DE270757C - - Google Patents

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DE270757C DENDAT270757D DE270757DA DE270757C DE 270757 C DE270757 C DE 270757C DE NDAT270757 D DENDAT270757 D DE NDAT270757D DE 270757D A DE270757D A DE 270757DA DE 270757 C DE270757 C DE 270757C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/69Sulfur trioxide; Sulfuric acid
    • C01B17/74Preparation
    • C01B17/76Preparation by contact processes
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B03SEPARATION OF SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS; MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
    • B03CMAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur weitgehenden Befreiung eines unreinen, gasförmigen Körpers von Schwebekörpern durch Hervorrufung einer Übersättigung eines gasigen Bestandteils desselben mit ■ daran anschließender Hilfsnebelbildung.
Zwar ist es schon bekannt, daß sich durch Sättigen eines sehwebekörperhaltigen Rohj gases mit eingeleitetem Wasserdampf und ιοί darauf folgender Abkühlung desselben oder : durch inniges Vermischen von zwei mit Wasserdampf gesättigten sehwebekörperhaltigen Gasen verschiedener Temperatur die Ausscheidung der Schwebekörper erleichtern läßt, jedoch zeigt sich, daß trotz Einleiten von sehr viel Wasserdampf oder sehr großer Temperaturverschiedenheit der gesättigten miteinander zu mischenden Gase die Ausscheidung in der Regel unvollkommen bleibt, und keine Feinreinigung im Sinne der Anmeldung dabei erzielt wird.
Der Grund für diese unzureichende Wirkungsweise wird gemäß der vorliegenden Erfindung darin erkannt, daß bei der bisherigen Verfahrensweise nicht derjenige Grad von Übersättigung des Gases an Wasserdampf erreichbar wird, welcher notwendig wird, um die Beschwerung und Ausscheidung auch der feineren oder schwerer von dem Nebelbildner benetzbaren Schwebekörper sicher zu bewirken. V'' <,'"
Hinderlich für die Erreichung eines genügenden Übersättigungsgrades sind die in dem Rohgas vorhandenen gröber oder leichter benetzbaren Schwebekörper; diese sind also zunächst zu beseitigen. Sind sie beseitigt, so läßt sich in der Regel ohne Schwierigkeit der erforderliehe hohe Übersättigungsgrad und gute Abscheidung erreichen.
Das Verfahren zerfällt demnach in drei zeitlich aufeinander folgende Abschnitte:
a) Vorreinigung des Rohgases zum Zwecke der Entfernung der für die Erreichung ausreichender Übersättigung hinderlich wirkender Fremdkörper aus denselben,
b) Hervorbringung einer für die Feinreinigung ausreichend starken Übersättigung eines in gasförmigem Zustande in dem vorgereinigten Gase befindlichen oder in dasselbe eingeführten geeigneten Hilfsnebelbildners,
c) Ausscheidung des gebildeten Hilfsnebels
in hinreichend kurzer Zeit;
b) und c) zusammen bilden also die Hauptoder Feinreinigung.
Die Art der zu wählenden Vorreinigung richtet sich nach Lage des Falles insbesondere, nach der Art des zu reinigenden Gases und der Verunreinigungen in demselben. Häufig reicht man mit an sich bekannten, intensiv wirkenden Reinigungsarten, beispielsweise Waschung, elektrische Behandlung usw. aus.
Besonders zweckmäßig und wirksam wird jedoch die Vorreinigung gleichartig mit der Hauptreinigung gewählt, derart, daß das zu reinigende Gas hinreichend wiederholt durch eine Übersättigungsvorrichtung und eine darauf folgende Abscheidevorrichtung für den gebildeten Übersättigungsnebel geführt wird. Da-
piai:
. bei läßt sich eine folgeweise wachsende Übersättigung in den verschiedenen Stufen erreichen.
Die Hervorrufung der Übersättigungsnebel kann in mehrfacher Weise geschehen, und zwar sind für die technische Durchführung zwei Hauptarten der Erzeugung in erster Linie anzuführen:
1. durch Einführung zweier gasförmiger ίο Körper, welche chemisch unter Bildung eines Körpers von niedrigerer Sättigungstemperatur als die Sättigungstemperaturen der Reaktionskomponenten beträgt, aufeinander einwirken,
2. durch geeignete, an sich bekannte, thermodynamische Zustandsänderungen des mit geeigneten Dämpfen gemischten, schwebekörperhaltigen Gases.
Besonders wertvoll ist das Verfahren, wenn es sich nicht um Ausscheidung sämtlicher.
Schwebekörper, sondern nur um die weitgehende Ausscheidung von in sehr feinem Zustande verteilten und in kleinen Mengen bereits schädlich wirkenden Beimengungen des zu reinigenden Gases . handelt, während eine geringe Restmenge des mit Rücksicht hierauf gewählten Hilfsschwebekörpers dagegen nicht schadet (parzielle Feinreinigung).
Um die erforderlichen,· häufig zahlreichen Ausscheidungsstufen in genügend kompendiöser - Weise anordnen zu können,' kommt, wenigstens in den späteren Stufen, mit besonderem Vorteil die elektrische Ausscheidungsart, oder das Zentrifugieren des Gases in Betracht.
Bei der ersteren kommt außer dem Vorteil verhältnismäßig geringen Raum- und Energiebedarfs noch eine besonders günstige Wirkung hinzu, nämlich, daß ein elektrisierter Körper leichter bzw. in größerer Menge Nebelteilchen aus einem übersättigten Dampfgemisch an sich reißt, als ein unelektrischer. Unter Um-. ständen erscheint es daher vorteilhaft, diese elektrische Nebelbildung selbst dann zu benutzen, wenn die gebildeten Nebelteilchen in anderer Weise, z. B. durch Zentrifugieren oder Filtration abgeschieden werden sollen.
Jedoch ist es im allgemeinen notwendig, gegenüber bekannten Ausführungsarten den elektrischen Abscheider in besonderer Form für den vorliegenden Zweck auszubilden, wie im folgenden näher beschrieben werden soll.
Die hierfür gemachten Angaben lassen sich ersichtlich dann sinngemäß auf die Anwendung anderer Ausscheidemethoden übertragen.
Es ist besonders darauf zu achten, daß bei starken Nebelbildungen infolge des verschiedenen Raumgewichts des stärker mit Schwebekörpern beladenen, gegenüber dem, weniger beladenen Teil des zu behandelnden Gases, leicht Mischungsströme auftreten, derart, daß weniger vorbehandeltes Gas in Gasteile eindringt, welche bereits auf einer höheren Reinigungsstufe sich befinden, diese von neuem verunreinigend. In ähnlicher Weise wie solche Differenzen des Raumgewichts infolge verschiedener Schwebekörperbeladung der Gasteile wirken die Dichtedifferenzen, welche durch die Abkühlung oder Erwärmung des. Gases bedingt sind, wie sie zum Zweck der Hilfsschwebekörpererzeugung und Wiederabscheidung, gemäß der Erfindung, in manchen Fällen einzuführen sind.
Es kommt also darauf an, möglichst stabile. Verhältnisse derart herzustellen, daß die schwereren Teile des Gases in den untersten Schichten, die leichteren oben sich befinden. Dementsprechend ist es vorteilhaft, die elektrische Ausscheidung des Hilfsnebels im aufsteigenden * Gasstrome vorzunehmen. Es ist zwar bereits durch die Arbeiten Cot tr el Is — vgl. deutsche Patentschrift 230570 — bekannt geworden, die schwebekörperbeladenen Teile in den elektrischen Abscheider unten ein- und oben abzuführen und dadurch den Vorteil zu erreichen, daß das bereits gereinigte Gas nicht wiederum durch von oben abfallende Ausscheidungen von neuem verunreinigt wird. Doch können immerhin Temperatur- und elektrische Konvektions- oder sonstige Mischungsströmungen namentlich dann auftreten, wenn der Strömungsquerschnitt von großer Ausdehnung ist.
Der Entstehung solcher, im vorliegenden Falle besonders schädlichen, durchgehenden Mischungsströme kann man entsprechend ihrer Entstehungsart einerseits dadurch begegnen, daß man in an sich bekannter Weise geeignet hohe Drossel- u. dgl. Widerstände in die Flüssigkeitsstrombahn zwischen die verschiedenen Stufen der Behandlung einschaltet. Dabei ist es zweckmäßig, diese Drosselwiderstände vor jedesmaligem Eintritt in eine neue Behändlungsstufe anzuordnen.
Entsprechend den eingangs genannten beiden Haupterzeugungsarten der Übersättigung soll nachstehend die Erfindung an zwei hierfür typischen Anwendungsbeispielen erläutert werden, und zwar bezieht sich das erste auf die Herstellung eines für den Kontaktprozeß beim Schwefelsäurekontaktverfahren geeigneten, bekanntlich weitgehend zu reinigenden Röstgases durch Hervorbringung von Übersättigungsnebel, welche mittels der an sich bekannten chemischen Reaktion zwischen Wasserdampf und gasförmigem Schwefeltrioxyd stufenweise hervorgerufen und wieder abgeschieden werden. Das zweite dagegen betrifft die Herstellung genügend keimfreier Luft mittels aus Wasserdampf gebildeter Übersättigungsnebel, welche durch thermödynamische Zustandsänderungen erzeugt werden.
Die Erfindung wird veranschaulicht durch
die in den Fig. ι und 2 angegebene beispielsweise Ausführungsform eines zur Ausführung des Verfahrens dienenden Apparates, welcher für beide Beispiele unter Berücksichtigung des geeignet zu wählenden Materials Verwendung finden kann, und zwar stellen die Figuren in Vorder- bzw. Seitenansicht — je zur Hälfte aufgebrochen — einen vertikalen Kanal dar, in welchem der aufsteigende Gasstrom unter ίο Hindurchtritt durch mehrere Nebelerzeugungsund Wiederabscheidestellen einer stufenweisen Reinigung im Sinne der Erfindung unterworfen wird.
Erstes Anwendungsbeispiel,
Während man die Reinigung der Kontaktgase beim Schwefelsäurekontaktverfahren bisher in der Weise vollzogen hat, daß man die Ausfällung der Nebelbildner (z. B. Schwefeltrioxyd) zusammen mit den sonstigen groben Verunreinigungen in einer \7orreinigungsstufe durch Einleitung von Wasser- oder Schwefelsäuredampf und Abkühlung vollzog, und alsdann die Feinreinigung, d. h. die Befreiung des Gasgemisches von den feineren Verunreinigungen unter möglichster Vermeidung weiterer Bildung von Übersättigungsnebel durch Waschen oder Filtration des Gases bewirkte, soll gemäß der vorliegenden Erfindung die Ausscheidung der feineren Schwebeteilchen, d. h. die Feinreinigung, mittels erneuter Erzeugung von Hilfsnebeln und deren Wiederabscheidung durchgeführt werden.
Als Stoff für den Hilfsnebel kommt hier besonders Schwefelsäure durch Reaktion von Wasserdampf auf Schwefeltrioxyd bei geeigneter Temperatur in Betracht, da einerseits durch diese Reaktion bekanntlich genügend fein verteilte Nebel sich erzeugen lassen, anderseits eine sehr geringe Restmenge solchen — bei Wiedererwärmung verschwindenden — Nebels für die Kontaktmasse unschädlich ist.
DaSgegebenenf alls genügend vorgereinigte und hinreichend abgekühlte Schwefligsäuregasgemisch tritt auf dem Wege nach den Kontaktkörpern bei ι unten in den Schwebekörperabscheider ein (s. Fig. 1 und 2), welcher in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als ein gestreckter, vertikaler Kanal 2 ausgebildet ist, in welchen die zur Bereitung der Hilfsnebel und zur Wiederabscheidung derselben geeignete Vorrichtungen eingebaut sind.
Das Gas erreicht zunächst eine Reihe von Rohren 3, durch welche z. B. gasförmiges Schwefeltriöxyd zum Zwecke der Erzeugung eines Reinigungsnebels ausströmt. Diese Rohre sind mit Lochreiheri_ oder Schlitzen versehen. Die Achsenrichtung ihrer Ausströmöffnungen und ihre Verteilung sind so gewählt, daß eine mögliehst innige Mischung des. Hilfskörpers mit dem zu behandelnden Gase erreicht wird, eventuell können noch besondere Mischungsvorrichtungen angewendet werden.
In das mit Schwefeltrioxyd angereicherte Gas wird alsdann, falls erforderlich, Wasserdampf durch ein weiteres Rohrbündel 4 in geeigneter Verteilung und Anordnung eingeführt, und damit die erzielte Bildung von sehr fein verteiltem Schwefelsäurenebel eingeleitet. Ist das eintretende Gas zu trocken, so kann es sich empfehlen, erst Wasserdampf, und alsdann Schwefeltrioxyd einzuführen. Es kann günstig sein in den ersten Stufen der Ausscheidung, den Nebel aus mehr Wasserdampf, weniger Schwefeltrioxyd zu bilden, während die Nebel der späteren Stufen. aus konzentrierterer Säure behufs Trocknung des Gases gebildet werden. Das nebelhaltige Gas tritt durch eine geeignete Zahl parallelgeschalteter Diaphragmen 5 in'ein elektrostatisches von einem elektrischen Strome durchsetztes Feld ein, welches in bekannter Weise hergestellt wird, durch eine genügende Anzahl parallel eventuell hintereinander geschalteter Paare von Elektrizitätsausströmorganen 6 und Ausscheideflächen 7. Hierdurch werden die Hilfsschwebekörper samt einem Teil der Unreinigkeiten elektrisch geladen und an den Ausscheideflächen 7 abgeschieden. Die flüssigen Abscheidungen werden aufgenommen von geeigneten Leitorganen, als welche vorteilhaft die horizontal angeordneten Diaphragmenkörper 8 verwendet werden können. Diese Diaphragmenkörper, welche als strahlerzeugende Zuleitungsdüsen ausgebildet und den Ausscheideorganen vorgeschaltet sind, dienen nicht allein dazu, um einerseits bei Benutzung eines quer zur Richtung des elektrischen Feldes und der Strömungsbewegung der Flüssigkeit begrenzten elektrischen Feldes die. zu behandelnde Flüssigkeit richtig in das elektrische Stromfeld einzuführen, ferner das Elektrizitätsausströmorgan durch Abschirmung der Flüssigkeits- \ strömung zu schützen, sondern anderseits das, zu behandelnde Gas auf die parallelgeschalte- i ten Paare von Elektroden richtig bzw. gleich-jios mäßig zu verteilen, um dadurch zugleich die'f obenbezeichnete Mischungsströmung zu ver- '3 hindern.
Ist eine genügende Menge von Abscheidungen in 8 aufgespeichert, s"o werden dieselben durch ein Rohr 9 abgeführt. Das so vorbehandelte Gas tritt im aufsteigenden Gasstrom weitergeführt in eine neue Schwebekörpererzeugungsstelle 3' und 4' ein, mittels welcher, analog wie bei 3 und 4, geeignet temperierter Schwefeltrioxyd- bzw. Wasserdampf zur Erzeugung einer neuen -Übersättigung eingeführt wird, um von neuem durch ein Diaphragma 5' strömend, der Einwirkung eines Systems von Elektroden 6' bzw. γ ausgesetzt zu werden. Der
Prozeß wird wiederholt, indem -von neuem Schwefeltrioxyd- bzw. Wasserdampf eingeleitet wird.
Es kann vorteilhaft sein, anstatt die zur Hilfsnebelbildung erforderlichen gasförmigen Körper als solche durch Rohrleitungen zuzuführen, die Vergasung, der Hilfsflüssigkeit in dem Gase selbst vorzunehmen.
Da nämlich bei der Verwendung von Dämpfen aus siedenden Flüssigkeiten zur Wolkenbildung, im Gegensatz zur Verdunstung ohne Sieden, in der Regel infolge des Zerplatzens der Dampfblasen zugleich mit den Hilfsschwebekörpern andere schädliche Schwebekörper in das Gas eingeführt werden, diese von neuem verunreinigend, so ist es zweckmäßig oder notwendig, falls eine gründliche Vorreinigung (z. B. Filtration) der zuzuleitenden, zur Bildung der Wolke dienenden Hilfsflüssigkeit untunlich ist, wenigstens in den späteren Behandlungsstufen, den Nebel möglichst aus verdunstenden, nicht siedenden Flüssigkeiten zu erzeugen.
Dementsprechend ist in der dargestellten Beispielsanordnung zur Bildung des gasförmigen Schwefeltrioxyds rauchende eventuell erwärmte Schwefelsäure in den Gasraum eingeführt, woselbst sie zur Erzielung einer genügenden Verteilung über siebartige Ausbreitungsflächen verrieselt wird. Dies geschieht, indem die durch 10 in eine Anzahl parallelgeschalteter Rinnen 11 eingeführte rauchende Schwefelsäure über die horizontalen Überlaufkanten auf die vertikal- oder schräggestellten Siebe 12 gefördert wird, welche von dem zu behandelndem Gase vermöge des dichten Anschlusses der Rinnen an die Wände des Kanals bzw. vermöge des Eintauchens der Siebe in die Auffangrinnen 13 durchströmt werden müssen, wodurch einerseits eine sehr innige Berührung des Gases mit der Flüssigkeit, anderseits ein für die Stabilisierung der Strömungsbewegung vorteilhafter Drosselwiderstand erreicht wird.
Nach Verlassen dieses Siebsystems 12 durchdringt das mit SO3 angereicherte Gas eine analog in Zickzackform ausgebildete Siebreihe 15, über welcher mittels Rinnen 14 reines Wasser oder verdünnte Schwefelsäure verrieselt wird. Der nicht verdunstete Rest der Flüssigkeiten wird durch die Rinnen 13 oder 16 aufgefangen und abgeführt. Der Hilfsnebel wird durch ein weiteres Elektrodensystem 6" und 7" wiederum zur Abscheidung gebracht und dieser Prozeß, sooft wie erforderlich, wiederholt.
Als
zweites Anwendungsbeispiel
soll die Herstellung eines genügend keimfreien Gases behandelt werden. Hier ist die Erzeugung des Hilfsnebels mittels thermodynamischer Zustandsänderung aus Wasserdampf besonders vorteilhaft, da geringe Restmengen desselben völlig unschädlich sind bzw. sich in sehr einfacher Weise entfernen lassen.
Das Verfahren gestaltet sich unter Benutzung des gleichen Apparates (Fig. 1 und 2) sinngemäß durchaus ähnlich wie bei dem vorbeschriebenen Anwendungsbeispiele. Es sollen daher nur die Abweichungen von jenem Prozeß hervorgehoben werden.
Die Rohre 3, 3' dienen jetzt zur Abkühlung des Gases, beispielsweise unter Zuhilfenahme einer Kühlflüssigkeit, als welche keimfreie Luft von genügend tiefer Temperatur verwandt werden kann, sofern man' nicht vorzieht, die genannten Kühlrohre geschlossen - zu .: verwenden.
In die mit Hilfe derselben bis nahe zum Taupunkt heruntergekühlte, zu reinigende, even- , tuell vorgereinigte Luft, wird dann durch die Rohre 4, 4' (eventuell gereinigter) Wasserdampf von höherer, geeigneter Sättigungstemperatur eingeführt, wodurch infolge der bei der Mischung mit dem zu reinigenden Gase eintretenden Übersättigung der erforderliche Hilfsnebel gebildet wird, welcher darauf durch die elektrischen Ausscheidesysteme 6, 7 bzw. 6', 7' entsprechend zur Abscheidung gebracht wird.
Um die Siebsysteme 12, 15 entsprechend zu verwenden, kann man über das untere 12 Eiswasser o. dgl. Kühlflüssigkeiten rieseln lassen, dagegen über das obere 15 Wasser von genügend hoher Temperatur, unterhalb des Siedepunkts. . · .
Besonders bemerkenswert erscheint der Vorteil, bei Verwendung der elektrischen Ausscheidemethode, daß das infolge der elektrischen Entladungen erzeugte Ozon von den Nebeltröpfchen absorbiert, die von denselben eingeschlossenen Keime in kurzer Zeit zum Absterben bringt. Immerhin ist darauf zu achten, daß die Wandungen unter Einwirkung der Oberflächenfeuchtigkeit dazu neigen, Pilzkolonien zu entwickeln. Um dies zu verhüten, ist es vorteilhaft, die Wände, welche mit den Hilfsnebeln in Berührung kommen, mit einer antiseptisch wirkenden Schicht zu überziehen und eventuell auch das zur Erzeugung der Wolke verwendete Wasser zu sterilisieren bzw. mit desinfizierenden Zusätzen zu versehen. Es scheint für die meisten Fälle auszureichen, die Wandungen aus Kupfer herzustellen, welches mit einer sogenannten Patinaschicht überzogen wird und dem zur Kühlung bzw. zur Verdunstung bestimmten Wasser eine geringe Menge eines löslichen Kupfersalzes zuzusetzen.
Da in der Regel das gereinigte Gas, behufs Weiterverwendung, einer Reglung seines Feuchtigkeitsgehaltes sowie seiner Temperatur zu unterwerfen ist, so sind zu diesem Zwecke die
Kühl- und Heizrohrsysteme 17 bis 19 vorgesehen.
Da bei der jetzt behandelten Ausführungsform des Verfahrens wesentliche Temperaturdifferenzen im Gase bei verhältnismäßig geringer Strömungsgeschwindigkeit desselben auftreten, so werden die eingangs erwähnten Unzuträglichkeiten durch Mischungsströme dadurch vermieden, daß man Heiz- und Kühlflächen des Abscheiders derartig dimensioniert, bzw. ihre Temperatur derart regelt, daß am oberen Ende jeder Behandlungsstufe oder des Abscheiders die Temperatur höher ist als am unteren Ende.
Wählt man die Ausscheidung im aufsteigenden Gasstrome wie vorher beschrieben, so sind also die etwa für die Wolkenbildung erforderlichen Heiz- und Kühlflächen des Abscheiders so zu dimensionieren und ihre Temperatur zu regeln, daß das Gas stufenweise nach dem Austritt zu wärmer wird. Um die Ausscheidung im aufsteigenden Gasstrome günstig vorzunehmen, ist als Elektrizitätsausströmorgan 6 ein Band oder Draht von hinreichend dünnem Querschnitt zwischen den beispielsweise vertikal gestellten Ausscheideflächen, im wesentlichen horizontal, glatt ausgespannt.
Da mit fortschreitender Reinheit .des Gases der Nebel seinen Charakter verändert und das Gas eine verschiedene Temperatur erhält, so ergibt sich eine verschiedene Rückwirkung auf das elektrische Feld. Es ist daher' vorteilhaft, bzw. erforderlich, um unter diesen verschiedenen Bedingungen eine gute Abscheidung bzw. Elektrisierung der Schwebeteilchen in den verschiedenen Behandlungsstufen zu erzielen, eine Adjustierung der letzteren vorzusehen. Zu"cfiesem" Zweck" erhalten dieTEIektrizitätsausströmorgane der drei Behandlungsstufen zu ihrem Schütze einen JVorschaltwiderstand, der entsprechend dem CharakfeF^def^zufTiFscheidung gelangenden Nebel im Betriebe zu adjustieren ist. - Man kann zu diesem Zwecke an dem~Spparat auf gegenüberliegenden Seiten Beobachtungsfenster ι vorsehen; die nicht besonders gezeichnet sind. Handelt es sich um die Erzielung einer besonders weitgehenden Keimfreiheit, so kann es erforderlich werden, die Übersättigung mittels einer anderen an sich bekannten thermo- dynamischen Zustandsänderung weiter zu treiben, als dies mit der genannten Verdunstung erreicht werden kann. So kann man bis zur hinreichenden Übersättigung umkehrbar adiabatisch die vorbehandelte Luft expandieren lassen und die so wiederholt gebildeten Nebel ausscheiden.
Während bei den in den Figuren dargestellten Beispielsformen das Gas im Gleichstrom die verschiedenen Behandlungsstufen passiert, ist es auch möglich, die Behandlung in der Weise zu leiten, daß der Abscheidungsraum abwechselnd mit dem zu behandelnden Gase im Wechselstrom gefüllt und wieder geleert wird. Doch ist diese Ausführungsform wegen der in dem »schädlichen Räume« verbleibenden, weniger vollkommen behandelten Gasteile in der Regel weniger vorteilhaft als die vorbeschriebene.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    1. Verfahren zur Feinreinigung gasförmiger Körper durch Bildung von Nebel in denselben mittels Übersättigung eines gasförmigen Hilfsbestandteiles (Übersättigungsnebel), dadurch gekennzeichnet, daß zeitlich aufeinander folgend
    a) die zu reinigenden Gase zwecks Entfernung der die Übersättigung hemmenden Stoffe aus denselben einer Vorreinigung mittels (an sich bekannter~eIeklriscEer Entladung, mittels Waschung 0. dgl.) unterworfen werden,
    b) in den nach a) vorgereinigten Gasen mittels hierfür bekannter thermodynamischen Zustandsänderungen des Hilfsbestandteils oder mittels Einführung einer Mehrheit entsprechend aufeinander reagierender Hilfsbestandteile in das Gas, in letzterem eine bis zur Nebel- go bildung gesteigerte Übersättigung erzeugf'wlrd'" ""' ' """
    c) der nach b) gebildete Übersättigungsnebel innerhalb sehr kurzer Zeit beispielsweise durch bekannte ^elektrische Behandlung, Zentrifugierung o. dgl. aus den Gasen ausgeschieden wird.
    2. Verfahrennach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übersättigung lediglich durch Vej^unstung_ einer in dem vorbehandelten gasförmigen Körper spritztropf enfrei verrieselte_Flüssigkeit genügend hoher Temperatür gebildet wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zu reinigende Gas stufenweise abwechselnd durch eine Übersättigungsstelle für den gasförmigen Nebelbildner und eine Niederschlagungsstelle für den gebildeten Nebel im (aufsteigenden) Gleichstrom geführt wird.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß in das übersättigte Gemisch Elektrizität eingeleitet wird.
    5. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch ι und 3 auf die Feinreinigung von Röstgasen im Schwefelsäurekontaktverfahren mittels Schwefelsäurenebels, dadurch gekennzeichnet, daß behufs Übersättigung Wasserdampf und Schwefeltrioxyd stufen-
    weise wiederholt dem Gas bei geeigneter Temperatur zugeführt wird.
    6. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch ι und 3 auf die Herstellung keimfreier Luft, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildung und Wiederabscheidung der (z. B. aus Wasserdampf) herzustellenden Übersättigungsnebel in der zu reinigenden Luft in Räumen mit antiseptisch wirkenden
    ίο Wandungen vorgenommen wird.
    η. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Übersättigungsstelle unterhalb der zugehörigen Nieder- schlagungsstelle angeordnet wird.
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7 zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Elektrodensystems jeder Stufe Heiz- und Kühlflächen derart angeordnet sind, daß behufs Aufrechterhaltung des Gleichgewichts unter den übereinander gelagerten Gas- und Nebelschichten die Temperatur des vorbeigeführten Gasstromes stufenweise zunehmend am unteren Eintrittsende einer oder aller Stufen tiefer als am oberen Austrittsende sich einstellt.
    9. Elektrischer Schwebekörperabscheider zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß den Elektroden ein wesentlich horizontales (düsenartiges) Drosseldiaphragma, welches als Ableitung der von den Elektroden gesammelten Ausscheidungen, oder als Auffangbehälter für letztere ausgebildet sein kann, vorgeschaltet ist.
    10. Elektrischer Schwebekörperabscheider zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise zwecks Ausscheidung der Hilfsschwebekörperwolke im aufsteigenden Gasstrome das draht- oder bandförmige gewählte Elektrizitätsausströmorgan horizontal ausgespannt ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1028976B (de) * 1952-05-27 1958-04-30 Metallgesellschaft Ag Verfahren zum mechanischen und/oder elektrischen Reinigen von Roestgasen
DE1035604B (de) * 1955-04-22 1958-08-07 Bergbau Ag Neue Hoffnung Vorrichtung zum Nassentstauben von Gasen, insbesondere zum Entstauben der Wetter in Bergwerksbetrieben
DE1088444B (de) * 1956-11-15 1960-09-08 Ruhrstahl Ag Einrichtung zur Niederschlagung von Staub, insbesondere Schiessschwaden-staub, in Streckenvortrieben unter Tage
DE1102109B (de) * 1957-08-13 1961-03-16 Georg Ronge Verfahren zur Saeuberung staubhaltiger und verunreinigter Gase
DE20108104U1 (de) 2000-06-27 2001-08-30 Voest-Alpine Industrieanlagenbau Gmbh & Co., Linz Vorrichtung zur Reinigung von staubhaltigem Abgas

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