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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen und/oder
Einsetzen von durchwurzeltem Pflanzsubstrat aus und/oder in Pflanzgefässe(n),
mit deren Hilfe der Vorgang des Entfernens und/oder Einsetzens bzw.
Umtopfens von durchwurzeltem Pflanzsubstrat wesentlich vereinfacht
wird, sowie entsprechende Verfahren unter Verwendung dieser Vorrichtung.
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Es
ist ein allgemein bekanntes Problem, dass Pflanzsubstrat, also beispielsweise
Erde, Erde/Sandgemisch, Tongranulat etc., wenn es von einer oder
mehreren hierin kultivierten Pflanzen sehr stark durchwurzelt worden
ist nur schwer aus einem Pflanzgefäss zu entfernen ist. Auf Grund
der zunehmenden Durchwurzelung des Pflanzsubstrats, welche mit einer
Verdrängung
und Verdichtung des Pflanzsubstrats einhergeht, wird das Substrat
mehr oder weniger stark an die Innenwand des Pflanzgefässes gedrückt, so
dass schon allein auf Grund der Oberflächenreibung zwischen der Pflanzgefäss-Innenwand
und dem Substrat ein teilweise ganz erheblicher Ausziehwiderstand
beim Entfernen des durchwurzelten Pflanzsubstrats (Wurzelballens)
vorliegen kann. Darüber
hinaus neigen bei bestimmten Pflanzen die besonders im Bereich der
Pflanzgefäss-Innenwand
vorhandenen Haar- oder Kapillarwurzeln dazu, sich an dem Material
des Pflanzgefässes
anzuheften oder sogar in dortige kleine Vertiefungen oder Poren
(beispielsweise bei Tongefässen)
hineinzuwachsen. Auch dies kann den Ausziehwiderstand wesentlich
erhöhen.
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Da
der einzige Ansatzpunkt, an dem eine Kraft zum Herausziehen des
Wurzelballens aufgebracht werden kann, der oberirdische Teile der
Pflanze ist, ist man bisher gezwungen, die Pflanze z. B. am Stängel oder
Stamm zu ergreifen und daran zu ziehen. Die unter Umständen hohe
notwendige Ausziehkraft zum Lösen
des Wurzelballens aus dem Pflanzgefäss, der plötzliche Ruck, wenn sich der Wurzelballen
letztendlich löst
und das Gewicht des Wurzelballens, der an der Pflanze hängend aus
dem Pflanzgefäss
gehoben und transportiert wird, können die Pflanze verletzen
oder bleibend schädigen.
Im ungünstigsten
Fall reisst die Pflanze ab und geht ein.
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Bei
bestimmten Pflanzen, die besonders sperrig oder ausladend und/oder
schwierig zu ergreifen und/oder sehr empfindlich sind (Kakteen,
Agaven, Bromelien, Pflanzen mit fleischigen, d. h. nicht verholzten
Stängeln
etc.) verstärkt
sich dieses Problem noch mehr.
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Bei
kleineren Pflanzgefässen
kann man dieser Problematik zumindest teilweise dadurch begegnen,
dass vor dem Entfernen des durchwurzelten Pflanzsubstrats mit einem
langen flachen klingenartigen Gegenstand zwischen der Pflanzgefäss-Innenwand
und dem durchwurzelten Pflanzsubstrat oder Wurzelballen eine Art
umlaufende Schnitt- oder Sägebewegung
durchgeführt
wird. Hierdurch soll der Wurzelballen von der Pflanzgefäss-Innenwand
gelockert werden und/oder anhaftende oder eingewachsene Kapillarwurzeln
durchtrennt werden. Ab einer bestimmten Pflanzgefässgrösse und
insbesondere -tiefe ist diese Vorgehensweise nicht mehr praktikabel.
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Weiterhin
kann daran gedacht werden, bei Pflanzgefässen aus Kunststoff vor dem
Entfernen des Wurzelballens das Pflanzgefäss durch Kraftaufbringung aus
verschiedenen Richtungen mehrfach radial zu verformen, um die Anhaftung
des Wurzelballens an der Pflanzgefäss-Innenwand zumindest teilweise
zu lockern oder zu lösen.
Abgesehen davon, dass hierbei nicht ausgeschlossen werden kann,
dass das Kunststoff-Pflanzgefäss
trotz einer gewissen Elastizität
reisst oder bricht, verbietet sich diese Vorgehensweise naturgemäss bei unverformbaren
Pflanzgefässen,
beispielsweise solchen aus Ton oder dergleichen.
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Selbst
wenn der Wurzelballen einer grossen, sperrigen oder sonst wie schwer
zu handhabenden Pflanze aus dem zugehörigen Pflanzgefäss entfernt werden
konnte, stellt sich danach beim Umtopfen, d. h. beim Wiedereinsetzen
in ein grösseres
Pflanzgefäss
das Problem, wie diese Pflanze mit dem sich daran befindlichen Wurzelballen
in das neue Pflanzgefäss
eingesetzt werden kann, ohne die Pflanze selbst hierbei allzu sehr
zu schädigen.
Lediglich als ein Beispiel seien wieder Kakteen oder auch Agaven
genannt, welche auf Grund ihrer Pflanzenphysiologie einerseits schwer
zu handhaben und andererseits sehr empfindlich sind.
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Aus
dem
DE 20 2004
009 633 U1 ist ein Anzuchtgefäss und eine Hebevorrichtung
dafür bekannt,
bei dem der Wurzelballen zwischen zwei dort als „Hebeglied" bezeichneten, scheibenförmigen Bauteilen
gehalten ist, wobei der Ballen auf dem unteren Hebeglied aufsitzt
und von dem oberen Hebeglied abgedeckt wird. Zwischen den beiden
Hebegliedern verlaufend ist an diesen ein Rank- oder Stützstab befestigt,
der einerseits die beiden scheibenförmigen Hebeglieder auf Abstand
hält und
andererseits der Pflanze eine Rankhilfe oder Stütze bildet. Durch Ziehen an
dem Stab soll das untere Hebeglied mitsamt dem hierauf sitzenden
Wurzelballen aus dem Topf hebbar sein.
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Diese
bekannte Vorrichtung ist – wie
ihre Bezeichnung auch aussagt – nur
zur Anzucht von Pflanzen, nicht jedoch für eine Dauerkultur mit periodischen
Umtopfvorgängen
geeignet: Zum einen behindert das obere scheibenförmige Hebeglied
eine ungehinderte Ausdehnung oder Ausbreitung der Pflanze(n), zum
anderen kann sich ändernden
Planzgefäss-Grössen oder
-Formen nur durch entsprechend geformten und/oder dimensionierten
Hebegliedern Rechnung getragen werden. Die zugfeste Verbindung zwischen
Stab und unterem Hebeglied macht jedoch Umtopfvorgänge mit
gleichzeitiger Änderung von
Form und/oder Grösse
der Hebeglieder sehr umständlich.
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Die
Erfindung hat es sich demgegenüber
zur Aufgabe gemacht, eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren zum Entfernen
und/oder Einsetzen von durchwurzeltem Pflanzsubstrat aus und/oder
in Pflanzgefässe(n)
zu schaffen, mit der die genannten Probleme beseitigbar sind.
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Erfindungsgemäss ist hierzu
nach Anspruch 1 die Vorrichtung gebildet aus wenigstens zwei flexiblen
Zugmitteln, welche ausgehend von wenigstens einem gemeinsamen Ausgangspunkt
im Bereich des Pflanzgefäss-Bodens
entlang der Pflanzgefäss-Innenwand
in Richtung des oberen Pflanzgefäss-Randes
verlaufend anordenbar sind.
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Die
flexiblen Zugmittel befinden sich demnach im Wesentlichen in einem
Bereich zwischen der Pflanzgefäss-Innenwand
und dem Aussenumfang des durchwurzelten Pflanzsubstrats oder Wurzelballens.
Da sie von wenigstens einem gemeinsamen Ausgangspunkt im Bereich
des Pflanzgefäss-Bodens ausgehen,
verlaufen sie auch unterhalb des Wurzelballens, so dass besagter
Wurzelballen unter Zuhilfenahme der flexiblen Zugmittel, auf denen
er aufsitzt, aus dem Pflanzgefäss
herausgehoben werden kann. Es ist hierzu nicht notwendig, die Pflanze
selbst zu ergreifen, was in vielen Fällen entweder schwierig ist oder
zu einer Verletzung der Pflanze führen würde. Weiter hin kann durch die
flexiblen Zugmittel vor dem eigentlichen Entfernungsvorgang zwischen
der Pflanzgefäß-Innenwand
und dem Außenumfang
des durchwurzelten Pflanzsubstrats oder Wurzelballens eine messer-
oder sägeförmige Schnittbewegung durchgeführt werden,
um das Pflanzsubstrat von der Pflanzgefäß-Innenwand zumindest teilweise
zu lösen.
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Umgekehrt
kann beim Einsetzen eines durchwurzelten Pflanzsubstrats, d. h.
eines kräftig durchwurzelten
Wurzelballens mit einer sich hieran befindlichen Pflanze in ein
neues Pflanzgefäß dieser Vorgang
dadurch erleichtert werden, dass der Wurzelballen an den wenigstens
zwei flexiblen Zugmitteln, welche von ihrem gemeinsamen Ausgangspunkt
ausgehen, quasi aufgehängt
wird und so in das Pflanzgefäß gesetzt
wird, wobei dann die Zugmittel wieder im Wesentlichen entlang der
Pflanzgefäß-Innenwand
in Richtung des oberen Pflanzgefäßrandes verlaufend
zu liegen kommen.
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Sowohl
beim Entfernen als auch beim Einsetzen eines durchwurzelten Pflanzsubstrats
aus oder in ein Pflanzgefäß ist es
somit nicht notwendig, an der Pflanze oder den Pflanzen direkt anzugreifen, um
das durchwurzelte Pflanzsubstrat in gewünschter Weise bewegen zu können. Verletzungen
oder Beschädigungen
der Pflanze, aber auch Verletzungen an Personen durch Dornen oder
dergleichen sind somit ausgeschlossen, so dass beispielsweise ein
Umtopfvorgang so schonend als möglich
durchgeführt werden
kann.
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Verlaufen
die Zugmittel von ihrem gemeinsamen Ausgangspunkt aus im Wesentlichen
symmetrisch zueinander in Richtung des Pflanzgefäß-Randes, ist weitestgehend
sichergestellt, dass beim Anheben des Wurzelballens dieser nicht
aus der Aufhängung
seitlich herauskippen kann. Gegebenenfalls muss der Wurzelballen
geringfügig
seitlich von Hand abgestützt
werden, jedoch sind keinerlei Halte- oder Zugkräfte an der Pflanze oder den
Pflanzen selbst notwendig.
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Sind
die Zugmittel in dem Ausgangspunkt zueinander festlegbar, wird verhindert,
dass die Zugmittel im Bereich des Pflanzgefäß-Bodens seitlich, d. h. in
Richtung der Pflanzgefäß-Innenwand
verrutschen können.
Ein sicheres Entfernen und/oder Einsetzen des Wurzelballens, ohne
dass eines oder mehrere der Zugmittel seitlich abrutschen, ist dadurch
sichergestellt.
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Die
Festlegung kann hierbei in einem allen Zugmitteln gemeinsamen Festlegeteil
erfolgen. Hierdurch erfolgt eine Verstärkung des Ausgangspunkts und
damit eine Erhöhung
der Tragfähigkeit.
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Sind
die Zugmittel gegenüber
dem Festlegeteil verschiebbar, kann verschiedenen Anfordernissen,
beispielsweise der Pflanzgefäßgröße und/oder -form
Rechnung getragen werden.
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Ist
das Festlegeteil im Wesentlichen plattenförmig, erfolgt eine erhebliche
Vergrößerung des Ausgangspunkts,
was insofern vorteilhaft ist, als dann das durchwurzelte Pflanzsubstrat
oder der Wurzelballen auf einer größeren Fläche aufsitzt und nicht alleine
auf den Zugmitteln, so dass bei erhöhter Kraftaufbringung durch
die Zugmittel sich diese nicht oder nur unwesentlich in den Wurzelballen
einschneiden können.
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Das
plattenförmige
Festlegeteil kann eine Mehrzahl von Öffnungen aufweisen, durch welche die
Zugmittel geschlauft sind. Hierdurch ist mit geringstmöglichem
konstruktivem Aufwand eine optimale Festlegung der Zugmittel an
dem plattenförmigen
Festlegeteil möglich,
wobei darüber
hinaus die bevorzugte Verschiebbarkeit der Zugmittel gegenüber dem
Festlegeteil gewährleistet
ist.
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Befinden
sich an der Unterseite des plattenförmigen Festlegeteils mehrere
Abstandhalter, welche in Richtung Pflanzgefäß-Boden vorstehen, wird gewährleistet,
dass durch das plattenförmige
Festlegeteil Abzugslöcher
in dem Pflanzgefäß-Boden
nicht verschlossen werden, so dass die Bildung von Staunässe im Inneren
des Pflanzgefäßes vermieden
ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung kann das Festlegeteil im Wesentlichen ringförmig sein. Diese
Ausgestaltungsform bietet sich vor allem bei kleineren Pflanzgefäßen an,
bei welchen keine allzu hohen Zugkräfte beim Entfernen und/oder
Einsetzen des entsprechend kleineren Wurzelballens zu erwarten sind.
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Die
Anzahl der vom Ausgangspunkt aus verlaufenden Zugmittel ist bevorzugt
geradzahlig, und beträgt
insbesondere vier. Dies ist hinsichtlich der bevorzugt anzustrebenden
symmetrischen Anordnung der Zugmittel zu bevorzugen, wobei vier
Zugmittel gewährleisten,
dass zwei Personen alleine einen besonders schweren Wurzelballen
anheben, tragen und versetzen können.
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Überquert
jeweils ein Zugmittel ausgehend von einem Punkt am Pflanzgefäß-Rand in
Richtung Ausgangspunkt verlaufend diesen und wird dann wieder in
Richtung Pflanzgefäß-Rand zu
einem dem Ausgangspunkt im Wesentlichen diametral gegenüberliegenden
Punkt zurückgeführt, bildet
ein durchgehendes Zugmittel zwei von dem Ausgangspunkt ausgehende
Zugmittel-Stränge,
wobei jedoch im Bereich des Ausgangspunktes keine Unterbrechung des
Zugmittels vorhanden ist, und damit auch keine Schwächung im
Zugmittel vorliegt.
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Sind
die Zugmittel bandförmig
und hier insbesondere in Form hochreißfester Kunststofffasergurte
ausgebildet, neigen sie in vorteilhafter Weise nur geringfügig oder
gar nicht dazu, sich bei Belastung in den Wurzelballen einzugraben.
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Jedes
bandförmige
Zugmittel kann an seinem freien Ende zur Bildung einer Griffschlaufe
bleibend umgefaltet sein, so dass das Zugmittel bzw. Band bei Bedarf
bequem und kraftschonend ergriffen werden kann.
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Sind
die Zugmittel längenverstellbar,
kann eine bessere Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten, also
Topfgröße etc.
erfolgen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind auch Verfahren zum Entfernen bzw.
zum Einsetzen von durchwurzeltem Pflanzsubstrat aus Pflanzgefäßen bzw.
in Pflanzgefäße.
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Weitere
Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben
sich besser aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen
anhand der Zeichnung.
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Es
zeigt:
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1 eine
Draufsicht von oben auf ein plattenförmiges Festlegeteil gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2A einen
Schnitt entlang Linie A-A in 1;
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2B einen
Schnitt entlang Linie B-B in 1;
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3 eine
Ansicht von unten auf das plattenförmige Festlegeteil von 1;
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4 eine
Draufsicht auf eine andere Ausführungsform
eines Festlegeteils;
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4A einen
Schnitt entlang Linie A-A in 4;
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4B einen
Schnitt entlang Linie B-B in 4;
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5 eine
perspektivische Ansicht auf eine weitere Ausführungsform eines ringförmigen Festlegeteils
mit durchgeschlauften Zugmitteln;
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6 eine 3 im
Wesentlichen entsprechende Darstellung der ersten Ausführungsform
des plattenförmigen
Festlegeteils mit durchgeschlauften Zugmitteln; und
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7 eine
Ansicht von oben auf ein Pflanzgefäß mit eingelegter erfindungsgemäßer Vorrichtung.
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Die 1 bis 3 zeigen
verschiedene Ansichten eines plattenförmigen Festlegeteils 2,
welches eine Ausführungsform
darstellt bzw. in einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Anwendung gelangt. Das Festlegeteil 2 hat in der Drauf-
bzw. Unteransicht der 1 bzw. 3 im Wesentlichen
Kreisscheibenform und hat ausweislich der 2A und 2B dünnen plattenförmigen Querschnitt.
In der Hauptfläche
des Festlegeteils 2 befindet sich eine Mehrzahl von schlitzförmigen Öffnungen
oder Durchbrechungen 4, welche gemäß den 1 und 3 jeweils
paarweise und symmetrisch im Abstand von 90 Grad äquidistant zum
Mittelpunkt des kreisförmigen
Festlegeteils 2 angeordnet sind. Auf einem gemeinsamen
Radius R befinden sich mehrere Abstandshalter 6, welche
von der Unterseite des Festlegeteils 2 vorstehen. Gemäß 3 befindet
sich je ein Abstandshalter 6 in der dargestellten Ausführungsform
zwischen einem benachbarten Paar von Durchbrechungen 4,
so dass auch die Abstandshalter 6 jeweils um 90 Grad voneinander beabstandet
sind. Gemäß den 2A, 2B und 3 ist
bevorzugt jede der Durchbrechungen 4 an der Unterseite
des Festlegeteils 2 von einem Verstärkungsrand 8 eingefasst.
Weiterhin ist der äußere Umfang des
Festlegeteils 2 ebenfalls an der Unterseite mit einem Verstärkungsrand 10 versehen.
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Das
gesamte Festlegeteil 2 ist bevorzugt aus Kunststoff gefertigt,
was es ermöglicht,
dass das Festlegeteil 2 beispielsweise als Spritzgussteil
herstellbar ist.
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Die 4, 4A und 4B zeigen
eine weitere Ausgestaltungsform eines Festlegeteils 12, welches
in Form eines geschlossenen Rings ausgebildet ist, gebildet aus
jeweils zwei zueinander parallelen Schenkelpaaren 14 und 16,
welche endseitig bevorzugt einstückig
miteinander verbunden sind. Die Schenkel 14 und 16 umschließen einen
inneren Freiraum oder eine Öffnung 18.
In der in den 4 bis 4B gezeigten
Ausführungsform
ist das Festlegeteil 12 von rechteckförmigem bzw. quadratischem Grundriss.
Es kann auch daran gedacht werden, eine andere Grundrissform zu
wählen,
beispielsweise dreieckig, sechseckig oder sonst wie polygon, oder
aber es wird eine runde Ausgestaltung des Festlegeteils gewählt, wie
in 5 gezeigt.
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Das
Festlegeteil 20 von 5 hat – wie erwähnt – Ringform
und durch diesen Ring sind im Ausführungsbeispiel von 5 insgesamt
vier flexible Zugmittel geschlauft. Besagte Zugmittel umfassen zwei
Zugmittelstränge 22a/22d und
zwei weitere Zugmittelstränge 22b/22c,
wobei die Stränge 22a/22d bzw. 22b/22c einstückig verlaufend
ausgebildet sind und sich in der aus 5 ohne Weiteres ersichtlichen
Weise im Bereich des ringförmigen Festlegeteils 20 überkreuzen
und von diesem gehalten werden. In ausgebreiteter Draufsicht verlaufen somit
die Zugmittelstränge 22a bis 22d von
dem als gemeinsamem Ausgangspunkt betrachtbaren Festlegeteil 20 aus
im Wesentlichen symmetrisch zueinander radial nach außen.
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Bei
Verwendung des Festlegeteils 12 der 4 bis 4B wäre der Verlauf
der Zugmittelstränge 22a bis 22d analog
zu demjenigen gemäß 5,
d. h. die Zugmittelstränge
würden
sich im Bereich der Öffnung 18 analog
zur Darstellung von 5 überkreuzen und ausgehend von
der Öffnung 18 jeweils über die
Schenkel 14 bzw. 16 im Wesentlichen symmetrisch
zueinander radial nach außen verlaufen.
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Durch
die aus den 4A und 4B ersichtliche
Zurückstufung
oder den Absatz 24 am Übergang
zwischen den Schenkeln 14 und 16 erfolgt in vorteilhafter
Weise eine seitliche Fixierung des jeweiligen Zugmittelstrangs,
wenn dieser etwa gemäß den 5 bis 7 in
Form eines Bandes ausgebildet ist, wobei bevorzugt ein hochreißfestes
Kunststofffasermaterial zur Anwendung gelangt.
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Die 1 bis 3 und 6 veranschaulichen
die erste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bzw. wie die dortigen Zugmittelstränge 22a bis 22d im
Bereich des dortigen Festlegeteils 2 verlaufen: wie am
besten aus 6 erkennbar ist, wird jeder
Zugmittelstrang 22 durch ein Paar von Durchbrechungen 4 derart
geschlauft, dass die einzelnen Zugmittelstränge einander im Wesentlichen
im Bereich der Mitte des Festlegeteils 2 überkreuzen
(vergl. 6). Das Durchschlaufen der Zugmittelstränge durch
die Durchbrechungen 4 erfolgt hierbei bevorzugt derart,
dass die Überkreuzung
der Zugmittelstränge
an der Unterseite des Festlegeteils 2 erfolgt, d. h. das
Festlegeteil 2 liegt im Wesentlichen auf der gesamten im
dortigen Bereich zur Verfügung
stehenden Oberfläche
der Zugmittelstränge
auf, wird also von den Zugmittelsträngen optimal unterstützt und getragen.
Durch die Anordnung bzw. Festlegung der Zugmittelstränge 22 an
dem Festlegeteil 2 bzw. 12 bzw. 20 sind
die Zugmittel oder Zugmittelstränge
gegenüber
dem jeweiligen Festlegeteil verschiebbar oder verstellbar, ohne
dass aufwändige
Halte- oder Verstellmittel vorgesehen sein müssen.
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Die
Anzahl der Zugmittel bzw. der Zugmittelstränge ist nicht auf die in den
einzelnen Ausführungsformen
dargestellte Anzahl von vier beschränkt; die Minimalanzahl für die einzelnen
Zugmittelstränge
dürfte
zwei betragen, und nach oben hin besteht theoretisch keine Grenze,
wobei jedoch mehr als sechs einzelne Zugmittelstränge, welche
von einem gemeinsamen Ausgangspunkt bzw. Festlegeteil ausgehen,
zwar möglich,
aber wohl nicht mehr praktikabel sein dürften.
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Es
sei nochmals festzuhalten, dass etwa in der Darstellung von 5 die
Zugmittelstränge 22a und 22d bzw. 22b und 22c aus
einem durchgehenden Zugmittel bestehen, d. h. im Bereich der Überkreuzung
der einzelnen Zugmittelstränge
in den jeweiligen Festlegeteilen 2 bzw. 12 bzw. 20 sind
die einzelnen Zugmittelstränge 22a bis 22d nicht
untereinander verbunden, beispielsweise vernäht oder dergleichen. Hierdurch
wird eine optimale Festigkeit der einzelnen Zugmittelstränge erzielt.
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7 zeigt
eine Draufsicht von oben in das Innere eines Pflanzgefäßes 26 hinein
und veranschaulicht, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anwendung
gelangt. In der Darstellung von 7 ist die
Ausführungsform
der 1 bis 3 und 6 für das Festlegeteil 2 gewählt. Das
Festlegeteil 2 wird auf dem Pflanzgefäß-Boden abgestellt, wobei es
sich gegenüber
besagtem Pflanzgefäß-Boden
mit den Abstandshaltern 6 abstützt, so dass eine ausreichende
Drainage sichergestellt ist. Die Zugmittelstränge 22 sind analog
zur Darstellung von 6 durch die Durchbrechungen 4 in
dem Festlegeteil 2 geschlauft, so dass sie sich an der
Unterseite des Festlegeteils 2 in der aus 6 ersichtlichen
Weise überkreuzen.
Analog zur Terminologie von 5 sei der
in 7 links unten liegende Zugmittelstrang 22a,
der ausgehend von einem beliebigen Punkt am oberen Rand des Pflanzgefäßes 26 entlang
der Pflanzgefäß-Innenwand
nach unten in Richtung Pflanzgefäß-Boden
verläuft,
durch zwei Durchbrechungen 4 im Festlegeteil 2 geschlauft
ist, an der Unterseite des Festlegeteils 2 weitergeführt wird,
durch die den so eben genannten Durchbrechungen 4 gegenüberliegenden
Durchbrechungen 4 geschlauft ist und als Zugmittelstrang 22d entlang
der Pflanzgefäß-Innenwand
wieder nach oben in Richtung des Pflanzgefäß-Randes zu einem dem Ausgangspunkt des
Zugmittelstrangs 22a im Wesentlichen diametral gegenüberliegenden
Punkt geführt
ist.
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Gleiches
trifft für
die Zugmittelstränge 22c bzw. 22b zu.
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7 zeigt
weiterhin, dass an den freien Enden der Zugmittelstränge 22a bis 22d Verstellschieber 28 angeordnet
sind, mit denen einerseits jeder der Zugmittelstränge längenverstellbar
ist und andererseits am freien Ende eines jeden Zugmittelstrangs eine
Griffschlaufe in Form einer bleibenden, durch den Verstellschieber 28 geführten Umfaltung
gebildet ist.
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Sobald
das Festlegeteil 2 mit den Zugmittelsträngen 22a bis 22d in
der aus 7 ersichtlichen Weise im Inneren
des Pflanzgefäßes 26 angeordnet worden
ist, kann das Pflanzgefäß 26 mit
einem Pflanzsubstrat gefüllt
werden und eine oder mehrere Pflanzen werden in das Pflanzsubstrat
gesetzt und hierin kultiviert. Nach dem Einsetzen der Pflanze oder
der Pflanzen können
die freien Enden der Zugmittelstränge 22a bis 22d in
dem Pflanzsubstrat oberflächennah
vergraben oder bedeckt werden, so dass von der gesamten Vorrichtung
nichts mehr sichtbar ist.
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Soll
nach einer gewissen Zeit das durchwurzelte Pflanzsubstrat oder der
Wurzelballen aus dem Pflanzgefäß 26 entnommen
werden, werden die freien Enden der Zugmittelstränge 22a bis 22d freigelegt und
ergriffen und durch kräftiges
Ziehen an den Zugmittelsträngen
kann der Wurzelballen aus dem Pflanzgefäß 26 gehoben werden.
Gegebenenfalls kann zuvor mit den einzelnen Zugmittelsträngen 22 zwischen
der Pflanzgefäß-Innenwand
und der Außenseite
des Wurzelballens messer- oder sägeartig hin-
und herge fahren werden, um das gegen die Pflanzgefäß-Innenwand
gepresste Pflanzsubstrat und/oder Kapillarwurzeln zu lösen.
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Beim
Herauslösen
des Wurzelballens aus dem Pflanzgefäß 26 stützt sich
dieser mit seinem Hauptgewicht flächig auf dem Festlegeteil 2 ab,
was zusammen mit der band- oder gurtförmigen Gestaltung der Zugmittelstränge 22 bewirkt,
dass sich diese nicht oder nur unwesentlich in die Wurzelballen
eingraben. Zum Herausheben des Wurzelballens müssen somit auf die Pflanze
oder die Pflanzen selbst keinerlei Zugkräfte aufgebracht werden, so
dass die Pflanze oder die Pflanzen vor Verletzungen oder Beschädigungen
optimal geschützt
sind.
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Auf
gleiche Weise kann der dem Pflanzgefäß 26 entnommene Wurzelballen
dann im Zuge eines Umtopfvorgangs wieder in ein neues, größeres Pflanzgefäß umgesetzt
werden, wobei wieder die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anwendung
gelangt.
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Die
Ausgestaltungsform mit dem scheiben- oder plattenförmigen Festlegeteil 2 gemäß den 1 bis 3 und 6 bis 7 gelangt
bevorzugt bei größeren Pflanzgefäßen zum
Einsatz, wo der vorliegende Wurzelballen erwartungsgemäß groß und schwer
sein wird. Die Ausgestaltungsformen der 4 und 5 bieten
sich eher für
kleinere Pflanzgefäße an, da
bei ihnen die großflächige Auflage
an dem scheibenförmigen
Festlegeteil 2 nicht gegeben ist. Dennoch erfolgt durch
den Überkreuzungsbereich
der breiten gurtförmigen
Zugmittel eine ausreichende Flächenabstützung eines
kleineren Wurzelballens.
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Bei
Pflanzgefäßen, welche
von der üblichen runden
Topfform abweichen, welche also beispielsweise stark langgestreckt/oval
sind, kann daran gedacht werden, zwei oder mehr Festlegeteile zu
verwenden, welche dann auf ein gemeinsames Zugmittel aufgefädelt werden,
beispielsweise das durch die Stränge 22a und 22d definierte
Zugmittel. Im Anschluss daran wird dann eine entsprechenden Anzahl
weiterer Zugmittel in diese Festlegeteile eingeschlauft, so dass
sich beispielsweise bei einer Verwendung von drei Festlegeteilen
eine Gesamtanzahl von vier Zugmitteln ergibt, welche acht einzelne
Zugmittelstränge
aufweisen. Die letztendliche Anzahl der einzelnen Zugmittel bzw.
Zugmittelstränge
hängt von der
Art und Weise ab, wie diese einzelnen Zugmittelstränge dann
bei einem Entfernen oder Einsetzen des Wurzelballens noch handhabbar
sind.
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Beschrieben
wurde insoweit zusammenfassend eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren
zum Entfernen und/oder Einsetzen von durchwurzeltem Pflanzsubstrat
aus und/oder in Pflanzgefässe(n),
wobei die Vorrichtung gebildet ist aus wenigstens zwei flexiblen Zugmitteln,
welche ausgehend von wenigstens einem gemeinsamen Ausgangspunkt
im Bereich des Pflanzgefäss-Bodens
entlang der Pflanzgefäss-Innenwand
in Richtung des oberen Pflanzgefäss-Randes
verlaufend anordenbar sind. Der Ausgangspunkt kann ein im Wesentlichen
plattenförmiges
Festlegeteil sein, das eine Mehrzahl von Öffnungen aufweist, durch welche
die Zugmittel geschlauft sind. Ein durchwurzeltes Pflanzsubstrat
kann durch Ergreifen der jeweiligen Restlängen der Zugmittel und durch Anheben
aller Zugmittel unter gleichzeitiger Mitnahme des auf den Zugmitteln
und dem Festlegeteil aufsitzenden Pflanzsubstrat-Ballens aus dem
Pflanzgefäss
entnommen bzw. in dieses gesetzt werden, ohne dass auf die Pflanze
selbst irgendwelche schädlichen Kräfte einwirken
würden.