DE2702330B2 - Verfahren zum Herstellen einer großflächigen elastischen fugenlosen Beschichtung - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer großflächigen elastischen fugenlosen BeschichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer großflächigen elastischen fugenlosen
Beschichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In der Fertigbauweise werden ein- und mehrschichtige Wände und Bauelemente eingesetzt Bei einschichtigen Wänden handelt es sich meist um rein mineralische
Baustoffe, wie Gas-, Leicht-, oder Schwerbeton bzw. Ziegel- oder Kalksandsteinelemente. Bei mehrschichtigen Konstruktionen sind es meist organische oder
organisch-mineralische Baustoffe, die von innen nach außen zuerst eine Span- oder Gipskartonplatte, eine
Dampfsperre, eine Rahmenkonstruktion mit der nötigen Wärmedämmung und eine Außenbeplankung mit
Span- oder Asbestzementplatten in fester oder vorgehängter Form aufweisen.
Alle Einzelelemente, die durch Verklebung, Vermörtelung, Vemagelung oder Verschraubung zusammengefügt werden, führen aus Gründen der eigenen
spezifischen Ausdehnungskoeffizienten bei unterschiedlichen Temperaturbelastungen ein Eigenleben. Diese
Bewegungen der Einzelelemente werden durch Vergrößerung oder Verkleinerung an den Elementfugen, die
durch das Zusammensetzen der Elemente entstehen, sichtbar. Der Einfluß von zu großer Feuchtigkeit auf die
Konstruktion kann zu Quellung und Kontraktion der Rahmenkonstruktion sowie zur Schüsselung und Wölbung der Elementteile führen. Weiterhin besteht die
Gefahr der Verringerung des Wärmeschutzes.
Die FR 1147 245 beschreibt ein Verfahren zur
Abdichtung von Bauwerken gegen Feuchtigkeit im Fugenbereich, indem zur Überbrückung von Fugen eine
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plastische Polyvinylacetatschicht verwendet wird, auf
der ein Polyvinylacetat-Polyvinylchlorid Film bzw.
Polyäthylenfilm angeordnet ist
Aus der Zeitschrift »Beton«, Heft 2, Seite 74, Unke
Spalte, letzter Absatz ist es ferner bekannt, die Haftung
eines faserverstärkten Überzuges durch Einbringen einer Zwischenlage in Form einer FoKe aus PVC oder
Polyäthylen im Bereich der Fugen am Untergrund zu unterbrechen.
Gemäß der DE-PS 12/2 803 ist auch schon vorgeschlagen worden, in hochelastische Kleber und
Besduchtungsmaterialien zum Überspannen der Fugen organische synthetische Gewebe einzulegen. Es zeigte
sich zwar eine deutliche längere Haltbarkeit, die aber
bei extremen Belastungen, besonders an Wetterseiten,
den Anforderungen nicht standhielt und zu Schäden bzw. zu optischen Markierungen im Fugenbereich
führte.
Bei diesen bekannten Verfahren bleiben die Dehnungen und Stauchungen im Fugenbereich ständig sichtbar,
was durch den Schutzüberzug noch verstärkt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,, diese Nachteile zu beseitigen und ein
Verfahren zu finden, bei dessen Anwendung eine Fuge und andere baudynamische Risse an Gebäuden so
abgedichtet werden, daß sie auch bei extremen Witterungsverhältnissen nicht sichtbar werden.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst
Die erfindungsgemäß hergestellte elastische fugenlose Beschichtung ist in der Lage, Bewegungen in der
Stauch- oder Dehnphase von 10 bis 15 mm in der Stoßfuge bei tiefen sowie bei höheren Temperaturen
sicher abzufangen, ohne daß es an der Oberfläche zu Rißbildungen oder Stauchungen kommen kann. Das gilt
in Temperaturbereichen von über und unter 0°C bei gleichzeitigem Feuchtigkeits- und Wärmeschutz, ohne
daß es an der Oberfläche des Systems zu sichtbaren Veränderungen kommt Durch die wasserabweisende
Beschichtung kommt es außerdem von außen zu keiner Feuchtigkeitsanreicherung innerhalb der Konstruktion.
Damit wird der Wärmedämmwert voll erhalten bzw. durch das System erhöht Dadurch werden sogenannte
Wärmebrücken vermieden. Eine weitere vorteilhafte Wirkung ist die, daß die gesamte beschichtete Fläche
gleichmäßig mit einer wärmeisolierenden Schicht belegt ist Auftretende Temperaturbelastungen werden durch
das erfindungsgemäße System abgeschwächt und nicht an die Konstruktion voll weitergegeben.
Die einzelnen Schichten des Systems sind so aufeinander abgestimmt daß ein Diffusionsgefälle von
der Oberfläche des Wandelementes nach außen hin stattfinden kann. In der Konstruktion und im Beschichtungsaufbau können daher keine Feuchtigkeitsanreicherungen durch Diffusionsstörungen entstehen.
Einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zufolge besteht die Folie aus Polyäthylenschaumstoff.
Sie besitzt eine Temperaturform- und Funktionsbeständigkeit von —40° C bis +80° C und bei -2O0C noch eine
hohe Dehn- und Stauchfähigkeit Sie hat femer eine sehr geringe Feuchtigkeitsaufnahme, eine gute Diffusionsfähigkeit und gutes Wärmedämmvermögen.
Einer weiteren Ausgestaltung zufolge weist die Folie, die als Platten- oder Bahnenware verarbeitet wird, eine
Dicke von etwa 2 bis etwa 10 mm auf. In der Folie können sich öffnungen oder Löcher befinden, die
eingestanzt seinicönnen.
Die Zeichnung zeigt schematisch den Aufbau der elastischen fugenlosen Beschichtung, und zwar
F i g. 1 vor einer Belastung und
F ig. 2 nach einer Belastung. s
Zur Herstellung einer solchen Beschichtung wird so verfahren, daß auf den aus Wandelementen (1)
bestehenden Untergrund zunächst die Klebstoffschicht (2) aufgebracht und die gummielastische Folie (3)
darauf gelegt wird.
Die für die Klebstoffschicht verwendeten Klebstoffe sind Ein- oder Zweikomponentenkleber auf Lösungsmittelbasis,
lösungsmtttelfreier oder wäßriger Basis.
Die Klebstoffschicht kann aus dem flüssigen Klebstoff nach den bekannten Methoden des Streichens, Rollens
oder Spritzens aufgebracht werden.
Ihre Auswahl richtet sich lediglich nach ihrer Eignung als Klebstoff zwischen dem Untergrund und der
gummieieastischen Folie.
Nach dem Trocknen oder Erhärten der Klebstoffschicht
(2) wird auf die Folie (3) eine Spachtelmasse (4) in einer bevorzugten Schichtdicke zwischen 1 und 4 mm
gleichmäßig aufgetragen. Die Spachtelmasse verfügt über eine gute Haftung zur gummielastischen Folie
sowie aber eine gute Dehnfähigkeit bis in den unteren Temperaturbereich. Sie besitzt ferner eine gute
wasserabweisende, diffusionsfähige und wetterb eständige Eigenschaft, die für die Funktionsfähigkeit des
Systems notwendig ist
Danach wird in diese Schicht ein Fasergewebe oder Fasergewirke (5) in Bahnenbreite eingelegt
Als Gewebe oder Gewirke eignen sich solche aus
Glasfasern, Steinfasern oder Fasern aus Hochofenschlacke,
sowie Asbestfasern, ferner fein- oder grobmaschige
Gewebe oder Gewirke oder allgemein Webstoffe aus natürlichen oder synthetischen organischen
Fasern, wie Baumwolle, Hanf, Jute, Wolle, Zellfasern,
Fasern aus Polyamid, Polyestern, Polyacrylaten oder Polyacrylnitril. Das Gewebe oder Gewirke soll pro
Quadratzentimeter nicht weniger als zwei und nicht mehr als zehn Längs- und Querfasern mit einer
Reißfestigkeit von über 30 kg/cm besitzen.
Die Bahnen werden so verlegt, daß sie 5 bis 10 cm breit überlappen. Anschließend wird mit der Glättkelle
das Gewebe (5) eingedrückt und egalisiert An den Ecken der jeweiligen Konstruktion wird das Gewebe ca.
10 cm herumgeführt und eingearbeitet Nach dem Trocknen dieses Systems kann als Endbeschichtung (6)
weiterbeschichtet werden mit einem Oberflächenmaterial mit putzähnlichem Charakter, das gespachtelt oder
aufgespritzt werden kann und Lösungsmittel oder Wasser enthält oder auch lösungsmittelfrei ist Von
diesem Material muß nur verlangt werden, daß es noch elastisch ist sowie ausreichende Diffusionsfähigkeit
Licht- und Wetterbeständigkeit und wasserabweisende Eigenschaften besitzt
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen einer großflächigen elastischen fugenlosen Beschichtung zur Oberbrükkung der Etementfugen in der Fertigbauweise sowie
zur Sanierung und Überbrückung von Dehnfugen, Dehnfugenrissen und-baudynamischen Rissen an
Bauwerken oder in Bauelementen durch Aufbringen einer Schicht aus Spachtelmasse und durch Einbetten von anorganischen oder organischen Faserge-
weben oder -gewirken in die noch feuchte oder halbtrockene Spachtelmasse und durch gegebenenfalls anschfieBendes Aufbringen einer strukturgebenden hydrophobierenden elastischen Putschschicht auf die getrocknete Beschichtung, da-
durch gekennzeichnet, daß auf den Untergrund zunächst eine Klebstoifschicht und auf die
noch nicht gehartete oder getrocknete Klebstoffschicht eine gummielastische Folie, in Form einer
geschlossenzeUigen Schaumstoffolie, aufgebracht
wird und daß nach dem Trocknen der Klebstoffschicht die Beschichtung mit Spachtelmasse und
Fasergewebe oder -gewirke erfolgt
2. Schaumstoffolie zur Verwendung beim Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Dicke von etwa 2 bis etwa 10 mm aufweist
3. Schaumstoffolie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie öffnungen oder Löcher
aufweist
4. Schaumstoffoiie nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Polyäthylenschaumstoff besteht
Priority Applications (2)
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