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B e s c h r e i b u n g
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zum Patentgesucn betreffena: "Vorrichtung zur Reinigung von Foruergurten"
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung des Untertrums von Fördergurten
im Betrieb, Fördergurte, die im U}.er- und Untertagebergbau, im Straßenbau, in Kiesgruben
usw. eingesetzt werden, unterliegen extremen Beanspruchungen0 enn der Gurt um die
Antriebstrommel herumgelaufen ist und imine Charge abgeworfen hat, wird er über
Rücklaufstützrollen zurückgeführt. Am Gurt klebende oder haftende Materialreste
sind dabei den Rücklaufstützrollen zugewandt und haben die Tendenz, sich an diesen
festzusetzen und anzubacken, bis eine Schmutzschicht wechselnder Dicke mit den Stützrollen
umläuft. Dabei wird der darüberlaufende Gurt stark verschlissen, so daß er vorzeitig
ausgewechselt werden muß. Ferner wird ein Teil der Reste bei jeder Stützrolle abgestreift
und sammelt sich auf dem Boden, wo das Material von Zeit zu Zeit abgetragen werden
muß.
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Man hat schon versucht, diese ungünstige Anordnung zu verbessern.
Bei Förderstrecken sehr großer Länge, wie sie im Übertagebergbau häufig sind, sieht
man eine Wendeschleife vor,
das heißt, der Gurt wird unmittelbar
hinter der Antriebstrommel in sich um 100 gewandelt und kurz vor der Trommel am
Einlaufende der Strecke wieder zurückgewendelt. Dies erfordert einen relativ teuren
iíechanismus und eine erhebliche Streckenlänge von z.B.
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etwa 50 m.
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Man hat auch versucht, das Rücklauftrum hinter der Antriebstrommel
einer liaßreinigung zu unterziehen, so vor allem im Bergbau. Wasserstrahlen werden
unter hohem Druck auf den Gurt gerichtet, und das Wasser mit dem Kohleschlamm sammelt
sich in einem ziemlich großen Behälter. Diese Reinigungsvorrichtung ist nicht nur
teuer, sondern führt auch zu hohen Folgekosten, weil das abgewaschene Yiaterial
wieder aus dem Schlamm rückgewonnen werden muß.
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Ferner hat man auf die Rücklaufstützrollen sogenannte Stützringe
aus Gummi aufgesetzt, die voneinander einen gewissen Abstand haben, damit der Schmutz
sich zwischen den Ringen sammeln kann. Dies ist aber nur ein unzulänglicher Behelf
und erfordert gleichwohl hohe Investitionskosten, insbesondere bei großen Förderstrecken.
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Schließlich hat man versucht, unmittelbar an der Antriebstrommel
mittels eines Rakels, bestehend aus einem zwischen zwei Stahlbacken eingespannten
Gummiband, die Materialrückstände abzukratzen, wobei der Rakel an einem gewichtsbelasteten
Schwinghebel befestigt ist und gegen die Trommel gedrückt wird. Diese Vorrichtung
hat den Nachteil, daß das Gummiband sehr schnell verschleißt, wenn es fest genug
angepreßt wird; verringert man die Vorspannung, so ist die Reinigungswirkung ungenügend.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Reinigungsvorrichtung für das
Untertrum von Fördergurten, insbesondere solcher aus Gummi, zu schaffen, die keine
komplizierten oder teuren Vorkehrungen am Förderer selbst erfordert, eine gute Reinigungswirkung
aufweist und lange Zeit störungsfrei arbeiten kann, ehe Verschleißteile ausgewechselt
werden müssen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Patentanspruch
1 angegebenen rGerl-male gelöst, wobei die Unteransprüche zweckmäßige oder bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung definieren.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist nocn am ehesten mit der oben
erwähnten Rakelvorrichtung zu vergleichen. Wo dort aber wabgekratzt wird, wirkt
die Vorrichtung gemäß der Erfindung eher wie eine Art überdimensionaler Radiergummi
mit überraschend hoher Reinigungswirkung auch bei relativ mäßigem Andruck. Die dem
Verschleiß unterworfene Fläche beträgt beins Rakel Gurtbreite mal Rakelbreite, wobei
die letztere ca. 1 cm mißt; bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung beträgt sie
Gurtbreite mal Rollenumfang, der bei einem erprobten Ausführungsbaispiel z.B. 60
cm betrug. Alles in allem dürfte die Standfestigkeit der Vorrichtung gemäß der Erfindung,
verglichen mit dzr bekannten Rakelanordnung, etwa 1,5 Lis 2 Größenordnungen besser
sein.
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Die am Gurt anliegende äußere Mantel fläche der Rolle kann z.B. von
den oben erwähnten bekannten Gummistützringen gebildet werden, die sich leicht und
schnell auswechseln lassen.
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Anhand der beigefügten Zeichnung wird nachstenend ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel näher erlautert.
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Fig. 1 zeigt schematisch die Antriebstrommel mit dem Förder- und
dem Rücklauftrum des Gurtes und die Vorrichtung gemäß der Erfindung und Fig. 2 stellt
einen Teilaxialschnitt durch die Reinigungsrolle aus Fig. 1 dar.
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Gemäß Fig. 1 läuft das Fördertrum des Gurtes 10 von rechts nach links
auf die bei 12 gelagerte Antriebstrommel 14, wobei das geförderte Gut, z.B. Braunkohle,
nach links in Pfeilrichtung abgeworfen wird. Nahe der tiefsten Stelle der Trommel
14 auch noch vor der ersten Rücklauf-Stützrolle 15 liegt auf der gesamten Breite
des Gurtes 10 an dem Gurt die Mantelfläche 16 der Reinigungsrolle
18
an. Die Rolle ist am linken Ende eines Wippenhebels 20 gelagert, der bei 22 schwenkbeweglich
abgestützt ist und an seinem rechten Ende durch ein Gewicht 24 (oder eine Feder)
belastet ist; die Andruckkraft der Rolle 18 an dem Curt läßt sich durch Änderung
des Gewichts oder der Federvorspannung einstellen.
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Wie Fig. 2 erkennen läßt, ist eine drehfeste, mit dem Wippenhebel
20 auswechselhar verbundene Welle 26 vorgesehen, auf der mittels Kugellager 28 die
Rolle 18 drehbar gelagert ist.
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In Fig. 2 ist nur ein Ende der Anordnung gezeichnet; es versteht sich,
daß angesichts der Länge der Rolle von z.B. mehr als 1 m und eines Durchmessers
von z.t3. 200 mm die Rolle mindestens nahe ihren beiden Enden gelagert ist.
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Der Innenring des Kugellagers 28 sitzt auf der Welle 26, gehalten
durch eine Sicherungsscheibe 30. Der Außenring trägt eine Muffe 32 mit acht achsparallelen
Nuten 34, die etwa halbkreisförmigen Querschnitt aufweisen und sich über etwa aie
halbe Länge der Muffe erstrecken. In die Rolle 18, die als Hohlzylinder ausgebildet
ist, ist eine Hülse 36 eingebaut und mittels Scheibe 40 gesichert, die ebenfalls
acht acnsparallele Nuten 38 mit halbkreisförmigem Querschnitt aufweist. Jeweils
einander gegenüberliegende Nuten 34 und 38 von Muffe 32 und Hülse 36 nehmen eine
Führungskugel 42 auf, so daß die Rolle 18 axial relativ zu der Welle 26 beweglich
ist.
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Die Hülse weist ferner eine halbkugelförmige Ausnehmung 44 auf ihrer
Innenwandung auf, die eine Hälfte einer Führungskugel 45 aufnimmt, deren andere
Hälfte in einer leicht schräg zu einer Radialebene stehende Umfangsnut 46 abläuft;
wie die Kugel in die Ausnehmung 44 eingelegt wird, ist in der Zeichnung nicht dargestellt.
Man könnte sie beispielsweise durch eine Radialbohrung einlegen, die durch einen
Stopfen mit konkavem Boden verschlossen wird.
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Auf die Rolle 18 sind außen Gummistützringe 48 aufgeschoben, die
an dem Gurt 10 anliegen. Eine Schutzscheibe 50 mit Dichtring 52 hält das Innere
der Rolle staubfrei und schützt das Schmiermittel für die Lager.
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Wenn eine Rolle mit Gummistützringen, deren Außendurchmesser ca.
200 mm beträgt, mit einem Gurt zusammenwirkt, dessen Bahngeschwindigkeit beispielsweise
3 m/s ist, so wird die Rollefehlender Schlupf angenommen -- mit einer Dreilzahl
von ca. 300 Upli angetrieben und führt bei jeder Dreilung eine hin- una Herbewegung
entsprechend der "Steigung" aer Nut 46 aus, die beispielsweise 10 mm maximal beträgt.
Die Erfanrung hat gezeigt, daß uiese Bewegung quer zum Gurt genügt, diesen hinreichend
sauber zu halten, ohne daß eine unzulässig nohe Reibungswärme am Rollenumfang entsteht.
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Die Ausbildung der Lagerung für die Rolle und des Antriebs für die
Hin- und Herbewegung können natürlich vom Ausführungsbeispiel abweichen. So kann
man mit kugelgelagerten Abrollsteinen anstelle der Kugel » arbeiten, wobei vorzugsweise
der Abrollstein fest an der Welle, die Führungsnut im Innern der Rolle ausgebildet
sind.