DE2710459A1 - Verfahren zum entzundern eines metallischen koerpers - Google Patents
Verfahren zum entzundern eines metallischen koerpersInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25F—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC REMOVAL OF MATERIALS FROM OBJECTS; APPARATUS THEREFOR
- C25F1/00—Electrolytic cleaning, degreasing, pickling or descaling
- C25F1/02—Pickling; Descaling
- C25F1/04—Pickling; Descaling in solution
Description
PATENTANWÄLTE! A. GHÜNECKER
DtI-ING
7 1 O A 5 9 W. STOCKMAlR
ΟΛ INlJ -—t ,CALlVCHi
K. SCHUMANN P. H. JAKOB G. BECZOLD
OfI ΠΕΗ (HAT C
8 MÜNCHEN 22
10. Kars 1977 P 11 364-
Allegheny Ludluni Industries, Inc.
Oliver Plaza, Pittsburgh, Pennsylvania 15222, USA
Ruthner Industrieanlagen Aktiengesellschaft
A-1121 Wien, Aicbholagasse 51-52 , Österreich
Die Erfindung betrifft ein Entzundungsverfahren für Ketall.
Da Glühungen und andere Wärmebehandlungen häufig in oxydierenden Atmosphären ausgeführt werden, bilden sich bekanntlich
oxydische Zunderschichten auf metallischen Oberflächen. Gegenwärtig sind verschiedene Verfahren zum Entfernen derartiger
Zunderschichten in großtechnischem Gebrauch. Diese Verfahren
beruhen jedoch auf der Verwendung heißer Lösungen von Mineralsauren.
Typische Verfahren dieser Art sind in den US-Patentschriften 3 04-3 758 und 3 254 011 beschrieben.
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Der Fachwelt wird es gegenwärtig immer deutlicher, daß man
ein Entzunderungsverfahren mit nur wenig oder gar keinem sauren Beizen oder Ätzen haben müßte. In erster Linie deswegen,
weil sowohl die Verwendungskosten als auch die Beseitigungskosten für Mineralsäuren beträchtlich gestiegen
sind. Außerdem besteht wegen der sich fortlaufend verschärfenden Uinweltschutzbestimmungen die Möglichkeit, daß
in der Zukunft ein Abführen oder Wegleiten von verbrauchten Beizlösungen verboten wird. Sollte dieses geschehen, so
sind die Metallhersteller dazu gezwungen, sehr kostspielige Anlagen zur Regenerierung oder zur Neutralisierung der
Säuren zu errichten.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Entzunderungssystem,
welches das Beizen oder Ätzen mit Säure mehr oder weniger überflüssig macht. Die Erfinder haben gefunden, daß sich
ein derartig vorteilhaftes Ergebnis dadurch erreichen läßt,
daß ein verzunderter metallischer Körper in einen ersten Elektrolyten der in der US-PS 3 254- 011 beschriebenen Art
und sodann in einen zweiten Elektrolyten eingetaucht wird, welcher der in der US-PS 3 04-3 758 beschriebenen Gattung
entspricht. Eine derartige Arbeitsweise steht im Widerspruch zur Lehre des US-Patentes 3 04-3 758, da diese Patentschrift
nicht die Verwendung eines ersten Elektrolyten lehrt. Ferner bedeutet eine solche Arbeitsweise eine Abkehr von
der Lehre des US-Patentes 3 254 011, da diese Patentschrift
nicht die Verwendung eines zweiten Elektrolyten lehrt.
Ein Ziel der Erfindung ist darin zu sehen, ein Entzunderungsverfahren
für Metall zu schaffen, welches das Säurebeizen oder -ätzen überflüssig macht oder auf ein Minimum herabdrückt.
Die Erfindung schafft an Verfahren zum Entzundern metallischer Körper. In ihrer breitesten Lehre umfaßt die Erfindung das
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Eintauchen eines metallischen Körpers in einen ersten Elektrolyten und nachfolgend in einen zweiten Elektrolyten.
Der erste Elektrolyt ist eine wässrige Lösung mit wenigstens 60 Gew.-% Kaliumhydroxid, wenigstens 5 Gew.-%
Wasser und nicht mehr als 30 Gew.-% Kaliumnitrat, wobei
eine Gesamtmenge an Kaliumhydroxid und Kaliumnitrat von wenigstens 80 Gew.-% vorliegt. Der zweite Elektrolyt ist
eine wässrige Lösung wenigstens eines neutralen Salzes aus der Gruppe der Chloride, Sulfate und Nitrate eines
Alkalimetalls oder von Ammonium.
Ein bevorzugter Gedanke liegt in einem Verfahren zum Entzundern eines metallischen Körpers, bei welchem der Körper in einen ersten Elektrolyten und nachfolgend in einen
zweiten Elektrolyten eingetaucht wird. Der erste Elektrolyt besteht aus einer wässrigen Lösung mit wenigstens 60 Gew.-%
Kaliumhydroxid, wenigstens 5 Gew.-% Wasser und nicht mehr als 30 % Kaliumnitrat, wobei die Gesamtmenge an Kaliumhydroxid
und Kaliumnitrat wenigstens 80 Gew.-% ausmacht. Der zweite Elektrolyt ist eine wässrige Lösung wenigstens
eines neutralen Salzes aus einer Gruppe, welche aus den Chloriden, Sulfaten und Nitraten'eines Alkalimetalls oder
von Ammonium besteht.
Der erste Elektrolyt wirkt im Sinne einer Konditionierung des Zunders für die nachfolgende Zunderentfernung. Der
Elektrolyt besteht im wesentlichen aus 65 bis 75 Gew.-% Kaliumhydroxid, 10 bis 20 Gew.-% Wasser und 10 bis 20 Gew.-%
Kaliumnitrat. Die Eintauchdauer in den Elektrolyten beträgt wenigstens 3 Sekunden und liegt im allgemeinen oberhalb von
10 Sekunden. Die Eintauchdauern sind abhängig von der Größe des zu entzundernden Körpers, der Art und Dicke des Zunders,
der Temperatur des Elektrolyten, der Stromdichte und von der
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Zeitdauer, während welcher das Metall anodisch geschaltet ist. Die Stromdichten liegen üblicherweise oberhalb von
0,1 Ampere je Quadratzoll (mehr als 0,1 Ampere je 6,45 cm ). Die Elektrolyttemperaturen liegen überlicherweise im Bereich
von 177 "bis 2600C. Die Stromdichten, Temperaturen
und Einwirkdauern hängen jedoch sowohl voneinander, als auch von anderen noch zu nennenden Variablen ab.
Nach dem Einbringen in den ersten Elektrolyten wird das zu entzundernde Metall in den zweiten Elektrolyten eingetaucht.
Die Eintauchdauer in den zweiten Elektrolyten beträgt wenigstens 4 Sekunden und im allgemeinen wenigstens
10 Sekunden. Wie beim ersten Elektrolyten hängt die Eintauchdauer von verschiedenen Variablen ab, wie von den
Stromdichten und ^-n Elektrolyttemperaturen. Die Stromdichten
liegen überlicherweise oberhalb von 0,1 Ampere je Quadratzoll (oberhalb von 0,1 Ampere je 6,45 cm ). Die
Elektrolytteoiperaturen liegen überlicherweise zwischen
49 und 93°C Zur Steigerung der Wirksamkeit des Elektrolyten
können diesem 0,1 bis 5 g je Liter einer Verbindung aus einer Gruppe zugesetzt werden, welche die Fluoride,
Chloride, Perchlorate, Chromate, Nitrite, Sulfite, Nitrate und Sulfate umfaßt. Der pH-Wert des Elektrolyten
wird während des Elektrolysevorganges zwischen 1,0 und 7,0 gehalten.
Wenngleich siCh die Erfindung auf eine Vielzahl von Metallen
anwenden läßt, stellt die Behandlung von legierten Stählen das wichtigste Anwendungsgebiet dar. Aus diesem Grunde beziehen
sich die folgenden Beispiele auf die Entzunderung von nichtrostendem Stahl.
Proben aus werksgeglühtem rostfreiem Stahl gemäß AISI und 309 wurde in einem Elektrolyten der folgenden Zusaminen-
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setzung einer Konditionierungsbehandlung für den Zunder
unterworfen:
70% KCH 15% KNO, 15% H2O
Sodann wurden die Proben nach einem Abspühlen einem neutralen
Natriumsulfat-Elektrolyten ausgesetzt. Die Konzentration an Natriumsulfat in der Lösung betrug 15 bis 20
Gew.-%. Der erste Elektrolyt wurde auf einerTemperautr von
204 bis 2320C gehalten, während der zweite Elektrolyt auf
einer Temperatur von 66 bis 77°C gehalten wurde.
Angaben bezüglich der Metallabmessungen, der Zeitdauern, der Stromdichten und -polaritaten sind der folgenden Tafel
1 zu entnehmen.
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Tafel 1
1. Elektrolyt
Eintauchdauer (sek.)
Blech- Stromdicke dichte
2. Elektrolyt
Eintauchdauer (sek.)
Stromdichte
otae AISI-Typ (mm) (Amp./6,45 cm^) Anode Kathode Anode (Amp./6,45 cm^) Anode Kathode Anode ''
A 309 0,457 1/8 20 20 20 3/4 12 12 309 0,457 1/8 20 20 20 keine (10 sek. in 15% H5SO4 - 77°C)
304 0,762 1/2 111 1/2 6 6
304 0,762 keine (25 sek.) 1/2 10 10
Die aus dem Elektrolyten entnommenen Proben wurden gereinigt
und bei 20-facher Vergrößerung auf Restzunder untersucht. Die Ergebnisse dieser Prüfung sind in der
folgenden Tafel 2 zusammengestellt. Gleichfalls sind in Tafel 2 die Ergebnisse eines Salzsprühtests zusammengestellt.
Die Proben wurden 7 Tage lang in ein Salzsprühkabinett eingebracht und anschließend wurde ihr Rostbefall
untersucht. Die Korrosionsbeständigkeit der Proben erweist sich als leicht verschlechtert, wenn der Zunder
nicht entfernt ist.
Tafel 2 | Salzsprühung (%) | |
Probe | Zunder (%) | 0,06 |
A | O | 0 |
B | 50 | 0,06 |
C | 0 | 0,04 |
D . | 10 | |
Die in der vorstehenden Tafel 2 zusammengestellten Ergebnisse zeigen deutlich, daß metallische Oberflächen mit Hilfe der
vorliegenden Erfindung wirksam entzundert werden können. Bei 20-facher Vergrößerung konnte kein Zunder an den erfindungsgemäß
behandelten Proben A und C beobachtet werden. Andererseits wurde Zunder auf den Proben B und D festgestellt, welche
nicht erfindungsgemäß behandelt worden waren. Im Gegensatz zur Probe A erhielt die Probe B keine Behandlung in einem zweiten
Elektrolyten. Was die Probe D betrifft, so wurde durch sie und den ersten Elektrolyten kein elektrischer Strom hindurchgeschickt,
was bei der Probe C der Fall war. Die Ergebnisse des. Salzsprühtests sind wenig aussagekräftig, da sie, wenn
überhaupt, lediglich einen kaum merklichen Rostangriff erbrachten.
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Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt ist, da diese lediglich
zur Erläuterung des Erfindungsgedankens dienen. Innenhalb des Erfindungsgedankens sind dem Fachmann manigfaltige
Abwandlungen und Modifikationen möglich.
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Claims (2)
- PatentansprücheVerfahren zum Entzundern eines metallischen Körpers, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper in einen ersten Elektrolyten eingebracht wird, welcher aus einer wässrigen Lösung mit wenigstens 60 Gew.-jo Kaiiumhydroxid, wenigstens 5 Gew.-% Wasser und nicht mehr als 30 Gew.-% Kaliumnitrat besteht, wobei die Gesamtmenge an Kaliumhydroxid und Kaliumnitrat wenigstens 80 Gew.-% beträgt, daß ein elektrischer Strom während einer Zeitdauer von wenigstens 3 Sekunden durch den Körper und durch den ersten Elektrolyten hindurchgeschickt wird, daß der Körper aus dem ersten Elektrolyten entnommen wird, nachdem der Zunder dieses Körpers für die nachfolgende Zunderentfernung konditioniert ist, daß anschließend der Körper in einen zweiten Elektrolyten aus einer wässrigen Lösung wenigstens eines neutralen Salzes eingebracht wird, welches zu einer Gruppe zählt, die das Chlorid, Sulfat und Nitrat eines Alkalimetalls oder von Ammonium umfaßt, daß ein elektri scher Strom für einen Zeitraum von wenigstens 4- Sekunden durch den Körper und den zweiten Elektrolyten hindurchgeschickt wird und daß der Körper aus dem zweiten Elektrolyt· entnommen wird.1/0629ORIGINAL INSPECTEDTELEFON (O8O) -ΜΟΝΑΡΑΓTGLtKOPIFRHR
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Elektrolyt wenigstens 65 bis 75 Gevj.% Kaliumhydroxid, 10 bis 20 Gew.-% V/asser und 10 bis 20 Gew.-% Kaliumnitrat enthält.3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Elektrolyt 0,1 bis 50 g je Liter einer Verbindung enthält, die aus der Gruppe gewählt ist, vjelche Fluoride, Chloride, Perchlorate, Chromate, Nitrite, Sulfite, Nitrate und Sulfate umfaßt.4-. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichne fc, daß als neutrales Salz Natriumsulfat verwendet v/ird.5· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als metallischer Körper ein legierter Stahl verwendet wird.70 98 Λ 1/0629
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