DE2710068C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gelenkverbindung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.

In Kampfflugzeugen werden alle vernünftigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um Beschädigungen der Flugzeugsteueranlage durch Kugeln, Granatsplitter und andere Projektile zu verhindern. In diesem Zusammenhang wurden schon doppelte Steuervorrichtungen, schwerere Bauteile von Steuervorrichtungen und Panzerungen zum Abschirmen von leicht verwundbaren Teilen der Flugzeugsteuer­ anlage benutzt. Alle diese Maßnahmen haben offensichtlich Nach­ teile, denn sie stellen einerseits die wirtschaftliche Her­ stellung in Frage und vergrößern das Flugzeuggewicht und be­ dingen andererseits einen komplizierteren Aufbau. Die US-PS 38 42 687, die sich mit diesem Problem befaßt, beschreibt eine Gelenkverbindung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art. Es hat sich aber gezeigt, daß, wenn bei einer Winkelhebel-Schubstange-Gelenkverbindung gemäß der US-PS 38 42 687 die erste Schwenklagerung außer Betrieb gesetzt wird, unerwünschter toter Gang in der Gelenkverbindung auftritt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gelenkverbindung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art so zu ver­ bessern, daß beim Ausfall der ersten Schwenklagerung kein un­ erwünschter toter Gang in der Gelenkverbindung auftritt.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Erfindungsgemäß besteht die zweite Schwenklagerung zwischen dem ersten und dem zweiten Teil aus zwei Bolzen-Schlitz-Ver­ bindungen, welche der zweiten Schwenklagerung die gleiche Ge­ nauigkeit wie der ersten Schwenklagerung zwischen dem ersten und dem zweiten Teil geben.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bilden den Gegen­ stand der Unteransprüche.

In der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 4 ist die Schubstange über die erste Schwenklagerung und die zwei Bolzen aufweisende zweite Schwenklagerung an den Winkelhebel ange­ schlossen. Die erste Schwenklagerung besteht in bekannter Weise aus einer Bolzen-Mutter-Verbindung, wobei der Bolzen durch aufeinander ausgerichtete Bohrungen in dem Winkelhebel und in dem Gabelende der Schubstange ragt und eine sehr genaue Steuerbewegung zwischen der Schubstange und dem Winkelhebel gewährleistet. Die zweite Schwenklagerung besteht aus zwei Bolzen-Schlitz-Verbindungen zwischen dem Winkelhebel und der Schubstange. Die bogenförmigen Schlitze sind um den Mittelpunkt des Bolzens der ersten Schwenklagerung angeordnet und bilden zwischen dem Winkelhebel und dem Gabelende der Schubstange ein im wesentlichen halbkreisförmiges Lager, welches die ge­ naue Steuerbewegung der ersten Schwenklagerung dupliziert.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Teils einer Flugzeugsteuervorrichtung mit einer Winkelhebel-Schubstange-Gelenkverbindung,

Fig. 2 den Winkelhebel in Seitenansicht,

Fig. 3 das Schubstangenende in Seitenansicht, und

Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 3.

Fig. 1 zeigt eine insgesamt mit A bezeichnete Gelenkverbindung für ein erstes Teil in Form eines Winkelhebels 10 und ein zweites Teil in Form einer Schubstange 22. Der Winkelhebel 10 ist an einem seiner Enden mittels eines Schwenkstifts 12 am oberen Ende einer Stütze 14 angelenkt. Das untere Ende der Stütze 14 ist an einer Flugzeugzelle 16 befestigt. Der Winkel­ hebel 10 ist in der dargestellten Ausführungsform im wesent­ lichen horizontal und hat eine verstärkte Nabe 18, durch welche der Schwenkstift 12 ragt. Außerdem hat der Winkelhebel 10 eine angeformte, nach oben weisende dünne Rippe 20, an welcher die Schubstange 22 angelenkt ist. Der Winkelhebel 10 ist durch einen Schwenkstift 24 mit einer Schubstange 26 schwenkbar verbunden.

Das hier beschriebene Ausführungsbeispiel betrifft den Anschluß der Schubstange 22 an den Winkelhebel 10. Dieser Anschluß besteht aus einer ersten und einer zweiten Schwenk­ lagerung zwischen diesen beiden Teilen, damit auch nach einer Beschädigung der ersten Schwenklagerung durch ein Geschoß noch die gleichen genauen Bewegungen in der Flugzeugsteuervorrich­ tung übertragen werden können. Die Schubstange 22 hat ein Gabelen­ de 28 mit zwei Seitenplat­ ten 30, die etwa der Form der Rippe 20 des Winkelhebels 10 angepaßt sind und einen Teil dieser Rippe 20 zwischen sich aufnehmen. Ein Bolzen 32 ist in Bohrungen 34 und 36 in der Rippe 20 bzw. in den Seitenplatten 30 genau eingepaßt zur Herstellung der ersten Schwenklagerung zwischen der Schubstange 22 und dem Winkelhebel 10. Die zweite Schwenk­ lagerung zwischen der Schubstange 22 und dem Winkelhebel 10 be­ steht aus zwei Bolzen 38 und 40, welche genau in Bohrungen und Schlitze in den Seitenplatten 30 bzw. in der Rippe 20 eingepaßt sind. Der erste Bolzen 38 ragt durch die Bohrungen 42 in den Seitenplatten 30 und durch einen bogenförmigen Schlitz 44 in der Rippe 20, der um den Mittelpunkt des Bolzens 32 der ersten Schwenklagerung geschlagen ist. Der zweite Bolzen 40 ragt in ähn­ licher Weise durch eine Bohrung 46 in der Rippe 20 und durch bogenförmige Schlit­ ze 48 in den Seitenplatten 30, die identisch mit dem Schlitz 44 in der Rippe 20 sind. Der Schlitz 44 und die Schlitze 48 sind um ei­ nen gemeinsamen Mittelpunkt geschlagen. Die Schlitze und Bohrungen in der Rippe 20 und in den Seitenplatten 30 können anders angeord­ net sein zur Verbindung von zwei anderen Bauteilen. Zum Beispiel können sämtliche Schlitze in den Seitenplatten 30 vorgesehen sein und alle Bohrungen können sich in der Rippe 20 befinden oder umgekehrt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die beschriebene Ausfüh­ rung bestimmt durch die Neigung der Schubstange 22 in bezug auf die Horizontale und durch die Drehbeweglichkeit des Winkelhebels 10. Dadurch bedingt, überlappt der Schlitz 44 in der Rippe 20 die Schlitze 48 in den Seitenplatten 30. In jedem Fall sind die Schlitze 44 und 48 alle um den Mittelpunkt des Bolzens 32 angeordnet. Falls der Bolzen 32 durch ein Geschoß außer Betrieb gesetzt wird, bilden die Bolzen 38 und 40 und die mit denselben genau zusammenwirkenden, bogenförmigen Flächen der Schlitze 48 und 44 ein großes Lager für das Ende der Schubstange 22, das konzentrisch zu der ersten Schwenklagerung ist. Dadurch wird die gleiche, genaue Gelenk­ verbindung zwischen der Schubstange 22 und dem Winkelhebel 10 beibehal­ ten, wie sie durch die erste Schwenklagerung bestimmt war. Der zweite Bolzen 40, der durch die Bohrung 46 in der Rippe 20 des Winkelhebels 10 und auch durch die bogenförmigen Schlitze 48 in den Seitenplat­ ten 30 der Schubstange 22 ragt, verhindert, daß der Bolzen 38 und dem­ entsprechend auch die Schubstange 22 in dem Schlitz 44 des Winkelhebels 10 nach unten fällt und dadurch die Lage nach Fig. 1 verläßt, wo­ bei die Längsachse der Schubstange 22 durch den Bolzen 32 verläuft. Diese Verlagerung der Schubstange 22 aus ihrer normalen Lage in bezug auf den Bolzen 32 ruft bei der bekannten Aus­ führung den erwähnten unerwünschten toten Gang in der Steuervorrich­ tung hervor. Eine maximale Genauigkeit ist bei einer Beschädigung des Bolzens 32 gewährleistet, wenn die vorgenannte normale Lage der Schubstange 22 in bezug auf den Winkelhebel 10 beibehalten bleibt durch Anordnen der Schlitze 44 und 46 derart, daß Radien zwi­ schen dem Mittelpunkt des Bolzens 32 und dem Mittelpunkt der Schlitze 44 und 48 einen Winkel von 90° einschließen.

Das bevorzugte Ausführungsbeispiel wurde in bezug auf eine Schubstangen-Winkelhebel-Gelenkverbindung in einer Flugzeugsteuervor­ richtung beschrieben, die Gelenkverbindung kann aber auch zum Verbinden anderer Teile in einer Flugzeugsteueranlage benutzt werden.

Claims (4)

1. Gelenkverbindung für ein erstes und ein zweites Teil, insbesondere in einer Flugzeugsteueranlage, bei der die beiden Teile (10, 22) über eine erste Schwenklagerung (32, 34, 36) und über eine zweite Schwenklagerung (38, 42, 44) verbunden sind, die radial im Abstand von der ersten Schwenklagerung (32, 34, 36) angeordnet und konzentrisch in bezug auf diese ausgebildet ist, wobei ein erster Bolzen (38) der zweiten Schwenklagerung (38, 42, 44) durch wenigstens eine Bohrung (42) und wenigstens einen bogenförmigen Schlitz (44) in den bei­ den Teilen (10, 22 ) hindurchgeführt ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die zweite Schwenklagerung (38, 42, 44) wenigstens einen zweiten Bolzen (40) aufweist, der durch wenigstens eine weitere Bohrung (46) und wenigstens einen weiteren bogenförmigen Schlitz (48) in den beiden Teilen (10, 22) hindurchge­ führt ist, und daß die bogenförmigen Schlitze (44, 48) um die erste Schwenklagerung (32, 34, 36) geschlagen sind.

2. Gelenkverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß radiale Linien zwischen der ersten Schwenklagerung (32, 34, 36) und dem Mittelpunkt der bogenförmigen Schlitze (44, 48) einen Winkel von 90° einschließen.

3. Gelenkverbindung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der erste Bolzen (38) durch wenigstens einen bogenförmigen Schlitz (44) in dem ersten Teil (10) und durch wenigstens eine Boh­ rung (42 ) in dem zweiten Teil (22) hindurchgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Bolzen (40) durch wenigstens eien bogenförmigen Schlitz (48) in dem zweiten Teil (22) und durch wenigstens eine Bohrung (46) in dem ersten Teil (10) hindurchgeführt ist.

4. Gelenkverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß das erste Teil ein Winkelhebel (10) mit einer Rippe (20) ist, daß das zweite Teil eine Schubstange (22) mit einem Gabelende (28) ist, das zwei Sei­ tenplatten (30) aufweist, zwischen denen die Rippe (20) aufgenommen ist, daß der erste Bolzen (38) durch in den Sei­ tenplatten (30) gebildete Bohrungen (42) und durch einen in der Rippe (20) gebildeten bogenförmigen Schlitz (44) hindurch­ geführt ist und daß der zweite Bolzen (40) durch in den Seitenplatten (30) gebildete bogenförmige Schlitze (48) und durch eine in der Rippe (20) gebildete Bohrung (46) hindurch­ geführt ist.