DE26936C - Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen mittelst Untersalpetersäure. • - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen mittelst Untersalpetersäure. •

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DE26936C
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E. turpin in Carriere St. Denis (Seine und Oise), 2. Quai de Seine
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B43/00Compositions characterised by explosive or thermic constituents not provided for in groups C06B25/00 - C06B41/00

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 78: Sprengstoffe.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 4. August 1882 ab.
Die Erfindung beruht auf der Eigenschaft der Untersalpetersäure, mit flüssigen oder halbflüssigen brennbaren Körpern der verschiedensten Art explosible Mischungen zu bilden.
Als solche flüssige oder halbflüssige brennbare Körper sind sowohl die flüssigen Kohlenwasserstoffe (Petroleum und Theer und deren Derivate, wie Petroleümäther, Toluol, Xylol, Benzol, Naphtol), als auch die Stickstoffverbindungen der Theerderivate, z. B. Nitrobenzol, Nitroxylol, salpetersaures Anilin, Nitranilin, als endlich auch thierische und pflanzliche Fette und OeIe, wie Schmalz, Butter, Leinöl etc., zu betrachten.
Das Verfahren besteht darin, dafs man einen Raumtheil Petroleumäther oder einen anderen der oben erwähnten brennbaren Stoffe mit einem Raumtheil Untersalpetersäure in einem vortheilhaft durch eine Kühlschlange oder sonstwie kühl gehaltenen Kessel mischt.
Die fetten Körper müssen vor dem Mischen einer Vorbehandlung mit Untersalpetersäure unterworfen und hierdurch nitrirt werden. Die Untersalpetersäure wird zu diesem Zweck unter beständiger Abkühlung des Arbeitsgefäfses je in kleinen Quantitäten nach und nach zugesetzt, bis die Masse flüssig wird und eine Reaction nicht mehr stattfindet. Alsdann wird die Verbindung im. Wasserbad oder sonstwie erwärmt, um die salpetrige Säure, welche die Masse grün färbt, auszutreiben; die Erwärmung wird so lange fortgesetzt, bis die Masse wieder ein orangefarbenes Aussehen erhält.
Auf diese Weise entsteht ein nitrirter Fettkörper, dem man alsdann nur 1'/2 seines Volumens Untersalpetersäure beizufügen braucht, um ihn explosiv zu machen. Die übrigen der genannten Körper verursachen keine Reaction und werden, um sie explosiv zu machen, einfach mit Untersalpetersäure gemischt. Diese Gemische kann man alsdann durch einen indifferenten oder aber an sich schon explosiblen Körper, wie z. B. Kieseiguhr, Schiefspulvef oder Schiefsbaumwolle, absorbiren lassen. Nöthigenfalls kann man die explosible Mischung auch in flüssiger Form anwenden, doch wird man es in den meisten Fällen vorziehen, dieselbe in eine feste Form zu bringen. Beim Gebrauch wird es, ob flüssig oder fest, hermetisch in Patronen aus Metall oder Glas, Torpedos, Granaten oder in sonstige Projectile eingeschlossen.
An einer ruhig brennenden Flamme angezündet, verbrennt das Gemisch mit ruhiger Flamme, explodirt aber heftig, wenn die Entzündung durch Stofs oder Explosion eines anderen Körpers erfolgt. Als solche Explosionszünder empfehlen sich Knallquecksilber, Schiefsbaumwolle, Schiefspulver etc.
Will man die Gemische leichter explodirend machen, so versetzt man den mit der Untersalpetersäure zu mischenden brennbaren Körper mit 25 bis 100 pCt. Schwefelkohlenstoff; je mehr von letzterem genommen wird, desto leichter explodirend wird die Mischung, wobei man in demselben Verhältmfs, in welchem man Schwefelkohlenstoff zusetzt, die Menge der zugesetzten Untersalpetersäure vermindern kann, wodurch eine wesentliche Ersparnifs erzielt wird.
Die Explosionsfähigkeit, namentlich aber die Sprengkraft des Gemisches wird auch dadurch erhöht, dafs man für die Mischung mehr Untersalpetersäure nimmt.
Um besonders starke Wirkungen hervorzurufen, kann man bis zu 2 Theilen Untersalpetersäure auf ι Theil Brennstoff nehmen.
1. Beispiel. 1 Theil Petroleum von 0,72 Dichtigkeit wird mit ι α/2 Theilen Untersalpetersäure gemischt, man erhält alsdann 2Y2 Theile Explosivstoff.
2. Beispiel. Zur Herstellung eines billigeren Explosivstoffes mischt man 8 Raumtheile Petroleum mit 2 Raumtheilen Schwefelkohlenstoff und setzt dieser Mischung den gleichen Raumtheil Untersalpetersäure zu.
3. Beispiel. Zur Erzielung sehr hoher Sprengfähigkeit setzt man je 1 Raumtheil Petroleum oder eines Gemisches von Petroleum und Schwefelkohlenstoff je 2 Raumtheile Untersalpetersäure zu.
Diese Angaben gelten für alle genannten Stoffe und lassen sich innerhalb der durch dieselben gegebenen Grenzen vielfach modificiren.
Man kann die fragliche Säure auf verschiedene Weise herstellen, und zwar entweder durch Zersetzung von salpetersaurem Blei unter Anwendung von Wärme oder durch Einwirkung von mehr oder weniger concentrirter Salpetersäure auf arsenige Säure, Melasse, Stärkemehl oder andere reducirende Körper, oder aber durch Zersetzung von Salpetersäure in Gegenwart von Schwefelsäure.
Es empfiehlt sich, die Untersalpetersäure als Anhydrat und frei von salpetriger Säure anzuwenden. Letztere setzt nämlich den Siedepunkt der Untersalpetersäure herab. Sie färbt die flüssige Untersalpetersäure bläulichgrün, während diese in reinem Zustande trüb orangegelb aussehen mufs. Im übrigen wird die Wirkung der Untersalpetersäure durch die Gegenwart der salpetrigen Säure nicht beeinflufst, . auch kann letztere durch Zuleitung eines Stromes von trockener Luft oder von Sauerstoff in Untersalpetersäure übergeführt werden.
Was die Wirkung der Untersalpetersäure anbelangt, so bildet diese durch einfaches Mischen mit brennbaren Stoffen, wie Schwefelkohlenstoff, leichte Mineralöle, Benzol, Nitrobenzol u. s. w., Sprengstoffe ohne Wärmeentwickelung. Dagegen ist die Wirkung der Untersalpetersäure auf schwere Mineralöle, thierische oder pflanzliche Fette und OeIe ziemlich heftig, infolge dessen die Säure diesen Stoffen unter Kühlen nach und nach zugesetzt werden mufs.

Claims (3)

P ATENT-AN SPRÜCHE:
1. Die Herstellung eines Sprengstoffes durch Mischen von Untersalpetersäure mit Petroleum oder Theer, Petroleumäther, Toluol, Xylol, Benzol, Naphtol, Nitrobenzol, Nitroxylol, salpetersaurem Anilin, Nirranilin oder Pflanzenölen.
2. Die Herstellung eines Sprengstoffes aus Untersalpetersäure und thierischen Fetten in der Weise, dafs man diese Fette zuerst mit Untersalpetersäure in kleinen Dosen versetzt, dann durch Erwärmen die überschüssige oder zersetzte Säure austreibt und die so nitrirten Körper mit Untersalpetersäure mischt.
3. Die Erhöhung der Sprengfähigkeit der nach den vorhergehenden Patent-Ansprüchen hergestellten Sprengkörper durch Zusatz von Schwefelkohlenstoff.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2023159107A1 (en) 2022-02-18 2023-08-24 The Forsyth Institute Markers for skeletal stem cell and uses thereof

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