DE266096C - - Google Patents

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DE266096C
DE266096C DE1912266096D DE266096DA DE266096C DE 266096 C DE266096 C DE 266096C DE 1912266096 D DE1912266096 D DE 1912266096D DE 266096D A DE266096D A DE 266096DA DE 266096 C DE266096 C DE 266096C
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DE
Germany
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waste liquor
lye
pressure
oxygen
sulfuric acid
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Expired
Application number
DE1912266096D
Other languages
English (en)
Inventor
Robert Wilhelm Strehlenert
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Publication of DE266096C publication Critical patent/DE266096C/de
Expired legal-status Critical Current

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C11/00Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
    • D21C11/0057Oxidation of liquors, e.g. in order to reduce the losses of sulfur compounds, followed by evaporation or combustion if the liquor in question is a black liquor

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  • Paper (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren
zur Gewinnung der wertvollen Bestandteile, die in Ablaugen von Sulfkzellulose-Fabriken ; enthalten sind, und die bis jetzt mit den Laugen in die Flüsse gelassen wurden und dadurch erhebliche Verluste für die Fabrikation und eine unangenehme Verunreinigung der Gewässer verursachten.
Die bisher bekannten Methoden zur Behändlung der Ablaugen gingen fast ausschließlich darauf hinaus, die in der Lauge befindliche, schweflige Säure zu vernichten oder zu entfernen, und zwar geschah dies entweder durch Kochen bei Luftzutritt oder durch Verdünnung oder durch unmittelbares Lüften oder durch Neutralisation.
Das neue Verfahren beruht auf der Beobachtung, daß bei Oxydation der in den Laugen enthaltenen freien, gegebenenfalls gebun-
ao denen schwefligen Säure unter hohem Druck und bei hoher Temperatur die entstehende Schwefelsäure die Lignosulfinsäuresalze zu versetzen vermag.
Damit die Zersetzung in der angestrebten Weise verläuft, muß die Schwefelsäure im statu nascendi wirken. Dabei fällt die Ligninsubstanz als ein hellbraunes, staubähnliches Pulver aus und läßt sich leicht von der Flüssigkeit trennen. Aus der so gewonnenen Ligninsubstanz lassen sich dann alle die Produkte herstellen, die man sonst bei der gewöhnlichen trockenen Destillation von Holz erhalten kann.
Das neue Verfahren wird zweckmäßig wie
folgt ausgeführt: , ■ '■.:/ .
Die von dem Sulfitkocher kommende heiße Lauge wird in einen zweiten Kocher (Autoklaven) eingelassen, mit Luftsauerstoff oder mit mit Sauerstoff angereicherter Luft unter Druck von etwa 20kg für den Quadratzentimeter mögliehst innig gemischt und dann mittels eines im Autoklaven befindlichen Dampfschlauches auf eine Temperatur von etwa 200° gebracht.
Während der Erhitzung verwandelt sich die in der Lauge immer noch, sei es auch nur spurenweise, vorhandene freie schweflige Säure in Schwefelsäure, wirkt dabei zersetzend auf die vorhandenen sulfinsäuren Verbindun- ■'. gen, macht die in ihnen enthaltene schweflige Säure frei, und es entsteht Schwefelsäure oder schwefelsaurer Kalk und organische Ligninyerbindungen.
Da die Ablauge den Sulfitzellulosekocher mit einer Temperatur von etwa ioo° verläßt, ist nur eine weitere Temperaturerhöhung von etwa ioo° erforderlich. Die Bereitstellung der zum Oxydationsvorgang erforderlichen Luftmenge oder der etwa angewandten Sauerstoffmengen erfordert keine erheblichen Kosten. Die Zersetzung findet, sobald Druck und Temperatur die erforderliche Höhe erreicht haben, im Verlauf weniger Minuten statt. Anstatt Luft oder Sauerstoff können auch andere Oxydationsmittel angewandt werden; selbstverständlich wählt man aber aus Sparsamkeits- gründen Luft.
Wenn man in der geschilderten Weise vorgeht, findet der Prozeß mit einer beinahe explosionsähnlichen Heftigkeit statt, und der entstehende Niederschlag erhält nicht die
• Form, die für die Weiterbehandlung die vor- - teilhafteste ist.
Um eine zu rasche Ausscheidung und die daraus entstehenden Ubelstände zu vermeiden, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, zu der Lauge vor der Einleitung des Oxydationsprozesses ein saures Salz zuzusetzen, das die Reaktion verlangsamt. Man erhält dann einen
: staubähnlichen Niederschlag. Am zweckmäßigsten benutzt man als Zusatz ein wasserlösliches, saures Salz, und zwar empfiehlt es sich, für diesen Zweck in erster Linie Natriumbisulfat wegen seiner großen Billigkeit
; zu nehmen. Man verwendet etwa Va D's 2 Prozent und kann erforderlichenfalls vor der Zersetzung alles Kalziumsulfat, welches durch die Einwirkung des Natriumbisulfates aus der Lauge niedergeschlagen wird, entfernen. Dabei erzielt man den weiteren Vorteil,
, 20 daß die unlöslichen Kalksalze entfernt sind und das Endprodukt nur noch wasserlösliches Natronsalz enthält, welches durch Auswaschen leicht entfernt werden kann. Man erhält dadurch ein Endprodukt mit einem sehr niedri- gen Aschengehalt. Sobald die Schwefelsäure entsteht und die schweflige Säure sich zu entwickeln beginnt, erhöht sich der Druck im
• Kocher; es wird dann eine im Dampf raum' des Kochers mündende Ablaßleitung geöffnet,
3a so daß die entwickelte schweflige Säure entweichen kann, um in einem Gefäß z.B. in Kalkmilch aufgefangen zu werden.
Wird nach der Zugabe des ebenerwähnten sauren Salzes die Ablauge vor Einleitung des Oxydationsprozesses eine Zeitlang ruhig stehen gelassen/so ist für die Zersetzung nicht mehr
■■.·. die Anwendung so hohen Druckes und so hoher Temperatur erforderlich, als oben ange·
■ geben worden ist, sondern die Ausscheidung findet schon bei niedrigem Druck und nictlriger Temperatur statt.
Man kann die Oxydation so weit treiben, daß anstatt eines für die trockene Destillation geeigneten Produktes ein stark verkohlter Stoff entsteht, der unmittelbar als Brennstoff verwendet werden knnn. Der Heizwert dieses Brennstoffes beläuft sich nach vorgenommenen Untersuchungen je nach der Herstellungsweise auf 6000 bis 7000 CaI.
Bei der Behandlung der Sulfitlauge nach dem obigen Verfahren können von den in der Lauge enthaltenen organischen und anorganischen Produkten zwischen 80 und 90 Prozent gewonnen werden. Die dann verbleibende Flüssigkeit ist vollständig harmlos und kann in jeden Fluß abgelassen werden, ohne Schaden anzurichten.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche: '['■
    i. Verfahren zur Gewinnung sowohl der
    "'.'',organischen als auch der anorganischen Bestandteile der Ablauge von Sulfitzellulose-Fabriken, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Ablauge, befindliche schweflige Säure durch Kochen der Ablauge in einem Autoklaven bei hoher Temperatur und einem den Atmosphärendruck übersteigenden Druck bei Gegenwart von Luftsauerstoff; oder Sauerstoff oxydiert wird, wobei
    ,die gebildete Schwefelsäure spontan auf die in der Lauge befindlichen, zusammengesetzten Substanzen unter Ausfällung der
    ' Ligninsubstanz einwirkt.
    : 2. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß vor Beginn des Oxydationsprozesses der Lauge ein
    ,:'■ wasserlösliches saures Salz, wie beispielsweise Natriumbisulf at/ zugesetzt wird.
DE1912266096D 1912-08-09 1912-08-09 Expired DE266096C (de)

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