DE271132C - - Google Patents
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- DE271132C DE271132C DENDAT271132D DE271132DA DE271132C DE 271132 C DE271132 C DE 271132C DE NDAT271132 D DENDAT271132 D DE NDAT271132D DE 271132D A DE271132D A DE 271132DA DE 271132 C DE271132 C DE 271132C
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Classifications
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung bezieht sich auf Maschinen zur Herstellung von Glaswaren, insbesondere
von hohlen Glaswaren, z. B. Flaschen aus geschmolzenem Glas, mit Hilfe von Formen
durch Pressen oder durch Pressen und Blasen. Es sind Vorrichtungen für das selbsttätige
- Abschneiden der Glasmasse von der Pfeife, mit welcher die Glasmasse in die Form eingeführt
wird, bekannt. Nach der Erfindung sind ίο Vorrichtungen getroffen, um die Abschneidevorrichtung
selbsttätig von ihrer Arbeitsstelle wegbewegen zu können. Diesem Arbeitsvorgang folgt die Einführung eines Preßstempels,
der die Glasmasse in die Form hineinpreßt, Außerdem sind Vorrichtungen vorgesehen, die
die Schere in ihre Arbeitsstellung zurückbringen, damit sie von neuem wirken kann, sobald
eine Form mif ihrem gepreßten Inhalt von der Zufuhrstelle des Glases entfernt und eine andere
neue Preßform an diese Stelle gebracht worden ist. Ferner schließt die Erfindung
auch jene Vorrichtung ein, die die Bewegung des die Formen tragenden Tisches, das Vor-
und Zurückführen der Preßform und das Blasen usw. vollführen. .
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt,
und zwar zeigt:
Fig. ι eine Vorderansicht,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Maschine und Fig. 3 einen Grundriß derselben in größerem
Maßstabe.
Fig. 4 stellt eine ähnliche Ansicht wie Fig. 1 mit abgeänderten Einzelheiten dar.
Fig. S zeigt im Grundriß und
Fig. 6 im Querschnitt die Abschneidevorrichtung in größerem Maßstabe mit dem dieselbe
steuernden Zylinder nebst Ventil.
Fig. 7 stellt eine Stirnansicht des Zylinders und der Abschneidevorrichtung dar.
Fig. 8 ist ein Querschnitt der die Scheren der Abschneidevorrichtung bewegenden Vorrichtung
nach der Linie a-a der Fig. 9.
Fig. 9 stellt die Stirnansicht derselben dar.
Fig. 10 zeigt in Seitenansicht und
Fig. 11 im Querschnitt die1 Bauart eines
Ventils, das bei der Umkehrbewegung der Abschneidevorrichtung gesteuert wird.
Fig. 12 zeigt in Draufsicht eine Bremsvorrichtung (Puffer) für die Einrichtung zur
Drehung der Abschneidevorrichtung.
Fig. 13 und 14 stellen in Seitenansicht bzw.
Querschnitt die Bremsvorrichtung nachFig. 12 dar.
Fig. 15 veranschaulicht einen Querschnitt des Steuerorganes für die die Preßformen bewegenden
Zylinder.
Fig. 16 und 17 sind Querschnitte nach den
Linien b-b bzw. c-c der Fig. 15.
Fig. 18 und 19 sind rechtwinklig zueinander
stehende Querschnitte eines Ausgleichsschiebers und dessen Zylinders.
Fig. 20 ist ein Querschnitt eines Hilfszylinders für das Treibmittel.
Fig. 21 und 22 sind Querschnitte eines Rückschlagventils, das den Zufluß des Treibmittels
zu dem in Fig. 20 dargestellten Zylinder regelt.
Fig. 23 und 24 zeigen Querschnitte von Steuerorganen, die für die Steuerung der
Preß formzylinder bei seiner abgeänderten Baua'rt Verwendung finden.
Fig. 25 ist eine Seitenansicht des Steuerorganes nach Fig·. 24.
Fig. 26 veranschaulicht eine schematische Darstellung der verschiedenen Steuerungsvorrichtungen
und Rohrleitungen und
Fig. 27 eine Einzelheit einer solchen Darstellung für die in Fig. 4 gegebene Ausführungsform.
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Maschine kann von einem Arbeiter bedient
werden. Dieser bringt, wenn er die Glasmasse von der Pfeife, mit welcher sie aus dem Ofen
aufgenommen worden ist, abschneiden will, die Pfeife mit den Steuerorganen der Schere
in Berührung, worauf die Glasmasse abgeschnitten und die Schere, nachdem sie sich
wieder geöffnet hat, weggedreht wird. Hieran reiht sich das Herabgehen eines Preßstempels,
welcher die Glasmasse in der Form preßt, ferner das Zurückgehen dieses Preßstempels und,
falls es sich um eine Preß- und Blasemaschine handelt, das Herabsinken der Preßform ' aus
der Blaseform und das Weiterbewegen der das gepreßte Glas enthaltenden Blaseform in
die nächste, im Falle der Preßblasearbeit also in die Blasestellung. Mit dem letzten Teil des
Bewegungsvorganges geht gleichzeitig die Zurückführung der Abschneidevorrichtung in
ihre normale Stellung vor sich, so daß sie nun über der nächsten inzwischen in Preßstellung
bewegten Form steht.
Der drehbare Tisch 1 (Fig. 1) trägt eine
Reihe von Blasformen 2, die bewegliche Böden 3 haben. Unterhalb des Tisches ist
eine Reihe von Preßformen 4 auf einem zweiten Drehtisch so angeordnet, daß sich die beiden
Formenkreise gerade unter dem Preßstempel überdecken. Da in dieser Stellung die Preßform mit dem Kolben eines Druckluftzylinders
gekuppelt ist, kann sie durch diesen
Kolben in dieBlaseform emporgehoben werden,
um die Glasmasse aufzunehmen. Die Scherenblätter 5 bilden mit ihren V-förmig gestalteten
Backen 6 (Fig. 5) für die Einführung der Glasmasse eine genügend große Öffnung und
sind an einen an der senkrechten Welle 8 angebrachten Arm 7 gelenkig angeordnet. Durch
Drehen der Welle 8 kann der Arm 7 und die auf ihm angeordnete Vorrichtung zum Abschneiden
des Glases im geeigneten Augenblick so weggedreht werden, daß der Preßstempel 9 in die innerhalb der Preßform befindliche
Glasmasse herabgehen kann. Die Scherenblätter sind auf der unteren Seite des einen Zylinder 10 tragenden Armes 7 ange-
- lenkt und mit einem Kniehebel 11 verbunden, an dem ein Arm na angreift (Fig. 5 und 6).
Dieser, Arm ιτα ist mit einer den Kolben I2a
tragenden Kolbenstange 12 verbunden, so daß die Scherenblätter unter dem Einfluß eines in
den Zylinder eingeleiteten Treibmittels, z. B. Druckluft, bewegt werden können.
Der Gang des Kolbens I2a wird durch einen
Hahn 13 (Fig. 6) geregelt, der sich in dem am oberen Teil des Zylinders angeordneten Gehäuse
14 drehen kann, so daß das Treibmittel je nach der Stellung von dem einen oder anderen
der entgegengesetzt angeordneten Enden ,des Zylinders auf den Kolben wirken kann.
Um den Hahn drehen zu können, ist eine Welle 15 mit Kurbel vorgesehen, die sich in
Lagern 16 drehen kann und durch das Glied Xj mit dem Hahn verbunden ist. Die Schere
ist in ihrer gewöhnlichen Stellung infolge des auf die vordere Fläche des Kolbens von der
Öffnung 18 her wirkenden Druckmittels offen. Nachdem der Arbeiter der Form die erforderliche
Glasmenge zugeführt hat, legt er seine Pfeife auf die Welle 15, drückt sie damit nieder
und dreht dadurch den Hahn 13 so, daß die Öffnung 19 in gleicher Linie mit der Öffnung
19° des Zylinders gebracht wird und das Treibmittel hinter den Kolben treten kann.
Hierdurch wird der Kniehebel 11 verschoben und die Schere geschlossen, so daß sie den
Glasstrang abschneidet. Sobald der Druck auf die Welle 15 aufgehoben wird, kann diese
unter der Wirkung der Torsionsfeder 20 in ihre ursprüngliche Lage zurückkehren und den
Hahn 13 umsteuern, so daß sich die Schere wieder öffnet. Sobald die entsprechende Glasmasse
in die Preßform eingetreten ist, muß sie gepreßt werden, was durch einen Preßstempel
9 geschieht, der in bekannter Weise in die Form eindringt und das Glas so verdrängt,
daß es bis in ringförmige Vertiefungen am oberen Teil der Blaseform aufsteigt und hier
der Flaschenhals oder dergleichen Mundstück gebildet und der betreffende Gegenstand, falls
es sich um gepreßte Waren handelt, hiermit vollendet wird.
Die Preßstempel werden von einem von Stangen 22 getragenen, auf und ab beweglichen
und geradegeführten Gestell 21 getragen. Um das Heruntergehen des Gestelles 21
zu ermöglichen, so daß die Preßstempel in die Form eindringen können, wird nach der Erfindung
die Abschneidevorrichtung aus der Bahn der Stempel herausgebracht. Dies geschieht
auf folgende Weise:
Die senkrechte Welle 8 der Abschneidevorrichtung kann eine Vierteldrehung ausführen
und so die Abschneidevorrichtung von ihrer Arbeitsstelle über der Form wegbringen. Die
Welle 8 (Fig. 1 und 8) trägt ein Rad 25, das in eine Zahnstange 26 eingreift, die mit einem
in einem Zylinder 28 laufenden Kolben 27 verbunden ist. Zu diesem Zylinder 28 wird das
Treibmittel geleitet, sobald das Abscheren der Glasmasse vor sich gegangen ist. Der Zylinder
28 ist am Maschinengestell angeordnet, und für gewöhnlich wirkt ein konstanter
Druck auf die hintere linke Fläche des Kolbens, so daß die Zahnstange in ihrer vorderen
Lage und die Schere in ihrer Arbeitsstellung über der Form gehalten wird." Um das Treibmittel
auf die vordere Fläche des Kolbens wirken lassen zu können, ist ein Ventil 29
(Fig. 1) vorgesehen, das durch einen Hebel 30 gesteuert wird, der an Armen 30° der Welle 8
gelenkig befestigt ist. Dieser Ausschlaghebel kann sich nach einer Richtung hin fr,ei bewegen,
so daß, wenn der die Bewegung der Scherenblätter bewirkende Kolben vorwärts geht, ein an der Kolbenstange sitzender Anschlag
31 (Fig. 7) unter dem Anschlaghebel hindurchgehen kann, während er mit ihm zusammenwirkt,
wenn sich der Kolben auf dem Rückweg befindet und die Schere sich öffnet. Das Ende der Kolbenstange wird in einem Lager
7ß geführt. Bei der Rückwärtsbewegung des Scherenkolbens, d. h. wenn der Anschlag
31 .mit dem Anschlaghebel 30 zusammenwirkt, kommt dieser mit einem federnden Arm 32
(Fig. ι und 4), der unterhalb des Ventils 29 liegt, in Berührung. Hierbei wird der Arm
32 angehoben und das Ventil geöffnet. Die Öffnung des Ventils 29 bewirkt, daß das Treibmittel
durch die Leitung g (Fig. 26) nach einem längs des Zylindergehäuses 28 angeordneten
Schieber 33 fließt, der somit aus der Stellung Fig. 8 nach rechts verschoben wird,
so daß das durch die Leitung α zugeführte Treibmittel für den Kolben 27 am vorderen
. rechten Ende des Zylinders 28 eintritt und die Zahnstange 26 bewegt, wodurch eine Viertelsdrehung des Rades 25 eintritt und die Schere
beiseite gedreht wird.
Wenn die Abschneidevorrichtung ausgeschwungen wird, setzt sie duixh Anschlag das
Steuerorgan des das Heruntergehen und Wiederaufsteigen des Preßstempels 9 regelnden
Kolbens in Wirkung. ■
Die Bewegung des Preßstempels und der Preßform, die, wie schon bemerkt, dem Wegdrehen
der Schere folgt, wird in folgender Weise bewirkt:
Während die Abschneidevorrichtung ausgeschwenkt wird, wird durch einen an der
Welle 8 sitzenden Anschlag 44 (Fig. 1) ein Schieber 43 ; bewegt, so daß das Treibmittel
einerseits durch Leitung h h1 (Fig. 26) auf die untere Seite eines Ausgleichsschiebers 45
(Fig. 18 und 19) geleitet wird, der sich in einem Zylinder 45" hin und her schieben kann
und andererseits durch Leitung h (Fig. 26) auf das eine Ende eines Schiebers 46 (Fig. 15)
wirkt, der sich in seinem Gehäuse 47 entgegen einer Feder verschieben läßt, wodurch der
Durchgang des Treibmittels aus der Leitung c zur Öffnung 49" freigegeben wird. -
Der Ausgleichsschieber 45 wird durch den Druck in der Leitung h1 in seine obere Stellung
gehoben und stellt durch den Kanal 45s ; die nötigen Verbindungen her, um dem Treibmittel
den Durchgang durch die Leitung k zu dem oberen Ende eines Zylinders 51 zu gestatten,
der das Niedergehen des die Preßstempel tragenden Kopfstückes bewirkt
(Fig. 26). Hierbei wird zugleich das untere Ende des Zylinders 51 mit einer aus Fig. 18
und τ 9 ersichtlichen Auspuff Öffnung verbunden, so daß das Druckmittel austreten kann.
Das Treibmittel geht aber gleichzeitig von der Leitung h1 durch Leitung η und durch ein
Ventil 52 (Fig. 26) auf die obere Seite des Ausgleichsschiebers 45 und zu einem Hilfsdruckzylinder
53. Der Druck auf die obere größere Fläche des Schiebers 45 steigt unter
dem Einfluß des im Zylinder 53 zunehmenden Druckes allmählich bis zum gleichen Betrage
wie unten, so daß, da die untere Schieberfläche kleiner ist, der Schieber nach abwärts geht,
und die erforderlichen Verbindungen herstellt, die dem Treibmittel gestatten, vom oberen
Ende des Zylinders 51 durch Leitung k und Schieber 45 auszutreten, während am unteren
Ende durch Leitung c Druckluft eintritt, wodurch der Preßkopf in seine oberste Stellung
gelangt und die Stempel aus der Form herauszieht.
Wenn der Ausgleichsschieber 45 in seiner unteren Stellung ist, bekommt die Leitung c
wieder Druck, so daß sich der Schieber 48 nunmehr aus der Stellung Fig. 17 nach rechts
verschieben kann. In dieser Stellung kann das aus der Leitung e kommende Druckmittel am
oberen Ende des Zylinders 50 durch die Leitung m eintreten und am unteren Ende des
Zylinders 50 durch die Leitung f und die Auslaßöffnung 5θα im Gehäuse 49 austreten, so
daß hierdurch die Preßform in ihre untere Lage gebracht wird.
Die Preßform wirkt bei ihrem Abwärtsgang auf ein Ventil 55 (in gestrichelten
Linien, Fig. 26, dargestellt), das das Treibmittel einem Zylinder 56 zuführt, der in bekannter
Weise dem Tisch eine Vierteldrehung erteilt.
Hierdurch gelangt eine neue Fertigform an die Glaszufuhr- und -preßstelle, und das soeben
vorgepreßte Külbel wird in der Fertigform an die Blasestelle geführt. Die Schere
muß dann in ihre Arbeitsstellung über der Form zurückgeschwenkt werden. Das wird
auf' folgende Weise erreicht:
L^m den Kolben 27 in entgegengesetzter (in
Fig. 8 nach rechts) Richtung zu bewegen und hierdurch die Schere in Arbeitsstellung zurückzuführen,
ist die Einläßöffnung 35 . der
Leitung ό am Zylinder 28 vorgesehen, durch die das Druckmittel einströmen kann, dessen
Zutritt durch ein unterhalb des Tisches angeordnetes Ventil 36 (Fig. 28) geregelt wird.
S Dieses kann durch einen um den Bolzen 38 drehbaren Hebel 37 gesteuert werden, dessen
eines Ende 39 sich gegen die Ventilstange legt, und dessen anderes Ende in der Bahn eines am
Tisch angebrachten Vorsprunges 40 Hegt (Fig. 4). Ferner hat der Hebel 37 noch einen
seitlichen Vorsprung 37®, der auf einer
Schiene 40« läuft, wodurch ein zufälliges Anheben
verhindert wird. Gleichzeitig kehrt beim Zurückdrehen der Welle 8 der Schieber 43 unter dem Einfluß seiner Feder durch Freigabe
seitens des Anschlages 44 in seine Anfangslage (Fig. 11) zurück.
Die Preßvorrichtung ist so beschaffen, daß der Preßstempel in der Glasmasse etliche Sekünden
verbleibt, wobei eine allmähliche und gleichmäßige Abkühlung derselben stattfindet.
Um die Zeit, während welcher der Preßstempel in Berührung mit dem Glas bleibt,
regeln zu können, wird der Luftspeicherraum im Zylinder 53 geregelt, welcher auf vollen
Druck gebracht werden inuß, bis die Rückführung des Schiebers 45 eintritt. Um dies zu
ermöglichen, ist der als Hilfszylinder ausgebildete und das Treibmittel unter Druck auf- '
nehmende Zylinder 53 mit einem Kolben 60 versehen, der mittels einer Schraube 61 im Zylinder
verstellbar ist, so daß das Volumen desselben entsprechend den jeweiligen Arbeitsbedingungen
vergrößert oder verkleinert werden kann.
Vorzugsweise wird die Bauart nach Fig. τ und 2 verwendet, deren Wirkungsweise das
Schema nach Fig. 26 veranschaulicht.
Die Fig. 21 und 22 zeigen das Ventil 52 in größerem 'Maßstabe im Querschnitt und
Grundriß. Es regelt den Durchfluß des Treibmittels zu dem Hilfszylinder. 53 und wird
durch den Druck im Rohr η in seiner angehobenen Stellung gehalten. Wenn der Hilfszylinder
gefüllt ist und wenn der Schieber 45 eben anfängt sich zu senken, legt sich das Ventil auf seinen ,Sitz.
Zwecks Regelung der Druckverhältnisse im Zylinder 53 ist ein Ablaßhahn 53® vorgesehen,
der etwas, geöffnet ist und aus dem der Druck allmählich entweicht, nachdem der Schieber 45
sich gesenkt hat. Wenn der Schieber 45 aufs neue sich hebt, ist inzwischen der Überdruck
aus dem Zylinder 53 völlig durch 53" entwichen.
Das Ventil 52 ist lediglich ein Rückschlagventil, das sich unter dem Druck in der
Leitung η öffnet, wenn der Zylinder 53 auf einen höheren Druck gebracht wird und das
sich nach Erreichung dieses Druckes wieder schließt.
- Eine abgeänderte Bauart ist in den Fig. 23, 24 und 25 und in dem Schema nach Fig. 27
dargestellt. Hiernach ist ein Schieber 46" in einem Gehäuse 47* verschiebbar, so daß durch
die Bewegung des Schiebers 43 die Verschiebung des Schiebers 48* in seinem Gehäuse 49"
\'eranlaßt wird, welcher einen Vierwegehahn 63 steuert, der mit dem Schieber 48° durch
eine Gelenkstange 64 verbunden ist, so daß das Treibmittel nach dem Zylinder 50 zum
Heben einer Preßform geleitet werden kann.
Das Überführen der Abschneide\t)rrichtung
in ihre Nichtgebrauchsstellung wird einen Stoß gegen die Vorrichtung verursachen, wenn
nicht Vorkehrungen zur Vermeidung eines solchen getroffen werden. Diese bestehen
zweckmäßig in einem Flüssigkeitsbremszylinder, dessen Kolben die Flüssigkeit bewegen
kann, wobei er durch eine geeignete Stange mit der Welle 8 verbunden ist. Diese Bremsvorrichtung
ist an dem oberen Ende der Maschine angeordnet.
Am Maschinengestell ist ein Zylinder 65 (Fig. I, 12 und 14) befestigt, dessen mit dem
Kolben verbundene Kolbenstange 67 in Stopfbüchsen 68 an den beiden Enden des Zylinders
geführt ist. Im Innern desselben befindet sich eine dicke Flüssigkeit, z. B. öl,
Quecksilber o. dgl. Um eine tatsächlich genaue Längsbewegung des Kolbens zu erreichen,
ist die Kolbenstange 67 in einem Lager 69 geführt. Die Kolbenstange trägt
eine Klemme 70 (Fig. 12) mit einem Bolzen 71, der in einem Schlitz 73 eines am
oberen Ende der Welle 8 befestigten Armes 72 gleiten kann. Während des ersten Teiles der
Schwenkbewegung der Abschneidevorrichtung kann sich der Arm 72 ohne weiteres in dem
Schlitz 73 verschieben, wird aber, wenn das rückwärtige Ende des Schlitzes mit dem BoI-zen
71 in Berührung kommt, die Bewegung auf die Kolbenstange 67 übertragen, wobei
diese infolge der zähen Flüssigkeit wesentlich gebremst wird, wenn die Abschneidevorrichtung
den letzten Teil der Bewegung nach ihrer Nichtgebrauchsstellung hin macht. Dieselbe
Wirkung tritt ein, wenn diese in ihre Arbeitslage zurückgeführt wird, da die auf beiden
Seiten des Kolbens 66 befindliche Bremsflüssigkeit für jede Stellung bremsend wirken
wird. Sie wird daher auch für die Drehbewegung der Welle 8 bremsend wirken, wenn die
Abschneidevorrichtung' den letzten Teil ihrer Bewegung nach der Gebrauchsstellung hin
ausführt.
Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende:
Es sind sieben Arbeitsvorgänge zu betrachten:
I. Die Blaseform und die Preßform befinden sich in der in Fig. 1 dargestellten Lage, in
welcher vom Arbeiter Glasmasse eingebracht
werden kann. Die Preßform befindet sich in gehobener Stellung im Inneren der Blaseform.
2. Die eingebrächte Glasmasse wird mittels der Abschneidevorrichtung von der Pfeife al>
geschnitten.
3. Die Abschneidevorrichtung wird zur Seite gedreht.
4. Der Stempel 9 taucht in die Glasmasse herab, um das Gefäß in vorläufiger, die Mündung
in endgültiger Gestalt zu bilden.
5. Der Stempel 9 geht wieder in die angehobene Stellung zurück.
6. Die Preßform senkt sich und bewirkt danach eine Vierteldrehung des Tisches, wobei
der vorgepreßte Glaskörper an der Mündung in der Blaseform aufgehängt zurückbleibt und
mit dieser zur Blasestation weitergeht, und wobei auch die Zurückdrehung der Abschneidevorrichtung
erfolgt.
7. Die nächste Preßform hebt sich in die nächste Blaseform und die Organe, die sich
noch nicht in ihre Anfangslage zurückbewegt haben, kehren in ihre ursprüngliche Lage zurück.
Für die Inbetriebsetzung der Maschine dient ein unter konstantem Druck stehendes,
das Treibmittel zuführendes Rohr 41 (Fig. 26), nachdem ein in das Rohr 41 eingebautes
Hauptventil geöffnet worden ist. Aus dieser Leitung 41 gelangt das Treibmittel durch die
Leitung α zum Hahn 13 des Zylinders. Zu gleicher Zeit stehen noch die Leitungen b, e, d
und c unter Druck. Aus der Leitung b kann das Treibmittel nicht austreten, da der Schieber
43 die in Fig. 11 dargestellte Stellung hat. Die Leitung d ist durch das Rückschlagventil
36 geschlossen, und die von d abgezweigte Lei-' tung e steht mit der Leitung / in Verbindung,
da sich der Schieber 48 (Fig. 17) in seiner Anfangsstellung befindet. Da in der Leitung /
Druck herrscht, wird der die Preßform tragende Kolben des Zylinders 50 seine oberste
Lage einnehmen. Der Ausgleichsschieber 45 nimmt seine unterste Lage ein (also nicht die
in Fig. 18), so daß auch der Kolben im Zylinder 51 in seiner obersten Stellung ist. Die
Leitungen k und m sind dementsprechend mit
Auspufföffnungen in den Schiebern 45 bzw. 48 verbunden.
Nun bringt der Arbeiter an der Pfeife eine bestimmte Glasmenge über die Blaseform und
dreht den Kurbelarm 15, indem er dabei die Pfeife gegen den Arm drückt. Hierdurch kann
das Treibmittel aus der Leitung α durch die Bohrung 19 in Hahn 13 und die Bohrung 19°
hinter die linke Seite des Kolbens I2a (Fig. 6) treten, so daß sich die Kolbenstange
12 nach rechts verschieben kann, wodurch die Glasmasse durch die zusammengehenden Sehe-'
renblätter 6 abgeschnitten wird. Läßt der Druck auf den Kurbelarm 15, den der Arbeiter
mittels der Pfeife ausübt, nach, so kehrt der Hahn 13 in seine Anfangslage zurück.
Das Treibmittel kann nunmehr auf die rechte Seite des Kolbens I2a treten und bewirkt hierdurch
ein Zurückgehen der Kolbenstange 12 nach links und das Öffnen der Schere. Der
auf dieser Kolbenstange sitzende Anschlag 31, der beim Hingang unter dem Hebel 30 vorbeigehen
konnte, stößt nun an diesen Hebel 30 und öffnet dadurch unter Vermittlung des Federarmes
32 das Ventil 29, so daß das Treibmittel durch die Leitung g auf die linke Seite
des Schiebers 33 (Fig. 8) treten kann. Dadurch kann das Treibmittel von der Leitung a
aus hinter die rechte Seite des Kolbens 27 treten, was. eine Bewegung der Zahnstange 26
nach links und damit eine Drehung der senkrechten Welle 8 in der Pfeilrichtung und das
Ausschwenken der Schere aus ihrer Stellung über der Form zur Folge hat. Das links vom
Kolben 27 befindliche Treibmittel kann bei der Verschiebung des Kolbens nach links durch
eine im Schiebergehäuse 33 vorgesehene Abflußöffnung (links punktiert sichtbar) austreten.
Dem Dorn 9 ist jetzt der Weg in die Glasmasse freigegeben.
Bei der Drehung der Welle 8 ist mittels des auf ihr sitzenden Anschlages 44 der unter Federwirkung
stehende Schieber 43 mittels seines Anschlages 80 verschoben worden, so daß ·. nunmehr die Leitung b mit der Leitung h in
Verbindung steht und auch diese unter Druck kommt. Der Druck in der Leitung h bewirkt
ein Heben des Schiebers 45, so daß die bis jetzt unter Druck stehende Leitung c mit der
Auspufföffnung im Gehäuse 45" verbunden wird. Die Leitung c wird daher drucklos. Es
tritt daher eine Verschiebung des Schiebers 48 jetzt noch nicht ein, obgleich der Druck in der
Leitung h gleichzeitig mit der HCbUHg1 von 45
auch den Schieber 46 aus der Stellung Fig. 15 nach rechts verschiebt und daher die Leitung c
an das Gehäuse des Schiebers 48 anschließt. Gleichzeitig mit der Unterdrucksetzung der
Leitung h werden auch deren Abzweigung h1
und die wiederum davon abgezweigte Leitung η unter Druck gesetzt. Der Ausgleichsschieber 45 kann sich heben, solange der im
Regelungszylinder 53 steigende Druck noch keinen größeren . Druck auf die obere Ausgleichsschieberfläche
auszuüben vermag, als der von unten hebende Druck ist. Mit der Verschiebung des Ausgleichsschiebers 45. in
die in den Fig. 18 und 19 dargestellte Stellung kommt das Treibmittel in die Leitung k. Da
' das Treibmittel aus der Leitung c durch den Schieber 45 austreten kann, erfolgt ein Herabsinken
des Kolbens im Zylinder 51, so daß der Stempel 9 in die Glasmasse eintreten kann.
Nachdem der Stempel 9 eine gewisse Zeit in der Glasmasse verblieben ist, muß sich der
Stempel 9 ^wieder heben. Dies geschieht in folgender Weise. Durch die Leitung η konnte
das Treibmittel über das Rückschlagventil 52 in den Zylinder 53 eintreten. Dies wird so
lange,erfolgen, bis der Druck im Zylinder 53 so groß ist, wie der in der Leitung n. Ist dieser
Zeitpunkt erreicht, so beginnt der Ausgleichsschieber 45 zu sinken, da seine obere
Fläche größer als seine untere ist. Ist dies geschehen, so wird die Leitung k mit dem Auslaß
im Schieber 45 und die Leitung c mittels des Kanals 45° mit der Druckleitung 41 in
Verbindung kommen. Da die Leitung k drucklos wird und die Leitung c wieder unter Druck
kommt, geht der Kolben im Zylinder 51 wieder hoch. Solange die Abschneidevorrichtung
ausgeschwungen ist, steht die Leitung b über den Schieber 43 mit der Leitung h in Verbindung.
Der Schieber 46 ist dabei aus der Stellung Fig. 15 nach rechts verschoben, so daß
j etzt das Druckmittel aus der Leitung c durch den Kanal 84 hinter den Schieber 48 treten
und diesen entgegen seiner Federkraft verschieben kann. Dies bewirkt, daß die unter
Druck stehende Leitung e nunmehr mit der Leitung m in Verbindung kommt. Da die
Leitung m zum oberen Ende des Zylinders 50 führt, so wird der Kolben desselben nach unten
gehen, wobei das unterhalb des Kolbens befindliche Druckmittel durch die Leitung / und
eine der Auspufföffnung $oa (Fig. 17) entsprechende
zweite Auspuff Öffnung (in Fig. 17 die linke der punktiert gezeichneten Öffnungen)
austreten kann. Beim Herabgehen des Kolbens im Zylinder 50 wird der Hahn 55 so gesteuert, daß das Druckmittel von der Leitung
d in den Zylinder 56 eintreten und dessen Kolben so verschieben kann, daß der Tisch
eine Vierteldrehung macht. Dabei kommt der Anschlag 40° des Tisches in Eingriff mit dem
Steuerhebel 37, der das Rückschlagventil 36 öffnet. Hierdurch wird die immer unter Druck
stehende Leitung d mit der zum Schieber 33 führenden Leitung 0 verbunden. Dies bewirkt
ein \^erschieben des Schiebers 33 nach links in die in Fig. 8 dargestellte Lage, so daß das
Druckmittel von der Leitung α aus auf die linke Seite des Kolbens 27 treten und hierdurch
die Abschneidevorrichtung in ihre Anfangslage zurückbewegen kann. Das rechts vom Kolben 27 befindliche Druckmittel kann
durch eine Auslaßöffnung im Gehäuse des Schiebers 33 -austreten (rechts sichtbar).
Durch das Zurückdrehen der Welle 8 kehrt der unter Federdruck stehende Schieber 43 in
seine Anfangslage zurück, wodurch die Verbindung der Leitung h mit der Leitung b aufgehoben
wird. Das in der Leitung h, h1 und dem unteren Teil der Leitung η befindliche
Druckmittel kann durch den in Fig. 11 dargestellten winkelförmigen Ausflußkanal austreten!
Diese Leitungen werden daher drucklos. Die Folge davon ist, daß der Schieber 46 in
seine Anfangslage zurückkehren kann und die Verbindung der noch unter Druck stehenden
Leitung c und dem Schieber 48 unterbrochen wird. Das hinter dem Schieber 48 befindliche
Druckmittel kann nunmehr durch die Änflußöffnungen 49° und 47* austreten und der
Schieber 48 infolge seiner Feder, in die Anfangslage zurückkehren. Damit wird aber die
unter Druck stehende Leitung e wieder mit der Leitung / verbunden, wodurch sich der Kolben
und eine neue, bei der letzten Drehung des Tisches damit in Verbindung getretene Preßform
wieder heben, um in eine neue Blaseform zu gelangen. Der Abfluß des Treibmittels aus
dem Zylinder 50 geschieht durch die Leitung m und die im Schiebergehäuse 48 vorgesehene
Ausflußöffnung 50". Beim Heben der Preßform durch den Kolben im Zylinder 50
wird der Hahn 55 des Zylinders 56 wieder in seine Anfangslage gebracht. Nun befinden
sich sämtliche Arbeitsorgane wieder in ihrer Anfangsstellung, so daß ein neues Spiel beginnen
kann.
Das wesentliche Merkmal der Erfindung ist die Anordnung der Schere unmittelbar über
der Form an der Zufuhr stelle und eine Vorrichtung für das Ausschwenken derselben, sobald
sie die Glasmasse durchschnitten hat, um das Herabgehen des Preßstempels zu ermöglichen.
Hierdurch wird erreicht, daß der Stempel wirklich bei der Anfangshitze in die Glasmasse eingeführt werden kann, ohne daß
sich diese wesentlich abkühlt, was der Fall wäre, wenn die Glasmasse von ihrer Zuführstelle
zu einer besonderen Stelle, wo das Pressen stattfindet, geführt wird.
Claims (3)
1. Maschine zur Herstellung von Glaswaren mit einer über der Form angeordneten,
selbsttätig wirkenden Abschneidevorrichtung, bei der in die Form eine Glasmasse
eingeführt und darin gepreßt oder geblasen wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Ausschwingens der Abschneidevorrichtung
eine Antriebsvorrichtung (25. bis 28, Fig. 4 und 8) mit Steuerorgan (33,29) vorgesehen ist, welche
durch einen beim Zurückkehren der die Schere bewegenden Kolbenstange (12)
gesteuerten Hebel (30) in Wirkung treten, so daß die. Schere mittels eines Getriebes
(Zahnstange und Zahnrad 26, 25) um die Welle (8) gedreht werden kann. .
2. Maschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Anschlag (44), weleher
an der die Abschneidevorrichtung tragenden und ein- und ausschwenkenden
Welle (8) angeordnet ist und das Druckmittelsteuerorgan
(43) zum Heben und Senken der den Preßstempel (9) bzw. die Preßform (4) tragenden Kolben bei der
Drehung der Welle (8) steuert.
3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen das gemeinschaftliche
Druckmittelsteuerorgan (43) und die den Preßstempel und die Preßform hebenden und senkenden Kolben zwei besondere
Druckmittelsteuerorgane (45, 48) eingeschaltet und so miteinander gekuppelt
sind, daß das Steuerorgan (48) vor dem die Form hebenden und senkenden Kolben erst dann zum Senken der Form umgesteuert
wird, wenn das Steuerorgan (45) vor dem Preßstempel die Hebung des Stempels bewirkt.
Hierzu 3 Blatt.Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE271132C true DE271132C (de) |
Family
ID=527815
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT271132D Active DE271132C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE271132C (de) |
-
0
- DE DENDAT271132D patent/DE271132C/de active Active
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