DE2709755C3 - Verfahren zum Trennen von Isotopen durch Diffusion - Google Patents
Verfahren zum Trennen von Isotopen durch DiffusionInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Trennen von Isotopen unterschiedlicher Masse durch
Diffusion, bei dem die an leichten und schweren r>0
Isotopen angereicherten Produkte in Form von Elementen oder Verbindungen gewonnen werden, und
bei dem der elementare Trennvorgang mit einem der angereicherten Produkte zur Erzielung eines genügend
hohen Anreicherungsgrades wiederholt wird. Γ)Γ>
Aus der Literatur sind mehrere Verfahren zur Anreicherung von Elementen oder Verbindungen mit
bestimmten gewünschten Isotopen bekannt, z.B. das Diffusionsverfahren (Chem.-Ing.-Techn. 29 (1957)
365-371). Im allgemeinen handelt es sich dabei um h"
Verfahren, die eine hohe Investition und/oder eine große Energiemenge erfordern, um eine große Menge
pro Zeiteinheit abzutrennen. Es ist ferner bereits bekannt, beim Trennen von Isotopen den Unterschied in
der Reaktionsgeschwindigkeit der Isotope eines EIe- (|Γ)
ments oder der diese Isotope enthaltenden Verbindungen auszunutzen. Bei anderen Elementen als Wasserstoff
ist dieser Effekt aber gering. Der Effekt nimmt außerdem bei zunehmender Temperatur ab, so daß
dieses Verfahren in der Praxis keine Anwendung gefunden hat
Die Erfindung hat die Aufgabe, die Anreicherung eines Elementes oder einer Verbindung mit einem
bestimmten Isotop auf einfache und billige Weise und mit einem verhältnismäßig niedrigen Energieverbrauch
zu erzielen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird beim Verfahren nach der Erfindung bei jedem elementaren Trennvorgang ein
Teil der isotopenhaltigen Ausgangsstoffe bzw. der angereicherten Produkte in gasförmigem und/oder
flüssigem Zustand an einem erhitzten Substrat zu einer chemischen Reaktion gebracht, bei der das an leichten
Isotopen angereicherte Produkt in fester oder flüssiger Form am Substrat abgeschieden wird, während das an
schweren Isotopen angereicherte Produkt ;w» Reaktionsraum
verbleibt
Das Verfahren nach der Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß bei der Umwandlung von Stoffen an
einem erhitzten Substrat, unter Abscheidung bzw. Ablagerung eines dabei gebildeten Elements oder einer
Verbindung auf dem Substrat jedenfalls dann, wenn bestimmte Vorkehrungen getroffen werden, infolge von
Massen- und Wärmediffusion eine Anreicherung des auf dem Substrat abgeschiedenen Elements oder einer
Verbindung desselben mit einem leichteren Isotop dieses Elements stattfindet
Bei der Umwandlung von Stoffen an einem erhitzten Substrat, bei der die genannten Stoffe in gasförmigem
Zustand und/oder in flüssigem Zustand vorhanden sein können, bildet sich rings um das Substrat eine relativ
stillstehende Gasschicht während in dem Gebiet außerhalb dieser Schicht in dem von dem Substrat
erhitzten Stoff wirbelnde Konvektionsströmungen auftreten. Die relativ stillstehende Gasschicht wird
durch einen steilen Temperaturgradienten von dem Substrat zu dem wirbelnden Gas oder der wirbelnden
Flüssigkeit aufrechterhalten, die eine viel niedrigere Temperatur als das Substrat aufweisen. Durch diese
stillstehende Gasschicht, die aus gasförmigen Reaktionsprodukten und gegebenenfalls absichtlich zugesetzten
Stoffen bestehen kann, diffundieren Moleküle des Ausgangsmaterials zu dem Substrat Im allgemeinen
werden beim Passieren dieses Konzentrationsgradienten und des Temperaturgradienten die Moleküle, die ein
leichteres Isotop des Elementes enthalten, schneller als die ein schwereres Isotop enthaltenden Moleküle
diffundieren.
Die Anreicherung des auf dem Substrat abgeschiedenen Materials mit einem leichteren Isotop wird
gefördert, wenn die Ausgangsstoffe bzw. angereicherten
Produkte im Reaktionsraum gemischt werden. Durch eine gründliche und schnelle Mischung des
Ausgangsmaterials wird die Bildung eines Konzentrationsgradienten in den Ausgangsstoffen bzw. in den
angereichterten Produkten in bezug auf das leichte Isotop verhindert Durch eine derartige gründliche
Mischung des Ausgangsmaterials ist das Verhältnis zwischen den Isotopen an der Grenzfläche zwischen der
Gasschicht und dem Ausgangsmaterial zu jedem Zeitpunkt gleich dem mittleren Verhältnis zwischen den
Isotopen im Ausgangsmaterial. Der wichtigste Unterschied im Vergleich zu Vorgängen, die in der Technik
mit »reaktiver Abscheidung aus der Gasphase« (»Chemical Vapour Deposition«) bezeichnet werden,
besteht darin, daß nicht eine vollständige Umwandlung des angebotenen Ausgangsmaterials angestrebt wird,
sondern daß nur ein Teil (gewöhnlich 20 bis 50%) des an dem Vorgang beteiligten Ausgangsmaterials am Substrat
umgewandelt wird. Im Gegensatz zu dem üblichen Vorgang, bei dem sich Stoffe an einem erhitzten
Substrat zersetzen oder zur Reaktion gebracht werden,
soll das Bestreben also nicht dahin gehen, diesen Prozeß vollständig ablaufen zu lassen. Der nicht umgewandelte
Teil des Ausgangsmaterials ist mit einem schweren Isotop angereichert und kann unter Umständen das
gewünschte Produkt sein, das durch das Verfahren nach ι ο der Erfindung gewonnen wird.
Für einen befriedigenden Verlauf des Prozesses ist es erwünscht, die Temperatur des Substrats derart hoch zu
wählen, daß die Abscheidungsgeschwindigkeit eine Funktion der Geschwindigkeit ist, mit der die umzuwandelnden
Moleküle das Substrat durch Diffusion erreichen können, und daß diese Abscheidungsgeschwindigkeit
von der Reaktionsgeschwindigkeit unabhängig ist, oder mit anderen Worten, daß alle Moleküle,
die das Substrat erreichen und bei denen dies möglich ist, umgewandelt werden, so daß die Diffusionsgeschwindigkeit
der für die Anreicherung entscheidende Faktor ist Die Temperatur muß also derart hoch liegen,
daß das chemische Gleichgewicht völlig zur Seite der Umwandlungsprodukte verschoben ist
Wenn oben und nachstehend von »Umwandlung« die Rede ist, sind unter diesem Ausdruck nicht nur reine
Pyrolysereaktionen, bei denen eine bestimmte Verbindung zu ihren Elementen oder zu Verbindungen
einfacheren Aufbaus zerfällt, sondern auch solche jn
Reaktionen zu verstehen, an denen verschiedene Bestandteile des Ausgangsmaterials beteiligt sind. Unter
einem Ausgangsmaterial ist also nicht nur eine reine Verbindung, sondern auch ein Gemisch von Stoffen zu
verstehen, von denen einige oder die alle zusammen am
Substrat zur Reaktion gebracht werden.
Das Gemisch kann auch Stoffe enthalten, die sich nicht an der Reaktion beteiligen, sondern nahezu aus
einem einzigen Isotop, wie Argon, bestehen und die die Kollisionsselektivität fördern, die die Massentrennung
begünstigt
Beispiele für Reaktionen sind z. B. Reduktionsreaktionen
und doppelte Umwandlungen. Es hat sich dabei herausgestellt, daß die Zuführungsgeschwindigkeit von
Wasserstoff durch ein flüssiges Ausgangsmaterial z. B. kein beschränkender Faktor ist, um Abscheidungsgeschwindigkeiten
von 1 mm/min erreichen zu können. Wenn in der Verbindung andere Elemente als Wasserstoff neben dem anzureichernden Element
vorhanden sind, werden dafür vorzugsweise Elemente gewählt, die in natürlicher Form zu mehr als 90 Gew.-%
aus einem einzigen Isotop bestehen.
Wenn oben und nachstehend von einem Substrat die Rede ist, ist hinter diesem Ausdruck ein Gegenstand aus
temperaturbeständigem Material zu verstehen, der eine v->
beliebige Geometrie aufweisen kann. Er kann z. B. draht* oder bandförmig sein oder aus einem porösen
Rohr bestehen, durch das gegebenenfalls an der Reaktion beteiligte Gase zu- oder abgeführt werden
können. Das Substrat kann auch aus einem Rohr wi bestehen, durch das ein wärmetransportierendes Medium
hindurchgeleitet wird, wobei die Abscheidung auf der Außenwand stattfindet.
Das Ausgangsmaterial kann vollständig aus einem Gas oder einem Gemisch von Gasen bestehen, μ
Vorzugsweise besteht das Ausgangsmaterial aber wenigstens zu demjenigen Teil, der aus der Verbindung
besteht, von der das mit einem leichten Isotop anzureichernde Element einen Teil bildet, aus einer
Flüssigkeit In der Praxis hat sich nämlich herausgestellt,
daß bei Anwendung eines Ausgangsmaterials, das wenigstens teilweise in flüssigem Zustand vorhanden ist,
auf einfache und schnelle Weise eine geeignete Anreicherung mittels des Verfahrens nach der Erfindung
stattfinden kann. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß bei Anwendung eines Ausgangsmaterials, das wenigstens zu demjenigen Teil, der das
anzureichernde Element enthält, in Form einer Flüssigkeit vorhanden ist, bei der Zersetzung an einem
erhitzten Substrat Erscheinungen auftreten, die die Anreicherung des abgeschiedenen Materials mit einem
leichteren Isotop begünstigen. Eine der Ursachen könnce darin bestehen, daß an der Grenzfläche
zwischen der Flüssigkeit und der sich an dem Substrat bildenden Gasschicht aus Flüssigkeitsdampf, gasförmigen
Umwandlungsprodukten und gegebenenfalls absichtlich zugesetzten Gasen, Moleküle, die ein leichteres
Isotop enthalten, schneller als Moleküle verdampfen, die
ein schwereres Isotop des anzureichernden Elements enthalten. Auch Erscheinungen, die auftreten, wenn eine
Gas-Flüssigkeits-Grenze in heftiger Bewegung ist und die darauf beruhen, daß gasförmige Produkte in Form
von Blasen in beiden Richtungen diese Grenze passieren, spielen dabei eine Rolle. Dadurch wird
außerdem die Mischung gefördert Die schnelle Mischung des Ausgangsmaterials kann mit mechanischen
Mitteln erhalten und/oder begünstigt werden, wenn die von Natur aus während des Vorgangs im
Ausgangsstoff auftretenden Konvektionsströmungen sich dazu als unzulänglich erweisen; auch ist es möglich,
bei Anwendung eines Ausgangsmaterials in flüssigem Zustand ein Gas, z. B. Wasserstoff, durch die Flüssigkeit
hindurchzublasen, wobei sich das Gas an einer chemischen Reaktion beteiligen kann, die zu einem auf
dem Substrat abscheidbaren Material führt z. B. an einer Reduktionsreaktion.
Bei den angewandten Temperature spielen die Unterschiede zwischen den Reaktionsgeschwindigkeiten
von Verbindungen, die verschiedene Isotope enthalten, keine wichtige Rolle, wie sich auch aufgrund
theoretischer Erwägungen erwarten ließ.
Das Verfahren wird vorzugsweise derart durchgeführt, daß die Ausgangsstoffe bzw. angereicherten
Produkte kontinuierlich durch den Reaktionsraum am Substrat entlang geleitet werden. Die Flüssigkeit oder
das Gas werden also an dem auf die Zersetzungstemperatur oder Reaktionstemperatur erhitzten Substrat
entlang geleitet. Auch ist es möglich, das Substrat relativ in bezug auf die Flüssigkeit oder das Gas zu bewegen
oder beide Maßnahmen, z. B. in einem kontinuierlichen Vorgang, zu kombinieren, bei dem ein drahtförmiges
Substrat durch einen Reaktor hindurchgeführt wird und sich eine Flüssigkeit in entgegengesetztem Sinne durch
den Reaktor bewegt oder bei dem einer dieser beiden Teile stillsteht. Dabei kann es vorteilhaft sein, die
Flüssigkeit durch eine Vorrichtung, 2. B. ein Filter oder einen Sedimentator, zur Abtrennung fester Nebenprodukte
umlaufen zu lassen, die während der Pyrolyse gegebenenfalls am Substrat gebildet werden und auf
diesem Substrat nicht abgeschieden worden sind. Wenn mit einer Flüssigkeit gearbeitet wird, ergibt sich weiter
der Vorteil, daß deren Temperatur auf einem niedrigen Wert gehalten werden kann, so daß über der sich rings
um das Substrat befindenden stillstehenden Gasschicht ein steilerer Temperaturgradient als in einem vollständig
gasförmigen Ausgangsstoff erhalten wird, während
die Abscheidungsgesehwindigkeit der leichten Isotope
eines Elements größer ist Die Anwendung eines flüssigen Ausgangsmaterials hat noch andere wichtige
Konsequenzen, die zur wirtschaftlichen Brauchbarkeit des Vorgangs beitragen, z, B. im Zusammenhang mit
dem Aufbau des Reaktors und der dabei angewandten Materialien. Der Reaktor kann z.B. aus armiertem
Kunststoff bestehen, wenn nicht zu befürchten ist, daß
die Flüssigkeit dieses Material angreift
Die Substrate bestehen in einfachster Form aus einem Draht Band oder Rohr aus einem Metall oder einer
Legierung, Glas, Quarz oder keramischem Material, das bei der Uinwandlungstemperatur stabil sein muß und
vorzugsweise nicht mit den abgeschiedenen Produkten oder dem Ausgangsmaterial reagiert Unter gewissen
Bedingungen kann eine derartige Reaktion aber gerade wieder erwünscht sein. Als Flüssigkeiten können
flüssige Verbindungen und Lösungen, sowie Schmelzen bei technisch akzeptablen Temperaturen und Drücken
schmelzender Stoffe verwendet werden.
Die Substrate können auf verschiedene Weise auf die gewünschte Temperatur gebracht werden. Die Substrate
können z. B. dadurch erhitzt werden, daß ein elektrischer Strom durch sie hindurchgeleitet wird. Das
Substrat kann aber auch induktiv oder kapazitiv oder gegebenenfalls durch Bestrahlung erhitzt werden. Wenn
das Substrat aus einem Rohr besteht kann es mittels überhitzten Dampfes, flüssiger Metallegierungen u. dgl.
erhitzt werden.
Es ist vorteilhaft das Verfahren nach der Erfindung bei einem Druck von mehr als 1 bar durchzuführen; in
vielen Fällen stellt sich heraus, daß bei Erhöhung des Druckes die Geschwindigkeit mit der die Reaktion
verläuft bei der ein leichtes Isotop abgeschieden wird, vergrößert wird.
Das auf dem Substrat abgeschiedene Produkt kann bei den angewandten Temperaturen fest sein oder aus
einer Flüssigkeit bestehen. Im letzteren Falle müssen Vorkehrungen getroffen werden, um das flüssige
Abscheidungsprodukt getrennt von dem Ausgangsmaterial, wenn letzteres ebenfalls aus einer Flüssigkeit
besteht aufzufangen.
Um einen für die Anwendung des mit einem bestimmten Isotop angereicherten Elements oder der
Verbindung genügenden Anreicherungsgrad zu erzielen, ist es im allgemeinen notwendig, das Verfahren
mehrere Male nacheinander durchzuführen. Bei jedem folgenden Anreicherungsschritt besteht das Ausgangsmaterial
dann wenigstens teilweise aus einem in einem vorhergehenden Schritt erhaltenen angereicherten
Element oder einer Verbindung, die nötigenfalls durch eine chemische oder physikalische Behandlung in eine
zum Durchführen des Anreicherungsverfahrens geeignete Form gebracht sind.
In dieser Hinsicht bietet das erfindungsgemäße Verfahren wichtige Vorteile im Vergleich zu nichtreversiblen
Vorgängen, wie Diffusionsvorgängen zum Trennen von Isotopen, wobei der weitaus größte Teil der
Verlustleistung dazu benutzt wird, mit Pumpen Druckunterschiede aufrechtzuerhalten. Analoge Erwägungen
treffen für Zentrifugiervorgänge zu. Bei dem Verfahren
nach der Erfindung kann nämlich in Abhängigkeit von den Prozeßparametern — z. B. durch passende Wahl
der Reaktionsbestandteile —, wenn das bei dem vorhergehenden Anreicherungsschritt erhaltene Produkt
aufs neue in eine für die Durchführung des Anreicherungsverfahrens geeignete Form gebracht
wird, ein wesentlicher Teil der in dem vorhergehenden Schritt benutzten Energie wiedergewonnen werden.
Diese Energie kann z. B, durch überhitzten Dampf zur
Energiequelle zurückgeführt werden.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung kann aber auch von einem bereits durch ein anderes Verfahren mit einem bestimmten Isotop angereicherten Material ausgegangen werden. Es ist auch möglich, das Verfahren nach der Erfindung dazu zu verwenden, einen bestimmten Stoff mit einem schweren Isotop anzureiehern, zu welchem Zweck dann durch das erfindungsgemäße Verfahren ein leichteres Isotop dem Ausgangsmaterial entzogen wird. Das Verfahren kann z.B. zum Anreichern von Uran mit einem leichten Isotop dieses Elements und zum Anreichern von Kohlenstoff angewandt werden, was u.a. bei der Bestimmung des Alters kohlenstoffhaltiger Materialien über die Bestimmung des I4C/I3C-Verhältnisses von Bedeutung sein kann.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung kann aber auch von einem bereits durch ein anderes Verfahren mit einem bestimmten Isotop angereicherten Material ausgegangen werden. Es ist auch möglich, das Verfahren nach der Erfindung dazu zu verwenden, einen bestimmten Stoff mit einem schweren Isotop anzureiehern, zu welchem Zweck dann durch das erfindungsgemäße Verfahren ein leichteres Isotop dem Ausgangsmaterial entzogen wird. Das Verfahren kann z.B. zum Anreichern von Uran mit einem leichten Isotop dieses Elements und zum Anreichern von Kohlenstoff angewandt werden, was u.a. bei der Bestimmung des Alters kohlenstoffhaltiger Materialien über die Bestimmung des I4C/I3C-Verhältnisses von Bedeutung sein kann.
Folge haben, daß die leichteren Moleküle in relativ größerer Anzahl als die schwereren Moleküle auf das
Substrat treffen, wodurch bei einer tür beide Arten gleichen Umwandlungsgeschwindigkeit das auf dem
Substrat abgeschiedene Produkt mit dem leichteren Isotop angereichert ist kann die Umwandlungsgeschwindigkeit
beeinflußt werden.
Es ist bekannt daß z. B. mit Licht einer geeigneten Wellenlänge angeregte Atome oder Moleküle in
bestimmten Reaktionen eine größere Reaktionsgeschwindigkeit als nicht angeregte Moleküle aufweisen.
Indem nun mit schmalbandigem Laserlicht geeigneter Wellenlänge z. B. selektiv 235U in Uran enthaltende
Verbindungen wie UFe angeregt werden, kann bewirkt werden, daß ein 233U enthaltendes Molekül schneller als
ein 238U enthaltendes Molekül umgewandelt wird. Um
dabei zu verhinden, daß das angeregte Molekül durch Kollisionen oder Reaktionen in der Gasphase seine
Energie verliert wodurch der gewünschte Zweck nicht erreicht wird, ist es hierbei zu bevorzugen, das
Ausgangsmaterial nur in der Umgebung des Substrats zu bestrahlen, wodurch die Möglichkeit daß eine
Umwandlung des angeregten Moleküls am Substrat stattfindet ehe das Molekül seine Energie durch
Kollision in der Gasphase verloren hat verkleinert wird.
Es hat sich herausgestellt daß die Abscheidungsgeschwindigkeit dadurch noch in positivem Sinne beeinflußt
werden kann, daß an das Substrat eine hohe elektrische Spannung in bezug auf die Flüssigkeit gelegt
wird, wenn diese elektrisch nicht leitend ist Der Effekt
so ist nicht vom Vorzeichen der angelegten Spannung abhängig.
Das Verfahren nach der Erfindung bietet insbesondere den Vorteil, daß keine Hilfsmittel verwendet zu
we. den brauchen, bei denen die Qualität der Eigenschäften kritisch ist, wie dies beim bekannten Gasdiffusionsverfahren
zur Trennung von Isotopen mit den dabei angewandten Membranen der Fall ist Auch sind
beim Verfahren nach der Erfindung technisch hochwertige Vorrichtungen, bei deren Verwirklichung die
Grenzen der technischen Möglichkeiten erreicht sind, nicht erforderlich, wie dies bei den Gaszentrifugier- und
Lasertrennverfahren der Fall ist Auch /jrcße Pumpleistungen
sind nicht notwendig.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger
Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger
Ein Draht aus Tantal mit einem Durchmesser von ΙΟΟμπι, dessen Enden mit Stromleitern verbunden
waren, wurde in flüssiges C12H2* eingetaucht und der
Draht wurde durch direkten Stromdurchgang auf eine Temperatur von 20000C erhitzt. Die Flüssigkeit wurde
umgepumpt und über ein Filter von festen Zersetzungsprodukten befreit. Nachdem der Prozeß eine Minute
vor sich gegangen war, stellte sich heraus, daß sich eine Kohlenstoffschicht mit einer Dicke von ΙΟΟΟμπι
abgeschieden hatte.
Sowohl der nichlumgewandelte Teil des Ausgangsmaterials
als auch das abgeschiedene Produkt wurden m masscnspektroskopisch analysiert. Es wurde dabei
gefunden, daß das abgeschiedene Produkt um 0,8% ± 0,1% mit dem leichten Isotop angereichert war:
das Ausgangsverhältnis 12C : IJC = 98,89 : 1,11 hatte
sich damit in 98,09 : 1,91 geändert.
Bei einer Wiederholung des Vorgangs, zu welchem Zweck der abgeschiedene Kohlenstoff zunächst in eine
flüssige Verbindun0 umgewandelt wird. tritt ρϊπρ MPts
zunehmende Anreicherung an '2C im abgelagerten
Produkt auf.
Auf gleiche Weise wie im Beispiel I wurde das Verfahren mit flüssigem UFt, bei einer Temperatur
oberhalb etwa 65°C unter Wasserstoffdruck und gegebenenfalls unter Abscheidung eines sich nicht an
der Reaktion beteiligenden Gases, wie Argon, durchgeführt, wobei der Gesamtdruck im System derart hoch
gewählt wurde, daß bei der Temperatur des flüssigen UF'b keine Siedeerscheinungen in der Flüssigkeit
auftraten, d.h., daß dieser Druck bei etwa 700C 2 bar
oder höher war. Auf dem Substrat schied sich dann in Abhängigkeit von dessen Temperatur ein niedrigeres
Fluorid von Uran ab. das mit dem leichten Isotop 235U in
bezug auf 218U im Vergleich zum Ausgangsprodukt
angereichert war. Die Temperatur des Substrats lag dabei zwischen 500 und 12000C. Das Substrat bestand,
ebenso wie die Wand des Reaktionsraumes, aus Nickel. Es kann auch aus einer Nickellegierung, z. B. einer
korrosionsfesten Nickel-Kupfer-Legierung, bestehen. Das Reaktionsprodukt HF wurde durch den Flüssigkeitsstrom
in Form von Blasen abgeführt Dip auf Hpm
Substrat abgeschiedene niedrigere Fluorverbindung von Uran kann mit Fluor wieder in Uranhexafluorid
umgewandelt werden. Wenn die Konzentration des gewünschten Isotops im Ausgangsmaterial etwa 0.7%
beträgt, wird bei einer gewünschten Konzentration von 3% und einer Anreicherung von 0,8% pro Schritt der
Vorgang etwa 400mal wiederholt werden müssen, wie sich auf einfache Weise berechnen läßt.
Claims (7)
- Patentansprüche;!, Verfahren zum Trennen von Isotopen unterschiedlicher Masse durch Diffusion, bei dem die an leichten und schweren Isotopen angereicherten Produkte in Form von Elementen oder Verbindungen gewonnen werden, und bei dem der elementare Trennvorgang mit einem der angereicherten Produkte zur Erzielung eines genügend hohen Anreicherungsgrades wiederholt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei jedem elementaren Trennvorgang ein Teil der isotopenhaltigen Ausgangsstoffe bzw. der angereicherten Produkte in gasförmigem und/oder flüssigem Zustand an einem erhitzten Substrat zu einer chemischen Reaktion gebracht wird, bei der das an leichten Isotopen angereicherte Produkt in fester oder flüssiger Form am Substrat abgeschieden wird, während das an schweren Isotopen angereicherte Produkt im Reaktionsraum verbleibt
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe bzw. angereicherten Produkte im Reaktionsraum gemischt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe b-sw. angereicherten Produkte kontinuierlich durch den Reaktionsraum am Substrat entlang geleitet werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es bei einem Druck von mehr als 1 bar durchgeführt wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe bzw. angereichertes Produkte aus mindestens zwei in bezug auf einander reaktiven Bestandteilen bestehn.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Reaktionsraum ein sich nicht an der Umwandlung beteiligendes Gas vorhanden ist, das völlig oder nahezu völlig aus einem einzigen Isotop besteht
- 7. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe bzw. angereicherten Produkte in der Umgebung des Substrates mit Licht einer derartigen Wellenlänge bestrahlt wer· den, daß das leichte Isotop selektiv angeregt wird.45
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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