch Spülen mit heissem
und kaltem Wasser von Dimethylacetamid befreit.
Dieses nasse Spinnkabel wird durch Tauchen in einem wässrigen Bad von 42° folgender Zusammensetzung gefärbt:
9 g/l eines der gemäss Beispielen 1 bis 14 erhaltenen Farbstoffes
mit Essigsäure auf pH 4,5 gestellt. Die Kontaktzeit Faserkabel/ Färbeflotte beträgt 2 Sekunden. Anschliessend wird die Uberschllssige
Farbflotte abgequetscht und das Spinnkabel dem Trockner zugeführt. Es resultiert ein tiefblau gefärbtes Faserkabel
mit guten Echtheiten. .
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Claims (5)
1. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Polyacrylnitrilmaterialien,
dadurch gekennzeichnet, dass man Farbstoffe der Formel (1)
NH-R1
0 NH (CH9) N —
(D
verwendet, worin R, einen niedrigmolekularen, geradkettigen Alkylrest, R2 und R- unabhängig voneinander je einen niedrig
molekularen Alkylrest, R. einen Aralkylrest, η 2 oder 3 und
fs
^
vein Anion bedeuten.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
man einen Farbstoff der Formel (1) verwendet, worin R,, R~
und Ro unabhängig voneinander den Methyl- oder Aethylrest bedeuten,
3. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass man einen Farbstoff der Formel (1) verwendet, worin R, den Benzylrest bedeutet.
4. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass η = 3 ist.
5. Das gemäss dem Verfahren der Ansprüche 1 bis 4 erhaltene, gefärbte oder bedruckte Polyacrylnitrilmaterial.
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ID=25693415
Family Applications (1)
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BHN | Withdrawal |