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BEHÄLTER ZUM ZIEHEN VON PFLANZEN
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Die Erfindung betrifft einen cben offenen Behälter zum Ziehen von
Pflanzen, insbesondere von einem oder mehreren jungen Pflanzen, bzw. Setzlingen
in mit Künstlichem oder natürlichem Wachstumsmedium, insbesondere, Erde, gefüllten
Einzelhohlräumen für die einzelnen Pflanzen, je mit einer oder mehreren Abflussöffnungen
durch den Boden. Ferner betrifft die rfindung ein Pflanzen~ zuch@verfahren insbesondere
die Verwendung des Behälters.
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Setzlinge werden in herkömmlicher Weise zum späteren Umpflanzen in
Beete odar Felder in flachen Kästen varschiedenster Art herangezogen. Diese bestehen
z. B.
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aus Holz oder Kunststoff. Setzlinge werden zeilen auch in einzelnen
Topfchen z.B. aus Papiermaché oder Pappe gezogen. Einzelne Töpfe, Blechdosen, Kästen
oder
Kunststoffbeutel, verwendet man auch zum Heranziehen grösserer
Jungpflanzen, z.B. von Bäumen oder Sträuchern, die später in Freiland umzupflanzen
sind.
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Ss ist aber häufig schwierig, die zuweilen recht empfindlichen Pflanzen
bzw. Setzlinge, aus ihren Zuchtbehältern ohne Beschadigung der Pflanze, bzw. des
durzel-Systems herauszunehmen. Insbesondere ist man bestrebt, die Pflanzen mit einem
möglichst intakten Wurzelballen, d.h, dem Wachstumsmedium einschliesslich des darin
verwurzeln Wurzelsystems aus dem Behalter herauszunehmen, Im Falle herkömmlicher
Setzlingkästen oder Behälter, gelingt dies nicht ohne weiteres. Das gleiche gilt
fUr die Entfernung von Jungpflanzen, Setzlingen oder dergleichen aus einzelnen Kästen,
Blechdosen, Töpfen oder dergleichen, die man häufig mühsam zerschneiden oder zerschlagen
muss, um das Umpflanzen der Pflanze ohne Beschädigung der Pflanze zu erleichtern.
Wenn Bäume oder dergleichen in Kunststoffbeuteln gezogen wurden, kann man diese
verhältnismässig leicht. und mühelos aufschneiden.
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Kunststoffb2utel, die nicht stark sind, haben aber andere Nachteile,
z.B. mangelhafte Standfestigkeit, bzw. eine Tendenz während der Wachstumszeit und
beim Hantieren vor der Umpflanzung zu reissen.
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Daraus ergibt sich die Aufgabe der Erfindung, einen Behälter zu schaffen,
der auf einfachem ziege hinsichtlich dür genannten und sonstigen Nachteile herRömmlicher
Behälter Abhilfe schafft. Diese Aufgabe wird erfindungsgemass dadurch gelöst, dass
zur Erleichterung der Herausnahme der Pflanze der jeweilige Boden mit einer den
Bodenumfang umreissenden Sollbruchlinie versehen ist, längs der sich bei Druck gegen
den Boden, dieser vom restlichen Behälter löst.
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Weitere bevorzugte Einzelheiten und Weiterbildungen des Erfindungsgedankens,
die das Heranziehen und Umpflanzen von Pflanzen im genannten Zusammenhang erleichtern,
ergeben sich aus den UnteransprUchen, sowie der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
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Die Erfindung erstreckt sich auch auf die Verwendung der Behälter,
insbesondere einen Behälter der genannten Art, gefüllt mit Wachstumsmedium und darin
wachsender/n Pflanze(n).
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Ferner sieht die Erfindung ein Pflanzenzuchtverfahren vor, worin eine
Pflanze einzeln bis zum Umpflanzstadium in einem mit natürlichem oder kUnstlichem
Wachstumsmedium, z.B.
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Erde gefüllten, oben offenen, mit Abflussöffnungen im Boden versehenen
Hohlraum eines Behälters bis zum Umpflanzstadium herangezogen wird, wobei die erfindungsgemässe
Verbesserung
darin besteht, dass Druck von unten auf den Boden
des hohlraumes ausgeübt wird, wodurch der Boden längs einer vorgcgebenen Sollbruchlinie
vom Rest des Behälters losgelöst wird, wonach der lose Boden mit dem Wachstumsmedium
und der darin verwurzelten Pflanze nach oben und aus dem Hohlraum geschoben, und
die Pflanze in an sich bekannter Weise verpflanzt wird.
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Auch hinsichtlich des Verfahrens ergeben sich weitere Einzelheiten
aus der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
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In der Zeichnung stellen dar: Fig. 1 , eine Perspektivansicht eines
erfindungsgemässen Setzlingbehälters mit darin enthaltenen Setzlingen; Fig. 2,eine
Ansicht der Unterseite eines Teiles des Kastens gemäss Fig. 1; Fig. 3, einen senkrechten
schnitt längs III - III in Fig. 2; und Fic. 4, einen Schnitt wie in Fig. 3 eines
weiteren Aus-.~Uhrungsbeispieles des erfindungsgemässen Behälters, jedoch mit nur
einem einzigen Hohlraum fUr das Ziehen einer einzelnen Pflanze.
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Gemäss Fig. 1 - 3 der Zeichnung, ist ein obcn offener Behälter 1 zum
riehen mehrerer Pflanzen, z.B. von Seitzlingen 2 vorgesehen, wobei jcde Pflanze
einzeln in einer, eincr Mehrzahl von Hohlräumen 3 wächst. Jeder Hohlraum enthält
ein Wachstumsmedium 4 für die Pflanzen. Als Wachstumsmedium verwendet man z.B. ein
herkömmliches Erdgemisch, wie es in Gärtnereibetrieben zur Zucht der betreffenden
Setzlingsart üblich ist. Jeder Hohlraum besitzt eine oder mehrere, im vorliegenden
Beispiel Je vier,Abflussöffnungen 5 im Boden des Hohlraumes. Ferner ist der Boden
jedes der Hohlräume von einer Sollbruchlinie umrissen, die so ausgebildet ist, des
ein entsprechender Druck gegen den Boden 6 die Loslosung des Bodens vom restlichen
Behälter 1 bewirkt.
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Diese Sollbruchlinlen können z.B. ganz oder teilweise aus entsprechenden
Rillen im Material bestehen, welches den Übergang zwischen dem Boden und den Wandungen
des jeweiligen Hohlraumes bildet, bzw. ganz oder teilweise aus Öffnungen durch dieses
Material.
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Im vorliegenden Beispiel ergeben sich die Sollbruchlinien lediglich
aus mehreren {nämlich vier) der genannten Ablauflocher 5, die in Abständen auf dem
Umfang des jeweiligen Bodens, miteinander fluchtend angeordnet sind, wobei die Zwischenräume
zwischen den Löchern als Sollbruchstellen 7 dienen.
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Die Form der jeweiligen Umfangsumrisse kann den Erfordernissen angepasst
sein, und beeinflusst entsprechend auch disc form der löcher 5. Die Hohlräume können
einen kreis förmigen Innenumriss wie herkömmliche Blumentöpfe haben. Mehreckige,
insbesondere rechteckige, bzw. quadratische Umrissformen werden im vorliegenden
Beispiel Jedoch bevorzugte In der vorliegenden Ausführungsform des Behälters sind
Seitenwände 8 und Zwischenwände 9 vorgesehen, und letztere unterteilen den Behälter
in eine Mehrzahl von Fächern, von denen jedes als einerder Hohlräume 3 dicnt, jedes
oben offen ist, und jedes einen Boden mit den Abflusslöchern unq einer den Umfang
des Boden umreissencen Sollbruchlinie besitzt.
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Damit der Behälter seinen beabsichtigten Zweck auch richtig erfüllt,
muss er einerseits die nötige Festigkeit zur Stützung des Wachstumsmediums mit Pflanzen,
und auch für den Transport bis zum Zeitpunkt und Ort der Umpflanzung besitzen. Andererseits
muss die Zollbruchstelle so entworfen sein, dass das Losbrechen des Bodens nur eines
dem Zweck entsprechend mässigen Druckes bedarf. Bei ordnungsgemässer Anwendung dieses
Druckes soll sich zwar der Boden vom übrigen Behälter loslösen.
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ohne dass der Behälter selbst in seiner Gesamtheit zu Bruch geht,
damit die Seiten und Trennwände noch das
Wachstumsmedium und das
darin verwurzelte Wurzel system der Pflanzen 2 unterstützen. Der Setzlingkasten
kann aus den verschiedensten Materialien hergestellt werden, aus denen man Setzlingkasten
gemäss Stand der Technik herstellt, z.B. entsprechend präparierte Faserstoffe wie
Papier oder Papiermaché. Kunststoffe werden jedoch bevorzugt, und insbesondere expandierte
Kunststoffe, bzw.
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schaumkunststoffe mit genügender Brüchickeit zur leichteren Loslösung
der Böden langs der Sollbruchlinien.
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Expandiertes Polystyrol wird wegen seiner Leichtheit, Preisgünstigkeit,
leichterverarbeitbarkeit und günstigen Festigkeit bevorzugt.
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Langwährende praktische Versuche unter realistischen Anwendungsbedingungen
haben dabei gewisse Dimensionen aufgezeigt, die im oben genannten Sinne zu günstigen
Ergebnissen führen.
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So zeigt es sich, dass die Sollbruchlinie als ganzes gesehen, eine
durchschnittliche Bruchfestigkeit von zwischen 10 und 40%, vorzugsweise zwischen
20 únd 35%, z.B. zwischen 24 und 33% der durchschnittlichen Bruchfestigkeit des
Bodens 6 als ganzes besitzen sollte.
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Ausserdem sollen die Bruchstellen schwächer sein als die Wände 8,
9, mit denen sie verbunden sind.
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Ausserdem hat die praktische Erfahrung gezeigt, dass die einzelnen
Abflusslöcher, soweit sie lSnglich ausgebildet sind, ob geradlinig gekrümmt oder
abgewinkelt, nirgends in Querrichtung, einen Durchmesser 10 von 4 mm (in Draufsicht)
überschreiten sollten. Vorzugsweise beträgt die Querschnittsbreite jedes Abflussloches
zwischen 1 und 3 mm, vorzugsweise 2 mm. Damit erhält man in der praktischen Wendung
einen ausreichenden Wasserabf luss ohne grössere Verluste an Wachstumsmedium durch
die Abflusslöcher. Die Längsachse der Löcher entspricht dabei der Sollbruchlinie.
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Die obengenannten Dimensionsverhältnisse werden in einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der in Fig. 1 - 3 abgebildeten Art folgendermassen verwirklicht:
Der abgebildete Kasten hat Seitenlängen von 23 bzw.
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17 cm. Diese rechteckige Flache wird in 4 x 6 Fächer 3 unterteilt.
Die Hohlraume dieser Facher verjüngen sich von oben nach unten in Richtung zum Umriss
der Boden fläche 6 hin. Um das zu erreichen, verjüngen sich die Trennwände des aus
expandierten Polystyrol-hergestellten Kastens von 9 mm im Bodenbereich auf 3mm im
Bereich der Oberkante 11. Zur gleichzeitigen Schaffung der Abflusslöcher und der
Sollbruchlinie im Umfang des rechteckigen Bodens jedes Faches ist in jeder Ecke
des Bodens 6 ein
L-förmiges Sbflussloch 5 vorgesehen. Dabei haben
die einzelnen Schenkel des L-förmigen Abflussloches nirgends im rechten Winkel zum
Schenkel gemessen, in Draufsicht eine grössere Breite als 4 mm Im Beispiel beträgt
die Breite konstant 2 mm. Dar Boden 6 ist 6 mm dick mit Seiten~ längen von 25 mm
bzw. 29 mm, und jede Sollbruchstelle 7 entspricht einem Abstand von 8 mm zwischen
den einander zugekehrten Enden der jeweiligen Schenkel der löcher 5.
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Daraus ergibt sich im Beispiel eine durchschnittliche Bruchfestigkeit
für die gesamte Sollbruchlinie von zwischen 32% und 27½ % der durchschnittlichen
Bruchfestigkeit des Bodens 6.
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In einem weiteren Beispiel sind die Umrissmasse des Setzlingkastens,
die gleichen wie die im bereits beschriebenen Beispiel. Dieser Kasten ist jedoch
in drei mal vier Fächer unterteilt. Dabei sind die Trennwände etwas stärker mit
einer Dicke von lo mm im Bodenbereich, die sich auf 4 mm an der Oberkante 11 verjüngt.
Die Seitenlängen der Böden betragen 42 x 41 mm. Die Querschnittsbreite der Abflusslöcher
beträgt wieder 2 mm, doch beträgt der abstand zwischen den einander zugewandten
Schenkel Ueber die Sollbruchstelle jeweils 10,5 mm. Dies entspricht der durchschnittlichen
Bruchfestigkeit der Sollbruchlinie zwischen 25 und 26% der durchschnittlichen Bruchfestigkeit
des Bodens.
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Als weitere Verbesserung ist die Unterseite des Kastens mit Erhebungen
ausgestattet, die den Boden des Behälters von der jeweiligen Auflagefläche abheben,
und dadurch Ablaufkanäle schaffen, die von den Abflusslöchern ausserhalb des Umfangbereiches
des Behälters führen. Diese Erhebungen werden von mehreren abwarts gerichteten Rippen
12 gebildet, die vorzugsweise parallel zu einer der Seiten beispielsweise einer
der langen Seiten des Behälter angeordnet sind. Insbesondere befindet sich Je eine
der Rippen längs jeder der beiden langen Seiten des Kastens, wobei gegebenenfalls
eine oder mehrere weitere Rippen im zwischenliegenden Bereich vorgesehen sind. Im
Beispiel gemss Fig. 1 (mit 24 Fächern) befindet sich eine weitere Rippe 12 längs
der Mittellinie des Kastens, während im anderen Beispiel (12 Fächer) keine weitere
Rippe zwischen den Seiten vorgesehen ist.
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Gemäss Fig. 4 wird ein blumentopfartiger erfindungsgemässer Behälter
vorgesehen, der im Gegensatz zu Fig. 1 nicht in Fächer unterteilt ist, sondern nur
einen einzelnen Hohlraum 3a für eine Pflanze1 z.B. einen Jungen Baum besitzt. Auch
hier verjUngt sich der Hohlraum 3a von oben zum Boden 6a hin. In diesem Beispiel
verjüngt sich aber auch
die Aussenseite 13 des Behälters nach unten
hin, wodurch das Ineinanuerstapeln der leeren Behälter für die Lagerung ermöglicht
wird.
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war kann die ouersch,nittform des Behälters gemäss Fig.
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4 kreisförmig sein. Eine rechteckige,insbesondere quadratische Querschnittform
wird jedoch wegen der besseren Raumnutzung bevorzugt. Im letzteren Falle können
die Abflusslöcher 5, die gleichzeitig die den Boden 6a umreissende Sollbruchlinie
bilden, die gleiche Form haben wie die im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1.
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Auch hier können wieder zwei Seiten an der Unterseite des Behälters
mit nach unten gerichteten Rippen 12a ausgestattet sein, wodurch der Boden 6a von
der Stützfläche 14 abgehoben und das Abfliessen UberschUssigen Wassers erleichtert
wird.
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In der Anwendung der anhand der Zeichnung dargestellten Behälter werden
Pflanzen, z.B. von Samen gezogene Setzlinge oder junge Bäume in den einzelnen Fächern
in herkömnlicher Weise bis zum Umpflanzstadium gezogen. Der Behälter wird dann für
die Verpflanzung zur jeweiligen Anbaufläche transportiert. Vor dem Umpflanzen ist
es normalerweise, wie üblich, ratsam, das Wachstumsmedium grUndlich zu bewässern.
Um die Pflanze dem Behälter zu entnehmen, wird der Boden 6 des die Pflanze enthaltenden
Hohlraumes nach
oben (in Pfeilrichtung 15) mit genug Kraft zur
Lösung des Bodens längs der Bruchzonen 7 gedrückt. Je nach Gnosse des Bodens wendet
man diesen Druck zweckmässigerweise mit einem Finger, z.B. dem Daumen einer Hand
an.
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Durch Fortsetzung des Druckes in Pfeilrichtung 15 wird die Pflanze
2 einschliesslich des Wachstumsmediums 4 aus dem Hohlraum geschoben, wobei der Boden
6 wie ein Zylinderkolben wirkt. Vorausgesetzt, dass das Wachstumsmedium eine günstige
Konsistenz besitzt, lässt sich der ganze .Jurzelballen, d.h. der gesamte Inhalt
des Hohlraumes einschliesslich der darin verwurzelten Pflanze intakt als zusammenhängender
Körper aus dem Behälter heben und in das Beet, bzw. die Anbaufläche einsetzen.
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Die VerJüngung der Hohlräume erleichtert nicht nur die Entformung
des Behälters im Laufe der Herstellung, sondern auch das Herausheben der Pflanze
aus dem Behälter. Gleichzeitig ergibt sich im Falle des Ausführungsbeispieles geäss
Fig. 1 und 3 eine erhöhte Wandstärke der Zwischenwände 9 im Bereich der Sollbruchlinien,
und dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass beim Hochdrücken des Bodens
die Zwischenwände intakt bleiben. Insbesondere sind die Wände und Zwischenwände
im Bereich der Sollbruchlinie wie mindestens so stark und vorzugsweise stärker (dicker)
als der eigentliche Boden selbst und somit erheblich stärker als die Sollbruchlinie.
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Da sich die Bruchstellen 7 jeweils in der Mitte der Umrisseiten des
Bodens 6 befinden, beträgt der Abstand zwischen gegenüberliegenden Bruchzonen ein
Minimum. Auch dadurch wird die Druckübertragung auf die Bruchstellen begünstigt.