DE270867C

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Publication number: DE270867C
Application number: DENDAT270867D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 270867 KLASSE 77h. GRUPPE

WALTER KINDER in BERLIN-PANKOW und REINHOLD MARTSCHEI in BERLIN.

In einen Fallschirm umwandelbares Flugzeug. Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Juli 1912 ab.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein in feinen Fallschirm umwandelbares Flugzeug. Es sind bereits derartige Flugzeuge bekannt, deren mittlere Flächenbespannung für gewöhnlich durch teil weises Zusammenlegen straff gehalten wird und nach der Auslösung sich nach oben zu einem Fallschirm ausbaucht. Weiterhin ist es schon vorgeschlagen worden, zur Erzielung einer Fallschirmwirkung ίο die symmetrisch zum Schwerpunkt angeordneten Flächen mit ihren äußeren Teilen zu heben. Schließlich ist es auch nicht mehr neu, Zwischenräume zwischen den Tragflächen durch ausspannbare Schirme zu überdecken.
Gemäß vorliegender Erfindung werden diese Einrichtungen verwendet, um ein Flugzeug von geeigneter Umrißform zugleich mit dem an sich bekannten Senken des Motors bezüglich des Führersitzes in einen Fallschirm zu verwandeln.

Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι eine Seitenansicht des Flugzeuges in Flugstellung,

Fig. 2 eine Draufsicht in Flugstellung und bei der Umwandlung in den Fallschirm;

Fig. 3 und 4 zeigen, den Gerüstturm in Drauf- und Seitenansicht;

Fig. 5 zeigt die Abrollung der Ergänzungsstoffbahnen ;

Fig. 6 ist eine Seitenansicht des Flugzeuges nach Umwandlung in einen Fallschirm;

Fig. 7 und 8 zeigen die Auslösevorrichtung in Auf- und Grundriß. . ^!

Es bezeichnet 1 den Propeller, 2 und 3 die äußeren, zugleich die Seitensteuerung bewirkenden Tragflächenenden, 4, 5, 6 sind die hochziehbaren Tragflächenteile, 7 das ebenso hochziehbare Schwanzflächenteil und 8, 9 die zur Ergänzung des Fallschirmes dienenden Stoffbahnen. 10 ist das Höhensteuer und wird ebenfalls wie die Enden 2, 3 bei der Umwandlung in' den Fallschirm mit nach oben gezogen. 11 ist das mit dem Sechseckrahmen 12 verbundene Turmgerüst, in welchem sich nach Art eines Aufzuges die innere Motorlagerung und Führersitz 14 nach unten und der äußere Ring 15 nach oben bewegt.

16 und 17 sind die Seile, die von der Motorlagerung 14 über Rollen 18, 19 nach dem Ring 15 führen. Auf der Motorlagerung 14 sitzt der Motor 20, dessen Schwungrad 21 als Zahnrad ausgebildet ist und mittels Zahnrad 22 und Welle 23 den Propeller 1 antreibt.

24, 25 sind die Drahtseile für das Hochziehen der Ersatzstoffbahnen 8, 9; 26, 27 die der beiden Tragflächen ende η 2, 3 und 28^a, 28* die des Höhensteuers 10.

Der Handhebel 29, der zur Auslösung des Ringes 15 von der Motorlagerung 14 dient, ist neben dem Führersitz 30 am Gerüstturm 11 angebracht und betätigt mittels Distanzstange auf jeder Seite zwei zweiarmige Hebel 32, 33, die mit ihren Schlitzen in Bolzen 34, 35, 36, 37 eingreifen.

Die Umformung des Apparates in einen Fallschirm geschieht, wie Fig. 6 zeigt, in folgender Weise:

Wird die Motorlagerung 14 vom Ring 15

gelöst, so geht dieselbe nach unten und der Ring 15 mit den Tragflächenteilen 4, 5, 6 und dem Schwanzteil 7 nach oben, während die Ergänzungsstoffbahnen 8, 9, die an den beiden Seiten des Sechseckes aufgerollt sind (wie in Fig. 5 ersichtlich), sich ebenfalls anschließen und so einen Fallschirm in polygoner Kegelanordnung bilden. Der Luftabzug des Fallschirmes wird durch Spalten bewirkt, die zwischen der oberen Abschlußfläche 38 des Gerüstturmes 11 und dem Ring 15 mit den hochgezogenen Flächen verbleiben.

Claims

Patent-Anspruch:

In einen Fallschirm umwandelbares Flugzeug mit nach oben ausbauchbarer, während des Fluges tei'weise zusammengelegter Bespannung des mittleren Tragflächenteils, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwandlung des Flugzeuges in den Fallschirm durch Senken des Motors bezüglich des Führersitzes und damit gleichzeitig zwangläufig bewirktes Heben der den mittleren polygOnförmigen Gerüstkörper bedeckenden Tragflächenbespannung und Verschließen der Zwischenräume durch abrollbare Flächenstücke geschieht, während gleichzeitig ebenfalls zwangläufig die symmetrisch zum Schwerpunkt liegenden und an je eine Polygonseite angelenkten beiden Flügelspitzen und das Höhensteuer außen nach oben gezogen werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.