DE2702510A1 - Verfahren zur zubereitung eines faktors viii - produktes - Google Patents
Verfahren zur zubereitung eines faktors viii - produktesInfo
- Publication number
- DE2702510A1 DE2702510A1 DE19772702510 DE2702510A DE2702510A1 DE 2702510 A1 DE2702510 A1 DE 2702510A1 DE 19772702510 DE19772702510 DE 19772702510 DE 2702510 A DE2702510 A DE 2702510A DE 2702510 A1 DE2702510 A1 DE 2702510A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- factor viii
- fibrinogen
- coagulable
- concentrate
- product
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K14/00—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
- C07K14/435—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
- C07K14/745—Blood coagulation or fibrinolysis factors
- C07K14/755—Factors VIII, e.g. factor VIII C (AHF), factor VIII Ag (VWF)
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K38/00—Medicinal preparations containing peptides
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S530/00—Chemistry: natural resins or derivatives; peptides or proteins; lignins or reaction products thereof
- Y10S530/827—Proteins from mammals or birds
- Y10S530/829—Blood
- Y10S530/83—Plasma; serum
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Biophysics (AREA)
- Gastroenterology & Hepatology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Toxicology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
- Hematology (AREA)
- Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
- Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)
Description
"Verfahren zur Zubereitung eines Faktor VIII - Produktes"
Die Erfindung betrifft das Zubereiten eines Faktor VHI-Produktes,
das frei von gerinnbarem Fibrinogen ist. Faktor VIII ist eines der Spurenproteine, die zum Gerinnen von menschlichem
Blut erforderlich sind. Wenn im Blut eines Patienten der Faktor VIII fehlt oder aus irgendeinem Grund biologisch
nicht aktiv ist, findet ein normales Gerinnen nicht statt. Eine Behandlung für einen solchen Patienten besteht darin,
durch Injizieren normalen Faktor VIII dem Blut des Patienten beizugeben.
Ein Problem in dieser Hinsicht besteht darin, daß es bielang
nicht wirtschaftlich durchführbar war, Faktor VIII und Fibrinogen zu trennen. Somit würde bislang ein hochwirksames,
im Handel verfügbares Faktor VIII - Konzentrat unvermeidlich eine besordere Konzentration von Fibrinogen enthalten. Die
Injizierurg einer überschüssigen Menge an Fibrinogen ergibt oft ein Njerenversagen. Aus diesem Grund war es oft unmöglich,
709830/0985
eine wirkscune Dosierung an Faktor VIII einem Patienten zu
verabreichen, welcher dieses Mittel zum normalen Gerinnen benötigt.
Gemäss der Erfindung wird ein Faktor VIII - Konzentrat zubereitet,
welches frei von gerinnbarem Fibrinogen ist. Das Verfahren ist für die Produktion hoher Ausbeuten an Faktor
VIII - Konzentrat auf einer kommerziellen Basis geeignet. Dieses Produkt ist zum Injizieren bei Patienten geeignet,
welche an einer Bluterkrankheit leiden. Auch kann gewünschtenfells
dieses von gerinnbarem Fibrinogen befreite Faktor VII!-Konzentrat einer Lyophilisation zum Zwecke der
Lagerung und des Transportes unterworfen werden.
Im allgemeinen umfaßt die vorliegende Erfindung ein Verfahren, bei welchem ein wesentlicher Teil an gerinnbarem Fibrinogen
(mehr als annähernd 9o%) in einer anfänglichen Separationsstufe
ausgeschieden wird, wobei der Faktor VIII in Lösung verbleibt. Das ausgefällte Fibrinogen wird getrennt
und ausgeschieden. Die sich ergebende fibrinogenarme überstehende Flüssigkeit wird durch Ausfällen und Wiederbildung
konzentriert, um das Flüssigkeitsvolumen zu reduzieren. Das rekonstituierte Faktor VIII-Fibrinogen-Präzipitat
wild mit einer geringen Menge eines thrombinmimetischen Enzyms behandelt, welches verursacht, daß das verbleibende
gerinnbare Fibrinogen gerinnt, aber nicht bemer-
709830/0985.'
kenswert die biologische Aktivität des Faktors VIII beeinträchtigt.
Diese thrombinmimetischen Enzyme kommen in der
Natur in verschiedenen Schlangengiften vor und werden für die Verwendung gemäss Erfindung isoliert und gereinigt.
Der Faktor VIII verbleibt in der überstehenden Flüssigkeit, und das geronnene Fibrinogen wird abgeschieden. Der Faktor
VIII, der nun frei von gerinnbarem Fibrinogen ist, wird wiederum ausgefällt, und die überstehende Flüssigkeit wird
abgeschieden. Das sich ergebende Faktor Vlll-Präzipitat wird in einer kLeinen Menge Salzlösung wieder in Lösung gebracht,
und menschliches Albumin wird zugefügt, um den Faktor VIII während der Lyophilisation zu stabilisieren. Die Ausbeute an
Faktor VII £ ist so hoch wie annähernd 9o%, und das der Lyophilisation unterworfene Produkt weist bei Wiederbildung
im wesentlichen die gesamte biologische Aktivität des Faktors VIII auf, welches der Faktor VIII vor der Lyophilisation
besessen hat.
Das gesamte Verfahren mit Ausnahme der Lyophilisation kann
bei Raumtemperatur durchgeführt werden und vorzugsweise bei Temperaturen im Bereich von 15-3o°C, obwohl Temperaturen
so gering \/ie lo°C und so hoch wie 35°C angewandt werden können.
Temperaturen unterhalb ungefähr lo°C neigen dazu, die
Wirksamkeit des Faktors VIII zu beeinträchtigen, und Temperaturen « berhalb von ungefähr 35°C beeinträchtigen die
709830/0985
biologische Aktivität des Faktors VIII. Bei einer Temperatur
von ungefähr 4o°C wird die Wirksamkeit des Faktors VIII vollständig zerstört.
Im allgemeinen wird die Salzkonzentration der Faktor VIII-Lösungen,
welche den Faktor VIII enthalten, auf physiologische Werte (o, 15 molares Natriumchlorid) eingestellt, obwohl
Salzkonzentrationen etwas oberhalb und unterhalb der physiologischen Werte verwendet werden können, wenn dies gewünscht
ist. Nachdem Faktor VIII von dem Fibrinogen getrennt ist, ist er etwas empfindlich gegen Salzkonzentrationen, so daß
Salzkonzentrationen von ungefähr o,o5 bis o,25 molares Natriumchlorid
für die Verwendung bei Faktor VIII enthaltenden Lösungen bevorzugt werden, nachdem Fibrinogen entfernt worden
ist. Vor dem Entfernen des Fibrinogens können Salzkonzentrationen von ungefähr o,o5 bis o,5o molares Natriumchlorid
gewünschtenfalls verwendet werden, ohne die Wirksamkeit des Faktors VIII oder des thrombinmimetisqhen Enzyms
zu beeinträchtigen, und ohne den Faktor VIII aus der flüssigen Phase auszuscheiden. Natriumzitrat kann während
des Verfahrens und in dem abschließenden der Lyophilisation unterworfenen Produkt gewünschtenfalls zusätzlich
zu Natriumchlorid verwendet werden.
Im allgemeinen kann der pH-Wert der Lösungen, die bei der Zubereitung des gerinnbaren Fibrinogen-Faktor Vlll-Produktes
709830/0985
-lo-
verwendet werden, im Bereich von 6,ο bis 8,0 und vorzugsweise
von ungefähr 6,5 bis 7,ο liegen. Unterhalb eines
pH-Wertes von 6 bildet das Fibrinogen Flocken, welche den Faktor VIII mit sich tragen, und oberhalb eines pH-Wertes
von ungefähr 8 sind die Ausbeuten so gering, daß im wesentlichen kein Faktor VIII gewonnen wird. Nachdem Fibrinogen
von dem Faktor VIII abgetrennt ist, wird er etwas empfindlicher gegenüber dem pH-Wert, und die pH-Werte sollten in
dem Bereich von ungefähr 6,7 bis 7,ο gehalten werden.
Die anfäng. iche Ausscheidung eines wesentlichen Anteiles des Fibrinogens als auch die nachfolgenden Ausscheidungen der
Faktor VIII enthaltenden Materialien wird zweckmässig durchgeführt, indem verschiedene Konzentrationen gewisser Blockcopolymere
verwendet werden. Die besonderen Blockcopolymere, die in diesen selektiven Aussehe!düngeverfahren verwendet
werden, werden durch Kondensieren von Äthylenoxyd mit PoIyoxypropyleiipolymer
zubereitet. Die sich ergebenden Kondensationsprodu :te sind bekannte Materialien, die durch die folgende
Strukturformel dargestellt werden können.
HO (CH2CH2O)a(CHCH2O)
CH3
CH3
Blockcopolymere, die für diese Zwecke geeignet sind, sind
709830/0985
von Wyandotte Chemicals Corp. unter den Bezeichnungen
"Pluronic F-38" und "Pluronic F-68" erhältlich. Das Pluronic
F-38-Material enthält ungefähr 80% Polyäthyleneinheiten,
und der Polyoxypropylenpolymer-Anteil des Moleküls hat ein
Molekulargewicht von ungefähr 95o. Das Kondensationsprodukt hat ein Molekulargewicht von 475o. Das Pluronic F-68-Material
enthält ebenfalls ungefähr 80% Polyoxyäthyleneinheiten,
und der Polyoxypropylenpolymer-Anteil des Moleküls hat ein
Molekulargewicht von ungefähr 175o, wobei das gesamte Molekulargewicht des Kondensationsproduktes ungefähr 875o ist.
Im allgemeinen enthalten diese Blockcopolymere wenigstens ungefähr 5o% Äthylenoxyd in dem Molekül, und der Polyoxypropylenpolymer-Anteil
des Moleküls hat ein Molekulargewicht von wenigstens ungefähr 9oo. Die Blockcopolymere müssen
müssen wasserlöslich bei Konzentrationen von wenigstens ungefähr 2o% auf der Basis von Gewicht pro Volumen bei Temperaturen
von ungefähr Io bis 35°c sein. Diese Materialien müssen giftfrei sein.
Im allgemeinen wird die anfängliche Trennungsstufe, in welcher
ein wesentlicher Anteil des Fibrinogens durch Ausfällen aus einer Faktor VIII enthaltenden, überstehenden Flüssigkeit
getrennt wird, bei einer Konzentration von ungefähr 1 bis 4,5 Grammprozent (Gramm pro loo ecm) und vorzugsweise 3 bis 4
Grammprozent des Blockcopolymers bei einer Salzkonzentration
709830/098S
von ungefähr ο, 15 molares Iiatriuinchlorid und einer Temperatur
von ungefähr 15 bis 3o 'c durchgeführt. Bei Konzentrationen unterhalb ungefähr 1 Grammprozent wird bei dem Verfahren
nicht eine ausreichende Menge an Fibrinogen entfernt, und bei Konzentrationen oberhalb ungefähr 4,5 Grammprozent
wird ebenfiills ein wesentlicher Anteil des Faktors VIII ausgeschieden.
Die Partialtrennung von Fibrinogen und Faktor VIII unter Verwendung von Pluronic F-38 und F-68 ist in der
US-PS 3 77o 631 beschrieben.
In nachfolgenden Stufen, wenn es gewünscht ist, den gesamten Faktor VIII auszuscheiden, liegt die Konzentration des Blockcopolymeren
im Bereich von ungefähr 6-lo Grammprozent und vorzugsweise von ungefähr 8 bis Io Grammprozent. Unterhalb
6 Grammprozent Blockcopolymer ist die Ausbeute an Faktor VIII
sehr gering. Oberhalb ungefähr Io Grammprozent werden im wesentlichen
alle Bakterien, die vorhanden sein können, ausgeschieden. Wenn die Temperatur unterhalb ungefähr 15° abgesenkt
wird, sollte die Konzentration des Blockcopolymers langsam reduziert werden, um somit die Ausscheidung überschüssiger
Mengen an Bakterien zu verhindern, die in den Blutplasmafraktionen
vorhanden sein können.
Die thrombinmimetischen Enzyme oder Reagentien werden verwendet,
um das restliche Fibrinogen zu gerinnen und somit abzutrennen, das nach der anfänglichen Fibrinogen-Trennungsstufe
verbleibt. Diese Reagenzien, abweichend Thrombin,
709830/0985
beeinträchtigen nicht die biologische Aktivität des Faktors VIII. Diese thrombinmiitietisehen Reagenzien werden aus dem
Gift verschiedener Schlangen extrahiert wie beispielsweise die Malaiische Pit-Viper (Agkistrodon rhodostoma), die südamerikanische
Schlange Bothrops atrox und die Schlangen Crotalus terrilicui) und Crotalus adamanteus. Diese thrombinmimetischen
Enzyme sind unter den Warenbezeichnungen "Arvin" (Twyford Laboratories, London, England), "Ancord" (Abbott
Laboratories, North Chicago, Illinois) und "Reptillase" (Abbott Laboratories, North Chicago, Illinois) erhältlich.
Es wurde früher vorgeschlagen, daß diese thrombinmimetischen
Enzyme verwendet werden können, um geringe Mengen an Faktor VIII zuzubereiten, der frei von Fibrinogen ist, Green, D.:
"A Simple Method for the Purification of Factor VIII (Antihemophiliac Factor) Employing Snake Venom." J. Lab,
Clin. Med. 77: 153-158 (1971).
Die entsprechenden Fibrinogen- und Faktor VIII-Ausscheidungsstufen,
anders die Gerinnungsstufe, können durchgeführt werden, wobei Ausfällungsreagenzien anders als Äthylenoxyd-Polyoxypj
opylen-Blockcopolymer-Konderisationsprodukte verwendet
werden. Beispielsweise kann Polyäthylenglycol unter wesentlich herabgesetzter Ausbeute an Faktor VIII verwendet
werden, wie beispielsweise beschrieben ist von A. Poison und C. Ruiz-Bravo: "Fractionation of Plasma with Polyethylene
709830/0985
Glycol" Vox Sang. 23: Io7-118 (1972). Äthanol, Ammoniumsulfat
und Glycine erfordern die Anwendung geringer Temperaturen, die nachteilig für die Wirksamkeit von hochkonzentriertem
Faktor VIII sind. Dialyseverfahren können gewünschtenfalls ebenfalls verwendet werden, obwohl sie im allgemeinen
wirtschaftlich nicht ausführbar sind. Die Blockcopolymere
schaffen die besten Ergebnisse und werden bevorzugt, polyäthylenglycol ergibt annehmbare Ergebnisse für ein kommerzielles
Verfahren.
Die Wirksamkeit der thrombinmimetisehen Enzyme wird hier
in Ausdrücken von Thrombin-Einheiten gegeben, wobei eine Iowa-Einheit Thrombin gleich einer Einheit thrombinmimetisches
Enzym ist. Eine Iowa-Einheit Thrombin ist die Menge an Thrombin, welche normales Fibrinogen in 15 Sekunden bei
28°c zur Gerinnung bringt. Die biologische Aktivität oder Wirksamkeit des Faktors VIII wird in Einheiten Faktor VIII
gemessen, wobei eine Einheit Faktor VIII die Menge an Faktor VIII ist, welche in 1 ml frisch gezogenem, gesam-meltem
Plasma vorkommt. Der Faktor VIII wird wie das thrombinmimetische Enzym in Einheiten gemessen, weil dieses Protein in
solchen sehr kleinen Mengen vorkommt, daß das Gewicht und Volumen nicht mit herkömmlichen Laborausrüstungen bestimmt
werden kann.
709830/0985
Die Konzentration des thrombinmimetischen Enzyms, das bei
der Zubereitung des von gerinnbarem Fibrinogen freien Faktors VIII verwendet wird, sollte so gering wie möglich gehalten
werden. Bei hohen Konzentrationen greift das Enzym den Faktor VIII an und kann in das abschließende Produkt übertragen werden. Das Enzym, wenn es in einen Patienten injiziert
wird, wird übermässiges Bluten verursachen, selbst
wenn es das Gerinnen des Fibrinogens in vitro verursacht.
Somit ist die Injektion des Enzyms in einen an Bluterkrankheit leidenden Patienten sehr unerwünscht. Durch Entfernen eines wesentlichen Anteiles des Fibrinogens, bevor das
thrombinmimetische Enzym verwendet wird und das sich ergebende fibrinogen-arme Material konzentriert wird, ist es
möglich, Enzymkonzentrationen zu verwenden, die nicht bemerkenswert die Wirksamkeit des Faktors VIII beeinträchtigen. Die Wirkung des Enzyms scheint katalytisch zu sein, so
daß es selbst in sehr geringen Konzentrationen wirksamst. Die Konzentrationen sollten jedoch angemessen sein, um ein Gerinnen des gesamten gerinnbaren Fibrinogens in der Zumischung innerhalb ungefähr 24 Stunden zu verursachen. Geringere Enzymkonzentrationen ergeben ein vollständiges Gerinnen des Fibrinogens, jedoch sind hierzu einige Tage erforderlich. Der Faktor VIII neigt dazu, seine biologische Aktivität zu verlieren, wenn er für eine zu lange Zeitperiode InL ösung verbleibt. Aus diesem Grund erzeugen extrem geringe Konzentrationen des thrombinmimetischen Enzyms keine ausreichende Ausbeute an Faktor VIII. Auch erlauben übermässige Gerinn-
wenn es das Gerinnen des Fibrinogens in vitro verursacht.
Somit ist die Injektion des Enzyms in einen an Bluterkrankheit leidenden Patienten sehr unerwünscht. Durch Entfernen eines wesentlichen Anteiles des Fibrinogens, bevor das
thrombinmimetische Enzym verwendet wird und das sich ergebende fibrinogen-arme Material konzentriert wird, ist es
möglich, Enzymkonzentrationen zu verwenden, die nicht bemerkenswert die Wirksamkeit des Faktors VIII beeinträchtigen. Die Wirkung des Enzyms scheint katalytisch zu sein, so
daß es selbst in sehr geringen Konzentrationen wirksamst. Die Konzentrationen sollten jedoch angemessen sein, um ein Gerinnen des gesamten gerinnbaren Fibrinogens in der Zumischung innerhalb ungefähr 24 Stunden zu verursachen. Geringere Enzymkonzentrationen ergeben ein vollständiges Gerinnen des Fibrinogens, jedoch sind hierzu einige Tage erforderlich. Der Faktor VIII neigt dazu, seine biologische Aktivität zu verlieren, wenn er für eine zu lange Zeitperiode InL ösung verbleibt. Aus diesem Grund erzeugen extrem geringe Konzentrationen des thrombinmimetischen Enzyms keine ausreichende Ausbeute an Faktor VIII. Auch erlauben übermässige Gerinn-
709830/0985
zeiten den Wachstum unerwünschter Bakterien in dem Gemisch.
Konzentrationen des thrombinmimetischen Enzyms, die wirksam sind, um Fibrinogen innerhalb ungefähr '24 Stunden bei
ungefähr 22 C zu gerinnen, ohne wesentlich die Wirksamkeit des Faktors VIII zu beeinträchtigen, sind von ungefähr o,5
Einheiten Enzym bis 3 Einheiten Enzym pro looo mg Fibrinogen und vorzugsweise von ungefähr o, 75 Einheiten Enzym bis 2 Einheiten
Enzym pro looo mg Fibrinogen und vorzugsweise von ungefähr q75 Einheiten Enzym bis 2 Einheiten Enzym pro looo mg
Fibrinogen. Bei einer Konzentration von o, 15 Einheiten Enzym pro looo mg Fibrinogen erfordert ein Gerinnen ungefähr
4o Stunden, und bei einer Konzentration von 3 Einheiten Enzym pro looo mg Fibrinogen fällt die Ausbeute von Faktor
VIII auf ungefähr 5o% ab.
Im allgemeinen sollte die Konzentration . an gerinnbarem
Fibrinogen auf weniger als ungefähr o,2 mg gerinnbares Fibrinogen pro Einheit Faktor VIII reduziert werden, bevor
das throitibinmimetische Enzym verwendet wird, um das restliche
Fibrinogen zu gerinnen. Bei höheren Fibrinogenkonzentrationen werden übermässige Mengen an thrombinmimetischem
Enzym bezüglich Faktor VIII erforderlich, um ein Gerinnen innerhalb der gewünschten Zeit durchzuführen, und die Wirksamkeit
des Faktors VIII wird beeinträchtigt. Vorzugsweise enthält das an gerinnbarem Fibrinogen arme Faktor VIII
Konzentrat weniger als ungefähr o,15 mg Fibrinogen pro
709830/098S
Einheit Faktor VIII. Frisch gesammeltes Plasma enthält ungefähr 2 mg Fibrinogen pro Einheit Faktor VIII.
Nach der anfänglichen Fibrinogenentfernungsstufe wird das an gerinnbarem Fibrinogen arme wässrige Faktor VIII - Gemisch auf eine Faktor VIII - Wirksamkeit von wenigstens ungefähr 15 und vorzugsweise wenigstens ungefähr 35 Einheiten
pro Milliliter konzentriert, um so ein übermässiges Verdünnen des thrombiiunimetischen Enzymes zu vermeiden.
Der Faktor VIII neigt dazu, seine Wirksamkeit zu verlieren, wenn er in der flüssigen Form gelagert und transportiert
wird. Demzufolge ist es notwendig, zum Zwecke des Transportes und der Lagerung den Faktor VIII einer Lyophilisation zu
unterwerfen. Bislang wurde angenommen, daß es nicht möglich war, den an gerinnbarem Fibrinogen freien Faktor VIII einer
Lyophilisation auszusetzen, ohne daß seine Wirksamkeit wesentlich zerstört wird. Gemäß Erfindung stabilisiert die Zugabe von menschlichem Albumin zu dem an gerinnbarem Fibrinogen freiem Faktor VIII - Material den Faktor VIII, so daß
er gefriergetrocknet und wiedergebildet werden kann, ohne wesentlich seine Wirksamkeit einzubüssen. Wenigstens ungefähr o,5 Grammprozent menschliches Albumin (g pro looo ml)
ist erforderlich, um den Faktor VIII während der Lyophilisation zu stabilisieren. Vorzugsweise ist die Konzentration
an humanem Albumin in der an gerinnbarem Fibrinogen freien Faktor VIII-Konzentratlösung wenigstens ungefähr 1 Graran-
709830/0985
prozent. Größere Mengen an humanem Albumin können bis zu
den Grenzen der Löslichkeit dieses Materials verwendet werden; jedoch werden keine Vorteile durch Erhöhen der Menge
des menschlichen Albumins erhalten, und die erhöhten Mengen neigen dazu, das Produkt weniger geeignet für Injektionen
für Patienten zu machen. Das der Lyophilisation angesetzte Produkt enthält wenigstens ungefähr Io und vorzugsweise wenigstens
2o Einheiten Faktor VIII pro mg menschliches Albumin.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung, begrenzen sie jedoch nicht.
Der Zweck dieses Beispieles besteht darin, die Zubereitung eines fibrinogenfreien Faktor VIII-Konzentrates hoher Wirksamkeit
mit Hilfe eines Verfahrens zu zeigen, das für die Verwendung in einem wirtschaftlichen Maßstab geeignet ist.
Ein grobes Fibrinogen enthaltendes flüssiges Faktor VIII-Konzentrat
wurde als Ausgangsmaterial ausgewählt. Dieses Faktor Vlll-Konzentrat hat eine Wirksamkeit von 4,7 Einheiten
pro ml Faktor VIII, bestimmt durch in vitro-Bioprüfungs verfahren. Die 266 ml-Ausgangsprobe dieses Faktor VIII-
709830/0985
Konzentrates enthielt 27oo mg Fibrinogen pro loo ml Probe. Das Gesamtgewicht des Fibrinogens in dieser 266 ml-Probe
betrug 7 182 mg, wie dies durch herkömmliche in vitro - Bioprüfungsverfahren
bestimmt wurde.
Der pH-Wert dieser 266 ml-Probe wurde auf einen Wert von 6#5
eingestellt, und die Temperatur wurde auf ungefähr 22°C gehalten.
Ungefähr 3,5% auf der Basis Gewicht pro Volumen (g pro loo ecm) eines Blockcopolymers wurde zu der Probe des groben
Faktor VIII-Konzentrates zugefügt. Das Blockcopolymer war
ein Äthylenoxyd-Propylenglycol-Kondensationsprodukt, in
dem ungefähr 8o% des Blockcopolymers aus Polyoxyäthylen Einheiten
bestand. Der Polyoxypropylen-Anteil des Polymers hatte ein Molekulargewicht von ungefähr 175o. Das Gesamtmolekulargewicht
des Copolymers betrug ungefähr 875o. Dieses Material ist im Handel von Wyandotte Chemicals Corp. unter
der Bezeichnung "Pluronic F-68" erhältlich. Die das gelöste
Blockcopolymer enthaltende sich ergebende Mischung wurde während ungefähr 2ο Minuten gerührt; während dieser Zeit
wurde ein Präzipitat gebildet.
Das Präzipitat wurde bei 5ooo g (Schwerkraft bzw. Erdbeschleunicung)
während einer Zeit von ungefähr 15 Minuten
709830/0985
-2ο-
zentrifugiert. Die den Faktor VIII enthaltende überstehende
Flüssigkeit wurde wiedergewonnen, und das Präzipitat wurde abgeleitet. Das Präzipitat bestand primär aus Fibrinogen.
Proben der sich ergebenden zurückgehaltenen, an Fibrinogen armen überstehenden Flüssigkeit wurden abgezogen und mit
Hilfe von in vitro - Bioprüfungsverfahren zwecks Faktor VIII-Wirksamkeit
und Fibrinogen-Konzentration analysiert. Die Faktor Vlll-Wirksamkeit wurde mit ungefähr 4,8 Einheiten
pro ml ermittelt. Die überstehende Flüssigkeit enthielt ungefähr 2oo mg Fibrinogen. Das Volumen der überstehenden
Flüssigkeit, die verblieb, nachdem die Proben zwecks Auswertungszwecke abgezogen wurden, betrug 234 ml.
Der pH-Wert dieser 234 ml - Probe wurde auf einen Wert von
ungefähr 6,88 eingestellt. Die Temperatur dieser Probe betrug ungefähr 22°C. Eine Menge des gleichen Blockcopolymers,
das vorher verwendet worden ist (Pluronic F-68) und ausreichend ist, um die gesamte Konzentration des Blockcopolymers
auf loX auf der Basis von Gewicht pro Volumen (g pro loo ecm)
zu bringen, wurde der Mischung zugegeben. Die Mischung wurde während ungefähr 15 Minuten gerührt, während welcher Zeit
ein Präzipitat gebildet wurde. Das Faktor VIII enthaltende Präzipitat wurde während 15 Minuten bei 5ooo g zentrifugiert.
709830/0985
Es befand sich im wesentlichen die gesamte Menge an Faktor VIII und Fibrinogen in diesem Präzipitat. Die überstehende
Flüssigkeit wurde abgeleitet. Die Salzkonzentration der grobes Fibrinogen enthaltenden Faktor Vlll-Probe, die als
Ausgangsmaterial in diesem Beispiel verwendet wurde, hatte einen physiologischen Wert von o,15 molares Natriumchlorid.
Diese Salzkonzentration blieb während des Verfahrens bis zu diesem Punkt auf ungefähr diesem Wert in der flüssigen
Phase. Das aus dieser Stufe wiedergewonnene Präzipitat war sehr reich an Faktor VIII.
Dieses an Faktor VIII reiche Präzipitat wurde in einer zitrathaltigen Salzlösung wieder in Lösung gebracht. (1 Volumenteil von o,1 molarem Natriumeitrat und 4 Teile Volumenteile von ο,15 molarer Natriumchloridlösung.) Das Volumen
des wieder in Lösung gebrachten, an reduziertem Faktor VIII reichen Präzipitats betrug 3o ml. Der pH-Wert wurde auf
6,88 eingestellt, und die Temperatur wurde auf einem Wert von ungefähr 22°C gehalten. Die Faktor Vlll-Wirksamkeit,
bestimmt durch herkömmliche Bioprüfungsverfahren, betrug
ungefähr 5o Einheiten pro ml. Die 3o ml des wiedergelösten reduzierten Präzipitats enthielten ungefähr 2oo ml Fibrinogen .
709830/0985
Das verbleibende Fibrinogen wurde aus dem wiedergelösten
reduzierten Präzipitat abgetrennt, indem o, 2 Einheiten eines thrombinmimetischen Enzyms zu dem wiedergelösten reduzierten Präzipitat zugegeben wurde. Diese Enzymkonzentration
betrug ungefähr 1 Einheit Enzym zu looo mg Fibrinogen. Das thrombinmimetische Enzym war eine gereinigte Enzymfraktion
des Giftes der Malaiischen Pit-Viper, die unter dem Handelsnamen ;Ancrod" von Abbott Laboratories erhältlich ist. Dieses
Enzym aktiviert nicht den Faktor VIII, so daß der Faktor VIII seine Wirksamkeit behielt. Eine feste Masse (Klümpchen) bildete
sich in der sich ergebenden Mischung in ungefähr 24 Stunden. Die sich ergebende Masse wurde bei 5ooo g während
ungefähr 2o Minuten zentrifugiert, und die an Faktor VIII reiche überstehende Flüssigkeit wurde wiedergewonnen. Das
gesamte gerinnbare Fibrinogen wurde in der festen Masse entfernt. Es wurde etwas Wirksamkeit des Faktors VIII in
dieser Stufe verloren, jedoch war der Verlust geringer als ungefähr loX und als nicht bemerkenswert bezeichnet.
Der pH-Wert des an Faktor VIII reichen und fibrinogenfreien Konzentrats wurde geprüft, um zu gewährleisten, daß er
auf einem Wert von 6,88 blieb. Das oben beschriebene Block-
709830/0985
copolymer (Pluronic F-68) wurde zu der fibrinogenfreien
überstehenden Flüssigkeit zugesetzt. Die Menge des Blockcopolymers
war ausreichend, um die Konzentration des Blockcopolymers in der überstehenden Flüssigkeit auf einen Wert
von loX auf der Basis Gewicht pro Volumen (g pro loo ecm)
zu bringen. Die das gelöste Blockcopolymer enthaltende Mischung wurde während ungefähr 2o Minuten bei einem pH-Wert
von 6,88 und einer Temperatur von ungefähr 22°C gerührt. Ein Faktor VIII enthaltendes Präzipitat wurde gebildet,
das aus der überstehenden Flüssigkeit durch Zentrifugieren der Mischung bei 5ooo g während ungefähr 26 Minuten
abgetrennt wurde. Die überstehende Flüssigkeit wurde
abgeschieden.
Das sich ergebende Faktor Vlll-Präzipitat wurde in 1 ml
zitrathaltiger Salzlösung wieder in Lösung gebracht, welche die obenbeschriebene Zusam mensetzung aufweist« und die sich
ergebende Lösung wurde weiterhin für Untersuchungszwecke auf ein Gesamtvolumen von 8 ml verdünnt. Um die Wirksamkeit
des Faktors VIII .während der Lyophilisation aufrecht zu erhalten, wurde 1 Gew. % (g pro loo ecm) Humanalbumin zugesetzt. Dieses 8 ml - Volumen des stabilisierten Faktor
VIII-Konzentrates enthielt kein gerinnbares Fibrinogen,
709830/0985
wie dies durch herkömmliche in vitro - Bioprüfungsverfahren
bestimmt worden war.
Ausbeute.
Das grobes Fibrinogen enthaltende Faktor VIII - Konzentrat Ausgangsmaterial
enthielt 125o Einheiten Faktor VIII, und das abschließende konzentrierte an Fibrinogen freie Produkt
enthielt 975 Einheiten Fakbor VIII als Ausbeute von 78X. Ein Teil des Faktors VIII ging in den Bioprüfungsverfahren
verloren, die an verschiedenen Punkten der Trennung des fibrinogenfieien
Faktor VIII-Konzentrates hoher Wirksamkeit durchgeführt wurden. Unter Vernachlässigung der Verluste auf
Grund des Abziehens von Proben für Prüfungszwecke war die
Ausbeute ungefähr 9o%. Eine Ausbeute dieser Größenordnung in einem kommerziellen Betrieb ergibt eine Konservierung
des Rohmaterials, das von humanen Spendern erhalten werden muß und in geringem Vorrat ist. Im Betrieb auf wirtschaftlicher
Basis würde das Ausgangsmaterial ein Volumen von wenigstens Io 1 mit einer Wirksamkeit des Faktors VIII von
annähernd 4,7 Einheiten pro ml haben.
Die Salzkonzentration wurde auf o,15 molares Natriumchlorid
eingestellt, und das Produkt wurde der Lyophilisation aus-
709830/0985
gesetzt. Es wurde gefunden, daß nach Wiederbildung das der Lyophilisation ausgesetzte Produkt seine Wirksamkeit beibehalten
hatte und für die Anwendung bei den Patienten geeignet war. Es verblieb keine Spur an thrombinmimetischem Enzym
in dem Produkt. Das Lyophilisationsverfahren erforderte
ungefähr 36 Stunden. Die Dauer des Verfahrens ausschließlich der Lyophilisation erforderte ungefähr 32 Stunden. Mit
Ausnahme der Lyophilisation wurde das Verfahren bei Raumtemperatur
durchgeführt.
Es wurde Beispiel I unter Verwendung von Natriumchloridkonzentrationen
zwischen o,25 und o,o5 molarem Natriumchlorid wiederholt und ergab zufriedenstellende Ausbeuten an
Faktor VIII.
Ein Wiederholen des Beispiels 1 unter Verwendung des Blockcopolymers
geringeren Molekulargewichtes, das unter der Bezeichnung "Pluronic F-38" angegeben und oben beschrieben
ist, schafft ausreichende Ausbeuten. Im allgemeinen sind die Konzentrationen des Blockcopolymers ungefähr o,5 g X höher
als für Pluronic F-68, so daß bei der anfänglichen Fibrinogen-Ausscheidung
eine Konzentration von 4 g % angewendet und bei der Faktor VIII-Ausfellung eine Konzentration von
ungefähr 12 g % angewendet wird.
709830/0985
Ein Wiederholen der Lyophilisations-Verfahren nach Beispiel I ergab die Zubereitung eines der Lyophilisation unterworfenen
Mittels, das, wenn es in einer Ampulle mit einer Kapazität von 1 ml angeordnet wird, mit 1 ml sterilen Wassers
wiedergewonnen werden kann, um so ein injizierbares Faktor VIII-Konzentrat zu erzeugen. Das Lyophilisationsverfahren
wird mit aufeinanderfolgenden Proben wiederholt, welche unterschiedliche Faktor VIII - Wirksamkeiten haben,
so daß die wiedergebildete 1 ml Lösung entsprechend 3oo, looo und 25oo Einheiten Faktor VIII enthält,(entsprechend
3o, loo und 25o Einheiten Faktor VIII pro mg humanen Albumins.)
Jedes Material ist zum Injizieren bei einem an Bluterkrankheit leidenden Patienten geeignet. Auf Grund der Abwesenheit
von Fibrinogen sind diese Materialien für intramuskuläre Injektion geeignet.
709830/0985
Claims (14)
1. Verfahren zum Zubereiten eines Faktor VIII-Produktes,
dadurch Gekennzeichnet, daß ein an gerinnbarem Fibrinogen armes
Faktor VlII-Konzentrat, das weniger als annähernd of2 mg gerinnbares
Fibrinogen pro Faktor VIII - Einheit enthält, mit von ungefähr o,5 bis 3 Einheiten pro looo mg gerinnbares Fibrinogen
eines thiombinmimetischen Reagenzes gemischt wird, das nicht
wesentlich die Wirksamkeit dieses Faktors VIII beeinträchtigt, daß das cerinnbare Fibrinogen ein Klümpchen in der sich ergebenden
Mischung bilden kann und daß dieses Klümpchen von der sich ergebenden Mischung getrennt wird und ein an gerinnbarem
Fibrinogen freies Faktor VIII - Konzentrat wiedergewonnen wi rd.
709830/0985
ORIGINAL INSPECTED
27Q2b1Q
2. Verfahren zum Zubereiten eines Faktor VIII - Produktes,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch ausgewählt wird,
welches gerinnbares Fibrinogen und Faktor VIII enthält, daß das meiste Teil des gerinnbaren Fibrinogens aus der Mischung
entfernt wird, um ein an gerinnbarem Fibrinogen armes Faktor Vlll-Produkt zu bilden, daß dieses Produkt konzentriert
wird, um ein Konzentrat zu bilden, daß diesem Konzentrat eine Menge an thrombinmimetrischem Reagenz zugemischt wird, die
ausreichend ist, um das gesamte Fibrinogen in dem Konzentrat innerhalb annähernd 24 Stunden gerinnen zu lassen, ohne die
Wirksamkeit des Faktors VIII bemerkenswert zu beeinträchtigen, daß dieses gerinnbare Fibrinogen einen Klumpen bilden kann,
daß dieser Klumpen abgetrennt wird und ein an gerinnbarem Fibrinogen freies Faktor VIII - Konzentrat zurückbehalten
wird, daß diesem an gerinnbarem Fibrinogen freien Faktor VIII-Konzentrat eine Menge an humanem Albumin zugemischt wird, die
ausreichend ist, um diesen Faktor VIII zu stabilisieren, und daß der sich ergebende stabilisierte Faktor VIII einer
Lyophilisation unterworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ungefähr 9o% des gerinnbaren Fibrinogens aus der Mischung
entfernt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das an gerinnbarem Fibrinogen arme Faktor Vlll-Produkt
709830/0985
auf eine Faktor VIII - Wirksamkeit von wenigstens annähernd
15 Einheiten konzentriert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren bei einer Temperatur von ungefähr 15 bis
35°C durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verfahren bei einer Salzkonzentration von ungefähr o,o5 bis o,25 molares Natriumchlorid ausgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verfahren bei einem pH-Wert von ungefähr 6,ο bis 8,ο
durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der sich ergebende stabilisierte Faktor VIII einer Lyophilisation unterworfen wird, um ein lyophilisiertes Produkt
zu erzeugen, das wenigstens ungefähr 2o Einheiten Faktor VIII pro Milligramm humanes Albumin enthält.
9. Verfahren zum Lyophilisieren eines an gerinnbarem Fibrinogen
freien Faktor VIII - Konzentrates, dadurch gekennzeichnet, daß eine wässrige flüssige Mischung des Faktor VIII-Konzentrages
und wenigstens ungefähr o,5% humanes Albumin
709830/0985
auf der Basis von Gewicht pro Volumen zubereitet wird, und daß diese wässrige flüssige Mischung einer Lyophilisation
unterworfen wird.
10. Lyophilisiertes, an gerinnbarem Fibrinogen freies Faktor
VIII - Produkt, dadurch gekennzeichnet, daß es einen an gerinnbarem Fibrinogen freien Faktor VIII und humanes Albumin
umfaßt, und daß es wenigstens ungefähr Io Einheiten Faktor VIII pro Milligramm Albumin enthält.
11. Produkt nach Anspruch Io, dadurch gekennzeichnet, daß
es an gerinnbarem Fibrinogen freien Faktor VIII und humanes Albumin umfaßt und daß es wenigstens annähernd loo Einheiten
Faktor VIII pro Milligramm Albumin enthält.
12. Produkt nach Anspruch Io, dadurch gekennzeichnet, daß
es einen an gerinnbarem Fibrinogen freien Faktor VIII und menschliches Albumin umfaßt und daß es wenigstens annähernd
25o Einheiten Faktor VIII pro Milligramm Albumin enthält.
13. Produkt nach Anspruch lo, dadurch gekennzeichnet, daß
es an gerinnbarem Fibrinogen freien Faktor VIII und wenigstens ungefähr o,5 % humanes Albumin auf der Basis Gewicht
pro Volumen enthält.
709830/0985
14. Verfal·ren zum Zubereiten eines Faktor VIII - Produktes,
dadurch gekennzeichnet, daß ein an gerinnbarem Fibrinogen
armes Faktor VIII-Konzentrat, welches weniger als annähernd o,2 mg geiinnbares Fibrinogen pro Einheit Faktor VIII enthält,
mit von ungefähr o,5 bis 3 Einheiten pro looo mg gerinnbares Fibrinogen eines thrombinmimetischen Reagenzes
gemischt wird, welches nicht bemerkenswert die Wirksamkeit des Faktors VIII beeinträchtigt, daß das gerinnbare Fibrinogen
ein IGümpchen in der sich ergebenden Mischung bilden kann, daß dieses Klümpchen von der sich ergebenden Mischung
getrennt wird und ein an gerinnbarem Fibrinogen freies Faktor VIII - Konzentrat wiedergewonnen wird, daß diesem von
gerinnbarem Fibrinogen befreiten Faktor VIII-Konzentrat wenigstens ungefähr o,5 % Humanalbumin auf der Basis Gewicht
pro Volumen zugegeben wird, um diesen Faktor VIII zu stabilisieren, und daß das sich ergebende stabilisierte Faktor
VIII - Konzentrat einer Lyophilisation unterworfen wird.
709830/0985
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/651,614 US4027013A (en) | 1976-01-22 | 1976-01-22 | Clottable fibrinogen free factor VIII and albumin product and process |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2702510A1 true DE2702510A1 (de) | 1977-07-28 |
Family
ID=24613540
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772702510 Withdrawn DE2702510A1 (de) | 1976-01-22 | 1977-01-21 | Verfahren zur zubereitung eines faktors viii - produktes |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (2) | US4027013A (de) |
BE (1) | BE850646A (de) |
DE (1) | DE2702510A1 (de) |
GB (1) | GB1521639A (de) |
Families Citing this family (21)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT350726B (de) * | 1976-08-30 | 1979-06-11 | Immuno Ag | Verfahren zur herstellung einer blut- gerinnungsfoerdernden praeperation aus menschlichem blutplasma |
DE2814981C3 (de) * | 1978-04-07 | 1981-08-06 | Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., 3400 Göttingen | Faktor zur Stimulation der Proliferationsrate von Leberzellen |
JPS5598196A (en) * | 1979-01-16 | 1980-07-25 | Meito Sangyo Kk | Fractionation of fibrinogen or its constituents and their use |
DE2914903C2 (de) * | 1979-04-12 | 1981-08-20 | Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., 3400 Göttingen | Leberzellwachstumfaktor |
FR2460305A2 (fr) * | 1979-06-29 | 1981-01-23 | Merieux Inst | Procede de preparation d'un concentre de facteur viii |
JPS5874617A (ja) * | 1981-10-28 | 1983-05-06 | Green Cross Corp:The | 人由来血液凝固第7因子含有水溶液の加熱処理方法 |
JPS5967228A (ja) * | 1982-10-07 | 1984-04-16 | Green Cross Corp:The | 寒冷不溶性グロブリンの凍結乾燥方法 |
US4650858A (en) * | 1983-03-21 | 1987-03-17 | Nordisk Gentofte A/S | Concentrate of the antihemophilic factor VIII and a process for producing it |
US4486410A (en) * | 1984-02-09 | 1984-12-04 | Armour Pharmaceutical Company | Heat defibrinogenation of AHF preparation |
US4965199A (en) * | 1984-04-20 | 1990-10-23 | Genentech, Inc. | Preparation of functional human factor VIII in mammalian cells using methotrexate based selection |
FR2565984B1 (fr) * | 1984-06-19 | 1986-08-29 | Rhone Poulenc Sante | Nouvelles substances biologiquement actives, leur procede de preparation a partir du fibrinogene bovin et les compositions qui les contiennent |
DE3904354A1 (de) * | 1989-02-14 | 1990-08-16 | Behringwerke Ag | Pasteurisiertes, gereinigtes von willebrand-faktor-konzentrat und verfahren zu seiner herstellung |
US6093391A (en) * | 1992-10-08 | 2000-07-25 | Supratek Pharma, Inc. | Peptide copolymer compositions |
US6153193A (en) * | 1993-04-28 | 2000-11-28 | Supratek Pharma Inc. | Compositions for targeting biological agents |
US6277410B1 (en) * | 1992-10-08 | 2001-08-21 | Supratek Pharma Inc. | Copolymer compositions for oral delivery |
SE504074C2 (sv) * | 1993-07-05 | 1996-11-04 | Pharmacia Ab | Proteinberedning för subkutan, intramuskulär eller intradermal administrering |
US6353055B1 (en) * | 1994-11-18 | 2002-03-05 | Supratek Pharma Inc. | Polynucleotide compositions |
DK1820516T3 (da) | 1999-02-22 | 2013-10-28 | Univ Connecticut | Nye albuminfrie faktor VIII-præparater |
US7256180B2 (en) | 2000-04-28 | 2007-08-14 | Supratek Pharma Inc. | Compositions and methods for inducing activation of dendritic cells |
JP2004018494A (ja) * | 2002-06-19 | 2004-01-22 | Japan Science & Technology Corp | ブロック共重合体−薬剤複合体の製造法 |
BRPI0921429B1 (pt) * | 2008-11-07 | 2022-07-12 | Takeda Pharmaceutical Company Limited | Formulação farmacêutica liofilizada estável, e, método para preparar um fator liofilizado estável |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4022758A (en) * | 1973-06-19 | 1977-05-10 | Ab Kabi | Isolation of coagulation factors I and VIII from biological material |
US3973002A (en) * | 1974-04-12 | 1976-08-03 | E. R. Squibb & Sons, Inc. | Antihemophilic factor |
-
1976
- 1976-01-22 US US05/651,614 patent/US4027013A/en not_active Expired - Lifetime
- 1976-12-15 US US05/750,849 patent/US4085095A/en not_active Expired - Lifetime
-
1977
- 1977-01-19 GB GB2078/77A patent/GB1521639A/en not_active Expired
- 1977-01-21 BE BE174295A patent/BE850646A/xx unknown
- 1977-01-21 DE DE19772702510 patent/DE2702510A1/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US4027013A (en) | 1977-05-31 |
US4085095A (en) | 1978-04-18 |
GB1521639A (en) | 1978-08-16 |
BE850646A (fr) | 1977-05-16 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2702510A1 (de) | Verfahren zur zubereitung eines faktors viii - produktes | |
DE2619667C2 (de) | Pharmazeutisches Mittel | |
DE2734821C3 (de) | Blutgerinnungsfördernde Präparation und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
EP0796623B1 (de) | Pharmazeutisches Präparat zur Behandlung von Blutgerinnungsstörungen | |
DE2029455C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines neuen Prothrombinkomplexes | |
DE2927841C2 (de) | Verfahren zur Herstellung einer biologischen Zusammensetzung zur Verwendung als Blutserum-Bezugszusammensetzung für diagnostische Analysezwecke | |
DE2324717C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines stabilen AHF-Konzentrates (Faktor VIII) | |
DE60027695T2 (de) | Verfahren zur herstellung von fibrinogen und fibronectin sowie proteinzusammesetzungen, welche damit herstellbar sind | |
DE60111688T2 (de) | Hämostatische lösliche zellulosefasern enthaltend ein koagulierendes protein zur behandlung von wunden und verfahren zu deren herstellung | |
DE69011136T2 (de) | Verfahren zur Herstellung einer Protein enthaltenden Zusammensetzung. | |
DE2854381A1 (de) | Verfahren zur gewinnung des antihaemophilen faktors viii aus blut, blutplasma oder blutplasma-fraktionen | |
DE68918922T3 (de) | Biologische Unterlage für Zellkulturen, bestehend aus durch Thrombin koagulierte Plasmaproteine, ihre Verwendung für die Keratinozytenkultur, deren Rückgewinnung und Transport für therapeutische Verwendungszwecke. | |
EP0068047A2 (de) | Angereichertes Plasmaderivat zur Unterstützung von Wundverschluss und Wundheilung | |
DE2231676A1 (de) | Verfahren zur fraktionierung von blutserum und plasmaprodukten | |
CH639854A5 (de) | Gefriergetrocknetes natives gammaglobulin-praeparat zur intravenoesen verabreichung und verfahren zu seiner herstellug. | |
DE2219635B2 (de) | Insulinsalz-Protamin-Komplexe und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE69321007T2 (de) | Zusammensetzung zur Stabilisierung von Blutplasma im Laufe der Pasteurisation und Pasteurisationsverfahren unter Verwendung dieser Zusammensetzung | |
DE2459915A1 (de) | Verbindungen vom plasminogen-typ und verfahren zu deren herstellung | |
DE2500810A1 (de) | Reinigen von plasminogen | |
DE1442134C3 (de) | In vivo antikoagulierend wirkendes und defibrinierendes Enzym | |
DE2715748C3 (de) | Gereinigte aktive Verbindung des Plasminogen-Typs menschlichen Ursprungs und ihre Verwendung | |
DE69023470T2 (de) | Pasteurisierensverfahren und pasteurisierter kleber zum binden von menschlichen oder tierischen geweben. | |
EP0255651A2 (de) | Mittel zur Therapie faktor VIII-resistenter Hämophilie A und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2653534C2 (de) | Feste Antihämophilen-Faktor-Präparation und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2262520C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines lyophilisierten, lagerfähigen Konzentrats aus menschlichem Plasma |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |