DE2700791B2 - Verfahren zum Herstellen von feinem, von Geruch befreitem Sojabohnenpulver - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von feinem, von Geruch befreitem SojabohnenpulverInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ve· fahren zum Herstellen
von feinem, von Geruch befreitem Sojabohnenpulver, wie es als Zusatz für Getränk-, wie Milch oder
dergleichen, und andere Nahrungsmittel, wie Konfekt und Backwaren, verwendet werden kann.
Sojabohnen sind ein pflanzliches Nahrungsmittel von hohem Nährwert und enthalten einen hohen Prozentsatz
an Fett und Proteinen. Aus diesem Grunde haben Sojabohnen ein weites Anwendungsgebiet. Obwohl es
sehr einfach ist, einzelne, bestimmte Bestandteile der Sojabohnen aus den Bohnen getrennt zu extrahieren
und Vorrichtungen zum Entziehen des Sojabohnenöls oder zur Herstellung von entölten Sojabohnen aus den
rohen Sojabohnen wohl bekannt sind, wird es allgemein als ziemlich schwierig angesehen, verarbeitete Sojabohnenwaren
zu erhalten, die alle wesentlichen Bestandteile der Sojabohnen enthalten. Dies gilt insbesondere für
Sojabohnenpulver aus rohen Sojabohnen. Der Grund hierfür liegt darin, daß es äußerst schwierig ist, effektive
Vorrichtungen zum Entfernen des rohen Sojabohnen anhaltenden Geruchs aus der Pflanze anzugeben (der
Geruch wird von dem Sojabohnenfett ausgesandt). Wenn rohe Sojabohnen so verarbeitet werden, daß der
Geruch bei hohen Temperaturen entfernt wird, werden die Sojabohnen gleichzeitig entölt, was einer Aufspaltung
der Nahrungsstoffe der Bohnen gleichkommt. Wenn rohe Sojabohnen aber bei niedrigen Temperaturen
verarbeitet werden, wie beim Ölpressen, wobei rohe Sojabohnen flachgepreßt werden, wird nicht nur der
Nährmittelwert der Sojabohnen reduziert, sondern außerdem werden die Sojabohnen nicht vollständig von
Geruch befreit.
Aus dem bisher Gesagten ergibt sich, daß die üblichen Methoden zur Herstellung von Sojabohnenpulver den
rohen Sojabohnen einen beträchtlichen Teil der wesentlichen Bestandteile entziehen, wobei vor allem
die Fettbestandteile der Sojabohnen so weit entzogen werden, daß den verarbeiteten Sojabohnen später neue
Fettbestandteile zugefügt werden müssen. Daher sind die üblichen Methoden unökonomisch. Außerdem ist die
Teilchengröße des mit üblichen Methoden erhaltenen Sojabohnenpulvers begrenzt. Weiter haben die üblichen
-, Methoden zur Herstellung von Sojabohnenpulver den Nachteil, daß, falls Mittel zur Vergrößerung des Anteils
der Restfettbestandteüe in dem erhaltenen Sojabohnenpulver
verwendet werden, der Geruchentfernungsgrad des Sojabohnenpulvers nicht nur reduziert wird,
in sondern die Teilchen des Pulvers notwendigerweise
größer gehalten werden müssen, weil die Restfettbestandteüe eine höhere Viskosität haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend beschriebenen Nachteile zu vermeiden und
ι -, ein mit geringem Zeitaufwand arbeitendes einfaches Verfahren der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei
dem ein hoher Geruchsentfernungseffekt und ein hoher Restfettanteil erreicht werden. Bei kleiner Teilchengröße
sollen, dabei im wesentlichen alle wichtigen
2(i Bestandteile der rohen Sojabohnen in dem gewonnenen
geruchfreien Sojabohnenpulver erhalten bleiben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß vorher gewaschene rohe Sojabohne/i so weit
flachgepreßt werden, daß sie nicht entölt werden; daß
2", die Sojabohnen anschließend in zirkulierender Hitzeatmosphäre
von 50 bis 60°C bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von 3% getrocknet werden; daß die Sojabohnen
anschließend zu einer Grobkorngröße grob gemahlen und gleichzeitig die Samenhüllen und die Keimblätter
«ι der Sojabohnen durch Luftdruck voneinander getrennt
werden, wobei die Samenhüllen aus dem System entfernt werden; daß dann die Keimblätter durch
Sprühen von Dampf bei 110 bis 1200C gegen die grob
gemahlenen Sojabohnenkeimblätter über 7 bis 8
r, Minuten dampfgemälzt und durch kurzzeitiges Vakuumsaugen
auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 2% getrocknet werden; daß weiterhin die Keimblätter bei
konstanter Temperatur zu einer mittleren Korngröße zwischengemahlen werden; und daß schließlich die
Keimblätter bei konstanter Temperatur zu einer feinen Endkorngröße gemahlen werden.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schemati-
4-, sehe Ansicht eines Ausführungsbeispieles einer Vorrichtung,
die sich zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet.
Rohe Sojabohnen (nicht gezeigt) werden mittels eines Becherförderers partieweise in einen Waschblock 1
-,o eingebracht, in dem die rohen Sojabohnen kurzzeitig (I
bis 2 Minuten) mittels eines Brausesiebs oder dergleichen (nicht gezeigt) sauber gewaschen werden. Um
Abfall, Spreu, Fremdkörper und ähnliche, den Sojabohnen anhaftende Partikel zu entfernen, werden die
-,-, Sojabohnen anschließend mittels einer Zentrifuge (nicht
gezeigt) entwässert und dann getrocknet. Nach Waschen und Trocknen werden die Sojabohnen durch
den gleichen Becherförderer 2 in einen Flachpreßblock 3 gebracht, in dem die Sojabohnen durch Andrückrollen
ho (nicht gezeigt) flachgepreßt werden, und zwar derart,
daß kein Öl und keine anderen Bestandteile zur Trocknungsvereinfachung ausgepreßt werden.
Nach dem Auspressen werden die Sojabohnen durch denselben Becherförderer 2 in einen Trockendock 4
h-, eingebracht, in dem Endlosfördergeräte (nicht gezeigt)
in einer Vielzahl von auf Abstand befindlichen Ebenen in einer zirkulierenden llitzcatmosphäre unter konstanten
thermischen und Fcuchtigkeitsbedingimgcn (50 bis
bO C) angeordnet sind. In dem Trockenblock 4 werden die flachgepreßten Sojabohnen mittels der Fördergerate
für etwa I Stunde bewegt, bis der Feuchtigkeitsgehalt der Sojabohnen etwa 3% beträgt.
Nach dem Trocknen werden die Sojabohnen durch einen Becherförderer 5 in einen Grobmahl-Luftdruck-Trennungsblrrck
6 eingebracht, der aus einem Grobmahlwerk 6' und einem Luftdrucktrenner 7 besteht. Im
Grobmahlwerk 6' werden die flachgepreßten und getrockneten Sojabohnen bis zu einer Korngröße grob
gemahlen und fallen anschließend durch die Schwerkraft in den Luftdrucktrenner 7, in dem die Samenhüllen
und Keimblätter der Sojabohnen durch den Luftstrom voneinander getrennt werden. Nur die getrennten
Samenhüllen werden vom Trenner über eine Abgangsöffnung (nicht gezeigt) herausgeblasen. Nach der
Trennung fallen die Samenkeimblälter durch die Schwerkraft in einen Geruchsentfernungsblock 8, in
dem die Keimblätter von einem Darr.pfrnälzer 9 für etwa 7 bis 8 Minuten mit Dampf (110 bis 1200C)
umgeben werden, um den Geruch des in den Keimblättern enthaltenen Fettes zu entfernen. Der
entfernte Fettgeruch und die durch den Dampfstrahl auf den Keimblättern abgesetzte Flüssigkeit werden durch
eine Vakuumsaugeinheit 10 entfernt, um die Keimblätter bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 2% zu
trocknen.
Nach der Entfernung von Geruch und Flüssigkeit fallen die Keimblätter durch Schwerkraft in einen
Behälter 11, der zeitweise portionsweise die Keimblätter
anhäuft und zu einem Zwischenmahlwerk 12 forttransportiert, in dem die grobgemahlenen Keimblätter
weitergemahlen werden, woraufhin sie durch die Schwerkraft in ein Feinmahlwerk 13 fallen, in dem die
Keimblätter noch weiter und schließlich feingemahlen werden. Das Feinmahlwerk 13 ist mit einem Thermostat
ausgestattet, so daß die Fettanteile des Pulvers nicht entnomme ; und andere Bestandteile des Pulvers nicht
durch Hitze zerstört werden.
Das Bezugszeichen 14 bezeichnet einen Speicherbehälter für das hergestellte Sojabohnenpulver, welches
durch Luftdruck zum Weitertransport in Bereiche, wo das Pulver verwendet wird, in den Tank geführt wird.
Das voistehend beschriebene /erfahren hat also folgende Merkmale:
(1) Da die Sojabohnen vorher so weit flachgepreßt werden, daß die Öl- und Fettanteile nicht aus den
Sojabohnen herausged.ückt werden, und die Sojabohnen dann getrocknet werden, haben die Sojabohnen
eine einheitliche Dicke und können gemeinsam innerhalb einer kurzen Zeit getrocknet werden, wobei
die Trocknungszeit nur einem Drittel der Trocknungszeit der üblichen, eingangs erwähnten Methoden
entspricht.
(2) Da der Dampf nur auf die grobgemahlenen Keimblätter gesprüht wird, nachdem diese von den
Samenhüllen entfernt wurden, kann der Geruch des Sojabohnenfettes von den Sojabohnen ohne wesentlichen
Verlust des Felles entfernt werden.
(3) Da die vom Geruch befreiten Keimblätter nach der Trocknung und Geruchsentfernung in verschiedene
Zwischen- und Feinmahi-Stufen eingebracht werden,
können die Sojabohnen bis zu einer äußerst feinen Korngröße gemahlen werden. Da weiter die Keimblätter
ohne Zerstörung der Bestandteile der Sojabohnen feingemahlen werden können, kann Sojabohnenpulver
von hohem Nährwert erhalten werden.
(4) Das mittels des erfindungsgemaLSen Verfahrens
hergestellte Sojabohnenpulver kann als Sojaquark. Sojasuppc und ähnliches ebensogut wie als Zusatz /u
Milch, Konfekt und Backwaren benutzt werden.
Die wesentlichen Bestandteile des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Sojabohnenpulvers
wurden durch das japanische Nahrungsmittelanah sezentrum
(Zaidan Hojin Nihon Shokuhin Bunseki Center) analysiert. Es ergaben sieb . jlgende Analysere-
suitate: | 3.6% |
(Probe von 100 g) | 3ö,4% |
Wassergehalt | 25.3% |
Protein | 3.0% |
Fett | 5,5% |
Zellulose | 24,2% |
Asche | 455 cal |
Zucker | 95.6% |
Kalorien auf 100 g | 90.4% |
Pepsindigestionsrate | 1.23 |
Pankreasdigestionsrate | 0.81 meq/kg |
Säurewert | 202 mg% |
Peroxidwert | 572 mg% |
meq/kg Calcium | 9.22 mg% |
Phosphor | 3.4 mg'Vo |
Eisen | 0,93 mg"/·) |
Natrium | 0.33 mg"/) |
Vitamin B 1 | 55.2 μg% |
Vitamin B 2 | 1.27 mg"/j |
allgemeines Karotin | |
Nikotinsäure | |
Bezugszeichenliste | |
(List of Reference Numerals) | |
1 Waschblock | |
2 Bechertransporteur | |
3 Preßblock | |
4 Trockenblock | |
5 Bechertransporteur
6 Grobmahl-Luftdrucktrennungs-Block.
6'-Grobmahlwerk
6'-Grobmahlwerk
7 Luftdrucktrenner
8 Geruchentfernungsblock
9 Dampfmi>'zer
10 Vakuumsaugeinheil
11t Behälter
11t Behälter
12 Zwischenmahlwerk
13 Feinmahi.verk
14 Speicherbehälter
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen von feinem, von Geruch befreitem Sojabohnenpulver, dadurch gekennzeichnet, daß vorher gewaschene rohe Sojabohnen so weit flachgepreßt werden, daß sie nicht entölt werden; daß die Sojabohnen anschließend in zirkulierender Hitzeatmosphäre von 50 bis 600C bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von 3% getrocknet werden; daß die Sojabohnen anschließend zu einer Grobkorngröße grob gemahlen und gleichzeitig die Samenhüllen und die Keimblätter der Sojabohnen durch Luftdruck voneinander getrennt werden, wobei die Samenhüllen aus dem System entfernt werden; daß dann die Keimblätter durch Sprühen von Dampf bei 110 bis 120° C gegen die grobgemahlenen Sojabohnenkeimblätter über 7 bis 8 Minuten dampfgemälzt und durch kurzzeitiges Vakuumsaugen auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 2% getrocknet werden; daß weiterhin die Keimblätter bei konstanter Temperatur zu einer mittleren Korngröße zwischengemahlen werden; und daß schließlich die Keimblätter bei konstanter Temperatur zu einer feinen Endkorngröße gemahlen werden.
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