DE2703119C2 - - Google Patents
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Description
Dinatriumcromoglycat (im folgenden der Einfachheit halber
als DNCG bezeichnet) wird seit vielen Jahren in Mischung mit
Lactose als Pulver zur Inhalationstherapie von Asthma verwendet.
Für diese Verwendung enthält das DNCG normalerweise
etwa 8-10 Gew.-% Wasser; DNCG mit diesem Wasseranteil ist
dabei in Berührung mit Luft normaler Feuchtigkeit stabil.
Das Dinatriumcromoglycat wird manchmal auch als Natriumcromoglycat
oder Cromolynnatrium bezeichnet und ist das Dinatriumsalz
von 1,3-Bis-(2-carboxychromon-5-yloxy)-propan-2-ol.
In J. pharm. sci. 60, 1971, ist eine wissenschaftliche Arbeit
veröffentlicht, die sich mit den physikalischen Eigenschaften
von Dinatriumcromoglycatkristallen befaßt. Dort wird unter
anderem Natriumcromoglycat mit unterschiedlichen Wassergehalten
untersucht. Dabei ist angegeben (S. 1460 unten), daß
es sehr schwierig und langwierig ist, bei Dinatriumcromoglycat
einen sehr niedrigen Wassergehalt zu erzielen. Ein derartiges
Produkt ist darüberhinaus stark hydroskopisch und für
die praktische Anwendung scheinbar nicht geeignet.
Während das oben erwähnte DNCG im Gemisch mit Lactose in
Gelatinekapseln in den Handel kommt und mit Hilfe einer speziellen
Vorrichtung inhaliert werden kann, treten bei der
Verabreichung vn DNCG in Form von unter Druck stehenden
pharmazeutischen Präparaten Schwierigkeiten auf. Insbesondere
verstopft das Meßventil sehr leicht und es treten leicht Ungenauigkeiten
bei der Dosierung ein.
Es ist Aufgabe der Erfindung, unter Druck stehende pharmazeutische
Präparate für Inhalationszwecke zu entwickeln, die
DNCG als Wirkstoff enthalten, das leicht und zuverlässig in
genau festgelegten Mengen verabreicht werden kann und tief
in die Lunge eindringen kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die im Hauptanspruch angegebenen
Präparate. Ein besonders günstiges Verfahren zur Herstellung
des in den erfindungsgemäßen Präparaten enthaltenen
speziellen Dinatriumcromoglycats ist in Anspruch 3 angegeben.
Das DNCG enthält vorzugsweise weniger als 2 Gew.-%, insbesondere
weniger als 1 Gew.-% Wasser. Es ist fein zerteilt und
hat einen mittleren Teilchendurchmesser < 20 µm, vorzugsweise
zwischen 0,01 und 10 µm, und insbesondere haben mindestens
50 Gew.-% der Teilchen einen Durchmesser von 2 bis 5 µm.
Das in den erfindungsgemäßen Präparaten enthaltene DNCG ist
stark hygroskopisch, und während seiner Herstellung, Lagerung
und Verwendung muß dafür gesorgt werden, daß es - soweit möglich
- kein Wasser aus der Umgebung aufnimmt.
Es kann aus einem DNCG mit größeren Wasseranteilen durch Erhitzen,
z. B. auf Temperaturen von etwa 110 bis 150°C, durch
Vakuumbehandlung, durch Einwirkung eines Entwässerungsmittels
oder durch eine Kombination solcher Behandlungen hergestellt
werden. Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, das DNCG einer
Kombination aus Wärme und Vakuum zu unterwerfen. Normalerweise
ist es ohne Verwendung außergewöhnlicher und kostspieliger
Techniken schwer, DNCG mit weniger als etwa 0,05 Gew.-% Wasser
zu erhalten, weshalb es erfindungsgemäß günstig ist, daß das
DNCG mehr als 0,05 Gew.-% Wasser enthält.
Das in der erfindungsgemäßen Präparate enthaltene feinteilige,
trockene DNCG kann durch Feinstvermahlen oder Zerkleinern
von gröberem DNCG des entsprechenden Wassergehaltes hergestellt
werden. Aufgrund der hygroskopischen Natur des DNCG
und wegen der elektrostatischen Erscheinungen bei der mechanischen
Verarbeitung von trockenem DNCG wird es bevorzugt,
das Wasser zu entfernen, nachdem das DNCG auf die gewünschte
Teilchengröße gebracht worden ist.
Die erfindungsgemäßen Präparate enthalten im allgemeinen
weniger als 3 Gew.-% Wasser. Dabei sind Gehalte von weniger
als 1,0 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 0,5 Gew.-%, insbesondere
weniger als 0,2 Gew.-% und ganz besonders weniger als
0,1 Gew.-% Wasser bevorzugt.
Die erfindungsgemäßen Präparate enthalten vorzugsweise 2-12
Gew.-%, insbesondere 4-7 Gew.-% DNCG.
Es wurde festgestellt, daß die Verwendung von trockenem DNCG
in den erfindungsgemäßen Präparaten einen freieren und leichteren
Betrieb des Ventils, eine bessere Dispersion aus dem
Ventil und einen geringeren Treibmittelverlust ermöglicht.
Vorzugsweise liegt der Prozentsatz an Wasser in der Formulierung,
ausgedrückt als Gew.-% des DNCG, unter 2.
Das verflüssigte Treibmittel und die gesamte Formulierung sind
vorzugsweise so beschaffen, daß sich das DNCG darin nicht
in wesentlichem Umfang löst.
Zweckmäßig ist das verflüssigte Treibmittel bei Zimmertemperatur
(18°C) und Atmosphärendruck (1 bar) ein Gas, d. h.
es sollte einen Siedepunkt unter 18°C bei Atmosphärendruck
haben. Das verflüssigte Treibmittel sollte weiterhin nichttoxisch
sein. Geeignete verflüssigte Treibmittel umfassen
z. B. Alkane mit bis zu 5 C-Atomen, wie Butan oder Pentan,
oder niedrige Alkylchloride, wie Methyl-, Ethyl- oder Propylchlorid.
Besonders zweckmäßige verflüssigte Treibmittel sind
die fluorierten oder fluorchlorierten niedrigen Alkane, die
unter dem Handelsnamen "Freon" verkauft werden. Zweckmäßig
werden Mischungen der oben genannten Treibmittel verwendet.
Die bevorzugten fluorierten niedrigen Alkane enthalten zweckmäßig
nicht mehr als 2 C-Atome und mindestens ein Fluoratom.
Die bevorzugten halogenierten niedrigen Alkane können durch
die allgemeine Formel C m H n Cl y F z dargestellt werden, in welcher
m eine Zahl unter 3 ist, n eine ganze Zahl oder 0 ist, y eine
ganze Zahl oder 0 ist und z eine ganze Zahl ist, so daß
n + y + z = 2m + 2 ist. Beispiele dieser Treibmittel sind
Dichlordifluormethan ("Freon 12"), Dichlortetrafluoräthan
("Freon 114") CClF₂ · CClF₂, Trichlormonofluormethan ("Freon 11"),
Dichlormonofluormethan ("Freon 21"), Monochlordifluormethan
("Freon 22"), Trichlortrifluoräthan ("Freon 113") und Monochlortrifluormethan
("Freon 13"). Treibmittel mit verbesserten
Dampfdruckeigenschaften erhält man durch Verwendung bestimmter
Mischungen dieser Verbindungen, z. B. "Freon 11" mit
"Freon 12" oder "Freon 12" mit "Freon 114". So können z. B.
Dichlordifluormethan mit einem Dampfdruck von etwa 4,8 bar
und 1,2-Dichlor-1,1,2,2-tetrafluoräthan ("Freon 114") mit
einem Dampfdruck von etwa 0,82 bar bei 21°C in verschiedenen
Verhältnissen zu einem Treibmittel mit einem gewünschten mittleren
Dampfdruck gemischt werden. Erfindungsgemäß werden
Präparate, die kein Trichlormonofluorethan enthalten, bevorzugt.
Der Dampfdruck des verwendeten Treibmittels liegt zweckmäßig
zwischen 2,4 und 4,8 bar, vorzugsweise zwischen 3,4 und
4,46 bar bei 21°C. Ein Treibmittel aus einer Komponente kann
ein Präparat mit Drücken zwischen 3,78 und 4,46 bar bei 21°C
liefern, das sicher in Metallbehältern verwendbar ist. Zwei-
Komponenten-Treibmittel, z. B. bestimmte Mischungen aus "Freon
12" und "Freon 11" liefern Drücke zwischen 1,37 und 2,75 bar
bei 21°C, die in besonders verstärkten Glasbehältern sicher
verwendet werden können. (Die Dampfdrücke sind als Überdruck
zu verstehen.)
Die Präparate können auch ein oberflächenaktives Mittel enthalten.
Diese kann ein flüssiges oder festes, nicht-ionisches
oberflächenaktives Mittel oder ein festes anionisches oberflächenaktives
Mittel aus der Gruppe von Alkali-, Ammonium- und Aminsalzen von Dialkylsulfosuccinat
sein, wobei die Alkylgruppen 4-12 C-Atome aufweisen, und Alkylbenzolsulfonsäure,
wobei die Alkylgruppe 8-14 C-Atome enthält. Vorzugsweise wird
ein festes anionisches oberflächenaktives Mittel in Form des
Natriumsalzes verwendet, das zweckmäßig Verbindungen der
Formel ROOCCH₂CH(SO₃Na)COOR umfaßt, wobei R für Butyl, Isobutyl,
Octyl oder Nonyl steht, oder das Natriumsalz von Dodecylbenzolsulfonsäure
oder Decylbenzolsulfonsäure.
Das bevorzugte feste anionische oberflächenaktive Mittel ist
Natriumdioctylsulfosuccinat.
Die erforderliche Menge an oberflächenaktivem Mittel steht
mit dem Feststoffgehalt der Suspension und der Teilchengröße
des Feststoffes in Beziehung. Gewöhnlich braucht man nur
5 bis 15%, vorzugsweise 5 bis 8%, festes anionisches oberflächenaktives
Mittel, bezogen auf das Gewicht des Feststoffgehaltes
der Suspension, zu verwenden. Es wurde gefunden, daß
unter bestimmten Bedingungen die Verwendung eines festen anionischen
oberflächenaktiven Mittels eine bessere Dispergierung
des Arzneimittels ergibt, wenn das Präparat aus der unter
Druck stehenden Packung abgegeben wird als im Fall einer
Verwendung eines flüssigen, nicht-ionischen oberflächenaktiven
Mittels.
Bei Verwendung eines flüssigen, nicht-ionischen oberflächenaktiven
Mittels sollte dieses ein Hydrophil-hydrophoh-Gleichgewicht
(HLB) unter 10 haben. Das HLB ist eine empirische
Zahl, die eine Richtlinie für die oberflächenaktiven Eigenschaften
eines oberflächenaktiven Mittels liefert. Je niedriger
der HLB-Wert, umso lipophiler ist das Mittel, und umgekehrt
ist bei höherem HLB-Wert das Mittel hydrophiler. Das
HLB-System ist bekannt und dem Kolloidchemiker geläuft, und
sein Bestimmungsverfahren ist von W.C. Griffin in Journ. of
the Soc. of Cosmet. Chemists, Bd. 1, No. 5, Seite 311-326
(1949) beschrieben. Das verwendete oberflächenaktive Mittel
sollte vorzugsweise einen HLB-Wert von 1 bis 5 haben. Man
kann auch Mischungen oberflächenaktiver Mittel verwenden,
die einen HLB-Wert im angegebenen Bereich ergeben.
Wirksam sind solche oberflächenaktiven Mittel, die im Treibmittel
löslich oder dispergierbar sind. Die stärker im Treibmittel
löslichen oberflächenaktiven Mittel sind am wirksamsten.
Das oberflächenaktive Mittel sollte selbstverständlich nichtirritierend
und nicht-toxisch sein.
Ein flüssiges, nicht-ionisches oberflächenaktives Mittel macht
vorzugsweise 1 bis 7, insbesondere 4 bis 6 Gew.-% des gesamten
Präparates aus, wobei diese Präparate bei der Lagerung physikalisch
stabiler sind.
Verwendbare flüssige, nicht-ionische oberflächenaktive Mittel
sind die Ester oder Teilester von Fettsäuren mit 6 bis 22 C-
Atomen, wie Capron-, Octan-, Laurin-, Palmitin-, Stearin-,
Linol-, Linolen-, Oleostaerin- und Ölsäure mit einem aliphatischen
mehrwertigen Alkohol oder seinem cyclischen Anhydrid,
wie z. B. Ethylenglykol, Glycerin Erythrit, Arabit, Mannit,
Sorbit, die von Sorbit hergeleiteten Hextianhydride und die
Polyoxyethylen- und Polyoxypropylenderivate dieser Ester. Es
können gemischte Ester, z. B. gemischte oder natürliche Glyceride,
wie Olivenöl, verwendet werden. Die bevorzugten flüssigen,
nicht-ionischen oberfächenaktiven Mittel sind die
Oleate von Sorbitan. Weitere Beispiele verwendbarer flüssiger,
nicht-ionischer oberflächenaktiven Mittel sind die
Oleate von Sorbitan. Weitere Beispiele verwendbarer flüssiger,
nicht-ionischer oberflächenaktiver Mittel sind Sorbitanmonolaurat,
Polyoxyethylensorbittetroleat, Polyoxyethylensorbitpentaoleat
und Polyoxypropylenmannitdioleat. Ein erwähnenswertes
festes, nicht-ionisches oberflächenaktives Mittel ist
Lecithin, z. B. Sojalecithin, ein von Sojabohnen extrahiertes
Pflanzenlecithin, wobei Lecithin jedoch nicht bevorzugt wird.
Eine unerwünschte Trennung der Suspension kann durch Zusatz
einer ausreichenden Menge eines zusätzlichen fein zerteilten
festen Hilfsmittels größerer Dichte als die der flüssigen
Phase vermieden werden. Das feste Hilfsmittel sollte mit den
anderen Bestandteilen verträglich und im Treibmittel unlöslich
sein. Verwendet werden kann z. B. eine anorganische Verbindung,
wie Natriumsulfat, Calciumchlorid oder Natriumchlorid,
sowie ein organisches Material, wie pulverisierte Lactose
oder Sucrose. Das feste Hilfsmittel sollte selbstverständlich
nicht-toxisch und nicht-irritierend sein. Seine Teilchengröße
sollte in derselben Größenordnung wie die des DNCG
liegen. Das pulverisierte Hilfsmittel kann auch als Trocknungsmittel
dienen, wie im Fall von wasserfreiem Natriumsulfat
oder Calciumchlorid. Der günstigste Anteil an Hilfsmittel
kann nach bekannten Verfahren berechnet werden.
Weiter wurde gefunden, daß die Mitverwendung einer geringen
Menge eines höheren quaternären Alkylhalogenidsalzes von
Pyridin oder eines Äquivalentes desselben ein unerwünschtes
Zusammenbacken oder Absetzen verhindern kann. Höhere quaternäre
Alkylhalogenidsalze substituierter Pyridine mit einem
oder mehreren Substituenten, wie nieder-Alkyl, an dem Pyridinring
sind für die erfindungsgemäßen Zwecke ebenso geeignet.
Besonders zweckmäßige höhere quaternäre Alkylhalogenidsalze
von Pyridin und ihre Äquivalente sind Myristyl-γ-picoliniumchlorid,
Cetylpyridiniumbromid und Cetylpyridiniumchlorid.
Diese können gegebenenfalls in Form ihrer Monohydrate verwendet
werden. Die Präparate enthalten vorzugsweise 0,01 bis
1 Gew.-% des höheren quaternären Alkylhalogenidsalzes von
Pyridin oder eines Äquivalentes desselben.
Die Präparate können auch unabhängig vom festen Hilfsmittel,
ein geeignetes Trocknungsmittel, z. B. bis zu etwa 100 mg
wasserfreies Calciumsulfat oder Kieselsäuregel pro 10 cm³
Präparat, enthalten.
Weiter können die Präparate ein Antioxidationsmittel, wie
Ascorbinsäure, vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 2,0
Gew.-%, enthalten. Außerdem kann es eine geeignete Menge eines
entsprechenden Geschmacksmittels enthalten. Die Präparate
enthalten vorzugsweise kein Äthanol.
Erfindungsgemäß werden Packungen bevorzugt, die etwa bis
30 cm³ Präparat, z. B. in einem üblichen Aerosoldruckbehälter
von 10 cm³, enthalten. Der Behälter hat ein Ventil zur Abgabe
von Dosierungseinheiten des Präparates zwischen 0,025 und
0,25 cm³. Weiter kann er Kugeln zur besseren Verhütung eines
Zusammenbackens im Behälter enthalten.
Die erfindungsgemäßen Präparate können durch Mischen der verschiedenen
Komponenten bei einer Temperatur und einem Druck
hergestellt werden, bei welchen das Treibmittel in der flüssigen
Phase und das DNCG in der festen Phase vorliegen.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Präparate und Packungen
wird ein mit einem Ventil versehener Behälter mit einem Treibmittel
gefüllt, das fein zerteiltes DNCG in Suspension enthält. Ein
Behälter kann zuerst mit einer abgewogenen Menge an trockenem
DNCG gefüllt werden, das auf eine vorherbestimmte Teilchengröße
vermahlen worden ist, oder mit einer Aufschlämmung des
Pulvers im gekühlten flüssigen Treibmittel. Vorzugsweise
werden das DNCG und das oberflächenaktive Mittel zuerst zu
einer einheitlichen Paste verrieben oder homogenisiert, z. B.
in einer Kugelmühle. Die Homogenisierung kann in Anwesenheit
einer geeigneten Flüssigkeit, wie Ethanol, erfolgen, um eine
Agglomerierung der Teilchen zu vermeiden. Diese Paste wird
dann im gekühlten, verflüssigten Treibmittel dispergiert.
Dieses Verfahren begünstigt eine einheitliche Benetzung der
Pulverteilchen. Weiterhin kann ein Behälter auch durch Einführung
von Pulver und Treibmittel nach dem üblichen Kalt-
Füllverfahren gefüllt werden; oder man gibt eine Aufschlämmung
des Pulvers in der Treibmittelkomponente, die oberhalb
Zimmertemperatur siedet, bei geschlossenem Ventil in den Behälter
und füllt das restliche Treibmittel dann mittels Druckeinfüllung
durch die Ventildüse ein. Durch Betätigen des
Ventils wird das Pulver in einem Treibmittelstrom abgegeben,
der verdampft und Aerosol des trockenen Pulvers liefert.
Während der gesamten Herstellung des Produktes wird zweckmäßig
dafür gesorgt, die Feuchtigkeitsabsorption auf einem
Minimum zu halten. Dies kann durch Arbeiten in einer feuchtigkeitsfreien
Atmosphäre mit trockenen Materialien und Vorrichtungen
erreicht werden. Unter normalen Betriebsbedingungen
ist zu erwarten, daß etwa 50 bis 100 ppm Feuchtigkeit während
des Einfüllens in das Präparat gelangen. Ist die Verwendung
eines festen Hilfsmittels oder Pulvers zur Verhütung eines
Oberflächenniederschlages oder Zusammenbackens notwendig,
wird dieses zweckmäßig zu dem Zeitpunkt zu dem Präparat zugesetzt,
zu dem die pulverisierten aktiven Feststoffe eingeführt
werden. Das feste Hilfsmittel kann dem Präparat auch
nach dem Vorbenetzen mit dem oberflächenaktiven Mittel oder
Treibmittel zugefügt werden.
Die erfindungsgemäßen Präparate können bei der Behandlung
zahlreicher allergischer Erkrankungen bei Mensch und Tier,
z. B. bei der Inhalationsbehandlung allergischer Erkrankungen
der Luftwege, wie Asthma oder allergischer Rhinitis (Heuschnupfen)
verwendet werden. Die Behandlung erfolgt vorzugsweise
durch orale oder nasale Inhalation beim Menschen.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung.
Alle Teile und Prozentangaben sind Gew.-Teile und
Gew.-%.
Herstellungsverfahren -
- (a) Das oder die oberflächenaktive(n) Mittel wurde(n) in Treibmittel 11 gelöst und mikronisiertes DNCG zugefügt, worauf mittels eines Mischers hoher Scherkraft oder einer Homogenisierungsvorrichtung dispergiert wurde. Nach Abkühlen auf -50°C wurden die ebenfalls auf -50°C abgekühlten Treibmittel 114 und 12 zugefügt, worauf erneut gemischt, kalt in geeignete Behälter gefüllt, die Ventile aufgesetzt und verschlossen wurden.
- (b) das Treibmittel 114 wurde auf -15°C abgekühlt und das oder die oberflächenaktive(n) Mittel darin gelöst. Nach Zugabe von mikronisiertem DNCG wurde mit einem Mischer hoher Scherkraft gemischt. Nach Abkühlen auf -50°C wurde das auf -50°C abgekühlte Treibmittel 12 zugefügt und erneut gemischt. Geeignete Behälter wurden kalt gefüllt, die Ventile wurden aufgesetzt und verschlossen.
Geeignete Formulierungen sind in Tabelle 1 gezeigt, in welcher
die Zahlen den Gewichtsprozentsatz der verschiedenen Bestandteile
angeben.
Wie festgestellt wurde, waren die Formulierungen bei 3monatiger
Lagerung stabil, hatten bei Ratten eine hohe LD₅₀ und
lieferten zufriedenstellende Dispersionen des DNCG.
Die Präparate 26 und 31 werden bevorzugt.
1 kg mikronisiertes DNCG mit einem Feuchtigkeitsgehalt von
5,8 Gew.-% wurde in Schichten von etwa 2 cm Dicke ausgebreitet
und 42 Stunden bei 120°C getrocknet. Nach Entfernung
aus dem Ofen, Abkühlen unter Bedingungen, die einen Zugang
atmosphärischer Feuchtigkeit vermeiden, und Mischen betrug
der Feuchtigkeitsgehalt 0,35 Gew.-%.
10 g mikronisiertes DNCG mit einem Feuchtigkeitsgehalt von
6,3 Gew.-% wurde in einer dünnen Schicht ausgebreitet und in
einen geschlossenen Behälter gegeben, in den auch frisches
Phosphorpentoxid, ebenfalls in einer dünnen Schicht, gegeben
wurde. Nach 7 Tagen war der Feuchtigkeitsgehalt des mikronisierten
DNCG auf 0,13 Gew.-% gefallen.
Der Wassergehalt des DNCG wurde durch Verlust beim Trocknen
oder durch Karl-Fischer-Titrierung bestimmt.
Die Bezeichnung "mikronisiertes DNCG" bedeutet ein DNCG, das
z. B. in einer Wirbelenergiemühle einem Zerkleinerungsverfahren
unterworfen worden ist.
Unter Anwendung der gleichen Glasgefäße und Ventile bzw. Zerstauberdüsen
wurden zwei ähnliche unter Druck stehende Aerosolzubereitungen
nach dem unten angegebenen Verfahren hergestellt.
Der einzige Unterschied zwischen den beiden Zubereitungen bestand
darin, daß bei einer Dinatriumcromoglycat, enthaltend
0,5 Gew.-% Wasser verwendet wurde und in der anderen übliches
Dinatriumcromoglycat enthaltend 9 Gew.-% Wasser.
Zusammensetzung | ||
Gew.-% | ||
Dinatriumcromoglycat | ||
2,86 | ||
Natriumdioctyl-sulfosuccinat | 0,20 | |
Treibmittel A | 24,24 | |
Treibmittel B | 24,24 | |
Treibmittel C | 48,46| | 100,00 |
Das oberflächenaktive Mittel Dioctyl-sulfosuccinat wurde in
dem Treibmittel A gelöst und das feinstteilige Dinatriumcromoglycat
zugegeben. Es wurde unter Verwendung eines Mischers mit
hoher Scherkraft oder eines Homogenisators dispergiert. Dann
wurde auf -50°C gekühlt und die Treibmittel B und C, die ebenfalls
auf -50°C gekühlt waren, wurden zugegeben. Es wurde erneut
gemischt und kalt in geeignete Dosen (Füllmenge 11 ml, Füllgewicht
14 g) gegeben und Sprühdüsen aufgesetzt und der Rand
umgebogen.
Proben von jeweils 15 der oben erwähnten Dosen wurden bei 20°C
gelagert und nach 90 Tagen der mittlere Gewichtsverlust bestimmt
und umgerechnet in Werte für Verlust in Gramm je Jahr und
Dose. Es wurden die folgenden Ergebnisse erzielt:
Mittel, enthaltend Dinatriumcromoglycat mit 9 Gew.-% Wasser:
mittlerer Gewichtsverlust 0,7664 g/Jahr.
Mittel, enthaltend Dinatriumcromoglycat mit 0,5 Gew.-% Wasser:
mittlerer Gewichtsverlust 0,1908 g/Jahr.
Mittel, enthaltend Dinatriumcromoglycat mit 9 Gew.-% Wasser:
mittlerer Gewichtsverlust 0,7664 g/Jahr.
Mittel, enthaltend Dinatriumcromoglycat mit 0,5 Gew.-% Wasser:
mittlerer Gewichtsverlust 0,1908 g/Jahr.
Diese beiden Zubereitungen wurden auch in Dosen eingefüllt, die
jeweils mit Ventilen bzw. Sprühdüsen versehen war, die Stäben
aus Kunststoff oder aus Metall aufwiesen. Die Sprühdüsen
wurden dann bestätigt und die Funktion der Düsen untersucht.
Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
Es wurden Aerosole der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
feinstteiliges Dinatriumcromoglycat | |
1,44 Gew.-% | |
Sorbit-trioleat | 1,00 Gew.-% |
Dichlortetrafluorethan | 39,02 Gew.-% |
Dichlordifluormethan | 58,54 Gew.-% |
Es wurden zwei Reihen von Aerosolen hergestellt unter Anwendung
genau des gleichen Verfahrens, wobei jedoch bei einer Reihe
Dinatriumcromoglycat mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 5,0 Gew.-%
und bei der anderen Reihe Dinatriumcromoglycat, das 16 h bei
120°C getrocknet worden war (Feuchtigkeitsgehalt weniger als
1 Gew.-%) verwendet wurde. Beide Anteile wurden in gleiche
Dosen gefüllt und mit gleichen Düsen versehen. Nach 1monatiger
Lagerung bei 25°C (normale Atmosphärenfeuchtigkeit) um
ein vollständiges Gleichgewicht der Doseninhalte zu gewährleisten,
wurden die Einheiten untersucht unter Anwendung eines
einstufigen Flüssigkeitsstoßes. Eine Vorrichtung sammelt die gesamte
Wolke, die durch den Aerosolapplikator abgegeben worden
ist, und trennt sie in 2 Fraktionen durch Absetzen-lassen (s. J.
Pharm. Pharmac. 25, Suppl. 32P-36P (1973)). Die
Fraktion mit kleinerer Teilchengröße ist überwiegend kleiner
als 8 µm und stellt das Material dar, das leicht imstande ist,
durch die menschlichen Luftwege hindurchzugehen und sich in
deren unteren Bereichen abzusetzen.
Man erhielt die folgenden Ergebnisse, wobei jede Bestimmung den
Gewichtsprozentsatz und die Verteilung des gesamten Dinatriumcromoglycats
aus 20 Stößen des Aerosols angibt, das an den
Stellen gewonnen werden könnte.
Der Vergleich zeigt, daß im Präparat mit dem erfindungsgemäßen
geringen Wassergehalt der Anteil der Fraktion < 8 µm stark erhöht
ist.
Claims (3)
1. Unter Druck stehende pharmazeutische Präparate für Inhalationszwecke,
umfassend 1 bis 20 Gew.-% Dinatriumcromoglycat-
Pulver, das weniger als 3 Gew.-% Wasser enthält und dessen
mittlerer Teilchendurchmesser <20 µm ist, zusammen mit einem
verflüssigten Treibmittel und gegebenenfalls einem oberflächenaktiven
Mittel.
2. Präparate nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dinatriumcromoglycat weniger als 1 Gew.-% Wasser enthält.
3. Verfahren zur Herstellung der Dinatriumcromoglycat-Pulver,
die in den Präparaten nach Anspruch 1 oder 2 enthalten sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Dinatriumcromoglycat mit einem höheren Wassergehalt zunächst
auf die gewünschte Größe zerkleinert und anschließend in
der Wärme und/oder unter Vakuum und/oder durch Einwirkung eines
Trocknungsmittels trocknet.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB3672/76A GB1562901A (en) | 1976-01-30 | 1976-01-30 | Disodium cromoglycate |
GB5113676 | 1976-12-08 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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