DE2708780A1 - Neue blutserumpraeparationen, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung als arzneimittel und medizinische hilfsstoffe - Google Patents
Neue blutserumpraeparationen, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung als arzneimittel und medizinische hilfsstoffeInfo
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Description
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
5090 Leverkusen, Bayerwerk
Er/Di
Neue Blutserumpräparationen, Verfahren zu ihrer Herstellung
sowie ihre Verwendung als Arzneimittel und medizinische Hilfsstoffe
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Blutserumpräparationen, welche den mit Mercaptoverbindungen aktivierten immunregulatorischen
Faktor MASF (mercaptoaktivierter Serumfaktor) enthalten, Verfahren zu ihrer Herstellung aus humanen- und/oder
Säugetierblutserum sowie ihre Verwendung in der Medizin, z. B. als Arzneimittel, oder medizinische Hilfsstoffe wie
Diagnostika und Reagenzien.
Es ist bereits bekannt geworden, daß 2-Mercaptoäthanol
(Formel: CHgSH-CHgOH) das Wachstum von Lymphozyten in vitro
günstig beeinflußt (Broome, J.D., and M.W. Jeng, J. Exp. Med.
138:574 (1973)und Click, R. E., L. Benck, and B. J. Alter.
Cell Immunol. 3:156 (1972)). Eingehend wurde die Wirkung von 2-Mercaptoäthanol in einem in vitro-System untersucht, das
in der Lage ist, Antikörper zu synthetisieren (Mishell, R., and R.W. Dutton, J. Exp. Med. 126:423 (1967)). Dieses System
(Mishell-Dutton-System) besteht aus einer Suspension von
Mäuse-Milzzellen. Sie können zusammen mit fötalem Kälberserum und Antigen innerhalb von 5 Tagen spezifische Antikörper
gegen das verabreichte Antigen bilden. Die Antikörpersynthese in diesem System ist wesentlich von der Qualität des
verwendeten fötalen Kälberserum abhängig. Es läßt sich nicht
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durch andere Seren ersetzen, selbst homologes Serum, d. h. Mausserum, erwies sich als unbrauchbar. Indes ermöglichen
auch von den fötalen Kälberseren nur ausgewählte sogenannte "gute Seren" Milzzellsuspensionen eine Immunantwort. Zugabe
von 2-Mercaptoäthanol in dieses System erhöht die Zahl der überlebenden
Zellen und steigert entscheidend die Antikörpersynthese ·
Es ist nachgewiesen worden, daß die Antikörpersynthese von 3 Zelltypen abhängig ist, den T- und B-Lymphozyten und den
Makrophagen (Miller, J. F. A. P. and Mitchell, G. F. 1969, Transplant Rev. 1:3). Entfernt man den Makrophagen aus dem Invitro-System,
so ist es nicht mehr in der Lage, Antikörper zu bilden (Shortmaix, K., and J. Palmer, Cell. Immunol. 2:399t
(1971)). Vor einiger Zeit wurde gezeigt, daß 2-Mercaptoäthanol den Makrophagen bei der Antikörpersynthese voll zu ersetzen
vermag (Chen. Ch., and J. G. Hirsch, J. Exp. Med. 136 : 604 (1972)). Alle anderen Bestandteile des Systems
sind weiterhin notwendig.
Untersuchungen zum Wirkungsmechanismus von 2-Mercaptoäthanol zeigten, daß 2-Mercaptoäthanol zusammen mit fötalem
Kälberserum die DNS-Synthese von T-Lymphozyten stark zu steigern vermag (Lemke, H., and H. G. Opitz, J. Immunol.
117:388 (1976)). Die Beobachtung, daß 2-Mercaptoäthanol ohne Zusatz von Serum gemischte Lymphozytenkulturen zur
DNS-Synthese anregt (Katz-Heber, E., A.B.Peck, and R.E. Click,
Eur. J. Immunol. 3:379 (1973)), führte zu der Annahme, daß 2-Mercaptoäthanol unmittelbar auf die Lymphozyten wirkt, und
daß das in der Kultur befindliche Serum die Wirkung von 2-Mercaptoäthanol in unbekannter Weise zu verstärken vermag.
Es wurde von uns nun überraschenderweise festgestellt, daß
bestimmte Mercaptoverbindungen (s. dazu nachfolgende Formel I) und vorzugsweise das 2-Mercaptoäthanol, auf die Antikörpersyn-
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these in vitro nicht über einen unmittelbaren Einfluß der Mercaptoverbindung
auf Lymphozyten wirken. Inkubiert man fötales Kälberserum mit der Mercaptoverbindung und entfernt die freie
Mercaptoverbindung später durch Lyophilisation, bevor das Serum zu den Milzzellkulturen gegeben wird, so findet man,
daß das Serum durch die Vorinkubation mit der Mercaptoverbindung die Fähigkeit erworben hat, Makrophagen bei der Antikörpersynthese
vollständig zu ersetzen. Ein so behandeltes Serum führt ebenso wie beispielsweise 2-Mercaptoäthanol
zu einer Erhöhung der Überlebenszellzahl und zu einer Verstärkung der Antikörpersynthese· Diese Beobachtung beweist,
daß 2-Mercaptoäthanol eine bis dahin inaktive Serumkomponente zu aktivieren vermag. Dies konnte durch teilweise Reinigung
eines 2-Mercaptoäthanol-aktivierbaren Serumfaktors MASF bestätigt werden. Der durch 2-Mercaptoäthanol aktivierte Serumfaktor
MASF besitzt ein Molekulargewicht in der Größenordnung von 50 000. Der Faktor befindet sich in unterschiedlichen
Konzentrationen in verschiedenen fötalen Kälberseren.
Fötale Kälberseren mit einem hohen Anteil an diesem Faktor sind für die Antikörpersynthese in vitro am geeignetsten.
"Ungeeignete fötale Kälbereeren besitzen deutlich weniger aktivierbaren Faktor als die sogenannten "guten Seren".
Durch Konzentration des Faktors ist es aber möglich, auch aus "ungeeigneten" Seren ausreichend MASF zu isolieren. Bei
anderen Seren als fötalen Kälberseren kann der Faktor MASF in allgemeinen nicht in den unbehandelten Vollseren nachgewiesen
werden.
Es wurde nun gefunden, daß Blutserumpräparationen menschlichen
oder tierischen Ursprungs, welche den durch Umsetzung mit einer Mercaptoverbindung der Formel
R H
HS-C-C-Y (I)
• I
H X
H X
erhaltenen immunregulatorischen Faktor MASF enthalten,
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R für Wasserstoff oder Methyl
X für Hydroxyl oder Amino und
X für Hydroxyl oder Amino und
Y für Wasserstoff, Carboxyl oder niederes Alkyl steht, zur Initiierung und Steigerung der Antikörpersynthese verwendet
und beispielsweise als Arzneimittel oder als medizinische Hilfsstoffe wie Diagnostika und Reagenzien eingesetzt werden
können.
Weiterhin wurde gefunden, daß man die vorgenannten mercaptoaktivierten
Blutserumpräparationen in einfacher Art und Weise durch Umsetzung von Blutserum oder Blutserumfraktionen mit
Mercaptoverbindungen der Formel (I) und gegebenenfalls durchgeführter biochemischer Trennungsmethoden gewinnen kann.
Setzt man fötales Kälbervollserum als Ausgangsmaterial für die Herstellung der MASF-enthaltenden Blutserumpräparationen als
Ausgangsmaterial ein, so ist im Prinzip, wie bereits oben erwähnt, kein biochemischer Trennungsschnitt (wie z. B. Chromatographie
oder Präzipitation) notwendig, er ist aber zur Konzentration und Abtrennung von Begleitstoffen wünschenswert.
Bei anderen Seren als den fötalen Kälberserum sind präparative Trennungsschnitte zur Herstellung der MASF enthaltenden Blutserumpräparationen
im allgemeinen notwendig.
unbedingt notwendig sind sie z. B. beim Mäuseserum, welches
inhibitorische und cytotoxische Substanzen enthält. Weiterhin ist das Erreichen bzw. überschreiten einer bestimmten MASF-Faktor-Schwellenwertkonzentration
notwendig, um den gewünschten immunologischen Effekt zu erreichen.
Die Bestimmung der Schwellenwertkonzentration ist mit Hilfe
einer Dosis-Wirkungsrelationsbestimmung, beispielsweise mit der bereits eingangs erwähnten Mishell-Dutton-Methode möglich
und muß bei jeder Blutserumpräparation experimentell erfolgen.
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Da im heterologen System (Seren anderer Species) alle hochmolekularen
Substanzen als potentielle Antigene betrachtet werden müssen, sind Schlußfolgerungen bezüglich eines bestimmten
Antigens nur mit Vorbehalt zu ziehen. Es ist deshalb eine unabdingbare Forderung derartige Untersuchungen
in einem homologen System durchzuführen, d. h. immunkompotente Zellen und supplementäres Serum muß von der gleichen Spezies
stammen. Dies war bisher nicht möglich wegen der oben erwähnten inhibitorischen und/oder cytotoxischen Aktivität solcher
Seren.
Durch Abtrennung (z. B. Fällungs- und/oder chromatographische Verfahren) der Inhibitoren und/oder cytotoxischen Substanzen
kommt man hier in überraschend einfacher Weise zu wirksamen autologen Präparationen.
Als in der Biochemie üblichen Trennmethoden zur Gewinnung von Blutserumfraktionen, welche den Faktor MASF enthalten, kommen
vorzugsweise chromatographische und Präzipitationsmethoden in Frage.
Als chromatographische Trennmethoden seien beispielsweise genannt:
Gelchromatographie, z. B. unter Verwendung von quervernetzten Dextranen geeigneter Porengröße (z. B. Sephadex -^
G 100), oder Agarose-Präparate (z. B. Sepharose^) bzw. PoIyacrylamidgele
(z. B. Biogel, vorzugsweise Porengröße: P 60 oder P 120). Ionenaustauscherchromatographie unter
Verwendung beispielsweise folgender Säulen: DEAE-Sephadex^ (= Diäthylaminoäthylgruppen enthaltendes
quervernetztes Polydextran)
SE-Sephadex® («Sulfonyäthylgruppen enthaltendes quervernetztes
Polydextran), Ionenaustauscher auf Polystyrolbasis z. B. Dowex^.
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Als Fällungsmittel für die Durchführung von Präzipitationsschritten
kommen eine Reihe verschiedener chemischer Substanzen in Frage, beispielsweise anorganische Salze wie
Ammoniumsulfat in wässrigen Lösungen verschiedener Konzentrationen, andere geeignete Fällungsmittel sind höhermolekulare
Verbindungen, wie z. B. Polyäthylenglykole mit einen vorzugsweisen Molekulargewichtsbereich von 1000 bis
10 000, vorzugsweise von 3000 bis 5000. Weitere Fällungsmittel sind beispielsweise organische Lösungsmittel, wie
niedere Alkohole (z. B. Äthanol) oder Ketone (z. B. Aceton). Außerdem ist die Molekularfiltratictn zwecks Ausschluß niedrigmolekularen Materials ein gegebenenfalls anwendbarer Arbeitsschnitt zur Gewinnung von Blutserumfraktionen, welche den
Faktor MASF frei von Inhibitoren enthalten.
Die für die Gewinnung der aktivierten Blutserumpräparationen wesentliche Umsetzung mit der Mercaptoverbindung der allgemeinen
Formel (I) kann zu Beginn oder am Ende der Präparation, bzw. nach jedem Teilschritt des Herstellungsverfahrens
durchgeführt werden.
Hierbei wird die Mercaptoverbindung in Konzentrationen von 0,01 bis 50 mM, vorzugsweise von 1 bis 20 mM hinzugefügt.
Bei einzelnen Mercaptoverbindungen (I) werden beispielsweise folgende Konzentrationen hinzugefügt:
Äthandiol 5 - 10 mM
1-Propanthiol 2 - 10 mM
2-Propanthiol 1 - 10 mM
Cysteamin 1 - 10 mM
Mercaptoäthanol 1 - 5 mM
3-Mercaptopropionsäure 1 - 10 mM
3-Mercaptopropionsäure 1 - 10 mM
L-Cystein 4 - 20 mM
Thioglycerol 0,01- 10 mM
Dithiothreitol . 2 - 10 mM
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Vorzugsweise verwendet wurde bei allen Präparationen Mercaptoäthanol
.
Die Aktivierung des Serumfaktors kann wie eingangs erwähnt, am Anfang oder am Ende bzw. nach jedem Trennungsschritt des
Präparationsverfahrens erfolgen, sie erfolgt aber vorzugsweise
Beim humanen Blutserum hat sich folgende Sequenz der Schritte als vorteilhaft erwiesen:
1) Aktivierung des Humanserums mit Mercaptoverbindungen der
Formel (I), vorzugsweise mit Mercaptoäthanol
Hierbei wird das Serum 0,5 - 5, vorzugsweise 1 bis 2 Stunden bei 0 bis 35°, vorzugsweise bei Raumtemperatur
(20 - 23°C) mit 1O~3 M Mercaptoäthanol inkubiert.
2) Molekularfiltration zwecks Ausschluß niedrig-und/oder
hoch-molekularem Materials (Diaflo Ultrafiltration Membranes, PM3O, XM 100 A)
3) Ammoniumsulfatfraktionierung, der Faktor befindet sich unter den Proteinen, die zwischen 33 % und 55 % (NH^)2 SO^
Sättigung ausfallen.
4) Polyäthylenglykolfraktionierungi der Faktor wird mit
einer zehnprozentigen Polyäthylenglykol-(PEG)-Lösung gefällt. Die PEG-Fällung kann an Stelle der Ammonsulfatfällung
angewendet werden oder als weiterer Reinigungsschritt der (NH^JgSO^-Ausfällung angeschlossen werden.
5) Fraktionierung der den Faktor MASF enthaltenden Serumfraktion über Sephadex G 100. Die Gelchromatographie kann
um eine bessere Reinigung zu erhalten, wiederholt werden.
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6) Trennung der Faktor enthaltenden Fraktion über Ionenaustauscher
(z. B. Sephadex AD 50 DEAE).
Hierbei ist zu bemerken, daß zur Herstellung gebrauchsfertiger Blutserumpräparationen nicht unbedingt alle der vorgenannten
Schritte zwingend durchgeführt werden (s. dazu auch die Beispiele A bis H).
Die Lyophilisation zum Zwecke der Einengung der Lösungen und zur Entfernung flüchtiger Mercaptane, wie z. B. Mercaptoäthanol
kann im Prinzip nach jeden Teilschritt des Aufarbeitungsverfahrens erfolgen. Gegebenenfalls kann an
Stelle der Lyophilisation ein anderes Konzentrierungsverfahren angewendet werden, z. B. Fällung mit Alkoholen oder
Ketonen, ζ. B. Äthanol oder Aceton oder Konzentrierung durch Molekularsiebfiltration.
Bei allen Stufen des Reinigungsverfahrens aller erfindungsgemäß eingesetzten Blutseren (sowohl humane als auch tierische
Seren), werden die verschiedenen gebildeten Fraktionen routinemäßig untersucht, vorzugsweise mit Hilfe der
drei folgenden Testsysteme:
1. Bestimmung der Wirkung der MASF enthaltenden Präparation
auf die DNS-Synthese von im Hinblick auf die MASF-Faktoraktivierung selektierten speziellen L^210-Zellen (sog.
L1210-FI0-30-Zellen)
2. Bestimmung der Wirkung der MASF-Faktor enthaltenden Präparationen auf die DNS-Synthese von T-Lymphozyten-Zellen
(radioaktive Bestimmungsmethode) (3H-Thymidin-Einbau) und
3. Bestimmung der Wirkung der MASF-Faktor enthaltenden Präparation auf die Antikörpersynthese von Milzzellen.
(Mishell-Dutton-System).
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Die beiden Testmethoden 1. und 2. seien im folgenden kurz beschrieben:
1) Wirkung von MASF auf das Wachstum von L15^n-FIO 30-Zellen
(Methode) 1210
Die anmeldungsgemäß verwendete L1210-Zellinie benötigt für
ihr Wachstum MASF. Diese Zelle wird als L1210-FIO 30-Zelle
bezeichnet. Ihre Wachstumsrate, gemessen am Einbau von *H-Thymidin (TdR) in die DNS ist dosisabhängig von dem angebotenen
MASF. Die Zellinie ist somit geeignet für den Nachweis und die Standardisierung von MASF.
2 χ 10 hA o„n-Zellen werden 24 Stunden mit bzw. ohne MASF kultiviert.
Die Zellen erhalten während der letzten 6 Stunden 0,5 /u Ci 3H-TdR. (mikro-Curie)
2) T-Lymphozytenzellen ("T-Zellen")-Stimulation (Methode)
T-Zellen werden nach der von Julius et al, Eur. J. Immunol.
3_, 645 (1973) beschriebenen Methode isoliert. 5 χ 10^ T-Zellen
werden jeweils kultiviert mit bzw. ohne den Mercaptoäthanol
aktivierten Faktor (MASF). Nach 48 h erhalten alle Kulturen 1 /u Ci ^H-Thymidin. Nach weiterhen 24 h wird der
Einbau von ^H-Thymidin in die DNS der T-Zellen bestimmt.
Zellen, die sich vermehren weisen eine deutlich gesteigerte DNS-Synthese auf. Da MASF spezifisch die Proliferation
von T-Zellen bewirkt und dies durch einen gesteigerten Einbau von 3H-Thymidin gekennzeichnet ist, ist
dieser Test geeignet, die Aktivität von MASF zu bestimmen.
Die erfindungsgemäßen MASF-haltigen Präparationen weisen
eine ausgeprägte immunregulatorische, insbesondere immumstimulierende
Wirkung auf. Sie eignen sich insbesondere zur Behandlung von Störungen der Makrophagenfunktion und der
Lymphozyten-T-Zellenfunktion oder zur Behandlung von induzierten
Immundefizienzen, welche z. B. nach der Gabe cytostatischer Medikamente auftreten.
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Weiterhin könnten die erfindungsgemäßen MASF-Präparativen zur Behandlung von anergischen Zuständen insbesondere
bei Tumorerkrankungen eingesetzt werden.
Zur Behebung von anergischen Zuständen durch polyklonale Vermehrung von T-Lymphozyten können auf Grund der nachgewiesenen
nitrogenen Wirkung die erfindungsgemäßen Präparationen für die Behandlung induzierter anergischer Zuständen,
z. B. nach Therapie von Tumorerkrankungen und von chronischen Infektionskrankheiten mit cytotoxischen Substanzen eingesetzt
werden.
Die erfindungsgemäßen MASF-haltigen Blutserumpräparationen
können sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen MASF-haltigen Blutserumpräparationen
können in hochreiner Form oder in angereicherten Blutserumpräparationen therapeutisch verwendet werden. Ein Vorteil
derartiger Präparationen ist, daß für jede in Betracht kommende Tierspezies und Mensch in einfacher Weise der homologe
Faktor zubereitet werden kann.
Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Präparation als medizinische Hilfstoffe kommt vor allem die Verwendung als Diagnostika
und Reagenzien in Frage.
Man kann mit Hilfe der erfindungsgemäßen MASF-Präparationen in einfacher Weise Mangelzustände des immunregulatorischen
Profaktors diagnostizieren.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen MASF-Präparationen als Reagenzien zur Untersuchung von Lymphozyten eingesetzt
werden. Da man,wie oben erwähnt,im homologen System arbeiten
kann, eignen sich die erfindungsgemäßen Präparationen auch für die Untersuchung menschlicher Lymphozyten.
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Die neuen erfindungsgemäßen MASF-haltigen Blutserumpräparationen
werden parenteral, beispielsweise intravenös, intraperitoneal, subcutan, intramuskulär angewendet, vorzugsweise
werden sie intravenös angewendet.
Die Dosierung muß je nach beabsichtigter Anwendungsform und
Zielrichtung individuell und mit Hilfe von Standardisierungstesten und Standardpräparaten bestimmt werden.
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Beispiele zur Herstellung von MASF-haltigen Blutserumpräparationen
20 ml fötales Kälberserum wurden mit Mercaptoäthanol zum Erhalt
einer 10"^ molaren Lösung versetzt. Man ließ zwei Stunden lang
bei 20 C stehen. Anschließend erfolgte Ammoniumsulfatfällung (fraktionierte Fällung), man isolierte die Fraktion, die
zwischen 33 und 55 % Ammoniumsulfatsättigung ausfiel.
Darauf folgte Lyophilisation und erschöpfende Dialyse gegen physiologische Kochsalzlösung.
Die MASF-haltige Fraktion wurde in den vorne beschriebenen
biologischen Systemen (L12<io~Zellen FI0"30, DNS-Synthese
von T-Lymphozyten und Mishell-Dutton-System getestet.
20 ml fötales Kälberserum wurden mit Mercaptoäthanol zum Erhalt einer 10~*molaren Lösung versetzt. Man ließ 3 Stunden
bei Raumtemperatur (22°C) stehen.
Anschließend erfolgte Ammoniumsulfat-Fraktionierung, wobei wiederum die zwischen 33 und 55 % Ammoniumsulfatsättigung
ausfallende Fraktion isoliert wurde.
Die vorgenannte Ammoniumsulfatfraktion wurde über Sephadex'R'
G-IOO aufgetrennt. Als Trennungsmittel wird ein Tris-HCl-Puffer
verwendet (0,05 M Tris-HCl / 0,1 M NaCl / pH 7.5).
(Statt Sephadex^ G-IOO kann Sephadex^ G-75, Sephadex^
G 150, Sephacryl' 'S-200 oder Biogel'R' verwendet werden.)
Anschließend erfolgt Lyophilisation der MASF-haltigen Fraktion und darauffolgene extensive Dialyse gegen physiologische
Kochsalzlösung·
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Anschließend Test der MASF-haltigen Fraktion wie bei Beispiel
A erwähnt. In Analogie zum obigen für fötales Kälberserum
beschriebenen Verfahren wurden noch folgende weitere Seren zu entsprechenden Präparationen verarbeitet: Humanserum,
Mäuseserum, Rattenserum, Kaninchenserum und Rinderserum.
Die Präparation erfolgt, wie bei Beispiel B beschrieben, mit dem Unterschied, daß die Aktivierung des Serumfaktors
MASF nicht zu Beginn sondern am Ende des Präparationsweges, d. h. vor der Lyophilisation erfolgte.
50 ml Humanserum werden mit Mercaptoäthanol zum Erhalt
einer 10 molaren Lösung versetzt und 2,5 Stunden lang bei 200C stehen gelassen.
Anschließend erfolgte Ammoniumsulfat-Fällung, man isoliert
die bei 33 - 55 % AmmonsulfatSättigung ausfallende Fraktion.
Daran schloß sich eine zweite Fällung mit 40-prozentigen Äthanol bei 40C,an. Anschließend wurde über Sephadex^ '
G 100 mit dem Trennmittelι 0,05 M Tris-HCl, 0,1 M NaCl
(pH 7,5) aufgetrennt.
Eine weitere Auftrennung erfolgte mit dem Ionenaustauscher DEAE-Sephadex^ A 50 (Trennmittel 0,05 M Tris-HCl, pH 7,5).
Anschließend erfolgte Lyophilisation und extensive Dialyse gegen physiologische Kochsalzlösung. Zum Abschluß wurden
wiederum die bei Beispiel A erwähnten biologischen Tests durchgeführt.
Präparation in Analogie zur Methode D mit dem Unterschied, daß der Aktivierungsprozeß mit Mercaptoäthanol erst nach
dem Ionenaustauscherschritt (DEAE-Sephadex' ') durchgeführt
wurde.
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50 ml Mausserum (bzw. Kaninchenserum) wurden mit Mercaptoäthanol
zum Erhalt einer 10 molaren Lösung versetzt (Temperatur 200C, Aktivierungsdauer: zwei Stunden). Anschließend
erfolgte Fällung der Serumproteine mit einer 10-prozentigen Polyäthylenglykol-Lösung (Molekulargewicht
ca. 4000), 4 Stunden lang bei 200C. Anschließend Molekularfiltration
mit Amicon-Filter XM 100 A. Anschließend Trennung der Proteinfraktion über Sephadexv ' G 100 sowie weitere
Trennung über Ionenaustauscher DEAE-Sephadex A 50. Anschließend Lyophilisation und extensive Dialyse gegen
physiologische Kochsalzlösung.
Am Schluß biologische Teste wie bei Methode A beschrieben.
Am Schluß biologische Teste wie bei Methode A beschrieben.
Die Präparation erfolgte in Analogie zur Methode F mit dem Unterschied, daß der Aktivierungsprozeß erst nach der Fraktionierung
über den DEAE-Sephadex-Ionenaustauscher durchgeführt wurde (10~3 M Mercaptoäthanol, 2 Stunden bei 20°C).
50 ml Humanserum wurde mit Mercaptoäthanol zum Erhalt einer 10 molaren Lösung versetzt und 3 Stunden lang bei
Raumtemperatur (22,5°C) stehen gelassen. Anschließend erfolgte eine Molekularfiltration zum Ausschluß hochmolekularer
Bestandteile mittels Amicon-Filter XM 100 A. Weiterhin Molekularfiltration zum Ausschluß niedermolekularer Bestandteile
mittels Amicon-Filter PM 30.
Abschließend Durchführung biologischer Tests wie bei Beispiel A beschrieben.
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Wirkung des immunregulatorischen Faktors MASF auf die Antikörpersynthese
in vitro
Die Wirkung des Faktors MASF auf die Antikörpersynthese läßt
sich in einfacher Weise in vitro zeigen. Es wurden Mäuse-Milzzellkulturen die alle zur Antikörpersynthese notwendigen Zellarten
enthalten (T-Lymphozyten, B-Lymphozyten und Makrophagen)
bzw. solche, aus denen die Makrophagen entfernt worden waren, mit Blutserumpräparationen inkubiert, welche einmal den mit
Mercaptoäthanol aktivierten zum anderen den nichtaktivierten
Faktor MASF enthielten. Alle Kulturen erhielten Schaferythrozyten
als Antigen. Die Antikörperbildung wurde nach fünftägiger Kultivierung gemessen, Ergebnisse s. Tabelle 1. Die
angeführten Ergebnisse zeigen, daß der Faktor die Funktion des Makrophagen bei der Antikörpersynthese zu ersetzen vermag.
Der Nachweis der Antikörperbildung erfolgte durch Messung der Synthese von "19 S-Antikörpern"· Angegeben wird in
Tabelle 1 die Zahl der Antikörper bildenden Zellen pro Kultur (Plaque forming cells ("PFC") / Kultur). Bei den 19 S-Antikörpern
handelt es sich um Antikörper des IGM-Typs. (Beschreibung der Testmethode tei Mishell u. Dutton, J. Exp.
Med. 126 : 423 (1967).
Die Makrophagen wurden aus der Milzzellsuspension nach der Methode von Lundgreen et al, Clin. Exp. Immunol.
3, 817 (1968) entfernt.
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Verwendetes
Zellsystem
Zellsystem
Blutserumpräparation ! enthaltend Faktor MASF
Synthese von 19 S-Antikörpern (PFC / Kultur)
Mäusemilzzellen ί aktiviert
! (hergest. gemäß Bsp. A) , 5260
Mäusemilzzellen
nicht aktiviert j
(d. h. Bsp. A ohne Mer- i captoäthanolzusatz) ί 3970
Makrophagen- j aktiviert (hergest. gefreie Milzzellen: maß Bsp A)
4950
Makrophagen- ί nicht aktiviert freie Milzzellen (d. h. Bsp. A ohne Mer-
captoäthanol-Zusatz)
< 100
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Ersatz von Serum durch Faktor MASF
In den bisher bekannten, normalen in-vitro Antikörper synthetisierenden
Systemen ist fötales Kälberserum absolut notwendig. Die in der Tabelle 2 zusammengefaßten Ergebnisse zeigen die
Wirkung von Blutserumpräparationen, welche den mit Mercaptoverbindungen aktivierten Faktor enthalten mit bzw. ohne Zusatz
von fötalem Kälberserum auf die Antikörpersynthese
von normalen Milzzellen (enthaltend u. a. T-Lymphozyten und
B-Lymphozyten und Makrophagen) bzw. makrophagenfreien Milzzellen der Maus. Die Ergebnisse zeigen, daß MASF allein
in der Lage ist, eine Antikörpersynthese zu ermöglichen und somit das gesamte übrige fötale Kälberserum zu ersetzen.
Die Antikörpersynthese wird wiederum durch Bildung von 19 S-Antikörpern
in Analogie zu der bei Tabelle 1 genannten Methodik gemessen.
Verwendetes Zellsystem
Fötales Kälberserum
Synthese von 19 S-Antikörpern (PFC/Kultur)
Gemisch aus fötalem Kälberserum
und Blutserumpräparation, welche
den mit Mercaptoäthanol aktiv. MASF- äthanol ak-Faktor enthält . tiv. MASF-(hergest. gemäß
Bsp. B)
und Blutserumpräparation, welche
den mit Mercaptoäthanol aktiv. MASF- äthanol ak-Faktor enthält . tiv. MASF-(hergest. gemäß
Bsp. B)
Blutserumpräpara tion, welche den mit Mercapto-
Faktor enthält (hergest. gemäß Bsp. B;
Milzzellen ! (enthaltend 1 T- und B-Lympho-i
zyten und Makro-! phagen) !
2890
6350
6960
Makrophagenfreie Milzzellen (enthaltend nur T-u. ß-Lymphocyten).
Le A 17 716
100
5970
6330
- 17 809836/0073
MASF-Faktor-Gehalt in verschiedenen fötalen Kälberseren
Drei verschiedene fötale Kälberseren, von denen nur eines in der Lage ist, Milzzellen eine Antikorpersynthese in vitro
zu ermöglichen, werden hinsichtlich ihres Gehaltes an 2-Mercaptoäthanol-aktivierbarem
Faktor untersucht. Milzzellkulturen erhalten unterschiedliche Dosen der Faktorpräparation,
Die Antikorpersynthese wird am 5. Tag bestimmt. Die Ergebnisee (Tabelle 3) zeigen, daß das fötale Kälberserum, das
normalen Milzzellen eine Antikorpersynthese ermöglicht, im Vergleich
zu den beiden anderen Seren, die dies nicht vermögen, eine deutlich höhere Konzentration an aktivierbarem Faktor besitzt.
Die unterschiedliche Wirkung von fötalen Kälberseren auf die Antikorpersynthese in vitro läßt sich somit auf den unterschiedlichen
Gehalt an MASF-Faktor in den einzelnen Seren zurückführen.
In Tabelle 3 wird wiederum in Analogie zu den Tabellen 1 und 2 die Bildung von 19 S-Antikörpern als Maß für die Immunreaktion
angegeben.
Zugabe verschiedener Dosen (angegeben in Prozent)
einer Blutserumpräparationj welche den mit Mercaptoäthanol aktivierten MASF-Faktor enthält ! (hergest. gemäß Bsp. B) !
einer Blutserumpräparationj welche den mit Mercaptoäthanol aktivierten MASF-Faktor enthält ! (hergest. gemäß Bsp. B) !
19 S-Antikörpersynthese (PFC / Kultur)
Fötales
Kälberserum
Kälberserum
Fötales Kälberserum II
Fötales Kälberserum III
5 % | '. 4350 | ■ | -. 100 | 1740 | <100 |
10 % | ; 9050 | - 18 - | 4400 | < 100 | |
20 % | 10070 | 809836/0073 | 9700 | 2030 | |
30 % | 10000 | 9400 | 4650 | ||
40 % | - | 10100 | 8050 | ||
50 % | - | 8620 | |||
0 (Kontrolle) | <100 | <100 | |||
Le A 17 716 | |||||
Wirkung von MASF auf das Wachstum von Zellinien.
Permanente Zellinien lymphoiden Ursprungs benötigen in der Regel fötales Kälberserum für ihr Wachstum. Tabelle 4
zeigt, daß die oben genannten Zellinen ausschließlich 2-Mercaptoäthanol-aktivierten
Faktor benötigen.
Es ist somit möglich, das sonst übliche fötale Kälberserum durch den MASF-Faktor zu ersetzen. Diese Tatsache hat in Bezug
auf die Standardisierung des Wachstums von Zellinien große Vorteile.
Permanente Zellinien lymphoiden Urprungs erhalten
DNS-Synthese / 1O5L121QFIO-3O-Zellen
/ 3H-Thymidineinbau (cpm)*
b) Fötales Kälberserum umgesetzt mit Mercaptoäthanol
c) Blutserumpräparation, welche den mit Mercaptoäthanol aktivierten
Faktor MASF enthält (hergest. gemäß Bsp. A)
d) Blutserumpräparation, welche den nicht aktivierten Faktor enthält (analog
Bsp. 1, aber ohne Aktivierung mit Mercaptoäthanol)
e) Blutserumpräparation aus Humanserum (hergest. gemäß Bsp. D)
f) Blutserumpräparation aus Humanserung / nicht aktivierter
Faktor (analog Bsp. D, aber ohne Aktivierung mit Mercaptoäthanol)
g) Blutserumpräparationen aus Mausserum (hergest. gemäß Bsp. F)
270 12300
14600
320
9770
110
7650
Le A 17 716
- 19 809836/0073 * cpm = "counts per minute"
Ii
Permanente Zellinien lymphatischen Ursprungs erhalten
DNS-Synthese / 1O5L121G-FIO-3O-ZeIlen
/ 3H-Thymidineinbau (cpm) *
h) Blutserumpräparation aus Mausserum / nicht
aktivierter Faktor (Analog Bsp. F, aber ohne Aktivierung mit Mercaptoäthanol) '
80
* cpm = "Counts per minute"
Nachweis von MASF-Faktor in verschiedenen Seren
Fötales Kälberserum war bisher das einzige Serum, welches Milzzellen
in vitro eine Antikörpersynthese ermöglicht. Da der
2-Mercaptoäthanol-aktivierte Faktor MASF in fötalem Kälberserum die für die Antikörpersynthese allein notwendige Substanz
darstellt, wurden verschiedenste Seren daraufhin untersucht, ob sie diesen Faktor enthalten, und wenn, in welcher
Konzentration. Wie Tabelle 5 zeigt, wurde in allen untersuchten Seren der MASF-Faktor gefunden.
Isolierung von Fraktionen, welche den mit Mercaptoäthanol aktivierten
Faktor MASF enthalten (gemäß Bsp. B) aus dem Serum von
Synthese von 19 S-Antikörpern PFC / Kultur
Maus
Ratte
Kaninchen
Rind
Mensch
Le A 17 716
7360 5240 8310 4280 9420
- 20 -
809836/0073
270,780
Stimulation der DNS-Synthese von T-Zellen durch MASF
Die Zugabe von aktivierten MASF-Faktor zu Milzzellkulturen erhöht signifikant die DNS-Synthese dieser Kulturen.
Tabelle 6 zeigt, daß der aktivierte MASF-Faktor spezifisch die DNS-Synthese von T-Zellen stimuliert. Das Ausmaß der
DNS-Synthese von T-Zellen ist abhängig von der Dosis des aktivierten MASF-Faktors.
Lymphozytenpopulation
DNS-Synthese /10 Zellen (^H-Thymidin-Einbau,
cpm)
Verwendete Faktordosis (fötale Kälberserum- \ präparation gemäß Beispiel B)
1% j 2,5% ■■ 5%
Milzzellen
B-Lympho zyten
T-Lymphozyten
B-Lympho zyten
T-Lymphozyten
200
400
420
400
420
1700 1070 2640
5000
960
4210
10 %
20
7600 830
10130
6300
950
9460
In vivo-Wirksamkeit des Faktors MASF / Kaninchen-Versuch
Es sollte die Wirkung des aktivierten Faktors MASF auf die Antikörpersynthese in vivo untersucht werden, Kaninchen
wurde Serum entnommen, eine Hälfte des Serums wurde mit Mercaptoäthanol aktiviert, während die andere Hälfte nicht
aktiviert wurde. Der Faktor wurde gemäß Beispiel F präpariert. Ein Teil der Tiere bekam seinen eigenen Faktor
in aktivierter Form appliziert, die andere Hälfte den nicht aktivierten Faktor. Gleichzeitig mit der Verabreichung
des Faktors erhielten die Kaninchen Rinderserumalbumin (RSA) als Antigen. Nach vierzehn Tagen wurde der Antikörpertiter gegen
Rinderserumalbumin in den einzelnen Seren bestimmt. Es zeigte sich, daß die mit ihrem eigenen aktivierten Faktor behandelten
Kaninchen eine deutlich höhere Antikörpersynthese auf-
Le A 17 716
- 21 -
809836/0073
wiesen als die Kontrolltiere. (S. dazu die Zusammenstellung der Ergebnisse in Tabelle 7).
Die Antikörpertiter wurde immunelektrophoretisch ermittelt. Tabelle 7
verwendete Blutserumpräparation Anti-RSA-Antikörper
welche den Faktor MASF enthält (Kaninchenpräparation, hergest. gemäß Beispiel F)
aktiviert mit Merkaptoäthanol + +
nicht aktiviert (analog Bsp. F, aber ohne Mercaptoäthanol-Umsetzung)
Kontrollen
Hierbei bedeutet: + + = Antikörper vom IgG-Typ
- = keine Antikörperbildung
In vivo-Wirksamkeit des Faktors MASF / Mäuseversuch
Untersucht wurde die Wirkung von aktiviertem menschlichen Faktor MASF auf die Antikörpersynthese von Mäusen. Mäuse
erhielten als Antigen Schaferythrozyten. Gleichzeitig erhielten
die Tiere mit Mercaptoäthanol aktivierten Faktor bzw. nicht aktivierten Faktor. Wie die Ergebnisse zeigen, ist
die Antikörpersynthese gegen Schaferythrozyten bei den Tieren,
die aktivierten Faktor erhielten, deutlich erhöht.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 8 zusammengestellt. Angegeben wird die Zahl Antikörper bildender Zellen (19-S-Antikörper)
/ 10° Milzzellen.
Le A 17 716 - 22 -
809836/0073
Tabelle 8 | 19 S-Antikörpersynthese PPC / 106 Milzzellen |
Testsubstanz | 44 |
Kochsalz | |
Blutserumfraktion, welche den mit Mercaptoäthanol aktivierten Faktor MASF
enthält (Human-serumpräparation gemäß Bsp. E)
754
Blutserumfraktion, welche den nicht aktivierten Faktor MASF enthält
•(In Analogie zu Bsp. E, aber ohne Mercaptoäthanolaktivierung)
244
Wirkung des durch 2-Mercaptoäthanol aktivierten Faktors
MASF auf die zelluläre Immunität
Der Faktor MASF wirkt auf T-Lymphozyten. Diese Zellen
sind vor allem Träger der zellulären Immunität. Die zelluläre Immunität wird üblicherweise in gemischten
Lymphozytenkulturen gemessen, d. h.: Lymphozyten eines Spenders
werden mit Lymphozyten eines anderen Spenders gemischt. Eine der beiden Lymphozytenpopulationen wird zuvor bestrahlt,
um Reaktionen dieser Zellen auszuschließen. Diese Zellen dienen als Stimulatus. Die unbehandelte Lymphozytenpopulatxon
erkennt die bestrahlten allogenen Lymphozyten als fremd und reagiert mit gesteigerter DNS-Synthese. Die DNS-Synthese
wird über den Einbau von 3H-Thymidin bestimmt. Wie Tabelle
zeigt, weisen gemischte Lymphozytenkultüren eine deutlich gesteigerte
DNS-Synthese auf, d. h. die zelluläre Immunität wird durch MASF gesteigert.
Le A 17716
- 23 -
809836/0073
Zusammensetzung
der Lymphozytenkulturen
der Lymphozytenkulturen
Die Lymphozytenkulturen enthalten
Blutserumfraktion, welche den Faktor MASF enthält (hergest. nach Bsp. D)
H-Thymidin-Einbau icpm (counts per minute)
324
I Medium
(RPMI- 1640-Medium) 80
Blutserumfraktion, welche den Faktor MASF enthält (hergest. nach Bsp H)
7212
Medium
(RPMI-1640-Medium) 1565
bzw. B = Lymphozyten dieses Spenders werden bestrahlt
RPMI-Medium ist wie folgt zusammengestellt;
RPMI 1640 Mediumzusammensetzung (Mengen in mg/L)
(Literatur: MOORE, G. E. et. al., J. Am. Med. Assoc. 199, 519
(1067))
Na2HP047H20
MgS047H20
Ca(NO,)24H2(
D-Glucose
Phenolrot
Le A 17 716
6000 400
1512 100 100
2000 5
- 24 -
809836/0073
NaHCO,
2000
L-Arginin | 200 | - 2 |
L-Asparagin | 50 | |
L-Asparaginsäure | 20 | |
L-Cystin | 50 | |
L-Glutamin | 300 | |
L-Glutaminsäure | 20 | |
Glycin | 10 | |
L-Histidin | 15 | |
L-Hydroxyprolin | 20 | |
L-Isoleucin | 50 | |
L-Leucin | 50 | |
L-Lysin HCl | 40 | |
L-Methionin | 15 | |
L-Phenylalanin | 15 | |
L-Prolin | 20 | |
L-Serin | 30 | |
L-Threonin | 20 | |
L-Tryptophan | 5 | |
L-Tyrosin | 20 | |
L-Valin | 20 | |
Glutathion | 1 | |
Biotin | 0,2 | |
Vitamin B12 | 0,005 | |
D-Ca-Pantothenat | 0,25 | |
Cholinchlorid | 3 | |
Folsäure | 1 | |
i-Inosit | 35 | |
Nicotinamid | 1 | |
p-Aminobenzoesäure | 1 | |
Pyridoxin HCl | 1 | |
Riboflavin | 0,2 | |
Thiamin HCl | 1 | |
Le A 17 716 |
809836/0073
Claims (10)
1) Blutserumpräparationen welche den durch Mercaptoverbindungen der Formel
R H
Il
HS-C-C-Y (I) t t
H X
aktivierten Faktor MASF enthalten, wobei R für Wasserstoff>oder Methyl
X für Hydroxyl oder Amino und
Y für Wasserstoff, Carboxyl oder gegebenenfalls durch Hydroxyl und/oder Mercapto substituiertes Alkyl (C^-Cg) steht.
2) Blutserumpräparation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich hierbei um aktiviertes fötales Kälbervollserum
handelt.
3) Blutserumpräparation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um aktivierte Blutserumfraktionen handelt.
4) Blutserumpräparationen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Mercaptoäthanol als Verbindung der
Formel (I) als Aktivierungsmittel eingesetzt wird.
5) Verfahren zur Herstellung von Blutserumpräparationen,
welche den durch Mercaptoverbindungen der Formel R H
I I
HS-C-C-Y (I) t I
H X
aktivierten Faktor NASF enthalten, wobei R für Wasserstoff oder Methyl
X für Hydroxyl oder Amino und
Y für Wasserstoff, Carboxyl oder Alkyl (C1-Cg) steht,
dadurch gekennzeichnet, daß man
Le A 17 716 - 26 -
809836/0073
ORIGINAL INSPECTED
a) zum Erhalt von Präparationen, welche aktiviertes fötales Kälbervollserum enthalten, fatales Kälbervollserum mit
einer Mercaptoverbindung der Formel (I), in welcher die Substituenten R, X und Y die oben angegebene Bedeutung
besitzen, umsetzt,
oder
b) zum Erhalt von Präparationen, welche aktivierte Humanblutserumfraktionen
oder Blutserumfraktionen anderer Säugerspezies enthalten, Vollseren mit Hilfe einer oder mehrerer
chromatographischer und/oder Präzipitationsschritte fraktioniert und mit einer Mercaptoverbindung der Formel
(I), in welcher die Substituenten R, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen, umsetzt, wobei der Aktivierungsschritt mit der Mercaptoverbindung (I) zu Beginn oder nach
jedem Teilschritt des Verfahrens erfolgen kann.
6) Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Blutserumpräparation gemäß Anspruch 1.
7) Medizinische Hilfsstoffe gekennzeichnet durch einen Gehalt
an einer Blutserumpräparation gemäß Anspruch 1.
Θ) Medizinischer Hilfsstoff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich um ein Diagnostikum handelt.
9) Medizinischer Hilfsstoff nach Anspruch 7f dadurch gekennzeichnet,
daß es sich um ein Reagens handelt.
10) Verfahren zur Immunregulation, dadurch gekennzeichnet, daß
man Blutserumpräparationen gemäß Anspruch 1) Menschen oder Tieren appliziert, die an immunregulatorischen Störungen erkrankt sind.
Le A 17 716 - 27 -
809836/0073
Priority Applications (5)
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DE19772708780 DE2708780A1 (de) | 1977-03-01 | 1977-03-01 | Neue blutserumpraeparationen, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung als arzneimittel und medizinische hilfsstoffe |
US05/876,806 US4159320A (en) | 1977-03-01 | 1978-02-10 | Activated MASF |
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FR7805773A FR2382237A1 (fr) | 1977-03-01 | 1978-02-28 | Nouvelles preparations de serum sanguin a base de mercaptans, leur procede de preparation et medicament les contenant |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772708780 DE2708780A1 (de) | 1977-03-01 | 1977-03-01 | Neue blutserumpraeparationen, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung als arzneimittel und medizinische hilfsstoffe |
Publications (1)
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---|---|
DE2708780A1 true DE2708780A1 (de) | 1978-09-07 |
Family
ID=6002453
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19772708780 Withdrawn DE2708780A1 (de) | 1977-03-01 | 1977-03-01 | Neue blutserumpraeparationen, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung als arzneimittel und medizinische hilfsstoffe |
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FR (1) | FR2382237A1 (de) |
GB (1) | GB1565793A (de) |
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US20030215784A1 (en) * | 1998-07-21 | 2003-11-20 | Dumont Larry Joe | Method and apparatus for inactivation of biological contaminants using photosensitizers |
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-
1978
- 1978-02-10 US US05/876,806 patent/US4159320A/en not_active Expired - Lifetime
- 1978-02-27 GB GB7697/78A patent/GB1565793A/en not_active Expired
- 1978-02-27 JP JP2105678A patent/JPS53107410A/ja active Pending
- 1978-02-28 FR FR7805773A patent/FR2382237A1/fr not_active Withdrawn
Also Published As
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FR2382237A1 (fr) | 1978-09-29 |
GB1565793A (en) | 1980-04-23 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |