-
Stampfgerät, insbesondere zur Bodenverdichtung
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Stampfgerät, bei dem ein zur Auflast
gehörender Antriebsmotor über einen Exzenter oder eine Kurbel mit Pleuelstange ein
Stützglied antreibt, das hierbei in einem an der Bodenplatte etwa lotrecht befestigten
Zylinder eine in dessen Längsrichtung hin- und hergehende Schwingbewegung ausführt
und dabei wechselweise sich über und unter ihm befindende, jeweils an ihm sowie
an der gegenüberliegenden oberen bzw. unteren Stirnwand des Zylinders abstüztende
Federn spannt und entspannt.
-
Stampfer der vorstehenden Gattung werden in der Praxis mit verschiedenen
Hubhöhen und unterschiedlicher Einzelschlag stärke verlangt. Diese Unterschiede
sind nötig, um unterschiedliche Arbeiten optimal durchführen zu können. Beispiele
hierfür sind die Asphaltverdichtung, die'einen kleinen Hub und einen weichen dämpfenden
Schlag verlangt, das Verdichten von geschütteten, verdichtungswilligen Materialien
der verschiedenen Körnungen, das ebenfalls einen dämpfenden Schlag, aber einen großen
Hub erfordert, und das Verdichten von bindigen, nassen Böden, das sehr starke Federn
verlangt. Mit einem für bindige Böden ausgelegtem Stampfgerät, das die vorerwähnten
starken Federn aufweist, kann die Verdichtung von geschütteten, verdichtungswilligen
Materialien wenn überhaut
haupt, dann nur sehr schlecht durchgeführt
werden, und die Asphaltverdichtung ist mit solchen Geräten überhaupt undurchführbar.
-
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein Stampfgerät
zu schaffen, das auf die verschiedenen, vorstehend angesprochenen oder damit vergleichbaren
Arbeiten einstellbar ist, also fiir alle diese Arbeiten benutzt werden kann, wobei
die Umstellung mit einem nur geringen technischen Mehraufwand gegenüber den bekannten
Stampfern, die nur für eine der Arbeiten optimal ausgelegt sind, möglich sein soll
und die diesbezügliche Vorrichtung in Anbetracht der rauhen Betriebsbedingungen,
unter denen Stampfgeräte arbeiten, auch robust und weitgehend störungssicher ausgebildet
sein soll.
-
Gemäß der Erfindung wird die vorstehende Aufgabe dadurch gelöst, daß
der aus den beiden Federn bestehende Federsatz für die Bearbeitung von bindigen
Böden dimensioniert ist und die zu dieser Dimensionierung gehörende Länge des Zylinders
im Sinne einer Vergrößerung mit damit einhergehender Verringerung der Vorspannung
der beiden Federn willkürlich veränderbar ist.
-
Durch die gemäß der Erfindung vorgesehene und auch technisch ohne
weiteres mit einem vernünftigen baulichen Aufwand in verschiedenen Ausführungen
durchführbare Veränderbarkeit der Zylinderlänge kann die wirksame Federhärte verändert
werden.
-
Die größte Härte ergibt sich bei minimaler Zylinderlnge und ist auf
die Bearbeitung von bindigen Böden abgestimmt, während bei einer Verlängerung des
Zylinders die wirksame Federhärte abnimmt und sich der Stampfer dann offensichtlich,
ebenfalls wieder optimal angepaßt, zur Durchführung der anderen oben geschilderten
Arbeiten hervorragend eignet.
-
In Weiterbildung der Erfindung werden auch verschiedene Ausführungen
zur Veränderung der wirksamen Länge des Zylinders vorgeschlagen.
-
vorgeschlagen.
-
Eine erste Weiterbildung besteht darin, daß die untere, die eine Federabstützung
bildende Stirnwand des Federzylinders bezüglich des ortsfesten Zylindermantels verstellbar
ist.
-
Dies kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform dadurch geschehen,
daß die untere Zylinderstirnwand mittels eines drehbaren Riegels zwischen einer
Tiefststellung und einer Höchststellung verstellbar ist, oder gemäß einer anderen
bevorzugten Ausführung dadurch, daß die Höhenlage der unteren Stirnwand des Zylinders
mittels eines Gewindetriebes kontinuierlich verstellbar ist.
-
Eine andere Weiterbildung sieht vor, daß der Zylinder gegenüber der
im Abstand über der Bodenplatte ortsfest angeordneten unteren Zylinder-Stirnwand
parallel zu seiner Längsachse kontinuierlich oder in Stufen verstellbar ist.
-
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, in der verschiedene
Ausführungsbeispiele dargestellt sind, näher erläutert. In den einzelnen Figuren
der Zeichnung sind jeweils nur der Stampffuß, der darauf befestigte Feder zylinder
mit der Vorrichtung zum Verstellen von dessen wirksamer Länge, die Federn, das untere
Ende derFührngsstangeund das daran befestigte Stützglied schematisch angedeutet.
Auf die Darstellung der übrigen Teile kann verzichtet werden, dä diese zum Stande
der Technik gehören. Es sei lediglich gesagt, daß dieFühru«pstange von einem Kurbel-
oder Exzentertrieb in der Achsrichtung des Zylinders mit einem vorzugsweise konstanten
Hub hin- und herbewegt wird, wobei zu der Auflast in der Regel auch der Antriebsmotor,
meistens ein Verbrennungsmotor, gehört.
-
Fig. 1 zeigt im Längsschnitt eine erste Ausführung, bei der die wirksame
Länge des Feder zylinders durch Verstellen der unteren Zylinderstirnwand, auf der
sich die untere Feder abstützt, gegenüber dem Zylindermantel verändert wird, Fiq.
2
Fig. 2 zeigt die Ausführung gemän Fig. 1 ebenfalls im Längsschnitt,
jedoch gegenüber Fig. 1 um 900 gedreht, Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführung, bei
der die wirksame Zylinderlänge durch Verstellen der unteren Zylinder-Stirnwand,
an der sich die untere Feder abstützt, veränderbar ist, und Fig. 4 zeigt eine Ausführung,
bei der die wirksame Länge des Federzylinders durch Verstellen des Zylindermantels
mit fest daran angebrachter oberer Stirnwand im ganzen gegenüber der bezüglich des
Stampffunes ortsfest angeordneten unteren Zylinderstirnwand veränderbar ist.
-
In allen Figuren der Zeichnung ist der Zylindermantel mit 1, die obere
Zylinderstirnwand mit 2, die Führungsstange mit 3, das daran angebrachte, sich ungefähr
in der Zylindermitte befindende Federstützglied mit 4, die obere stich zwischen
dem Stützglied 4 und der oberen Federzylinderstirnwand 2 abstützende Feder mit 5,
die untere, der Federabstützung dienende Zylinderstirnwand mit 6 bzw. 6' bzw. 6"
und die sich zwischen der letzteren und dem Stützglied 4 abstützende untere Feder
mit 7 bezeichnet. Den Stampffuß bezeichnet jeweils die Bezugszahl 8.
-
Bei der Ausführung nach Fig. 1 und 2 ist die untere Stirnwand 6 des
Federzylinders mit Hilfe eines Riegels 10 in zwei unterschiedliche Stellungen verlagerbar,
von denen in Fig..l und 2 die angehobene dargestellt ist. Die abgesenkte Stellung
ergibt sich, wenn der Riegel aus seiner in Fig. 1 und 2 zu sehenden Hochkantstellung
in die liegende Stellung durch Drehen um 900 umgeschaltet wird, wie dies in Fig.
1 mit einem gestrichelten Linienzug angedeutet ist. Zum Bewegen des Riegels zwischen
seinen beiden aus Fig. 1 ersichtlichen Stellungen ist eine von außen zugängliche
Welle 11 vorgesehen, die mit einem Abschnitt von quadratischem Querschnitt in ein
dazu passendes, in der Längsrichtung des Riegels etwas breiter als der Vierkantababschnitt
abschnitt
ausgeführtes toch im Riegel 10 hineinragt und an der außen ein Schlüssel angesetzt
werden kann. In der angehobenen Stellung der unteren Zylinderstirnwand 6 ist die
wirksame Federhärte größer als in der abgesenkten.
-
Die Verstellung'der Bodenplatte 6 wirkt sich, da das Stützglied 4
keine dem Stampffun gegenüber festliegende Mittelstellung aufweist, auf beide Federn
5 und 7 aus.
-
Bei der Ausführung nach Fig. 3 erfolgt die Veränderung der wirksamen
Länge des Feder zylinders nach dem gleichen Prinzip wie bei Fig. 1 und 2. Bei Fig.
3 ist die Anordnung allerdings so getroffen, daß die untere Zylinderstirnwand 6"
gegenüber dem feststehenden Zylindermantel kontinuierlich verstellt werden kann.
Hierfür ist eine sich in Fig. 3 in Ansicht von vorn darstellende, von außen zugängliche
und mit einer Handhabe versehbare Schnecke 20 vorgesehen, die mit einem Schnekkenrad
21 kämmt, welches auf einer Gewindespindel 22 sitzt, deren Längsachse mit der Mittelachse
des Federzylinders fluchvet. Die Gewindespindel 22 ist in einem Lagerfuß 23 drehbar
aber in Richtung aus dem Zylinder heraus axial unverschieblich gelagert und durchsetzt
ein zentrales Gewindeloch 24 in der unteren Zylinderstirnwand 6". Die letztere ist
gegen Mitdrehen mit der Gewindespindel 22 am Zylindermantel 1 gesichert.
-
Es ist offensichtlich, daß ein Drehen an der Schnecke 20 eine Drehung
der Spindel 22 bewirkt und diese wiederum eine Verlagerung der unteren Zylinderstirnwand
6" in Richtung der Zylinderlängsachse je nach dem Drehsinn zylindereinwärts oder
zylinderauswärts zur Folge hat.
-
Bei der Ausführung nach Fig. 4 steht die untere Zylinderstirnwand
6'*gegenüber dem Stampffuß-auf einem Zapfen 30 im Abstand von diesem gehalten-fest.
Die untere Zylinderstirnwand 6' ist von einem kurzen, am Stampffuß 8 befestigten
Zylinder mit Innengewinde umgeben, in dås der Zylindermantel 1 des Federzylinders
mit einem an ihm vorgesehenen Außengewinde 33 hineinschraubbar ist. Je nachdem,
wie weit der Zylindermantel 1 in den
den Zylinder 31 hineingeschraubt
wird, ergbit sich eine größere oder kleinere wirksame Zylinderlänge zwischen der
unteren Zylinderstirnwand 6' und der oberen Zylinderstirnwand 2. Der Zylindermantel
1 ist in dem Zylinder 31 in der jeweils gewählten Höhenlage mittels einer Klemmvorrichtung
34 festlegbar.
-
Patentansprüche