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Reißverschluß.
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Die Erfindung betrifft einen Reißverschluß mit aus Fäden aufgebauten
Tragbändern und daran befestigten kontinuierlichen Verschlußgliederreihen aus Kunststoffmonofilament,
wobei die Verschlußgliederreihen zumindest auf einer Reißverschlußseite mit rückwärtigen
Verbindungsteilen an Flanschen eines Schiebers geführt sind und die Tragbänder neben
den Verschlußgliederreihen einen Schieberlaufstreifen mit einer der Breite der Schieberflansche
im wesentlichen entsprechenden Breite sowie einen an den Schieberlaufstreifen anschließenden
Einnähstreifen aufweisen,
und wobei das Verhältnis von Breite der
Einnähstreifen zu Breite des Schiebers zwischen o,4 und o,8 liegt. - Breite des
Schiebers meint im Rahmen der Erfindung die Breite des Schiebers an dessen den gekuppelten
Verschlußgliederreihen zugeordnetem rückwärtigen Ende.
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Bei einem bekannten Reißverschluß dieser Art (DT-OS 17 60 070) besitzen
die Tragbänder über die Breite der Schieberlaufstreifen und der Einnähstreifen gleichbleibenden
Aufbau und gleichbleibende Dicke. Da bei derartigen Reißverschlüssen die Einnähstreifen
zum Aufnähen von Stoffkanten im Vergleich zur Schieberbreite sehr schmal gehalten
sind, ragen die aufgenähten Stoffkanten aufgrund unvermeidbarer Toleranzen beim
Aufnähen regelmäßig bis in den Bereich der Schieberlaufstreifen. Aus diesem Grunde
werden die Stoffkanten beim Betätigen des Schiebers häufig in die Spalte zwischen
Schieberlaufstreifen und Schieber eingezogen, so daß letzterer klemmt. Das gilt
insbesondere für auf die Einnähstreifen aufgenähte Stoffkanten von dünnen Stoffen
oder Futterstoffen.
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Bei gattungsfremden Reißverschlüssen ist es zwar auch bekannt (DT-OS
23 46 926), die Schieberlaufstreifen in ihrer Dicke gegenüber den Einnähstreifen
durch deformierendes Pressen zu vermindern, um einerseits den Verschleiß der Schteberlaufstreifen
durch den Schieber zu verringern und andererseits ein Verziehen der Tragbänder bei
Querzug zu vermindern. Das Problem des Stoffkanteneinzugs tritt jedoch bei den Reißverschlüssen
praktisch nicht auf, weil die Einnähstreifen hier eine Breite besitzen, die der
Schieberbreite entspricht, so daß die Stoffkanten mit hinreichendem Abstand vom
Schieber aufgenäht werden können .Liegen die aufgenähten Stoffkanten gleichwohl
im Bereich der Schieberlaufstreifen, besteht ebenfalls die Gefahr des
Stoffkanteneinzugs
durch den Schieber, weil die Schieberlaufstreifen in ihrer Dicke gegenüber den Einnähstreifen
nur um etwa die Hälfte reduziert sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, anzugeben, wie man bei einem
gattungsgemäßen Reißverschluß ein Einziehen aufgenähter Stoffkanten und damit ein
Verklemmen des Schiebers sicher unterbinden kann.
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Die Erfindung besteht darin, daß die den Schieberlaufstreifen zugewandten
Längsränder der Einnähstreifen aus zu beiden Reißverschlußseiten vorkragenden Stoffkantenabweisungswulsten
bestehen, deren Dicke zumindest der dreifachen Dicke der Schieberlaufstreifen entspricht.
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Die Erfindung nutzt hierbei die Erkenntnis, daß Wulste in den Einnähstreifen
unmittelbar neben den Schieberlaufstreifen nur dann ein Einziehen aufgenähter und
bis in den Bereich der Schieberlaufstreifen hineinragender Stoffkanten durch den
Schieber sicher unterbinden, wenn diese Wulste auf beiden Reißverschlußseiten mindestens
um die Dicke der Schieberlaufstreifen gegenüber letzteren vorkragen. Die in den
Weg des Schiebers hineinragenden Stoffkantenbereiche werden dann bei Betätigen des
Schiebers durch diesen aus der Tragbandebene heraus weggewölbt, also gleichsam abgewiesen.
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Die erreichten Vorteile bestehen darin, daß bei gattungsgemäßen Reißverschlüssen
ein Einziehen von auf die Einnähstreifen aufgenähten Stoffkanten durch den Schieber
und ein damit einhergehendes Verklemmen des Schiebers mit Sicherheit nicht mehr
auftreten kann.
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Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere
Möglichkeiten. So weisen nach einer bevorzugten Ausführungsform die Stoffkantenabweisungswulste
eine Dicke auf, welche der mehr als vierfachen Dicke der Schieberlauf streifen entspricht.
Die Breite der Stoffkantenabweisungswulste ist grundsätzlich beliebig; so können
sich die Stoffkantenabweisungswulste über die gesamte Breite der Einnähstreifen
erstrecken.
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Vorzugsweise besitzen die Stoffkantenabweisungswulste jedoch eine
Breite, die höchstens der doppelten Breite der Schieberlaufstreifen entspricht.
Hierdurch wird der Stoffkantenabweisungseffekt noch verstärkt; die Stoffkanten werden
nämlich bei dieser Ausgestaltung schon im Zuge des Aufnähens auf die Einnähstreifen
neben den Stoffkantenabweisungswulsten gleichsam von Hause aus aus der Tragbandebene
herausgewölbt.
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Die erfindungsgemäßen Stoffkantenabweisungswulste können am einfachsten
im Zuge der Tragbandherstellung, d. h. ohne zusätzlichen Herstellungsschritt, verwirklicht
werden, indem sie vermittels in Reißverschlußlängsrichtung angeordneter, in die
Einnähstreifen eingebundener Fäden gebildet sind. Handelt es sich um gewirkte Tragbänder,
werden für die Bildung der Stoffkantenabweisungswulste zweckmäßigerweise sogenannte
Stehfäden eingesetzt. In allen Fällen empfiehlt es sich jedoch, nicht zu dicke Fäden
für die Stoffkantenabweisungswulste einzusetzen, weil diese Fäden schwieriger zu
verarbeiten sind und zu Stoffkantenabweisungswulsten mit in Reißverschlußlängsrichtung
stark vartierenden Querschnitten führen. Diese Querschnittsvariationen bewirken
dann einen gewellten Stoffkantenverlauf mit der Folge, daß trotz allem noch ein
Einziehen der Stoffkanten durch den Schieber auftreten kann. Optimale Verhältnisse
ergeben sich in diesem Zusammenhang, wenn die in Reißverschlußlängsrichtung angeordneten,
in die Einnähstreifen eingebundenen Fäden der
Stoffkantenabweisungswulste
einen Durchmesser besitzen, welcher dem drei- bis fünffachen Durchmesser der außerhalb
der Stoffkantenabweisungswulste verlaufenden Tragbandfäden entspricht.
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Die Verwirklichung der erfindungsgemäßen Stoffkantenabweisungswulste
durch in die Tragbänder eingebundene, im Vergleich zu den übrigen Fäden der Tragbänder
wesentlich dickere Fäden kann jedoch bei gattungsgemäßen Reißverschlüssen mit aus
Kettfäden und Schußfäden gewebten, an ihren den Verschlußgliederreihen zugewandten
Längsrändern Webkanten aufweisenden Tragbändern zu anderen, die Funktionstüchtigkeit
des Reißverschlusses beeinträchtigenden Schwierigkeiten führen. Funktionstüchtigkeit
ist nur dann gegeben, wenn das Teilungsmaß der Verschlußgliederreihen unter allen
Beanspruchungen stabil bleibt. Das setzt voraus, daß sich beispielsweise auch bei
extremen Querzugbeanspruchungen die Tragbänder im Bereich der Verschlußgliederreihen
nicht verziehen. Liegt wie beim erfindungsgemäßen Reißverschluß das Verhältnis von
Breite der Einnähstreifen zu Breite des Schiebers zwischen o,4 und o,8, liegen die
Einstiche der Nähnähte für die auf die Einnähstreifen auf genähten Stoffkanten verhältnismäßig
nahe an den Befestigungsbereichen der Verschlußgliederreihen. Die genannten Nähnähte
können eine Störung der Tragbandstruktur bewirken, die sich bis in den Bereich der
Verschlußgliederreihen fortsetzt. Diese Störung der Tragbandstruktur wird durch
Querzugbeanspruchungen, wie sie beim Schließen des Reißverschlusses auftreten, noch
verstärkt und kann im allgemeinen nur durch eine möglichst dichte 1/1-Bindung der
Kettfäden verhindert werden. Beim erfindungsgemäßen Reißverschluß können die die
Stoffkantenabweisungswulste bildenden, verhältnismäßig dicken Kettfäden jedoch nicht
in 1/1-Bindung mit hoher Dichte verwebt werden, da sonst die unerwünschten Stoffkantenwellungen
auftreten. Zur Lösung dieses Problems
empfiehlt die Erfindung,
daß die in Reißverschlußlängsrichtung angeordneten, in die Einnähstreifen eingebundenen
Fäden der Stoffkantenabweisungswulste aus untereinander versetzt in 2/2-Bindung
verwebten Tragbandkettfäden bestehen und die außerhalb der Stoffkantenabweisungswulste
verlaufenden Kettfäden der Einnähstreifen sowie die Kettfäden der Schieberlaufstreifen
in 1/1-Bindung verwebt sind, und daß die Schußfäden mit einem Doppelschuß pro Verschlußglied
eingetragen und an den freien Längsrändern der Einnähstreifen zu Gewirkkanten verhäkelt
sind.
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Obwohl damit im Bereich der Schieberlaufstreifen und Einnähstreifen
und insbesondere im Bereich der Stoffkantenabweisungswulste eine verhältnismäßig
lockere Webstruktur vorliegt, treten auch bei extremen Querzugbeansprllchungen überraschenderweise
die Teilungsmaßstabilisierung nachteilig beeinflussende Störungen der Tragbandstruktur
nicht auf, weil die Kettfäden durch die Doppelschüsse der Schußfäden infolge deren
Verhäkelung zu Gewirkkanten praktisch unverrückbar festgehalten sind. Dieser Effekt
ist besonders ausgeprägt, wenn die Schußfäden mit den Verschlußgliederreihen noch
in besonderer Weise in Verbund stehen, nämlich dadurch, daß die Doppelschüsse der
Schußfäden über die Breite der Einnähstreifen sowie der Schieberlaufstreifen in
Höhe der in Kettfadentaschen eingewebten Verschlußglieder eingebunden sind, im Bereich
der rückwärtigen Verbindungsteile der Verschlußgliederreihen zu beiden Seiten des
jeweils zugeordneten Verschlußgliedes hin gegabelt sind und bis zu den Webkanten
zwischen den Verschlußgliedern mit den sich dort kreuzenden Kettfäden verwebt sind.
Ein derartiger erfindungsgemäßer Reißverschluß mit im Zuge des Webens der Tragbänder
gelegten und in die Tragbänder eingewebten Verschlußgliederreihen zeichnet sich
durch hohe Funktionstüchtigkeit und zugleich einfachste Herstellbarkeit aus.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch
einen Reißverschluß und Fig. 2 eine Aufsicht auf eine Hälfte eines Reißverschlusses
gemäß Fig. 1.
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Der in den Figuren dargestellte Reißverschluß besitzt zunächst aus
Fäden 1, 2 und 3 aufgebaute Tragbänder 4 und daran befestigte kontinuierliche Verschlußgliederreihen
5 aus Kunststoffmonofilament. Die Verschlußgliederreihen 5 sind schraubenwendelförmig.
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Ihre Verschlußglieder 6 weisen jeweils zwei an einen Kuppelkopf 7
anschließende Verschlußgliederschenkel 8 auf, die in einer Projektion auf die Reißverschlußebene
einander überdecken, und sind durch rückwärtige Verbindungsteile 9 zu den Verschlußgliederreihen
5 vereinigt. Wie die Fig. 1 erkennen läßt, sind die Verschlußgliederreihen 5 auf
einer Reißverschlußseite mit den rückwärtigen Verbindungsteilen 9 an Flanschen lo
eines Schiebers 11 zum Kuppeln bzw. Entkuppeln der Verschlußgliederreihen 5 geführt.
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Die Tragbänder 4 weisen neben den Verschlußgliederreihen 5 einen Schieberlaufstreifen
12 auf, der eine der Breite B2 der Schieberflansche lo im wesentlichen entsprechende
Breite B1 besitzt. An den Schieberlaufstreifen 12 schließt sich ein Einnähstreifen
13 an. Das Verhältnis von Breite B3 der Einnähstreifen 13 zu Breite B4 des Schiebers
11 liegt bei etwa o,5.
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Die den Schieberlaufstreifen 12 zugewandten Längsränder der Einnähstreifen
13 bestehen aus Stoffkantenabweisungswulsten 14, die zu beiden Reißverschlußseiten
um das gleiche Maß vorkragen und deren Dicke D1 etwa der vierfachen Dicke D4 der
Schieberlaufstreifen 12 entspricht. Die Stoffkantenabweisungswulste 14 besitzen
eine Breite B5, die kleiner als die doppelte Breite B1 der
Schieberlaufstreifen
12 ist. Gemäß den Figuren sind die Stoffkantenabweisungswulste 14 durch Fäden 1
gebildet, die in Reißverschlußlängsrichtung angeordnet sind und in die Einnähstreifen
13 eingebunden sind. Sie besitzen einen Durchmesser D3, der dem vierfachen Durchmesser
D4 der außerhalb der Stoffkantenabweisungswulste 14 verlaufenden Tragbandfäden 2,
3 entspricht.
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Wie in Fig. 2 deutlich zu erkennen ist, sind die Tragbänder 4 des
Reißverschlusses aus Kettfäden 1, 2 und Schußfäden 3 gewebt und weisen die Tragbänder
4 an ihren den Verschlußgliederreihen 5 zugewandten Längsrändern Webkanten 15 auf.
Die in Reißverschlußlängsrichtung angeordneten Fäden der Stoffkantenabweisungswulste
14 bestehen aus untereinander versetzt in 2/2-Bindung verwebten Tragbandkettfäden
1. Die außerhalb der Stoffkantenabweisungswulste 14 verlaufenden Kettfäden 2 der
Einnähstreifen 13, die Kettfäden 2 der Schieberlaufstreifen 12 sowie teilweise auch
die im Bereich der Verschlußgliederreihen 5 verlaufenden Kettfäden 2 sind in 1/1-Bindung
verwebt. Die Schußfäden 3 sind in Form von Doppelschüssen 16 und zwar mit einem
Doppelschuß 16 pro Verschlußglied 6 eingetragen und an den freien Längsrändern der
Einnähstreifen 13 zu Gewirkkanten 17 verhäkelt. Die Doppelschüsse 16 der Schußfäden
3 sind über die Breite B3 bzw. B1 der Einnähstreifen 13 sowie der Schieberlaufstreifen
12 in Höhe der Verschlußglieder 6 eingebunden. Die Verschlußglieder 6 selbst sind
in Kettfadentaschen 18 eingewebt. Im Bereich der rückwärtigen Verbindungsteile 9
der Verschlußgliederreihen 5 sind die Doppelschüsse 16 zu beiden Seiten des jeweils
zugeordneten Verschlußgliedes 6 hin gegabelt. Von dort bis zu den Webkanten 15 hin
sind sie zwischen den Verschlußgliedern 6 mit den sich dort kreuzenden Kettfäden
2 verwebt.
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In Fig. 1 sind Stoffkanten 19 angedeutet, die neben den Stoffkantenabweisungswulsten
14 auf die Einnähstreifen 13 aufgenäht
sind und durch die Stoffkantenabweisungswulste
14 hochgewölbt sind. Man erkennt außerdem, daß die Stoffkanten 19 durch den Schieber
11 eine zusätzliche Hochwölbung erfahren haben, jedenfalls nicht in den Schieber
11 einziehbar sind.
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L e e r s e i t e