DE2658407C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Arzneimittelzubereitungen, die ein
Steroid und einen polymeren Träger in Mischung enthalten,
wobei der Träger das Steroid nach Verabreichung der
Arzneimittelzubereitung allmählich an den Körper freigibt.
US-PS 37 37 521 beschreibt eine Arzneimittelzubereitung, bei der
der Wirkstoff kontinuierlich abgegeben wird. Die Wirkstoffabgabe
erfolgt aus einem Festkörper, einer Lösung oder einer Dispersion
eines Thermoplasten durch Diffusion oder Ausbluten. Die polymere
Matrix ist unlöslich in Körperflüssigkeiten und verbleibt somit
bei subkutaner Anwendung auch nach der Behandlung als Fremdkörper
im Gewebe.
Die Menge an Wirkstoff, die innerhalb einer Zeitperiode abgegeben
wird, ist zum einen von der Geschwindigkeit abhängig, mit
der der Wirkstoff durch die Polymermatrix diffundiert und zum
anderen von der Fähigkeit des ihn umgebenden Zellgewebes, diesen
aufzunehmen. Die Entgegenhaltung beschreibt, daß die Polymermatrix
den Wirkstoff mit einer kontinuierlichen effektiven
Geschwindigkeit von der Oberfläche des Implantats an das sie umgebende
Gewebe abgibt. Es wird allerdings nicht nachgewiesen, daß
die Wirkstoffabgabe kontinuierlich mit konstanter Dosis erfolgt,
sondern lediglich, daß die Wirkstoffabgabe ohne Unterbrechung
innerhalb des beobachteten Zeitraums erfolgte und die Wirkstoffmenge
ausreichte, die physiologische Wirkung zu entfalten.
Selbst wenn eine kontinuierliche Wirkstoffabgabe mit konstanter
Dosis erfolgt ist, beispielsweise wegen der begrenzten Aufnahmefähigkeit
des sie umgebenden Zellgewebes, so bleibt immer noch
die Schwierigkeit, den implantierten Festkörper aus Polymermatrix
zu entfernen.
Dieses Problem wird von der vorliegenden Erfindung gelöst, indem
ein Material, das sich in Körperflüssigkeiten biologisch abbaut,
bereitgestellt wird. Darüberhinaus erfolgt die Abgabe des Wirkstoffs
gemäß dieser Erfindung kontinuierlich mit gleicher Dosis
im Sinne einer Reaktion nullter Ordnung über bis zu 200 Tage.
US-PS 38 67 533 beschreibt wäßrige Gelmischungen, die einen
wasserunlöslichen pharmazeutisch oder kosmetisch wirksamen organischen
Inhaltsstoff zur äußerlichen Anwendung enthalten. Indessen
betrifft diese Druckschrift keine Arzneimittel in Depotform, die
subkutan oder intramuskulär angewendet werden.
US-PS 36 89 634 beschreibt unlösliche quervernetzte Hydrogele,
die in Wasser aufquellen. Sie sollen daher dazu geeignet sein,
nach der Eingabe durch Diffusion aus dem Hydrogel Wirkstoffe an
den Körper abzugeben. So ist es möglich, eine
maximale Abgabe eines Wirkstoffs mit Retardwirkung zu erzielen,
indem man das teilweise mit Wirkstoff aufgefüllte Hydrogel der
benötigten Stelle im Körper zuführt. Sobald das Hydrogel durch
Absorption der Körperflüssigkeiten anschwillt, erfolgt die
Abgabe des Wirkstoffs bis zur Maximaldosis und fällt dann exponentiell
aufgrund der Erschöpfung des Depots, durch das Diffusionsgleichgewicht
des voll aufgequollenen Hydrogels.
Eine längere Wirkstoffabgabe
mit konstanter Dosisrate ist somit nicht möglich. Wird weiterhin
das Hydrogel nicht im Verdauungssystem eingesetzt, so bleibt es
auch nach der Behandlung im Körper, da es von
den Körperflüssigkeiten nicht abgebaut werden kann.
Polymerisate, die als Träger in wiederholt über längere
Zeiträume zu verabreichende Arzneimittelzubereitungen mit
verzögerter Freigabe des Wirkstoffs verwendet werden,
können zu Problemen führen, wenn der Körper sie nicht
gleich ohne Bildung von schädlichen Produkten verstoffwechseln
kann. Im allgemeinen werden bei solchen
Arzneimittelzubereitungen keine Polymerisate als Träger verwendet,
da die leicht verfügbaren Polymerisate in erster
Linie wegen ihrer Stabilität bei nichtmedizinischen
Anwendungen entwickelt wurden und im Stoffwechsel nicht leicht
abgebaut werden.
Gegenstand der Erfindung und
steroidhaltige Arzneimittel in Depotform, enthaltend eine Copolymer-
Matrix sowie ggf., weitere pharmazeutisch verträgliche Hilfsstoffe,
wobei das eine Monomere des Copolymerisats mehr als eine
Hydroxyl- oder Carboxylgruppe enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Monomere des Copolymerisats 3,4-Dihydro-2H-pyran-
2-methyl-(3,4-dihydro-2H-pyran-2-carboxylat) der Formel
ist und das Steroid in einer Menge bis zu etwa 50 Gew.-%, bezogen
auf die Copolymer-Matrix, vorliegt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das
Copolymerisat vernetzt und bildet eine Matrix oder Einbettmasse,
die die steroide Verbindung zurückhält.
Als Verbindungen, die zwei oder mehr OH- und/oder COOH-Gruppen
enthalten, kommen vorzugsweise Verbindungen in Frage, die
im menschlichen Körper natürlich vorkommen und/oder gutartig
für den menschlichen Körper sind. Als Beispiele von
Verbindungen, die zwei oder mehr OH- und/oder COOH-Gruppen
enthalten und für die Zwecke der Erfindung verwendet werden
können, seien genannt:
- a) Verbindungen, die zwei oder mehr OH-Gruppen enthalten: Glyzerin, Sorbit, Erythrit, Inosit, Glykole auf Basis von Polyäthylenoxyd, 4,4′-Dihydroxyphenyl-2,2-propan, 1,2-Dihydroxybenzol, 1,3-Dihydroxybenzol, 1,4-Dihydroxybenzol, 1,2,3-Trihydroxybenzol, 1,2,4-Trihydroxybenzol und 1,3,5-Trihydroxybenzol.
- b) Verbindungen mit wenigstens einer OH-Gruppe und wenigstens einer COOH-Gruppe: Milchsäure, Apfelsäure, 2-Hydroxyisobuttersäure, 10-Hydroxydecansäure, 12-Hydroxyoctadecansäure, 12-Hydroxy-(cis)-9-octadecansäure, 2- Hydroxycyclohexancarbonsäure (Hexahydrosalicylsäure), 2-Hydroxy- 2-phenyl-(D)-propionsäure, Diphenylhydroxyessigsäure, Ascorbinsäure, Zitronensäure, Weinsäure, 2-Hydroxy-3- methyl-(D)-bernsteinsäure, 2-Hydroxybenzoesäure, 3- Hydroxybenzoesäure, 4-Hydroxybenzoesäure, 2,3-Dihydroxybenzoesäure, 2,4-Dihydroxybenzoesäure, 2,5-Dihydroxybenzoesäure, 2,6-Dihydroxybenzoesäure, 2,3,4-Trihydroxybenzoesäure, 2,4,5-Trihydroxybenzoesäure, 2,4,6- Trihydroxybenzoesäure und 3,4,5-Trihydroxybenzoesäure.
- c) Verbindungen mit zwei oder mehr COOH-Gruppen: Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, 1,2-Cyclohexandicarbonsäure, 1,3-Cyclohexandicarbonsäure, 1,4-Cyclohexandicarbonsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure und Terephthalsäure.
Auch Gemische dieser Verbindungen können verwendet werden.
Als Steroidverbindungen können die Arzneimittelzubereitungen
gemäß der Erfindung ein oder mehrere Steroide
enthalten, für die eine geregelte Freigabe gewünscht wird.
Als Beispiele solcher Steroide sind Noräthisteron,
Noräthisteronacetat, Spironolacton und Cortison zu nennen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
enthalten die Arzneimittelzubereitungen Noräthisteron oder
Noräthisteronacetat als Steroid.
Das Verhältnis des Steroids zum Copolymerisat, die in
den Arzneimittelzubereitungen gemäß der Erfindung vorhanden
sein können, kann in weiten Grenzen liegen. Vorzugsweise
liegt das Steroid in wenigstens der gleichen
Gewichtsmenge wie das Copolymerisat vor. Das Gewichtsverhältnis
von Steroid zu Copolymerisat kann bis zu 90 : 10
betragen. Ein Gewichtsverhältnis von Steroid zu Copolymerisat
von etwa 50 : 50 bis 60 : 40 ist besonders gut geeignet.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittelzubereitungen werden hergestellt,
indem eine Verbindung der vorstehenden Formel (I) mit wenigstens
einer Verbindung, die mehr als eine OH- und/oder
COOH-Gruppe enthält, in Gegenwart eines sauren Katalysators
und der Steroidverbindung copolymerisiert wird.
Die Verbindung der vorstehenden Formel (I), die ein Gemisch
von Stereoisomeren ist, ist eine hochsiedende, farblose
Flüssigkeit mit sehr geringer oraler Toxizität ohne bekannte
schädliche Wirkung auf die Haut. Sie kann mit Hilfe der
folgenden Reaktionsfolge hergestellt werden:
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann durchgeführt werden,
indem die Verbindung der Formel (I) mit einer
Verbindung, die zwei oder mehr OH- und/oder COOH-Gruppen
enthält, oder mit einem Gemisch dieser Verbindungen in
Gegenwart eines sauren Katalysators zweckmäßig bei
erhöhter Temperatur, z. B. bei 60 bis 100°C, insbesondere
bei etwa 80°C gemischt und dann die geeignete Menge des
gewünschten Steroids zum erhaltenen Gemisch gegeben und
homogen darin verteilt wird. Das hierbei erhaltene
Gemisch kann dann der Härtung zweckmäßig bei erhöhter
Temperatur überlassen werden.
Unter gewissen Umständen kann es zweckmäßig sein, die
Copolymerisation während des anfänglichen Mischens der
Verbindung der Formel (I) mit einer Verbindung mit
zwei oder mehr OH- und/oder COOH-Gruppen oder mit einem
Gemisch dieser Verbindungen zu unterbrechen. Dies kann
beispielsweise durch Zusatz eines primären, sekundären
oder tertiären Amins, z. B. Triäthylamin, eines quaternären
Ammoniumhydroxyds oder eines basischen anorganischen
Oxyds oder Hydroxyds in einer zur Aufhebung der Aktivität
des sauren Katalysators genügenden Menge geschehen. Das
Steroid kann dann zugesetzt und gleichmäßig im erhaltenen
Gemisch verteilt werden, worauf man die Copolymerisation
durch Zusatz von weiterem sauren Katalysator bis zur
Vollendung vonstatten gehen lassen kann.
Als saure Katalysatoren eignen sich für das Verfahren
gemäß der Erfindung beispielsweise anorganische Säuren
wie Salzsäure und Schwefelsäure, organische Säuren, z. B.
p-Toluolsulfonsäure, und Lewis-Säuren, z. B. Zinkchlorid,
Zinntetrachlorid, Aluminiumchlorid und Eisen(III)-chlorid.
Bevorzugt als saurer Katalysator wird Eisen(III)-chlorid.
Die verwendete Menge des sauren Katalysators ist nicht
entscheidend wichtig, jedoch ist es zweckmäßig, etwa
0,01 bis 2,0%, insbesondere etwa 0,04 bis 1,0%, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Gemisches, zu verwenden.
Das Mengenverhältnis der Verbindung der Formel (I) zur
Verbindung mit zwei oder mehr OH- und/oder COOH-Gruppen
kann variiert werden. Zweckmäßig sind stöchiometrische
Mengen, jedoch ist die Verwendung von Mengen, die von
der Stöchiometrie erheblich abweichen, ebenfalls möglich.
Die Copolymerisation kann in Gegenwart eines inerten,
pharmazeutisch unbedenklichen Lösungsmittels oder eines
inerten pharmazeutisch unbedenklichen Öls durchgeführt
werden, wodurch die Art des erhaltenen Arzneimittels
verändert wird. Als Öl eignet sich beispielsweise Olivenöl.
Die inerten, pharmazeutisch unbedenklichen Lösungsmittel
oder Öle können als solche zugesetzt werden oder
als Lösungsmittel oder Dispergiermittel für andere Komponenten
des Copolymerisationsgemisches dienen. Beispielsweise
kann das Steroid im inerten pharmazeutisch unbedenklichen
Lösungsmittel oder Öl gelöst oder dispergiert
werden.
Die Herstellung eines vernetzten Copolymerisats unter
Verwendung der Verbindung der Formel (I) und von Glyzerin
kann durch das folgende vereinfachte Formelschema dargestellt
werden:
Nach der Anwendung der Arzneimittelzubereitungen gemäß
der Erfindung wird das Steroid über einen Zeitraum von
beispielsweise 3 Monaten bis zu 2 Jahren allmählich daraus
freigegeben. Gleichzeitig wird das Copolymerisat biologisch
zu Substanzen abgebaut, die vom Körper leicht abgeschieden
werden können. Wie bereits erwähnt, werden
Copolymerisate bevorzugt, die aus der Verbindung
der Formel (I) und einer im menschlichen Körper natürlich
vorkommenden und/oder für den menschlichen Körper
gutartigen Verbindung hergestellt worden sind. Die
Hydrolyse, insbesondere die saure Hydrolyse dieser Copolymerisate
führt vorwiegend zu den letztgenannten Verbindungen
selbst. Im Falle eines Copolymerisats, das in
der oben dargestellten Weise unter Verwendung von Glyzerin
hergestellt worden ist, ergeben sich die folgenden
Hydrolysenfragmente der Verbindung der Formel (I):
Alle diese Verbindungen sind für die Ausscheidung durch
den Körper leicht oxydierbar.
Die Geschwindigkeit der Freigabe des Steroids aus einer
Arzneimittelzubereitung gemäß der Erfindung kann nach
verschiedenen Methoden geregelt und eingestellt werden.
Beispielsweise kann bei einem Copolymerisat, das unter
Verwendung gegebener Komponenten hergestellt worden ist,
die Vernetzungsdichte verändert werden. Ebenso können
beispielsweise Art und Menge des inerten pharmazeutisch
unbedenklichen Lösungsmittels oder Öls, die in den
Zubereitungen vorhanden sein können, verändert werden.
Es ist ein besonderes Merkmal der Arzneimittelzubereitungen
gemäß der Erfindung auf Basis von vernetzten
Copolymerisaten (d. h. Einbettmassen), daß diese Copolymerisate
einen sog. glasartigen Zustand (in dem sie hart
und spröde sind) und einen gummiartigen Zustand haben,
wobei der Übergang vom glasartigen Zustand in den gummiartigen
Zustand bei der sog. Einfriertemperatur oder
Glastemperatur stattfindet. Nach dem Einsetzen einer solchen
Arzneimittelzubereitung, deren Copolymerisat im glasartigen
Zustand vorliegt, wird das Steroid allmählich
freigegeben und gleichzeitig das Copolymerisat allmählich
biologisch abgebaut. Dies hat eine allmähliche Senkung
der Einfriertemperatur zur Folge. Wenn die
Einfriertemperatur erreicht ist, nimmt das Copolymerisat
Gummiartigkeit an und wird vollständig biologisch
abgebaut. Wenn somit die Einfriertemperatur die Körpertemperatur
erreicht, findet ein schneller Einsatz des Abbaus
statt. Es ist somit offensichtlich, daß Arzneimittelzubereitungen
auf Basis von vernetzten Copolymerisaten,
die zunächst eine etwa oberhalb der Körpertemperatur
liegende Einfriertemperatur haben, äußerst erwünscht sind.
Die Arzneimittelzubereitungen gemäß der Erfindung können
beispielsweise durch subkutane oder intramuskuläre
Injektion oder durch Implantation angewendet werden. Im Falle
der Arzneiformen für die Injektion kann eine Arzneimittelzubereitung
mit geeigneter Teilchengröße in einem pharmazeutisch
unbedenklichen Trägermaterial, das für die
subkutane oder intramuskuläre Verabreichung geeignet ist,
dispergiert werden. Durch geeignete Wahl der Teilchengröße
und Teilchengrößenverteilung im Dispergiermittel
kann die Geschwindigkeit der Freigabe des Steroids
geregelt werden. Als Arzneiformen für die Implantation eignen
sich beispielsweise Pellets, Filme, Scheiben und
Stäbchen. Diese Implantatformen können in üblicher Weise
hergestellt werden. Die Erfindung wird durch die folgenden
Beispiele weiter erläutert:
Zur Herstellung einer Polymermatrix, in der das Verhältnis
der Verbindung (I) zu Glyzerin 3 : 2 betrug und
die 50 Gew.-% Noräthisteron enthielt, wurden die folgenden
Bestandteile verwendet:
Glyzerin 215,5 mg
3,4-Dihydro-2H-pyran-2-methyl-(3,4-
dihydro-2H-pyran-2-carboxylat) (Verb. I) 790,0 mg Eisen(III)-chlorid 1,0 mg Noräthisteron1006,5 mg
dihydro-2H-pyran-2-carboxylat) (Verb. I) 790,0 mg Eisen(III)-chlorid 1,0 mg Noräthisteron1006,5 mg
Eine Lösung des Eisen(III)-chlorids im Glyzerin wird
auf 80°C erhitzt, worauf die Verbindung (I) tropfenweise
zugesetzt wird, während zwischen den Zugaben
erwärmt und gerührt wird. Die Verbindung (I) ist zunächst
mit dem Glyzerin unverträglich, jedoch wird durch
allmähliche portionsweise Zugabe und Erwärmen, bis das
Gemisch zu einer Phase wird, ein Stadium erreicht, in dem
das Glyzeringemisch die zugesetzten Portionen der
Verbindung (I) leicht annimmt und homogen wird.
Nachdem stöchiometrische Mengen der Verbindung (I) zu
Glyzerin erreicht sind, wird das Gemisch von der
Heizvorrichtung genommen, worauf das Noräthisteron zugesetzt
und unter Bildung einer homogenen Paste eingearbeitet
wird. Diese Paste wird anschließend bei einer Temperatur
von 80°C gehalten, bis die Polymerisation beendet ist
und die gewünschte Polymermatrix erhalten wird.
Die vorstehend genannte Paste kann zur Herstellung von
Scheiben für die Implantation wie folgt verwendet werden:
Bevor die Polymerisation vollendet ist, wird die Paste
auf einer Polyäthylenfolie ausgebreitet, mit einer zweiten
Polyäthylenfolie bedeckt und in eine Presse gelegt,
die, wenn wie geschlossen ist, zwischen den Polyäthylenfolien
einen Spalt der gewünschten Dicke für die
Copolymermatrix läßt. Die Paste wird einer Temperatur von
80°C ausgesetzt, bis die Polymerisation beendet ist. Die
Folie aus Noräthisteron/Polymermatrix wird, während
sie noch weich ist, zu flachen Scheiben gestanzt. Nachdem
die Erhärtung stattgefunden hat, werden die Polyäthylenfolien
abgestreift.
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wird eine
Polymermatrix, die 45,3 Gew.-% Noräthisteron enthält, aus
den folgenden Bestandteilen hergestellt:
Glyzerin 91,2 mg
Verbindung (I)332,9 mg
Eisen(III)-chlorid 0,5 mg
Noräthisteron382,8 mg
In 26,2 g 1,2,6-Hexantriol und 18,4 g Glyzerin wurden
0,4 g wasserfreie p-Toluolsulfonsäure gelöst. Das
Gemisch wurde auf dem Dampfbad erhitzt, während 44,8 g
3,4-Dihydro-2H-pyran-2-methyl-(3,4-dihydro-2H-pyran-2-
carboxylat) (Verbindung I) allmählich unter Rühren
während einer Zeit von 1,5 Stunden zugesetzt wurden. Hierbei
wurde ein klares, gelbes, viskoses Prepolymeres erhalten,
das weitere 20 Minuten erhitzt wurde. Das Prepolymere
wurde gekühlt, worauf 0,2 g t.-Butylamin und anschließend
89,6 g 3,4-Dihydro-2H-pyran-2-methyl-(3,4-dihydro-2H-pyran-
2-carboxylat) zugesetzt wurden. Hierbei wurde ein
hellgelber Sirup erhalten, der viele Wochen bei
Raumtemperatur gelagert werden konnte.
In 5 g des in der beschriebenen Weise hergestellten
Prepolymeren wurden 5 g mikrokristallines Noräthisteron
eingerührt. Nach guter, gleichmäßiger Verteilung des
Noräthisterons im Gemisch wurden 0,025 g wasserfreie p-
Toluolsulfonsäure in 0,225 g 1,2,6-Hexantriol schnell eingerührt,
worauf die Temperatur auf 100°C erhöht wurde.
Nachdem diese Temperatur 4 Stunden eingehalten worden
war, wurde ein hellbrauner undurchsichtiger Feststoff
erhalten, der Noräthisteron in einer Polymermatrix
dispergiert enthielt.
Eine Lösung von 0,021 g wasserfreiem Eisen(III)-chlorid
in 9,2 g wasserfreiem Glyzerin wurde auf 80°C erhitzt.
Dieser Lösung wurden allmählich unter Rühren 33,6 g der
Verbindung (I) zugesetzt. Diese Zugabe wurde tropfenweise
vorgenommen. Weitere Zugaben erfolgten erst, nachdem
das Gemisch homogen geworden war. Nach 30 Minuten war
die Verbindung (I) vollständig zugesetzt und es wurde eine
hellgelbe, klare Flüssigkeit erhalten.
3 Gew.-% Cortison wurden in der in der beschriebenen Weise
erhaltenen Flüssigkeit gelöst. Das erhaltene Gemisch
wurde über Nacht bei 80°C gehalten, wobei eine feste,
harte, spröde Polymermatrix erhalten wurde.
Der in Beispiel 4 beschriebene Versuch wurde wiederholt
mit dem Unterschied, daß 8,4 Gew.-% Spironolacton in die
Polymermatrix eingearbeitet wurden. Das erhaltene Produkt
war ein spröder Feststoff.
Claims (2)
1. Steroidhaltige Arzneimittel in Depotform, enthaltend eine Copolymer-
Matrix sowie ggf. weitere pharmazeutisch verträgliche Hilfsstoffe,
wobei das eine Monomere des Copolymerisats mehr als eine
Hydroxyl- oder Carboxylgruppe enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Monomere des Copolymerisats 3,4-Dihydro-2H-pyran-
2-methyl-(3,4-dihydro-2H-pyran-2-carboxylat) der Formel
ist und das Steroid in einer Menge bis zu etwa 50 Gew.-%, bezogen
auf die Copolymer-Matrix, vorliegt.
2. Mittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steroid Noräthisteron (17α -Äthinyl-17β -hydroxy-4-östren-3-
on) oder sein 17β -Acetat ist.
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