DE2708582A1 - Verfahren zur erzeugung von nickelhaltigen staehlen - Google Patents
Verfahren zur erzeugung von nickelhaltigen staehlenInfo
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Description
562-26.573P
SOCIETE METALLütGIQUE LE NICKEL - SLN, Paris (Frankreicn)
Verfahren zur Erzeugung von nickelhaltigen Stählen
Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren
zur Erzeugung von nickelhaltigen Stählen. Sie bezieht sich insbesondere auf eine Verbesserung der Verfahren
zur Erzeugung von rostfreien Stählen.
Es ist bekannt, daß die rostfreien Stähle allgemein im wesentlichen aus Eisen, Nickel, Chrom und manchmal Kobalt
(Martensitanlaßstahl) zusammengesetzt sind, worunter der
sogenannte "18/8"-Stahl bekannt ist, der etwa 18 % Chrom
und 8 % Nickel enthält. Allgemein erhält man diese Stähle durch Schmelzen von Schrott, Ferro-Niokel-Sorten oder anderen
nickelhaltigen Chargierstoffen, Ferro-Chrom und von rUckgefUhrten, von einem vorangehenden Guß stammenden
Stoffen. Die Metallgemischschmelze wird dann in einen Konverter überführt, wo man sie einem Frischen durch Blasen
von Sauerstoff oder eines Sauerstoff enthaltenden Gases unterwirft.
562-(243-0I)-TF
70CG36/0806
Einer der Hauptzwecke dieses Frischens ist, den Gehalt des Metallbades an Kohlenstoff und an Silizium zu verringern,
um ihn auf Werte unter 0,51 % zu bringen, die nahe 100 ppm liegen können. Dieser Vorgang ist sehr exotherm und sehr
schwierig durchführbar, ohne daß er von einer gleichzeitigen Oxydation des Chroms begleitet wird.
Tatsächlich schützt die Anwesenheit von Kohlenstoff und Silizium in relativ starken Anteilen zu Beginn des
Frischens das Chrom vor der Oxydation; dagegen ist es zum Ende des Frischens schwer, den Kohlenstoff zu oxydieren,
ohne daß dies auch mit dem Chrom geschieht. Man muß daher die Wirkung des Sauerstoffs selektiv machen. Zwei Faktoren
beeinflussen diese Selektivität: die Temperatur und der Sauerstoffteildruck. Je .höher die Temperatur ist und/oder
je geringer der Sauerstoffteildruck ist, umso selektiver
ist nämlich die Oxydation.
Die Temperatur, bei der das Frischen erfolgt, ist durch die Beständigkeit der feuerfesten Stoffe des Konverters
begrenzt. Daher ist der einzige wesentliche Faktor, den man variieren kann, der Sauerstoffteildruck.
Um diesen zu senken, besteht eine erste Lösung darin, das Frischen unter Vakuum durchzuführen. In neuerer Zeit
wurde eine unter der englischen Abkürzung "A.O.D.", d. h.
"Argon-Sauerstoff-Entkohlung" bekannte neue Teohnik in den
US-PS 3 752 790 und J, 046 107 und im Aufsatz "Making
Stainless Steel in the Argon-Oxygen Reactor at JosIyη" von
J.M. SACCOMANO, R.J. CHOULET und J.D. ELLIS in "Journal
of Metals", Februar I969 beschrieben. Diese Teohnik ermöglicht die Einstellung des Sauerstoffteildrucks durch
seine Verdünnung in einem inerten Das, d. h. einem Oas, das
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gegenüber dem Metallbad weder oxydierend noch reduzierend
1st, wie z. B. Stickstoff, Argon oder auch gekracktem Wasserdampf (Creusot-Loire Uddeholm). Die Anwendung dieser neuen Technik ermöglicht das Erhalten rostfreier
Stähle mit einem sehr geringen Kohlenstoffgehalt bei einem "Chromausbringen", d. h. einem Verhältnis zwischen der in
den Konverter eingesetzten Chrommenge und der am Ende des Blasens noch im metallischen Zustand vorliegenden Chrommenge,
das 95 % erreichen oder sogar überschreiten kann.
Bei dieser Technik erhöht die durch den Frischvorgang freigesetzte Wärme die Temperatur des Konverters bis zu
dem Wert, oberhalb dessen die feuerfesten Stoffe nicht mehr beständig sind. Wenn dieser Wert einmal erreicht ist, muß
man die Wärme des Konverters abführen oder deren Freisetzung verringern. Eine erste Lösung hierzu besteht darin, den Argondurchsatz zu erhöhen, das dann zum Wärmeabtransport dient;
eine zweite Lösung beruht darauf, daß man als die Charge bildende Stoffe bereits teilweise gefrischte Stoffe verwendet; eine dritte Lösung besteht darin, den Konverterbetrieb beträchtlich zu verlangsamen.
Die erste dieser Lösungen ist wegen des Argonverbrauchs kostspielig, und die zweite ist dies wegen der Ausgangsstoffe.
Was die dritte betrifft, so erfordert sie sehr erhebliche Investitionen, da die Verlangsamung des Konverterbetriebs
zu einer Erhöhung der Verweilszeit im Konverter, also zu einer Verringerung der Produktionskapazität und so zu einer
Erhöhung der Investitionen je erzeugter Jahrestonne führt.
Angesichts dieser Schwierigkeiten wurde eine vierte Lösung angegeben: Abkühlung durch Zusetzen von Schrott
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zum Metallbad im Lauf, des Frischens. Der Betrieb läuft
so ab, daß man den Konverter abstellt, eine große Schrottmenge einführt und dann den Konverter wieder in Gang
setzt.
Obwohl manchmal vom wirtschaftlichen Standpunkt aus interessant, weist diese Betriebsart schwerwiegende Nachteile
auf, worunter die folgenden genannt seien:
Das Verfahren löst nicht das Problem der Regulierung der Temperatur, da es, wenn es auch die Absorption eines
Teils der übermäßigen Wärme ermöglicht, zu schroffen Temperaturänderungen
führt;
die schroffen und erheblichen Temperaturänderungen bedeuten einen rapiden Verschleiß der feuerfesten Stoffe des
Konverters;
die Einführung des Schrotts erfordert das Eingreifen einer qualifizierten Arbeitskraft.
Gewisse falsche Handhabungen beim Einführen großer Mengen von Schrott schädigen die feuerfesten Stoffe, deren mechanische
Festigkeit gewöhnlich gering ist;
der Zusatz von Schrott erfordert das Anhalten der Konverter.
Wenn der Vorgang nicht mit der ganzen erforderlichen Sorgfalt durchgeführt wird, kann dieses Stillsetzen lang sein,
was die Verweilszeit des Bades im Konverter verlängert, die Behändlungskapazität des Konverters stark verringert
und damit ein Engpaß für die Produktion wird;
das "Chromausbringen", wie es oben definiert wurde, erfährt eine Verringerung.
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Die vorstehend angegebenen Nachteile sind derart, daß
ein erheblicher Teil der Eisenhllttenleute die Anwendung
einer Lösung bevorzugt, die sich aus einer Kombination der beiden ersten angegebenen Lösungen ergibt. Mit
anderen Worten wählen sie als Bestandteile der Ausgangscharge an Kohlenstoff und/oder Silizium relativ arme
Stoffe und verwenden Argon als Kühlmittel, doch beseitigt diese Lösung nicht alle genannten Nachteile.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erzeugung von nickelhaltigen Stählen in einem
Konverter zu entwickeln, das die Überwindung der genannten Nachteile ermöglicht, das Einführen kohlenstoffreicher
Chargen in den Konverter zuläßt, die Erhöhung der Produktionskapazität
einer bereits vorhandenen Anlage möglich macht und schließlich die Abkühlung des im Konverter enthaltenen
Bades geschmolzener Metalle zuläßt.
Gegenstand der Erfindung, womit diese Aufgabe gelöst
wird, ist ein Verfahren zur Erzeugung von nickelhaltigen Stählen durch Frischen eines Metallbades in einem Konverter,
wobei die Temperatur des Metallbades durch Zusetzen fester Bestandteile gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man in den Konverter Ferro-Nickel-Granalien
einführt und deren Durchsatz so steuert, daß die im Konverter herrschende Temperatur auf einem vorab gewählten Wert
gehalten wird.
Unter dem Begriff "Konverter" sollen nicht nur die eigentlichen Konverter, sondern auch seine einfachen technischen
Äquivalente, d. h. alle Vorrichtungen verstanden werden, in denen man die Legierung durch Blasen von Sauerstoff
oder eines diesen enthaltenden Gases frischen kann.
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Der für die Temperatur gewählte Wert hängt natürlich von den verwendeten feuerfesten Stoffen ab. Die einzige
Regel, die man geben kann, ist, daß diese Temperatur so hoch sein soll, wie dies mit einer guten Haltbarkeit der
feuerfesten Stoffe verträglich ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle Arten von Ferro-Nickel-Granalien verwendet werden. Indessen
ist es aus Gründen der Leichtigkeit der Lagerung und Handhabung vorzuziehen, daß die Form dieser Granalien möglichst
weit der Kugelform angenähert ist. Was ihre Abmessungen betrifft, so können sie beispielsweise zwischen 1 mm und
einigen cm liegen.
Die Zusammensetzung der verwendeten Ferro-Nickel-Arten
kann variabel sein; jedoch ist sie nicht gleichgültig, wie im folgenden gezeigt wird. Beispielsweise kann man die
unter den Handelsbezeichnungen 11FNl" und "FNC" erhältlichen
Ferro-Nickel-Arten verwenden.
Der Zusatz der Granalien kann kontinuierlich, beispielsweise mittels eines Trichters erfolgen, dessen Öffnung in
Abhängigkeit)von der im Konverter herrschenden Temperatur
gesteuert werden kann. Dank der Leichtigkeit ihrer Handhabung und ihrer guten Rieselfähigkeit kann der Durchsatz
der Granalien mit großer Genauigkeit reguliert werden, was zur Folge hat, daß die Regelung der Temperatur von ausgezeichneter GUte ist, ohne daß man irgendeine Änderung im
Gang des Konverters benötigt.
Somit löst das erfindungsgemäße Verfahren das Problem der Regulierung der Temperatur und der Absorption der durch
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das Frischen freigesetzten Wärme, ohne die Nachteile der vier Lösungen aufzuweisen, die oben erläutert wurden. Insbesondere
können die Gehalte der Charge an Kohlenstoff und Silizium viel höher als bei den bekannten Lösungen sein.
Dies führt zu geringeren Kosten für die Bestandteile der Charge, die in diesem Fall nicht vorgefrischt zu sein
brauchen.
Es sei hier noch darauf hingewiesen, daß ein hoher Anteil an Kohlenstoff und Silizium während der Periode, in
der die im Inneren des Konverters herrschende Temperatur unter der optimalen Frischtemperatur liegt, das Chrom gegen
Oxydation schtltzt und deshalb einen günstigen Effekt auf
das oben definierte Chromausbringen hat.
Ein anderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, eine wesentliche Steigerung der Produktionskapazität
für die vorhandenen Anlagen oder eine Verringerung der .Investitionen je Jahrestonne für die zukünftigen
Anlagen zu ermöglichen. Die Produktionskapazität der durch die Kombination eines Elektroofens und eines Konverters
gebildeten Systeme ist nämlich oft durch die Schmelzkapazität des Elektroofens begrenzt. Aufgrund dieser Tatsaohe
verbessert ein Verfahren, daa das Schmelzen der Stoffe, die gewöhnlich in einem Elektroofen geschmolzen
werden, nämlich Ferro-Nickel-Arten, in einem Konverter zuläßt entsprechend die Behandlungskapazität des Systems, da die
so im Elektroofen verfügbar gemachte Energie dann zum Schmelzen einer größeren Menge der anderen Bestandteile des
rostfreien Stahls ausgenutzt werden kann. Außerdem sinkt, da die elektrische Leistung für eine gesteigerte Produktion
konstant bleibt, der Elektrizitätsverbrauch je erzeugte Tonne Stahls mit der Kapazitätssteigerung.
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AO
Die Zusammensetzung des zugesetzten Ferro-Nickels übt
einen starken Einfluß auf die Erhöhung der Kapazität aus:
Wenn das Ferro-Nickel stark raffiniert ist und wenig Kohlenstoff enthält, ist das "Chromausbringen11 befriedigend,
doch ist die Erhöhung der Produktionskapazität relativ gering, da der Brennstoff, nämlich der Kohlenstoff
und evtl. das Silizium, in geringer Menge zugesetzt wird. Dagegen ist, wenn man ein schwach raffiniertes Ferro-Nickel,
wie das unter der Handelsbezeichnung "FNC" erhältliche, zusetzt, die erhaltene Kapazitätssteigerung sehr erheblich,
wobei das oben definierte "Chromausbringen" befriedigend bleibt.
Eine gute Zusatztechnik kann darin bestehen, zu Beginn des Frischens Granalien von schwach raffiniertem Ferro-Nickel
und zu dessen Ende Granalien von stark raffiniertem Ferro-Nickel zuzusetzen.
Allgemein ist zu bevorzugen, daß der Zusatz von Ferro-Nickel den Kohlenstoffgehalt des Bades nicht zu sehr erhöht;
deshalb besteht eine der vorteilhaftesten AusfUhrungsarten der Erfindung darin, von einem an Kohlenstoff und
Silizium relativ reichen Bad, d. h. einem Bad, dessen Kohlenstoff- und Siliziumgehalte über 1 % bzw. über 0,4 % sind,
auszugeben, dem Bad kontinuierlich ein relativ schwach raffiniertes Ferro-Nickel, wie z. B. das unter der Handelsbezeichnung
"FNC" erhältliche Produkt zuzusetzen und das Verfahren evtl. durch den Zusatz eines stark raffinierten
Produkts, wie z. B. des unter der Handelsbezeichnung "FNl" erhältlichen Produkts zu beenden.
Eine andere AusfUhrungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, gleichzeitig schwach und stark raffinierte Ferro-Nickel-Arten zuzusetzen und dabei ihre
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jeweiligen Durchsätze derart einzustellen, daß der Gesamtkohlenstoff
gehalt des zugesetzten Ferro-Nickels praktisch gleich dem des Bades im Lauf des Prischens ist.
Die dank der Erfindung erhaltenen Werte der Erhöhung
der Produktionskapazität und der Verringerung des elektrischen Stromverbrauchs können 10 % erreichen und sogar
20 % überschreiten.
Die Fachleute können daraus leicht den wirtschaftlichen Portschritt der Erfindung unter Berücksichtigung der Tatsache
ableiten, daß die Amortisation der rroduktionsanlagen mit einigen Prozent in den Gestehungspreis des Frischens
eingeht.
Die folgenden, nicht als einschränkend zu verstehenden Beispiele ermöglichen ein besseres Verständnis der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Sie zeigen insbesondere den Vorteil der erfindungsgemäß vorgenommenen
Ferro-Nickel-Zusätze.
Diese Beispiele sind unter Heranziehung der Figuren zu lesen, die als Punktion der Zeit die Entwicklung der Temperatur
und der Gehalte des Metallbades an Chrom, Kohlenstoff und Silizium zeigen. Es sei bereits hier erwähnt, daß die
in den Figuren dargestellten Kurven nur einen beispielhaften Wert haben und vor allem keine direkte Berechnung des Chromausbringens
während des Frischvorgangs ermöglichen, da sie der Masse und der Zusammensetzung der Schlacke nicht Rechnung
tragen.
709836/0806
In allen folgenden Beispielen ist die Gewichtszusammensetzung
des Metallbades vor dem Frischen folgendes
Kohlenstoff | 1 % |
Schwefel | 0,04 % |
Silizium | 0,35 % |
Chrom | 19,75 % |
Nickel | 7,5 % |
Mangan | 0,75 % |
Während des Frischens ist der Durchsatz des in den Konverter
eingeblasenen Gases gleich 0,78 nr je Tonne und Je Minute. Was die Zusammensetzung dieses Gases betrifft, so
ist sie in der folgenden Tabelle angegeben.
Kohlenstoffgehalt des Bades im Lauf des Frischens (Gew. %)
bis zu 0,25
von 0,25 bis 0,10
von 0,10 bis 0,04
Verhältnis der Volumendurchsätze von Sauerstoff und Argon
3/1 2/1
1/3
Das oben definierte "Chromausbringen" wird unter der
Annahme berechnet, daß man das Blasen beendet, wenn der Kohlenstoffgehalt 0,04 % erreicht.
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Beispiel 1: Zusatz des Ferro-Nickels in Form von Blöcken
und In diskontinuierlicher Welse.
In diesem Beispiel unterbricht man das Frischen, wenn die Temperatur des Metallbades 1720 0C erreicht, um den Zusatz
von Ferro-Nickel in Blockform in einer Menge von 10 Gew. % der
Masse des Bades zu ermöglichen. Das verwendete Ferro-Nickel ist dasjenige, das unter der Handelsbezeichnung "FNl" erhältlich
ist und dessen Gewichtszusammensetzung folgende ist:
Nickel | 24 % |
Kohlenstoff | 0,030 % |
Silizium | 0,030 % |
Schwefel | 0,030 % |
Phosphor | 0,016 % |
Chrom | 0,030 % |
Kobalt | 0,8 % |
Eisen | Rest zu 100 % |
Nachdem dieser Ferro-Nickel-Zusatz erfolgt ist, setzt
man das Blasen fort, das man beendet, wie oben erwähnt wurde, wenn der Kohlenstoffgehalt des Bades gleich 0,04 % wird.
Die Kurven der Fig. 1 zeigen als Funktion der Zeit die Temperatur des Bades (Kurve T) in 0C und die Gehalte
dieses Bades an Chrom, Kohlenstoff und Silizium (Kurven Cr, C und Si) in Gew. %. Die Auswertung dieser Kurven zeigt
eine starke Diskontinuität bei der Einführung des Ferro-Nickels,
709836/0806
Ak
Andererseits erreicht das oben definierte "Chromausbringen" 80,3 %.
Dieses Beispiel simuliert das, was beim Einfuhren des Schrotts in den Konverter bei optimalem Einführen vor sich
geht.
Beispiel 2; Kontinuierlicher Zusatz von Ferro-Nickel in Form von Granalien, Fall des "FNl".
Dieses Beispiel weicht vom vorigen Beispiel dadurch ab, daß das Ferro-Nickel in den Konverter in Form von Granalien
und kontinuierlich, also ohne Unterbrechung des Frischens, eingeführt wird. Im übrigen sind die Zusammensetzungen des
Metallbades und des Ferro-Nickels sowie die Gesamtheit der
Arbeitsweise die gleichen.
Die Kurven der Fig. 2, die diese Vorgänge veranschaulichen, wurden in gleicher Weise wie die der Fig. 1 erhalten. Man
stellt die Abwesenheit einer Diskontinuität fest, was ein günstiger Faktor ist, wie weiter oben angedeutet wurde. Was
das "Chromausbringen" betrifft, so erreicht dieses 83 % und
bedeutet somit eine merkliche Verbesserung im Vergleich mit dem Beispiel 1.
Beispiel 3: Kontinuierlicher Zusatz in Form von Granalien, Fall des "FNC".
In diesem Beispiel, das der Fig. 3 entspricht, setzt man dem Metallbad kontinuierlich eine Masse von Ferro-Nickel-Granallen
zu, die 18 # der Masse des Bades entspricht und die maximale Menge darstellt, deren Zusatz unter diesen Bedingungen
möglich ist.
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/5 -
IS
Die verwendeten Ferro-Nickel-Granalien entsprechen praktisch genau der unter der Handelsbezeichnung "FNC" erhältlichen Qualität. Ihre Gewichtszusammensetzung ist
folgende:
Silizium 1,5 %
Schwefel 0,06 %
Phosphor 0,01 %
Chrom 1,45 S^
Nickel 24,13 %
Mangan 0,8 %
Eisen Rest
Dieses Beispiel zeigt, daß die Verwendung von schwach raffiniertem Ferro-Nickel vor allem zu einer Erhöhung der
Ferro-Nickel-Menge führt, die man im Konverter zusetzen kann.
Die in diesem Beispiel beobachtete leiohte Senkung des "Chromausbringens" kann leicht korrigiert und durch eine
änderung der Blasbedingungen in das Gegenteil verkehrt werden (s. folgendes Beispiel).
Dieses Beispiel unterscheidet sich vom vorhergehenden dadurch» daß die Blasbedingungen abgeändert wurden. Sie werden
folgende:
Kohlenstoffgehalt des Bades im Lauf des Frischens (Gew. %) |
Verhältnis sätze von Argon |
der Volumendurch- Sauerstoff und |
bis zu 0,35 | 3/1 | |
von 0,35 bis 0,25 | 1/1 | |
/on 0,25 bis 0,04 | 1/3 |
709836/0806
Diese Änderungen fUhren zu einer Senkung der zugesetzten
Menge an Ferro-Nickel, das praktisch der unter der Handelsbezeichnung
"PNC" erhältlichen Qualität entspricht. Die zugesetzte Menge ist 9 %, bezogen auf die Anfangsmasse des
Bades.
Das "Chromausbringen" erreicht 85,7 %.
Die oben angegebenen Beispiele betreffen sämtlich die
"A.O.D."-Verfahren. Jedoch läßt sich die Erfindung allgemein
leicht auf alle sehr exothermen Frischverfahren anwenden.
Die gegebenen Beispiele zeigen dem Fachmann die Möglichkeiten«
die ihm durch die Erfindung eröffnet werden. Er kann so die in Jedem Einzelfall am besten geeigneten Arbeitsbedingungen
wählen.
709836/0806
Claims (7)
1. Verfahren zur Erzeugung von nickelhaltlgen Stählen durch
Frischen eines Metallbades In einem Konverter, wobei die
Temperatur des Metallbades durch Zusetzen fester Bestandteile gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man in den Konverter Ferro-Nickel-Granalien
einführt und deren Durchsatz so steuert, daß die im Konverter herrschende Temperatur auf einem vorab gewählten
Wert gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anfangsgehalte des Metallbades an Kohlenstoff und
Silizium über 1 Gew. % bzw. über 0,4 Gew. % liegen.
3· Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ferro-Nickel-Granalien stark raffinierte Granalien
sind, deren Kohlenstoffgehalt höchstens gleich dem Kohlenstoffgehalt des Metallbades nach dem Frischen ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ferro-Nickel-Granalien schwach raffinierte Granalien
sind, deren Siliziumgehalt wenigstens 0,4 Gew. % beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die in den Konverter eingeführten Ferro-Nickel-Granalien in einem ersten Zeitabschnitt Granalien von
schwach raffiniertem Ferro-Nickel und in einem zweiten Zeltabschnitt Granalien von stark raffiniertem Ferro-Nickel
sind.
•709C3G / 0 80 β
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man in den Konverter gleichzeitig
Granalien von schwach und stark raffiniertem Ferro-Nickel einführt und ihre Durchsätze so steuert, daßßer mittlere
Kohlenstoffgehalt des zugesetzten Ferro-Nickels stets praktisch gleich dem des Bades zur Zeit der Zugabe ist.
7 0 9 8 G ß / 0 8 0 ß
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