DE2657380C3 - Halogenäthyl-sulfone, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung zur Regulierung des Pflanzenwachstums - Google Patents
Halogenäthyl-sulfone, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung zur Regulierung des PflanzenwachstumsInfo
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- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
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- A01N41/10—Sulfones; Sulfoxides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C317/00—Sulfones; Sulfoxides
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Halogenäthyl-sulfone, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre
Verwendung zur Regulierung des Pflanzenwachstums gemäß den vorstehenden Ansprüchen.
Es ist bereits bekannt geworden, daß 2-Chlorälhanphosphonsäure und das Methylsulfat des I-Methylsulfonium-4-thia-cyclohexiins pflanzenwuchsregulierende
Eigenschaften aufweisen (vergleiche niederländische Patentschrift 68 02 bJ] und belgische Patentschrift
8 16 435).
Die Wirksamkeit dieser Stoffe ist jedoch insbesondere bei niedrigen Aufwandmengen und -konzentrationen
nicht immer ganz, befriedigend.
Es wurde festgestellt, daß die neuen Halogenäthylsulfone der Formel
(I)
in welcher
Stoffe stellen somit eine wertvolle Bereicherung der Technik dar.
Verwendet man 2-Chloräthan-sulfinsäure und Acetaldehyd
als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsablauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben
werden:
Cl-CH1-CH2-SO-OH + CH3-CHO
> Ci-CH2-CH2-SO2-CH-OH
starke pflan/enwiichsregiilierende Eigenschaften aufweisen.
Überraschenderweise /eigen die erfindiingsgem.iilen
llalogenalhylsulfone eine erheblich höhere pflanzen wiichsregiilierende Wirkung .ils die aus dem Stand der
Technik bekannte 2 C hloratl..'nphos|>honsiiiire und das
ebenfalls bekannte Mi'thvlsiilfai .1, ■ I Meihvlsulfoniiim
■t-thiacvi'lohe\,in^ '-eiche hoch ak'ive Wirkstoffe
gleitΙκ·ι· Wirkiingsari sind. Die erfindun^siri-mallcn
CH3
Die als Ausgangsstoffe verwendbaren Halogenäthansulfinsäuren sind durch die Formel (II) allgemein
definiert In der Formel (II) steht Halogen vorzugsweise für Chlor oder Brom.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Halogenäthansulfinsäuren der Formel (II) sind bereits bekannt oder
lassen sich nach allgemein üblichen Verfahren herstellen (vergleiche deutsche Offenlegungsschrift 2110 773).
Als Beispiele für die erfindungsgemäß verwendbaren Stoffe der Formel (II) seien im einzelnen genannt:
2-Chloräthan-sulfinsäure
2-Bromäthan-sulfinsäure.
Die weiterhin erfindungsgemäß verwendbaren Ausgangsstoffe sind durch die Formel (HI) allgemein
definiert. In der Formel (HI) steht
R vorzugsweise für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen; speziell
genannt seien Methyl, Äthyl, n-Propyl- und iso-Propyl.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Stoffe der Formel (111) sind bekannt und lassen sich nach allgemein
üblichen Methoden auch im technischen Maßstab herstellen.
Als Beispiele für die erfindungsgemäß verwendbaren Stoffe der Formel (III) seien im einzelnen genannt:
Acetaldehyd,
Propionaldehyd,
Butyraldehyd,
Isobutyraldchyd.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen kann unter Mitverwendung geeigneter Lösungs- oder Verdünnungsmittel durchgeführt
werden. Als solche kommen praktisch alle inerten organischen Solventicii in Frage. Hierzu gehören
insbesondere aliphatisch^ und aromatische, gegebenenfalls chlorierte. Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol,
Xylol, Benzin, Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Chlorbenzol, ferner Äther, wie z. B.
Diäthyl- und Dibutyläther und Dioxan. Schließlich kann die erfindungsgemäUe Umsetzung besonders bevorzugt
in wäßriger Phase durchgeführt werden.
Die Reaktionstemperatur kann innerhalb eines größeren Bereichs variiert werden. Im allgemeinen
arbeitet man zwischen IO0C und 600C, vorzugsweise
/wischen 15"C und 300C.
Die crfintliingsgemäBe Umsetzung wird im allgemeinen bei Normaldruck durchgeführt.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Darstellung der Verbindungen der Formel
(I) set/l man die Ausgangsstoffe im äquimolaren Verhältnis ein. I in Überschuß der einen oder anderen
komponente bringt kenn vcscnil. !,,. ι Voit"ilc.
Verwendet man bei der erfindiingsgemallen Umsetzung
einen wasserhaltigen Aldehyd oder arbeitet man in
wäßriger Phase, so erfolgt die Isolierung der Verbindungen rf.er Formel (I) im allgemeinen dadurch, daß man
nach beendeter Umsetzung das Wasser unter vermindertem Druck abdestilliert, den Rückstand in einem organischen
Lösungsmittel, z. B. Methylenchlorid, aufnimmt, die organische Phase trocknet, filtriert und dann
das Lösungsmittel abzieht. Verwendet man bei der erfindungsgemäßen Umsetzung wasserfreie Aldehyde
und organische Lösungsmittel, so erfolgt die Isolierung der Verbindungen der Formel (I) im allgemeinen dadurch,
daß man nach beendeter Umsetzung das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert
und den verbleibenden Rückstand gegebenenfalls einer zusätzlichen Reinigung unterwirft.
Die erfindungsgemäß darstellbaren Stoffe der Formel (I) fallen nach der Aufarbeitung in Form von ölen an, die
oft nicht unzersetzt destillierbar sind. In diesen Fällen kann man die Reinigung so durchführen, daß man die
Rohprodukte dtü :h sogenanntes »Andestillieren«, das
heißt durch längeres Erhitzen unter vermindertem Druck auf mäßig erhöhte Temperaturen von den letzten
flüchtigen Anteilen befreit Zur Charakterisierung dient der Brechungsindex.
Als Beispiele für die erfindungsgemäßen Halogen-
äthyl-sulfone der Formel (1) seien im einzelnen genannt:
2-Chloräthyl-1 -hydroxyäthyl-su'lfon
2-BromäthyI-l-hydroxyäthyl-sulfon
2-Chloräthyl-2-Bromäthyl-2-Chloräthyl-2-Bromäthyl-2-ChIoräthyl-2-Bromäthyl-
-hydroxy-n-prcpyl-sulfon
-hydroxy-n-propyl-sulfon
-bydroxy-n-butyl-sulfon
-hydroxy-n-butyl-sulfon
-hydroxy-iso-bui/l-sulfon
-hydroxy-iso-butyl-sulfon.
Die erfindungsgemäß verwendbare f Wirkstoffe greifen
in den Metabolismus der Pflanzen ein und können deshalb als Wachstumsregulatoren eingesetzt werden.
Für die Wirkungsweise von Pflanzenwachstumsregulatoren gilt nach der bisherigen Erfahrung, daß ein
Wirkstoff eine oder auch mehrere verschiedenartige Wirkungen auf Pflanzen ausüben kann. Die Wirkungen
der Stoffe hängen im wesentlichen ab von dem Zeitpunkt der Anwendung, bezogen auf das Entwicklungsstadium
des Samens oder der Pflanze sowie von den auf die Pflanzen oder ihre Umgebung ausgebrachten
Wirkstoffmengen und von der Art der Applikation. In jedem Fall sollen Wachstumsregulatoren die
Kulturpflanzen in gewünschter Weise positiv beeinflussen.
Pflanzenwuchsregulierende Stoffe können zum Beispiel zur Hemmung des vegetativen Pflanzenwachstums
eingesetzt werden. Eine derartige Wuchshemmung ist unter anderem bei Gräsern von wirtschaftlichem
Interesse, denn durch eine Dämpfung des Graswachstums kann z. B. die Häufigkeit der Grasschnitte in
Ziergärten, Park- und Sportanlagen oder an Straßenrändern reduziert werden·. Von Bedeutung ist auch die
Hemmung des Wuchses von krautigen und holzigen Pflanzen an Straßenrändern und in der Nähe von
Überlandleitungen oder ganz allgemein in Bereichen, in
denen ein starker Bewuchs unerwünscht ist.
Wichtig ist auch die Anwendung von Wachstumsregulatoren /ur Hemmung des Längenwachstums bei
Cietreide, denn durch eine Halmverkürzung wird die Gefahr des llmknickciis (»l.agcrns«) der Pflanzen vor
der Ernte verringert oder vollkommen beseitigt. Außerdem können W;u iisHimsregulatoren bei Getreide
eine ! lalmvorstürkung hervorrufen, die ebenfalls dein
Lagern entgegenwirkt.
Eine Hemmung des vegetativen Wachstums erlaubt bei vielen Kulturpflanzen eine dichtere Anpflanzung der
Kultur, so daß ein Mehrertrag bezogen auf die Bodenfläche erzielt werden kann.
Ein weiterer Mechanismus der Ertragssteigerung mit Wuchshemmern beruht darauf, daß die Nährstoffe in
stärkerem Maße der Blüten- und Fruchtbildung zugute kommen, während das vegetative Wachstum eingeschränkt
wird.
Mit Wachstumsregulatoren läßt sich häufig auch eine Förderung des vegetativen Wachstums erzielen. Dies ist
von großem Nutzen, wenn die vegetativen Pflanzenteile geerntet werden. Eine Förderung des vegetativen
Wachstums kann aber auch gleichzeitig zu einer Förderung des generativen Wachstums führen, so daß
z.B. mehr oder größere Früchte zur Ausbildung kommen.
Ertragssteigerungen können in manchen Fällen auch durch einen Eingriff in den pflanzlichen Stoffwechsel
erreicht werden, ohne daß sich Änderungen des vegetativen Wachstums bemerkbar machen. Wachstumsregulatoren
können ferner eine Veränderung der Zusammensetzung der Pflanzen bewirken, um so eine
bessere Qualität der Ernteprodukte herbeizuführen. So
-' ist es beispielsweise möglich, den Gehalt an Zucker in
Zuckerrüben, Zuckerrohr, Ananas sowie Zitrusfrüchten zu erhöhen oder den Proteingehalt in Soja oder
Getreide zu steigern.
Unter dem Einfluß von Wachstumsregulatoren kann
ίο es zur Ausbildung parthenokarper Früchte kommen.
Ferner kann das Geschlecht der Blüten beeinflußt werden.
Mit Wachstumsregulatoren läßt sich auch die Produktion oder der Abfluß von sekundären Pflanzen-
■» stoffen positiv beeinflussen. Als Beispiel sei die
Stimulierung des Latexflusses bei Gummibäumen genannt.
Während des Wachstums der Pflanze kann durch Einsatz von Wachstumsregulatoren auch die seitliche
mi Verzweigung durch eine chemische Brechung der
Apikaidominanz vermehrt werden. Daran besteht z. B. Interesse bei der Stecklingsvermehrung von Pflanzen.
Es ist jedoch auch möglich, das Wachstum der Seitentriebe zu hemmen, z. B. um bei Tabakpflanzen
·»■*> nach der bekapitierung die Ausbildung von Seitentrieben
zu verhindern und damit das Blattwachstum zu fördern.
Unter dem Einfluß von Wachstumsregulaloren kann der Blattbestand von Pflanzen so gesteuert werden, daß
"><> ein Entblättern der Pflanzen zu einem gewünschten
Zeitpunkt erreicht wird. Eine derartige Entlaubung ist von Interesse, um eine mechanische Beerntung, z. B. bei
Wein oder Baumwolle, zu erleichtern oder um die Transpiration zu einem Zeitpunkt herabzusetzen, an
r>> 'dem die Pflanze verpflanzt werden soll.
Durch Einsatz von Wachstumsregulatoren läßt sich der vorzeitige Fruchtfall verhindern. Es ist jedoch auch
möglich, den Fruchtfall — zum Beispiel bei Obst — im Sinne einer chemischen Ausdünnung bis zu einem
wi bestimmten Ausmaß /u fördern. Wachstumsregulatoren
können auch dazu dienen, um bei Kulturpflanzen /um Zeitpunkt der Ernte die zum Ablösen der I fliehte
urforderliche Kraft /ti vermindern, so l.il! eine
mechanische Beerntung der Pflanzen ίτηιοι'ύ hi K.νιο-
" hungsweise eine manuelle Beerntung erleic hi.i ι % ii.l
Mit Wachstumsregulatoren läßt sich I.mii .nie
Beschleunigung oder auch eine Verzögerung -i-.-r Ki ife
des Erntegiites vor oiler nach der j.rntr ■. ι ,·
< ι. Iumi.
Dieses ist von besonderem Vorteil, weil sich dadurch
eine optimale Anpassung an die Bedürfnisse des Marktes herbeiführen läßt. Weiterhin können Wachstumsregulatoren
in manchen Fällen die Fruchtausfärbung verbessern. Darüber hinaus kann mit Hilfe von
Wachstumsregulatoren auch eine zeitliche Konzentrierung der Reife erzielt werden. Damit werden die
Voraussetzungen dafür geschaffen, daß z. B. bei Tabak, Tomaten i_der Kaffee, eine vollständige mechanische
oder manuelle Beerntung in nur einem Arbeitsgang vorgenommen werden kann.
Durch Anwendung von Wachstumsregulatoren kann auch die Samen- oder Knospenruhe der Pflanzen, also
die endogene Jahresrhythmik, beeinflußt werden, so daß die Pflanzen, wie z. B. Ananas oder Zierpflanzen in
Gärtnereien, zu einem Zeitpunkt keimen, austreiben oder blühen, an dem sie normalerweise hierzu keine
Bereitschaft zeigen.
Mit Wachstumsregulatoren kann auch erreicht werden, daß der Austrieb von Knospen oder die
Keimung von Samen verzögert wird, z. B. um in frostgefährdeten Gebieten eine Schädigung durch
Spätfröste zu vermeiden.
Wachstumsregulatoren können auch eine Halophilie bei Kulturpflanzen erzeugen. Damit werden die
Voraussetzungen dafür geschaffen, daß eine Kultivierung von Pflanzen auf salzhaltigen Böden durchgeführt
werden kann.
Mit Wachstumsregulatoren kann auch eine Frost- und Trockenresistenz bei Pflanzen induziert werden.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in Hie üblichen Formulierungen übergeführt werden, wie
Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate. Diese werden in bekannter Weise
hergestellt, z. B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit
Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen
Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/
oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als
Streckmittel können z. B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige
Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, Benzol oder Alkylnaphthaline,
chlorierte Aromaten oder chlorierte alipha tische
Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chloräthylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie Cyclohexan oder Paraffine, z. B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren
Äther und Ester, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark polare
Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen
Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten
gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, z. B. Aerosol-Treibgase,
wie Dichlordifluormethan oderTrichiorfluormethan; als feste Trägerstoffe: natürliche Gesteinsmehle, wie
Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische
Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als Emulgiermittel; nichtionogene
und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Feüsäure-Ester, Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äthcr,
z. B. Alkylaryl-polyglycol-Äther, Alkylsulfonate, Alkyisulfate,
Arylsulfonait sowie Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel: z. B. Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können ir. den
Formulierungen in Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen vorliegen, wie Fungizide, Insektizide,
Akarizide und Herbizide, sowie in Mischung mit Düngemitteln.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 90 Gewichtsprozent.
Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder der daraus bereiteten Anwendungsformen,
wie gebrauchsfertige Lösungen, emulgierbare Konzentrate, Emulsionen, Schäume, Suspensionen,
Spritzpulver, Pasten, lösliche Pulver, Stäubemittel und
ι5 Granulate, angewendet werden. Die Anwendung
geschieht in üblicher Weise, z. B. durch Gießen, Verspritzen, Versprühen, Verstreuen, Verstäuben, Verschäumen
oder Begasen. Es ist ferner möglich, die Wirkstoffe nach dem Ultra-Low-Volume-Verfahren
auszubringen, Pflanzen oder iiianzenteile mit der
Wirkstoffzubereitung oder dem Wirkstoff selbst zu bestreichen oder die Wirkstoffzubereitung oder den
Wirkstoff selbst in den Boden zu injizieren. Es !iann auch
das Saatgut der Pflanze behandelt werden.
DiS Wirkstoffkonzentrationen können in einem
größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen verwendet man pro Hektar Bodenfläche 0,01 bis 50 kg,
bevorzugt 0,05 bis 10 kg an Wirksioff.
Für die Anwendungszeit gilt, daß die Anwendung der Wachstumsregulatoren in einem bevorzugten Zeitraum
vorgenommen wird, dessen genaue Abgrenzung sich nach den klimatischen und vegetativen Gegebenheiten
richtet.
Zum anwendungstechnischen Fortschritt
In den nachfolgenden Beispielen wird die Aktivität der erfindungsgemäßen Stoffe als Wachstumsregulatoren
dargestellt, ohne damit die Möglichkeit weiterer Anwendungen als Wachstumsregulatoren auszuschließen.
Beispiel A
Wuchsbeeinflussung/Bohnen
Wuchsbeeinflussung/Bohnen
Lösungsmittel: 10 Gewichtsteile Methanol
Emulgator: 2 Gewichtsteile Polyoxyäthylen-
Sorbitan-Monolaurat
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit den
angegebenen Mengen Lösungsmittel und Emulgator und füllt mit Wasser auf die gewünschte Konzentration
auf.
Junge Bohnenpflanzen werden in dem Stadium, in dem die Primärblätter voll entfaltet sind, mit den
Wirkstoffzube; eitungen tropfnaß besprüht. Nach 3 Wocher, wird der Zuwachs gemessen und die Wuchsbeeinflussung
in % des Zuwachses der Kontrollpflanzen berechnet. Dabei bedeutet 0% ein Wachstum, das
demjenigen der Kontrollpflanzen entspricht. Positive Werte kennzeichnen eine Wuchsförderung im Vergleich
zu den Konirollpflanzen während negative Werte entsprechend eine Wachstumshemmung anzeigen.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Tabelle A
Wirk-tolT
Wirk-tolT
Wirkstoff- | Wuchshccin |
konzentration | riussung |
in ".. | in "1Ii |
OH
Cl — CH7 — CIl1 — SO2 — CII — C:U<
(2) 0.05
70
s' s"»—αι., cn,—sov
(bekannt)
Kontrolle
Kontrolle
+ 15
Beispiel B
Wuchsbeeinflussung/Baumwolle Lösungsmittel: 10 Gewichtsteile Methanol
Emulgator: 2 Gewichtsteile Polyoxyäthylen-
Sorbitan-Monolaurat
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit den
angegebenen Mengen Lösungsmittel und Emulgator und füllt mit Wasser auf die gewünschte Konzentration
auf.
Junge Baumwollpflanzen werden im 4-Blatt-Stadium
Junge Baumwollpflanzen werden im 4-Blatt-Stadium
mit den Wirkstoffzubereitungen tropfnaß besprüht. Nach 3 Wochen wird der Zuwachs gemessen und die
Wuchsbeeinflussung in °/o des Zuwachses der Kontrollpflanzen berechnet. Dabei bedeutet 0% ein Wachstum,
das demjenigen der Kontrollpflanzen entspricht. Positive Werte kennzeichnen eine Wuchsförderung im
Vergleich zu den Kontrollpflanzen, während negative Werte entsprechend eine Wachstumshemmung anzeigen.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Wirkstoff | OH | -CH,- | CH, | WirkstofT- konzentration in % |
Wuchsbeein flussung in% |
-ΓΗ-ΓΗ, | |||||
Γΐ-ΓΗ,-ΓΗ,-sn, | (3) | 0.05 | + 10 | ||
- (Kontrolle) | _ | 0 | |||
Beispiel C
Reifebeschleunigung/Bananen
Reifebeschleunigung/Bananen
Lösungsmittel: 10 Gewichtsteile Methanol Emulgator: 2 Gewichtsteile Polyoxyäthylen-
Sorbitan-Monolaurat
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit den
angegebenen Mengen Lösungsmittel und Emulgator und füllt mit Wasser auf die gewünschte Konzentration
auf.
Jeweils 3 unreife Bananen werden mit 20 ml Wirkstoffzubereitung besprüht. Die Reifebeschkimigung
in Tagen gegenüber unbehandelten Kontrollfrüchten wird bestimmt
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentration und Resultate
gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Wirkstoff
WirkstofT-konzentration
Reifebeschleunigung
in Tagen
in Tagen
- (Kontrolle)
OH
CI-CH2-CH2-SO2-CH-C2Hj (2)
030 266/232
Beispiel D
Wuchshemmung/Tomaien
Wuchshemmung/Tomaien
Lösungsmittel: lOCicwichtsteile Methanol
Emulgator: 2 Gewichtsteile Polyoxyäthylen-Sorbitan-Monolaurat
Emulgator: 2 Gewichtsteile Polyoxyäthylen-Sorbitan-Monolaurat
Zur rlerstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung
vermischt man I Gewichtsteil Wirkstoff mit den angegebenen Mengen Lösungsmittel u.td Emulgator
und füllt mit Wasser auf die gewünschte Konzentration auf.
Etwa 30 cm hohe Tomatenpflanzen werden mit den Wirkstoffzubereitungen bis zum Abtropfen besprüht.
Nach 10 Tagen wird der Zuwachs gemessen und die Wuchshemmung in % des Zuwachses der Kontrollpflanzen
berechnet. Es bedeuten 100% den Stillstand des Wachstums und 0% ein Wachstum, das demjenigen
der unbehandelten Kontrollpflanzen entspricht.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
WirkstulV
Wiik-toll- | WlRhS- |
kon/enlr.itiiin | hemnuing |
in " ι | in ".ι |
(Kontrolle)
Oil
Cl-CH., -CIl2-SO3-CH-C',!!, (2)
0,2 | 50 |
0.1 | 40 |
0.05 | 40 |
Beispiel I
Cl- CH-- C H3- SO2- CH- OH
Cl- CH-- C H3- SO2- CH- OH
C1U,
Zu einer Lösung von 0,1 Mol Propionaldehyd in 50 ml Methylenchlorid tropft man bei Raumtemperatur
0,1 Mol 2-Chlora'than-sulfinsäure. Man rührt die Reakiionsmischung
eine Stunde bei Raumtemperatur nach und destilliert dann das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck ab. Man erhält auf diese Weise 70% der Theorie an 2-Chlorä'thyl-2-hydroxypropyl-sulfon als
farbloses Öl mit einem Brechungsindex von π = 1,4538.
Die Struktur wurde durch NMR- und IR-Spektren bewiesen.
in In entsprechender Weise wird die in dem folgenden
Beispiel genannte Verbindung hergestellt.
Beispiel 2
Cl-CII3-CH2-SO3-CH -OH
Cl-CII3-CH2-SO3-CH -OH
CH3-CII3-CI
Ausbeute: 72% der Theorie
Brechungsindex: η '= 1.5437
Brechungsindex: η '= 1.5437
Claims (3)
1. Halogenäthyl-sulfone der Formel
HaI-CH2-CH2-SO2-CH-OH (I)
in welcher
Hal für Halogen steht und
R für Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht.
2. Verfahren zur Herstellung von Halogenäthylsulfonen, dadurch gekennzeichnet, daß man HaIogenäthan-sulfinsäuren der Formel
HaI-CH2-CH2-SO-OH (II)
in welcher
Hai die oben angegebene Bedeutung hat,
mit Aldehyden der Formel
R —CHO (III)
in welcher
R die oben angegebene Bedeutung hat,
in an sich bekannter Weise umsetzt.
3. Verwendung von Halogenäthyl-sulfonen gemäß Anspruch 1 zur Regulierung des Pflanzen wachstums.
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