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Spritzgußwerkzeug zum Herstellen von
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Kleiderbügeln und in einem solchen Spritzgußwerkzeug hergestellter
Kleiderbügel Die Erfindung betrifft ein zwei- oder mehrteiliges Spritzgußwerkzeug
zum Herstellen von Kleiderbügeln, insbesondere für Strickwaren, aus einem Hartkunststoff,
dessen Rücken gegebenenfalls mit einer rutschhemmenden Profilierung versehen ist.
Sowie einem in einem solchen Spritzgußwerkzeug hergestellten Kleiderbügel.
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Oberbekleidungsstücke aus Wirk- und Strickstoffen lassen sich auf
üblichen Kleiderbügeln nur schlecht aufbewahren, da sie außerordentlich elastisch
und formnachgiebig sind.
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Aus diesem Grund werden solche Kleidungsstücke zumeist in Regalen
gelagert und angeboten, wodurch jedoch der Überblick erschwert und die Presentationsirkung
außerordentlich gering ist. Werden solche Kleidungsstücke auf Bügeln aufgehängt,
so rutschen sie vom Bügel leicht ab, insbesondere wenn dieser nur wenig gekippt
wird. Aufgrund der mangelnden Formbeständigkeit verziehen sich die Kleidcungsstücke
nach einig Zeit, erhalten Beulen etc.
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Auf der anderen Seite aber ist die Aufbewahrung auf Kleiderbügeln
aufgrund der optimalen Präsentation und der günstigen Transport- und Lagerverhältnisse
erwünscht. Es sind deshalb für diesen speziellen Zweck Kleiderbügel entwickelt worden,
deren#Rückenflächen mit einem reibungserhöhenden Belag, z.B. -nach Art einer Schleifmittel-Beschichtung,versehen
sind. Solche Beschichtungen müssen nach dem Spritzen des Kleidbügels nachträglich
aufgetragen werden und erfordern somit einen kostenverursachenden zusätzlichen Arbeitsschritt.
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Bei einer anderen bekannten Ausführung des Kleiderbügels wird dieser
zusätzliche Arbeitsschritt dadurch vermieden, daß der Kleiderbügel an seinem Rücken
mit einer Profilierung versehen ist, die beim Fertigungsvorgang mit angespritzt
wird.
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Diese Profilierung besteht beispielsweise aus einer auf der Oberseite
des Rückens angeordneten Narbung, aus Sägezahn-oder kammartigen Einschnitten an
den Seitenflächen des Rückens (DT-Gbm 76 20 844) oder aus auf dem Rücken angeformten
nockenartigen Erhöhungen. Damit wird var bei relativ günstigen Fertigungskosten
eine gewisse Rutschfestigkeit geschaffen, jedoch reicht diese nicht aus, um allen
Anforderungen zu gennügen. Die Ursache liegt im wesentlichen darin begründet, daß
die hierfür verwendeten Spritzgußwerkzeuge nicht in der Lage sind,
extrem
scharfe Kanten abzuformen. Mehr oder minder stark abgerundete Kanten sind jedoch
nicht in der Lage, das Bekleidungsstück in seiner Lage so fest zu halten, wie dies
in der Praxis erwünscht ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spritzgußwerkzeug zu
schaffen, mit dessen Hilfe Kleiderbügel hergestellt werden können, deren Rückenflächen
eine erhöhte Rutschfestig keit für Strick- und Wirkwaren aufweisen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die den Rücken
des Kleiderbügels bzw. dessen Profilierung abfoarmenden Werkzeugteile mit gegenüber
ihrer Bewegungsrichtung beim Entformen hinterschnittenen Vertiefungen versehen sind,
deren Tiefe so bemessen ist, daß das in die Hinterschneidung eingedrungene Spritzgut
beim Entformen seitlich ausweichen kann. Diese Vertiefungen können dabei kegel-
oder pyramidenförmig spitz zulaufen.
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Normalerweise werden Spritzgußwerkzeuge wie auch alle anderen Gießwerkzeuge
so aufgebaut, daß in Bewegungsrichtung des Werkzeugs keine Hinterschneidungen auftreten,
da diese das Entformen hindern bzw. zu Beschädigungen am Werkstück führen. Im Gegenteil
bildet man solche Werkzeuge im allgemeinen so aus, daß in Entformungsrichtung eine
das Entformen erleichternde Konizität vorhanden ist. Die Erfindung bricht mit dieser
traditionellen Vorstellung aufgrund folgender in der Praxis gesammelte Erkenntnis.
Beim Abspritzen dringt das Spritzgut natürlich auch in die Hinterschneidungen ein
und würde an sich das Entformen unmöglich machen. Wird die Tiefe der Hinterschneidung
aber gering genug bemessen, so kann das Werkzeug von dem abgespritzten Werkstück
dennoch abgehoben werden, ohne daß es zur Beschädigung des Werkstücks kommt. Es
wird nämlich die in der Hinterschneidung ausgebildete Spitze an dem Werkstück aufgrund
der wenn auch geringen Elastizität des Werkstoffs zunächst in Richtung der Entformungsbewegung
abgebogen und hochgequetscht
und kann nach dem Abformen wieder etwas
zurückfedern. Auch aushärtende Kunststoffe besitzen im allgemeinen ein hierfür ausreichendes
Federvermögen. Dabei wird der weitere erhebliche Vorteil erreicht, daß die an dem
Werkstück abgeformte Spitze aus den ihr benachbarten Formebenen herausgebogen bzw.
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gequetscht wird, so daß sich eine echte widerhakenartige Spitze ergibt.
Die maximale Tiefe der Hinterschneidung richtet sich in erster Linie nach dem verwendeten
Werkstoff.
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Ein in einem Spritzgußwerkzeug gemäß der Erfindung hergestellter Kleiderbügel
zeichnet sich demzufolge dadurch aus, daß der Rücken bzw. dessen Profilierung mit
spitz zulaufenden Überhöhungen von geringer Höhe versehen ist. Damit ist eine überaus
rutschfeste Oberfläche geschaffen, die allen Anforderungen, die an einen Strickwaren-Kleiderbügel
gestellt werden, genügt.
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Nachstehend ist d-ie Erfindung anhand einiger in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsformen beschrieben. Hierbei zeigen: Fig.1 eine Seitenansicht einer Hälfte
eines Kleiderbügels mit rückenseitiger Profilierung; Fig.2 eine Draufsicht auf den
Kleiderbügel gemäß Figur 1 mit der Darstellung einer der beiden Werkzeuge; Fig.3
eine vergrößerte Ansicht des Details III in Figur 2" Fig.4 einen Schnitt IV/IV gemäß
Figur 2; Fig.5 einen der Figur 4 ähnlichen Schnitt einer anderen Ausfürungsform;
Fig.6 einen der Figur 4 ähnlichen Schnitt einer weiteren Ausführungsform und Fig.7
einen Schnitt V; vVIIIgemäß Figur 6.
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In Figur 1 ist die eine Hälfte eines Kleiderbügels 1 dargestellt,
der in einem zweiteiligen Spritzgußwerkzeug gefertigt werden kann. Der Kleiderbügel
1 besteht im wesentlichen aus einem Steg 2 und einem Rücken 3, die nach Art eines
T-Profils (s.Figuren 4 und 5) ausgebildet sind. Im Scheitel des Rückens 3 ist der
nicht näher dargestellte Aufhänge-haken 4 eingespritzt. Der Rücken kann ferner,
wie dies beim gezeigten Ausführungsbeispiel der Fall ist, im Bereich der freien
Enden einen Haken 5 zum Einhängen der Schlaufen von Röcken od.dgl.
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aufweisen.
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Der Rücken 3 weist bei der gezeigten Ausführungsform an seinen Seitenkanten
eine kammartige Profilierung auf, die aus mehreren paralleln Einschnitten 6 gebildet
ist.
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Zur Fertigung dient ein zweiteiliges Spritzgußwerkzeug, von dem das
eine Werkzeugteil 7 in Figur 2 erkennbar ist.
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Dieses Spritzgußwerkzeug weist die Einschnitte 6 abformende Vorsprünge
8 auf. Die hiermit erzielbare kammartige Profilierung bietet Zwar einen gewissen
Rutschwiderstand, reicht jedoch nicht aus, um ein Kleiderstück insbesondere bei
Kipp- und Schaukelbewegungen, mit denen beim Transport und bei der Präsentation
stets zu rechnen ist, ausreichend festzuhalten. Dies wird erst durch nachfolgend
beschriebene Maßnahmen erreicht.
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In Figur 3, die das Detail III in Figur 2 in vergrößertem Maßstab
wieder-gibt, sind zwei einander gegenüber liegende Einschnitte 6 am Rücken 3 des
Kleiderbügels erkennbar. Über den Rücken 3 verläuft im übrigen die von den beiden
Werkzeugteilen 7 resultierende Formtrennnaht 9. Ferner ist ein Ausschnitt des Werkzeugs
7 und der an ihm vorhandene nasenartige Vorsprung 8 erkennbar. Wie ferner aus der
Darstellung in Figur 3 ersichtlich, ist im Bereich des Ansatzes des Vorsprungs 8
an
dem Werkzeugteil 7 eine spitz zulaufenden Hinterschneidung 10 vorhanden, die z.B.
etwa 2/10 mm tief ist. Diese spitz zulaufende Vertiefung 10 kann kegel- oder pyramidenförmig,
beispielsweise mittels eines Körner-Werkzeugs, eingeschlagen werden.
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Statt dessen kann natürlich auch eine rinnenartige Vertiefung ausgebildet
sein, die allerdings nicht allzu lang sein darf.
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Das in diese Hinterschneidung beim Spritzvorgang hineinlaufende Spritzgut
bildet nach dem Erhärten eine entsprechend geform-te Spitze. Beim Entformen wird
diese Spitze 11 - in Bezug auf die Darstellung in Figur 3 - nach außen und oben
gequetscht, so daß der Vorsprung 8 des Werkzeugs 7 aus dem Einschnitt 6 freikommt.
In diesem Augenblick springt die Spitze 11 federnd zurück, jedoch im allgemeinen
nicht in ihre beim Spritzen vorhandene ursprüngliche Lage, sondern vielmehr überragt
sie sowohl die anschließende Fläche des Einschnittes 6 als auch die Außenkante des
Rückens des Kleiderbügels. Es entsteht also eine echte widerhaktenartige Spitze.
Dies ist auch im Querschnitt gemäß Figur 4 deutlich erkennbar. Hier ist ferner ersichtlich,
daß auch eine entsprechende spitzenartige Überhöhung nach oben vorgesehen sein kann,
indem die hinterschnittene Vertie-fung 10 an dem Werkzeug 7 schief hinsichtlich
der abzuformenden Flächen angeordnet wird.
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Bei der Ausführungsform gemäß Figur 5 besteht das Spritzgußwerkzeug
aus drei Teilen, wobei die beiden Werkzeugteile 7 den Steg -2und die Seitenflächen
des Rückens 3 abformen, während ein zusätzliches Werkzeug 12 mehrere auf dem Rücken
3 angeordnete Vorsprünge 13 abformt. Das Werkzeug 12 weist zu diesem Zweck entsprechende
Ausnehmungen 14 auf, die im Bereich ihres Grundes mit hinterschnittenen Verte.#fungen
15 versehen sind. Auf diese Weise entstehen an den Seitenkanten der Vorsprünge 13
des Kleiderbügels wiederum Spitzen 16.
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Bei der in den Figuren 6 und 7 dargestellten Ausführungsform handelt
es sich um einen hohlprofilierten Kleiderbügel in Form eines U-Profils, dessen Steg
17 den Rücken des Kleiderbügels bildet. Auf dem Rücken sind ~/Reihen von Spitzen
abgeformt, wobei die Spitzen 18 der beiden äußeren Reihen beispielsweise nach außen
widerhakenartig abgebogen sein können, während die Spitzen 19 der mittleren Reihe,
wie dies insbesondere aus Figur 7 zu ersehen ist, beispielsweise nach vorne, d.h.
in Richtung auf den Aufhänge#haken des Kleiderbügels abgebogen sind. Die gesamte
Rückenfläche läßt sich trotz dieser relativ komplizierten Form mit einem einzigen
Werkzeugteil abformen.
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L e e r s e i t e