DE2704850B2 - Verfahren zur Herstellung von äthanolischen Lösungen basischer Aluminiumchloride - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von äthanolischen Lösungen basischer AluminiumchlorideInfo
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Description
Basische Aluminiumchloride finden in besonderem MaBe für die Herstellung kosmetischer Zubereitungen
Verwendung, z. B. als Antitranspirahtien in Form von
sogenannten Suspensionssprays, in denen basische Aluminiumchlorid-Pulver in organischen Lösungsmitteln
suspendiert sind.
Diese Verwendungsform der basischen Aluminiumchloride hat sich zwangsläufig durch ihre Schwerlöslichkeit
in organischen Lösungsmitteln, darunter auch in Alkoholen, ergeben. Zwar lösen sich basische Aluminiumchloride
in Wasser sowie in Wasser/Alkohol-Gemischen, jedoch sind solche Wasser enthaltenden Lösun- 3s
gen einmal wegen ihrer Korrosivität, zum anderen aus
anwendungstechnischen Gründen unerwünscht Es besteht somit seit langem das Bedürfnis, ethanolische
Lösungen von basischen Aluminiumchloriden herstellen zu könnea *o
Zur Lösung dieser Aufgabe sind zahlreiche Vorschläge
gemächt worden, die jedoch sämtlich davon ausgehen, daß die Schwerlöslichkeit der üblichen
basischen Aluminiumchloride in Alkohol als gegeben hinzunehmen sei und daher nur durch Einsatz spezieller
Typen, durch Extraktionsverfahren oder durch Fällungsmethoden ethanollösliche Produkte bzw. ethanolische
Lösungen in die Hand zu bekommen sind. So können z. B. ethanollösliche Komplexe basischer Aluminiumchloride
aus basischen Aluminiumchloriden und so mehrwertigen Alkoholen erhalten werden (DE-OS
19 53 234, US-PS 35 23129). Da es sich jedoch bei
derartigen Verbindungen nicht mehr um basische Aluminiumchloride im eigentlichen Sinne handelt,
besitzen sie — verglichen mit diesen — auch veränderte Eigenschaften und Wirkungen bei ihrer Anwendung.
Erwähnt seien z. B. Hydrolyseempfindlichkeit und hygroskopisches Verhalten.
Ein weiteres Verfahren, nach welchem man durch Ausfällen baiischer Aluminiumchloride aus Ihren
wäßrigen Lösungen mittels z. B. Aceton Substanzen erhält, die in Ethanol leicht und rückstandslos löslich
sind, ist aus der DE-AS 24 08 751 bekannt. Nachteile sind hier der erhebliche apparative Aufwand, die
kostspielige Aufarbeitung von Lösungsmittelgemischen und die Notwendigkeit, die Fällungen auf schonendste
Weise trocknen zu müssen, um die Alkohollöslichkeit voll zu erhalten.
Nach dem Verfahren der DE-OS 21 52509 kommt
man zu nahezu rückstandslos alkohollöslichen basischen Aluminiumchloriden, wenn man deren wäßrige Lösungen
bis zu vier Stunden unter Rückfluß kocht und sodann das Wasser durch schonendste Trocknungs- und
Eindampfungsmethoden entfernt Die so gewonnenen Substanzen lösen sich in Alkohol jedoch nur sehr
langsam (72stündiges Rühren), so daß auch dieses Verfahren keine befriedigenden Ergebnisse bringt
Darüber hinaus ist das Verfahren auf solche basischen Aluminiumchloride beschränkt, bei denen das Verhältnis
Al: Cl maximal bei 2:1 liegt
Schließlich ist vorgeschlagen worden, handelsübliche
basische Aluminiumchloride, die zwar nach wirtschaftlich interessanten Verfahrenstechniken, nämlich durch
Trocknen auf Walzentrocknen! oder in Sprühanlagen
zu gewinnen sind, aber wegen der thermischen
Empfindlichkeit der Verbindungen dann beträchtliche alkoholunlösliche Anteile aufweisen, mit Alkoholen auf
verschiedene Weise zu extrahieren (Locron-Merkblatt der Hoechst AG [Ausgabe 1975J)1 Dieses Verfahre!! hat
sich jedoch als in der Praxis nur schwer durchführbar
erwiesen, da die unlöslichen Anteile wegen ihres geleeartigen Zustandes sehr schwierig abzutrennen sind
und zudem die Wiederaufarbeitung dieser, einen erheblichen Ethanolgehalt (bis zu 50 Gew.-%) besitzenden
Rückstände mit hohen und kostspieligen Lösungsmittel verhisten verbunden ist
Es wurde nun gefunden, daß man basische Aluminiumchloride
— unabhängig davon, wie diese vorher aus ihren wäßrigen Lösungen isoliert worden waren und
unabhängig von Al/Cl-Atomverhältnis und Wassergehalt
— ohne Schwierigkeiten in absolutem Alkohol praktisch rückstandslos in wirtschaftlich vertretbarer
Weise schnell und ohne Zusätze in Lösung bringen kann, wenn bei Beginn des Löseprozesses basisches Aluminiumchlorid
und absoluter Alkohol in einem bestimmten Mengenverhältnis zueinander vorliegen.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zum praktisch rückstandsfreien inlösungbringen von wasserlöslichen,
in Alkohol jedoch un· oder nur teillöslichen basischen Aluminiumchloriden der Formel
AI2(OH)nCl1,
in der ζ eine Zahl zwischen 1,18 und 0,91 ist und die
Summe rt+z stets 6 beträgt, in absolutem Ethanol,
wobei eine Suspension aus dem basischen Aluminiumchlorid und Ethanol bei 20 bis 300C so lange gerührt
wird, bis mindestens 97 Gew.-% des basischen Aluminiumchlorids in Lösung gegangen sind, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß das Gewichtsverhältnis von basischem Alurrtiniumchlorid zu Ethanol in der
Suspension 1 : 's bis 1 :9 beträgt
Es war überraschend und nicht vorherzusehen, daß es nach dieser Arbeitsweise gelingt, basische Aluminiumchloride
der unterschiedlichsten stöchiometrischen Zusammensetzung, d. h. also auch hochbasische Verbindungen,
die bisher als alkoholunlöslich galten, in Ethanol praktisch rückstandsfrei in Lösung zu bringen und noch
dazu in relativ kurzen Zeiten. Es war weiterhin nicht vorhersehbar, daß sich die effindüngsgerrilß bildenden,
10- bis 25gew.-°/oigen Lösungen mit absolutem Alkohol
auf die in den kosmetischen Rezepturen erforderlichen Konzentrationen verdünnen lassen, ohne daß hierbei
Trübungen oder Fällungen auftreten.
Die erfindungsgemäOe Lösemethode ist für alle derzeit bekannten alkoholun- bzw. schlechtlöslichen
basischen Aluminiumchloride mit einem Atomverhältnis
Al;Cl wje 1,7 ;t bis 2?;1 brauchbar. Derartige
basische Aluminiumchloride kann man beispielsweise aus ihren wäßrigen Lösungen, die nach bekannten
Verfahren, z.B. aus Aluminium und Salzsäure (DE-PS
H 74751) oder aus Aluminiumhydroxid und Salzsäure
(DE-OS 23 10 054) oder nach kombinierten Verfahren gewonnen werden, durch Eindampfung z.B. auf
Walzentrocknern bei einer Oberflächentemperatur bis zu 1500C oder in Sprühtrocknern (DE-OS 22 63 333)
herstellen.
Das Verfahren wird im einzelnen so durchgeführt, daß man das basische Aluminiumchlorid zunächst in
absolutem Alkohol suspendiert, wobei streng zu beachten ist, daß ein Gewichtsverhältnis von basischem
Aluminiumchlorid zu Ethanol zwischen 1 :3 und 1 :9
eingehalten wird. Die Suspension rührt man sodann bei 20 bis 300C so lange, bis sich das basische Aluminiumchlorid
aufgelöst hat, dh, der ungelöste Teil unter 3,0
Gew.-% liegt, was im allgemeinen nach 8 bis 24,
vorzugsweise 8 biä 16 Stunden der Fall ist Häufig liegen
pack diflseft Zeiten bei
unter 1 Gew.-%. Bei Einhaltung der vorstehenden
Bedingungen erhält man kaum getrübte oder oft auch klare Lösungen, die sich im ersteren Fall — falls
erforderlich — ohne Schwierigkeiten z. B. druckfiltrieren oder zentrifugieren lassen.
Wie bereits erwähnt, ist es erfindurigsweseintlich, daß
das Gewichtsverhältnis von basischem Aluminiumchlorid zu Ethanol innerhalb der genannten Grenzen liegt
Suspensionen mit weniger als 10 Gew.-% Aluminiumverbindung gehen kaum in Lösung, während bei
Ausgangssuspensionen mit einem Feststoffgehalt von mehr als 25 Gew.-% Aluminiumverbindungen zwar bis
zu ca. 25 Gew.-% Feststoff getöst werden, daneben
jedoch mehr oder weniger große Muigen ungelöste Anteile verbleiben, die in jedem Fall wegen ihrer
geleeartigen Konsistenz zu erheblichen Filtrations
schwierigkeiten führen. Hinsichtlich der Lösetemperatur
ist zu beachten, daß die angegebene obere Grenze keinesfalls überschritten wird, da sonst Verklumpungen
sowie Gelierungen eintreten,
Die gemäß der Erfindung hergestellten Lösungen können nach Belieben und in jedem Verhältnis mit
Ethanol oder Glycerin verdünnt, aber auch mit höheren Alkoholen und anderen organischen Solventien in
begrenzten Mengen verschnitten werden, jeweils wie es
ίο für die Rezepturen kosmetischer Zubereitungen erwünscht
ist
Da die hochkonzentrierten ethanolischen Lösungen, sofern sie längere Zeit lagern, in manchen Fällen die
Neigung zum Gelieren zeigen, kann man ihnen zu dessen Verhinderung geringe Mengen an in derartigen
Substanzen wirksamen Antigeliermitteln zusetzen.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung des Verfahrens.
Das absolute Ethanol (99«%ig) wurde vorgelegt und
das basische Aluminiumchlorid unter Rühren eingetragen, damit sich kein Bodensatz bildet Es ist weder
Kühlung noch Heizung erforderlich. Nach jeweils 24
Stunden wurden die Lösungen zwecks Bestimmung der unlöslichen Anteile über eine Drucknutsche filtriert und
der Rückstand bei 500C <m Trockenschrank getrocknet
In der nachstehenden Tabelle wurden die Versuchsdaten zusammengestellt Die Beispiele 3, 4, 5, 9, 10, 17
und 18 sind Vergleichsbeispiele. Sie zeigen, daß man zu den gewünschten Lösungen nicht kommt wenn das
Verhältnis basisches Aluminiumchlorid zu Ethanol außerhalb des erfindungsgemäßen Bereiches liegt
Beispiel 5 zeigt darüber hinaus, daß bei außerhalb des Bereiches liegendem Mengenverhältnis auch eine
Verlängerung der Rührzeit kein befriedigendes Ergebnis bringt
Beisp. | Eingesetztes bas. Aluminiumchlorid/Atomverh. | Verhältnis bas | . Chlorid zu | Ungelöster |
Nr. | Al: Cl | abs. Ethanol | Anteil | |
(Gew.-TIe.) | (Gew.-%) | |||
ι ι 2 J |
AI2(OH)^3Cl1-I7 · 2,45 H2O/1,71: 1 | r 2o ί 25 |
80 75 |
2,5 3,0 |
3 | 1 | 99 | 76,0 | |
4 | 5 | 95 | 23,0 | |
5 | 5 | 95 | 20,0') | |
6 | AI2(OH)4195CI1-05 · 2,54 H2O/1,91 : 1 | 10 | 90 | <0.1 |
7 | 10 | 90 | 1,52) | |
8 | 20 | 80 | 3,0 | |
9 | 30 | 70 | 15,0 | |
10 | 5 | 95 | 33,0 | |
Π | IO | 90 | 0,5 | |
I 12 | AI2(OH)497CIi-O, · 2,61 H2O/1,9.5: 1 | 20 | 80 | 1,7 |
1 13 | 25 | 75 | 1,5 | |
I H | 1 | 99 | 70.0 | |
ί 15 | AI2(OH)4.,,Cl1-O, · 2,31 HjO/1,95 : 1 | 5 | 95 | 41,0 |
i 16 | ld | 90 | <Ό 1 |
Fortsetzung
Beisp. Eingesetztes bas, Aluminiumchlorid/Atomverh.
Nr. Al: Cl
Verhältnis bas. Chlorid zu Ungelöster abs. Ethanol Anteil
(Gew.-Tle,) (Gew.-%)
') = 48 Stunden Rührzeit 2) = 8 Stunden Rührzeit
0-94 · 2,44 HjO/2,12 :1
1 | 99 | 30,0 |
5 | 95 | 10,0 |
10 | 90 | <0,l |
20 | 80 | <0 1 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum praktisch rückstandsfreien Inlösungbringen von wasserlöslichen, in Alkohol jedoch un- oder nur tefllöslichen basischen Aluminiumchloriden der Formelin der ζ eine Zahl zwischen 1,18 und 0,91 ist und die Summe /7+ζ stets 6 beträgt, in absolutem Ethanol, wobei eine Suspension aus dem basischen Aluminiumchlorid und Ethanol bei 20 bis 300C so lange gerührt wird, bis mindestens 97 Gew.-% des basischen Aluminiumchlorids in Lösung gegangen is sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von basischem Aluminiumchlorid zu Ethanol in der Suspension 1:3 bis 1:9 beträgt.20
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2704850A DE2704850C3 (de) | 1977-02-05 | 1977-02-05 | Verfahren zur Herstellung von äthanolischen Lösungen basischer Aluminiumchloride |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2704850A DE2704850C3 (de) | 1977-02-05 | 1977-02-05 | Verfahren zur Herstellung von äthanolischen Lösungen basischer Aluminiumchloride |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2704850A1 DE2704850A1 (de) | 1978-08-10 |
DE2704850B2 true DE2704850B2 (de) | 1980-12-18 |
DE2704850C3 DE2704850C3 (de) | 1982-02-04 |
Family
ID=6000450
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2704850A Expired DE2704850C3 (de) | 1977-02-05 | 1977-02-05 | Verfahren zur Herstellung von äthanolischen Lösungen basischer Aluminiumchloride |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2704850C3 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3904741A (en) * | 1970-10-26 | 1975-09-09 | Armour Pharma | Alcohol soluble basic aluminum chlorides and method of making same |
DE2263333A1 (de) * | 1972-12-23 | 1974-07-11 | Hoechst Ag | Verfahren zur herstellung von aluminiumhydroxyhalogenid-pulvern |
-
1977
- 1977-02-05 DE DE2704850A patent/DE2704850C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2704850A1 (de) | 1978-08-10 |
DE2704850C3 (de) | 1982-02-04 |
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