DE2700190A1 - Mittel und verfahren zur permanenten sterilisation - Google Patents

Mittel und verfahren zur permanenten sterilisation

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DE2700190A1
DE2700190A1 DE19772700190 DE2700190A DE2700190A1 DE 2700190 A1 DE2700190 A1 DE 2700190A1 DE 19772700190 DE19772700190 DE 19772700190 DE 2700190 A DE2700190 A DE 2700190A DE 2700190 A1 DE2700190 A1 DE 2700190A1
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DE19772700190
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Harold Corey
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    • A61K9/0012Galenical forms characterised by the site of application
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Description

PATENTANWALT DIPL.-INC. GERHARD SCHWAN
BÜRO: 8000 MÜNCHEN 83 · ELFENSTRASSE 31 2701)190
P-235 '
Population Research Incorporated 7875 Beech Street N.E., Minneapolis/Minnesota 55432, V.St.A.
Mattel und Verfahren zur permanenten Sterilisation
Die Erfindung betrifft ein Mittel und ein Verfahren für die permanente Sterilisation von Tier oder Mensch.
Es wurden bereits verschiedenartige Geburtenkontrollverfahren in dem Bemühen benutzt, eine unerwünschte Empfängnis zu verhindern. Ein bekanntes Vorgehen, das lange Zeit zur Geburtenkontrolle herangezogen wurde, besteht darin, die Ovulation zu verhindern, so daß sich das Ei nicht mit dem Sperma vereinigen kann. Für diesen Zweck können die Eileiter auf chirurgischem Wege abgebunden werden. Dieses Verfahren ist jedoch mit Mangeln behaftet. So ist zur Durchführung der notwendigen Operation ein hochqualifiziertes Operationsteam erforderlich; außerdem sind, um die Sicherheit des Patienten zu gewährleisten, kostspielige Krankenhauseinrichtungen notwendig.
Es wurde auch bereits seit längerer Zeit vorgeschlagen, verschiedene Arten von chemischen Stoffen zu verwenden, die in den oberen Teil des Uterus und die Eileiter injiziert werden,
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FERNSPRECHER: 0(11/6012039 · KABEL: ELECTRICPATENT MÜNCHEN
um für eine Sterilisation durch Skarifikation des Gewebes
der Eileiterwände zu sorgen. So wurden Verfahren angeregt,
bei denen das Gewebe durch Anwendung hoher Temperaturen verbrannt wird oder bei denen chemische Reizstoffe auf das Gewebe aufgebracht werden, um den Eileiter durch das Wachstum von fibrösem Gewebe zu blockieren. Es wurde ferner vorgeschlagen, eine mechanische Sperre, beispielsweise in Form
eines Teils aus inertem Kunststoff, in die Eileiter einzubringen.
Mit diesen verschiedenen Verfahren wurden unterschiedliche Erfolge erzielt. Bei einem der bekannten Verfahren (US-PS
3 822 702) wird ein Methylcyanacrylatharz mittels einer Spezielvorrichtung in den Eileiter injiziert, wo der fließfähige Kunststoff dann aushärtet. Der ausgehärtete Kunststoff verursacht eine Reizung des Eileitergewebes. Das von dem
Körper absorbierte Methylcyanacrylat wird durch fibröses Gewebe ersetzt, das für einen dauerhaften Verschluß sorgt.
Im Rahmen der Erfindung lassen sich zahlreiche bekannte Mittel verwenden, die das Wachstum von fibrösem Gewebe fördern, Der Einfachheit halber werden diese wachstumsfördernden Mittel im folgenden als gewebeaktive Stoffe bezeichnet. Die Erfindung stellt eine Verbesserung insofern dar, als für die gewebeaktiven Stoffe gelförmige oder gelbildende Trägersubstanzen vorgesehen und angewendet werden. Derartige Gelträger führen im Vergleich zu der bekannten Anwendung von ge-
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webeaktiven Stoffen zu mindestens zwei wichtigen Vorteilen. Zum einen halten die Gele den gewebeaktiven Stoff in dem Eileiter während der kritischen Zeitspanne, während deren für den gewünschten Effekt dadurch gesorgt wird, daß das Gewebe auf das Vorhandensein der Stoffe innerhalb des Eileiters anspricht. Zum anderen dürfte die Micell-Struktur des Gels eine kontrollierte Freisetzung der gewebeaktiven Stoffe an der Gewebeoberfläche in einer Geschwindigkeit zur Folge haben, die mit einer Maximierung des Wachstums von fibrösem Gewebe harmoniert und die Möglichkeit einer unbeabsichtigten Gewebebeschädigung minimal hält.
Die Erfindung stellt auch eine Verbesserung gegenüber anderen Versuchen dar, die gewebeaktiven Stoffe in den Eileitern für die Zeitspanne zu halten, die notwendig ist, um die gewünschte Blockierung herbeizuführen. So wurden in gewissem Umfang Viskositätserhöhende Mittel verwendet, wobei offenbar in Betracht gezogen wurde, daß der gewebeaktive Stoff dazu neigt, aus den Eileitern herauszufließen, so daß es nicht zu der gewünschten Förderung des Gewebewachstums kommt, auf Grund deren der Eileiter blockiert wird. In der einschlägigen Literatur findet sich häufig ein Hinweis darauf, daß der gewebeaktive Stoff mehr als einmal eingebracht werden muß. Durch die erfindungsgemäße Verwendung der Trägergelmittel werden die gewebeaktiven Stoffe für eine ausreichende Zeitdauer innerhalb des Eileiters gehalten, um durch Förderung des Wachstums von fibrösem Gewebe eine voll-
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ständige Blockierung des Eileiters zu gewährleisten.
Im Rahmen der Erfindung sind mehrere unterschiedliche Arten von Gelen anwendbar. Zu der ersten und bevorzugten Gelgruppe gehören Stoffe, die durch eine Temperaturänderung zu Gelen werden. Insbesondere handelt es sich dabei um gelbildende Mittel, die bei normalen Raumtemperaturen als Flüssigkeit vorliegen, die jedoch Geigefüge bilden, wenn die Temperatur erhöht wird. Zu der zweiten Gruppe von gelbildenden Substanzen gehören Stoffe, die dadurch zu Gelen werden, daß sie
mit gel fördernden Mitteln, wie bestimmten Metallionen, beispielsweise Al ,B ,Fe usw., gemischt werden. Eine
dritte Gruppe von vorliegend anwendbaren Gelen umfaßt Gele, die vor dem Injizieren gebildet werden und die mindestens
kurzzeitig durch die bei der Injektion aufgebrachten Scherkräfte in fluide oder halbfluide Stoffe umgewandelt werden. Nach Aufhören der Scherkräfte wird das GelgefUge erneut gebildet. Während diese Gele als eine dritte Gruppe bezeichnet sind, umfaßt diese Gruppe Gele jeder der beiden anderen Gruppen; sie unterscheidet sich in erster Linie hinsichtlich des Zustandes der Trägersubstanz zum Zeitpunkt der Injektion in die Eileiter der Patientin. In gewissen Fällen, bei denen das Gel eingebracht werden soll, indem während des Injektionsvorganges zunächst für eine Fluidisierung oder HaIbfluidisierung durch Aufbringen von Scherbeanspruchungen gesorgt wird, können verhältnismäßig hohe Beanspruchungen erforderlich sein.
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Da die aktiven chemischen Stoffe in der einschlägigen Literatur im einzelnen beschrieben sind, sind im folgenden nur typische aktive chemische Stoffe aufgezählt; es versteht sich jedoch, daß im Rahmen der Erfindung praktisch alle bekannten Stoffe verwendet werden können, die das Wachstum von fibrösem Gewebe fördern und durch Blockieren der Eileiter eine Sterilisation herbeiführen. Das heißt, die folgende Zusammenstellung ist nicht abschließend, sondern umfaßt nur diejenigen Stoffe, die bisher am häufigsten eingesetzt wurden und die sich für die vorliegenden Zwecke besonders gut eignen. Zu derartigen gewebeaktiven Stoffen gehören:
Silbernitrat (oder andere Silbersalze) Formaldehyd
Natriummorrhuat
Chinacrin (und seine Salze, beispielsweise Chinacrinhydrochlorid)
Methylcyanacrylatpulver in ausgehärteter Form Jod in Komplexen wie Polyvinylpyrrolidon.
Wie festgestellt, ist die obige Liste in keiner Weise vollr ständig hinsichtlich aller verwendbarer Stoffe. Das Anion kann ein anderes als das Nitrat sein. Es sind lösliche und unlösliche Salze verwendbar. Die Haupteinschränkung besteht darin, daß die benutzten Salze oder anderen gewebeaktiven Stoffe nicht nur für das gewünschte Wachstum von fibrösem Gewebe innerhalb des Eileiters sorgen, um diesen zu blockie-
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ren, sondern auch im wesentlichen nichttoxisch (nicht systembedingt toxisch) für die Patientin sind.
Beispiel I
Wie oben ausgeführt ist, kann als Trägersubstanz für den gewebeaktiven chemischen Stoff eine große Vielzahl von gelbildenden Mitteln verwendet werden. Vorzugsweise wird mit einem Gel aus Po1yoxyρropy1enpo1yoxyäthylen-Blockcopolymerkondensaten gearbeitet, die ein Molekulargewicht im Bereich von 9760 bis 13200 haben. Stoffe dieser Art sind bekannt; sie werden von der Wyandotte Corporation, Wyandotte, Michigan, V.St.A. unter dem Handelsnamen Pluronic auf den Markt gebracht. Mit Pluronic werden insbesondere nichtionogene Polyätherglykole der allgemeinen Formel HO(C2H4O) (C3H6O) (C2H4O) H bezeichnet. Das von der Firma Wyandotte unter der Bezeichnung Pluronic F-127 vertriebene Material erwies sich als besonders günstig. Werden wäßrige Lösungen mit ungefähr 20 Gew.% Pluronic F-127 hergestellt, ist die erhaltene Lösung bei Temperaturen unterhalb von ungefähr 22 bis 25 C flüssig, während sie bei Temperaturen über 25°C zu einem Gel wird. Dies stellt eine besonders zweckmäßige Trägersubstanz für den gewebeaktiven Stoff dar. Vorzugsweise ist die Trägersubstanz bei normalen Raumtemperaturen flüssig und erfolgt eine Erhärtung und damit Gelbildung auf die einfachste und zuverlässigste Weise dadurch, daß die Trägersubstanz der erhöhten Temperatur des menschlichen Körpers (37 C) ausgesetzt wird. Die genannten Polyäther-
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glykole werden seit langem als Trägersubstanz sowohl in der kosmetischen als auch in der pharmazeutischen Industrie benutzt. Sie werden allmählich absorbiert oder abgebaut, wenn sie dem Körpergewebe ausgesetzt werden; im Laufe der Zeit werden sie auf diese Weise durch den Eigenmechanismus des Körpers vollkommen beseitigt. Bei der vorliegenden Verwendung von Gelen werden sowohl der chemisch aktive Stoff als auch das Gel durch den Körper eliminiert. Der genaue Mechanismus, nach dem dies für jedes Gel und jeden der gewebeaktiven Stoffe abläuft, ist nicht bekannt. Allgemein handelt es sich dabei aber entweder um einen biologischen Abbau, um eine biologisch chemische Umwandlung oder um eine Absorption .
Beispielsweise wurde eine Lösung hergestellt, die aus 20 ρ Polymer Pluronic F-127 in 80 ρ Wasser bestand. Dieser Lösung wurde ein Silbersalz, beispielsweise Silbernitrat, in einer Menge von ungefähr 2,5 bis ungefähr 20 Gew.% der Gesamtmenge aus Gelbildner und Wasser zugesetzt. Vorzugsweise wird mit der niedrigeren Silbernitratmenge gearbeitet, obwohl auch die hohen Konzentrationen anwendbar sind. Silbernitratmengen von weniger als 2,5 Gew.% können gleichfalls genutzt werden, jedoch besteht bei abnehmenden Prozentsätzen die Gefahr, daß es möglicherweise nicht zu einem Totalverschluß des Eileiters kommt. Das Silbernitrat oder andere Silbersalze haben einen Einfluß auf die Gelbildungseigenschaften· Bei einer größeren Salzmenge können etwas größere Mengen an
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Polymer F-127 erforderlich sein, um bei der gewünschten Temperatur die Gelbildung zu bewirken. Die bei dieser Zusammensetzung erhaltene Substanz ist bei 2O0C deutlich flüssig; bei ungefähr 22 C beginnt das Bilden eines Gels. Ein verhältnismäßig starkes Geigefüge wird bei Temperaturen über 25 C erhalten. Wenn die Körpertemperatur von 37 C erreicht ist, wird eine sehr ausgeprägte Gelstruktur erzielt. Der erläuterte Stoff läßt sich in flüssigem Zustand mittels einer Einrichtung der aus der US-PS 3 822 702 bekannten Art in die Gebärmutterhöhle und dann in die Eileiter injizieren. Das Gemisch wird dabei anstelle des dort genannten Methylcyanacrylats benutzt und auf im wesentlichen die gleiche Weise derart eingebracht, daß es in die Eileiter gelangt und einen beträchtlichen Teil der Gesamtlänge der Eileiter einnimmt. Es ist wichtig, daß das vorliegend erläuterte Mittel einen erheblichen Teil der Längsabmessung des Eileiters ausfüllt, weil sich das Epithelgewebe des Eileiters selbst erneuert, indem es von beiden Enden des injizierten Stoffes aus einwächst. Die Vernarbung des Gewebes des Eileiters, die zu einem Verschluß führt, wird dadurch bewirkt, daß in dem von dem injizierten Material eingenommenen Bereich fibroblastisches Gewebe veranlaßt wird, mit einer Geschwindigkeit zu wachsen, die größer als die Nachwachsgeschwindigkeit des zerstörten Gewebes ist. Dadurch, daß die beschriebenen Gele und zu Sklerose führenden Mittel einen beträchtlichen Teil der Länge des Eileiters einnehmen, wird für eine Blockierung durch fibröses Gewebe gesorgt, das schneller
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wächst als das Epithelgewebe nachwachsen kann; auf diese Weise wird ein Verschluß herbeigeführt.
Die oben für den gelbildenden Träger angegebene Zusammensetzung stellt nur ein Beispiel dar. Gele können ohne weiteres mit größeren oder kleineren Mengen an Pluronic F-127 erhalten werden und ohne weiteres in der erläuterten Weise anwendbar sein. Wird beispielsweise die Menge an F-127 über 20 Gevi.% im Wasser erhöht, findet die Gelbildung bei niedrigeren als den angegebenen Temperaturen statt. Wird mit einer kleineren Menge an F-127 gearbeitet, ist eine etwas höhere Temperatur erforderlich, um die Gelbildung zu bewirken. Bei einem auf erhöhte Temperatur zurückgehenden Gel kommt es vorliegend nur darauf an, daß die Trägersubstanz ein Gel bei der normalen Körpertemperatur der Patientin erzeugen muß.
Während bei dem obigen Beispiel Silbernitrat als gewebeaktiver Stoff genannt ist, kann grundsätzlich mit der gesamten Skala an bekannten gewebeaktiven Stoffen, einschließlich den oben angeführten Stoffen, gearbeitet werden. Die Konzentration der gewebeaktiven Stoffe liegt bei gelbildenden Stof-. fen dieser Gruppe zweckmäßigerweise in der nachfolgend genannten Größenordnung:
Formaldehyd 5 - 20 Gew.%
Natriummorrhuat 5 Gew.%
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Chinacrin (mit Chinacrinhydrochlorid gesättigte Lösung plus einer die Sättigung sicherstellenden kleinen Menge an Chinacrin) 10 Gew.%
pulverisiertes polymerisiertes Methyl-
cyanacrylat 10 Gew.%.
Ein weiteres Beispiel für ein gelbildendes Mittel dieser Stoffgruppe ist ein als Methacel bezeichnetes Metallzellulosederivat. Dieser Stoff wird von der Dow Chemical Company in Midland, Michigan, V.St.A., auf den Markt gebracht. Chemisch handelt es sich dabei um Hydroxypropylmethylzellulose. Die Konzentration dieses Stoffes, die erforderlich ist, um ein für die vorliegenden Zwecke brauchbares Gel zu erhalten, liegt zwischen ungefähr 0,5 und 3 Gew.% Methacel in Wasser. Die zu Gewebefibrose führenden Mittel liegen in der Gelsubstanz wiederum in den obengenannten Konzentrationen vor.
Beispiel II
Als Trägermedium für die gewebeaktiven Stoffe lassen sich auch Gele verwenden, die während eines Abkühlzyklus gebildet werden. Das heißt, es kann eine Lösung aus dem chemisch aktiven Stoff in einem ein Gel bildenden Träger hergestellt werden, der bei einer etwas über der Körpertemperatur liegenden Temperatur fluid ist, jedoch ein Gel bildet, wenn die Temperatur auf die Körpertemperatur abgesenkt wird. Im all-
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gemeinen sollte die Temperatur des Lösungsträgers, der das Gel bildet, zum Zeitpunkt der Injektion in die Eileiter unterhalb von ungefähr 52°C liegen, wobei die Gelbildung selbst oberhalb der Körpertemperatur eintritt. Der gewebeaktive Stoff und dessen Konzentration lassen sich in der vorstehend erläuterten Weise wählen. Zahlreiche gelbildende Mittel fallen in diese Gruppe. Als Beispiele für solche Mittel lassen sich die nachfolgend angegebenen Stoffe benutzen.
Beispiel Ha
Agar bildet bei einer Konzentration von 1 bis 3 Gew.% in Wasser ein Gel, das bei ungefähr 99°C schmilzt und nach Abkühlen bei ungefähr 39°C erneut in den Gelzustand übergeht. Dieses Gel und ein zu Gewebefibrose führender Stoff werden in der obengenannten Konzentration bei ungefähr 49 C oder weniger in der beschriebenen Weise in die Eileiter injiziert. Beim weiteren Abkühlen auf Körpertemperatur bildet sich das Gel; es verharrt im Gelzustand, auch wenn die Temperatur über die normale Körpertemperatur von 37 C ansteigt. Tatsächlich löst sich das Gel nicht wieder auf, bis erneut eine Temperatur von nahezu 99 C erreicht wird. Das Gel hält den zu Gewebefibrose führenden Stoff in der zuvor beschriebenen Weise an Ort und Stelle.
Beispiel Hb
Furcelleran ist ein Meerespflanzenextrakt mit ähnlichen Ei-
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genschaften wie Agar. Bei einer Lösungskonzentration von ungefähr 0,2 % in Wasser wird ein Gel gebildet, das bei ungefähr 8O°C schmilzt und in Lösung geht. Beim Abkühlen bildet sich das Gel erneut bei ungefähr 40 C. Wie im Falle von Agar werden die zu Gewebefibrose führenden Zusätze in den obengenannten Mengen zugegeben. Bei diesem Beispiel hat ebenso wie im Falle von Agar die Zugabe von zu Gewebefibrose führenden Mitteln offenbar nur einen geringen Einfluß auf die Geleigenschaften.
Beispiel lic
Ein drittes Beispiel für diese Gruppe von Gelbildnern ist die Verwendung von Polyäthylenglykol 1OOO, das von der PoIyscience Inc. in Paul Valley Industrial Park, Warrington, Pennsylvania, V.St.A., auf den Markt gebracht wird. Dieses Material bildet ein Gel bei Temperaturen von 34 bis 40 C je nach den vorgesehenen Konzentrationen von Polyäthylenglykol .
Beispiel III
Zu den entsprechend diesem Beispiel verwendbaren gelbildenden Mitteln gehören Substanzen, die ursprünglich Lösungen sind und bei denen eine Gelbildung durch einen Zusatz, beispielsweise in Form von Metallionen, eintritt. Als Beispiele für diese Gruppe von gelbildenden Stoffen können die nachstehend genannten Stoffe vorgesehen werden.
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Ein Beispiel dieser Art ist eine Carboxymethylzelluloselösung. Diese Lösung enthält in der oben geschilderten Weise die gewebeaktiven Stoffe. Entweder unmittelbar vor oder gleichzeitig mit dem Einbringen des Stoffes in die Eileiter wird der den gewebeaktiven Stoff enthaltenden Cgrboxymethylzelluloselösung eine Menge an Aluminiumionen oder Fe oder anderen dreiwertigen Metallionen zugegeben, die nichttoxisch ist, um für die gewünschte Gelbildung zu sorgen. Eine ähnliche Gelbildungsreaktion kann dadurch erhalten werden, daß als gelbildende Substanz Alginate verwendet werden und die tatsächliche Gelbildung mit Hilfe eines Metallionen-Gelbildners, beispielsweise Calciumionen, herbeigeführt wird. Die Calciumionen können entweder unmittelbar vor der Injektion oder gleichzeitig damit eingebracht werden, indem für ein geeignetes Vermischen gesorgt wird, während das Material in den Bereich der Eileiter injiziert wird.
Als gelbildender Stoff können auch Pektine vorgesehen werden, wobei eine alkalische Mangansulfatlösung zur Gelförderung verwendet wird.
Zahlreiche weitere Stoffe bieten sich für den vorliegenden Zweck ohne weiteres an. Wichtig bei der Auswahl des gelbildenden Mittels ist, daß die Gelstruktur für eine ausreichende Zeitdauer erhalten bleiben muß, um die Zurückhaltung des chemisch aktiven Stoffes in den Eileitern zu gewährlei-
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sten und damit für das Wachstum von fibrösem Gewebe zu sorgen; andererseits muß das gelbildende Mittel körperkompatibel sein und sein Geigefüge in Gegenwart der gewebeaktiven Stoffe beibehalten können. Der Konzentrationsbereich der gelbildenden Mittel, der erforderlich ist, um bei Behandlung mit den Metallionen ein Gel zu erzeugen, ist bekannt und braucht vorliegend nicht näher erörtert zu werden. Die wichtigen Kriterien sind, daß das Gel unter Körperbedingungen stabil sein muß und daß die Stoffkombination für die Patientin im wesentlichen nichttoxisch ist.
Auch anorganische gelbildende Stoffe, beispielsweise Natriumsilikatlösungen, können verwendet werden, bei denen durch Einstellen des pH-Wertes leicht für eine Gelbildung gesorgt werden kann.
Bei allen genannten Substanzen muß die Injektion sorgfältig erfolgen, so daß die Substanz nicht in die Bauchhöhle gedruckt oder die Patientin in anderer Weise geschädigt wird. Bei Verwendung der aus der US-PS 3 822 702 bekannten Vorrichtung kann die Injektion jedoch ohne weiteres von Hilfskräften vorgenommen werden, deren Ausbildungsstand weit unter dem von voll ausgebildeten Ärzten liegt. Die für die Bildung der Gele und als Träger für die chemisch aktiven Stoffe verwendeten Lösungen sind selbstverständlich bakteriell steril; außerdem wird naturgemäß dafür gesorgt, daß sie nicht durch Stoffe verschmutzt werden, die zu einer
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Uterusinfektion führen könnten.
Beispiel IV
Als Träger für die aktiven chemischen Stoffe können auch Gele verwendet werden, die unter dem Einfluß von hohen Scherbeanspruchungen kurzzeitig in den fluiden oder fluidähnlichen Zustand übergehen und wieder zu Gelen werden, wenn die hohe Scherbeanspruchung aufhört. Beispielsweise können der Gelträger und der aktive chemische Stoff innerhalb der Vorrichtung nach der US-PS 3 822 702 vorgesehen werden; auf Grund ausreichender Scherkräfte während des Injektionsvorganges wird dieses Material mindestens kurzzeitig in einen fluiden oder halbfluiden Zustand umgewandelt. Nachdem das gelbildende Material in den Eileiter eingebracht ist und die Scherkräfte nicht länger einwirken, wird das Geigefüge erneut gebildet; auf diese Weise wird die aktive chemische Substanz an der gewünschten Stelle für eine Zeitspanne gehalten, die ausreicht, um für das fibröse Gewebewachstum zu sorgen.
Die erläuterten Beispiele können in mannigfacher Weise abgewandelt werden. Während beispielsweise vorliegend durchweg wäßrige Anordnungen beschrieben sind, stellt dies kein Zwangsmerkmal dar. Als Träger können beispielsweise Mischungen aus Wasser und Alkoholen sowie einem gelbildenden Mittel verwendet werden, solange nur das erforderliche Gel im Eileiter gebildet wird. Auch vollständig nichtwäßrige Syste-
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me sind möglich. In diesem Falle muß der aktive chemische Stoff in der gelbildenden Substanz dispergiert werden, falls er darin nicht in nennenswertem Maße löslich ist.
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Claims (12)

  1. Ansprüche
    Mittel zum Einleiten in die Eileiterkanäle zwecks permanenter Sterilisation, gekennzeichnet durch eine Trägersubstanz, die als Flüssigkeit vorliegt und nach Injektion in die Eileiterkanäle in situ ein Gel bildet, sowie durch ein das Wachstum von fibrösem Gewebe förderndes Mittel, das in der Trägersubstanz in ausreichender Menge vorliegt, um ein die Eileiterkanäle blockierendes Wachstum von fibrösem Gewebe zu fördern, und das im wesentlichen nichttoxisch ist.
  2. 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägersubstanz ein Gemisch aus Wasser und einer ein Gel bildenden Substanz vorgesehen ist, die oei Temperaturen, die ungefähr 11 grd über der Körpertemperatur liegen, flüssig ist und bei Körpertemperatur ein Gel bildet.
  3. 3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägersubstanz ein ein wäßriges Gel bildendes Gemisch aus Wasser und einem Polyoxypropylenpolyoxyäthylen-Block copolymer mit einem Molekulargewicht zwischen 9760 und 132OO vorgesehen ist.
  4. 4. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägersubstanz aus ungefähr 80 Gew.% Wasser und ungefähr
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    20 Gew.% Polyoxypropylenpolyoxyäthylen-Blockcopolymer besteht.
  5. 5. Mittel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragersubstanzgemisch bei Temperaturen unter ungefähr 25°C flüssig ist und bei einer Temperatur über 25°C und unter der Körpertemperatur in den Gelzustand übergeht.
  6. 6. Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als wachstumsförderndes Mittel Silbersalze, Natriummorrhuat, Chinacrin und dessen Salze, Formaldehyd oder polymerisiertes Methylcyanacrylatpulver vorgesehen sind.
  7. 7. Mittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als wachstumsförderndes Mittel Silbernitrat in einer Menge von ungefähr 2,5 bis 20 Gew.% der Trägersubstanzmenge vorgesehen ist.
  8. 8. Mittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als wachstumsförderndes Mittel polymerisiertes Polymethylcyanacrylatpulver in einer Menge von ungefähr 10 Gew.% der Trägersubstanz vorgesehen ist.
  9. 9. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus Trägersubstanz und wachstumsförderndem Mittel
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    normalerweise als Gel vorliegt und mindestens vorübergehend durch Aufbringen einer Scherbeanspruchung fluidisier· bar ist.
  10. 10. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägersubstanz eine Lösung aus Carboxymethylzellulose und Wasser vorgesehen ist, bei der die Gelbildung durch Mischen mit einer Aluminiumionen enthaltenden Lösung hervorrufbar ist.
  11. 44-1—ee—iixp—eon—dadurch gekenr>zeichnet, daß ein Gemisch aus einer Trägersubstanz, die nach Injektion in die Eileiterkanäle in situ ein Gel bildet, und einem gewebewachstumsfordernden MiVcel hergestellt wird, das in der Trägersubstanz iry ausreichender Menge vorliegt, um das Wachstum von fibrösem Gewebe zu fördern, und das im wesentlichen n^chttoxisch ist, daß eine Menge des Gemischs in den /Oberen Uterusbereich eingebracht wird und daß das Gemisch in einen wesentlichen Teil der Länge der Eileifrerkanäle gepreßt und dort gehalten wird, bis die Gelj2aldung der Trägersubstanz stattgefunden hat.
  12. 12. Verfahren natch Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Träaersubstanz eine Lösung aus Wasser und einem PoIyoxyätnylenpolyoxypropylen-Blockpolymer mit einem Molekulargewicht von iingpffihr _Q7fin h-i ord.
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