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Bezeichnung: Vakuumtransportbehälter
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Die Erfindung betrifft einen Behälter für Transport und Lagerung von
steril zu haltenden Stoffen, der wenigstens eine im oberen Behälterbereich angeordnete
Öffnung aufweist, die mit einem Deckel dichiverschließbar ausgebildet ist.
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In der Lebensmittel- und Genußmittelindustrie sowie im Pharmaziebereich
müssen flüssige oder auch pulverförmige Stoffe für den Transport vom Hersteller
zum Verwender steril verpackt werden.
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Will man nun den Transport derartiger Stoffe in relativ großen Gebinden
mit einem Fassungsvermögen von beispielsweise 200 1 und mehr vornehmen, bereitet
zwar das sterile Abfüllen beim Hersteller keine Schwierigkeit, während dagegen eine
laufende Entnahme beim Verwender unter Aufrechterhaltung der Sterilbedingungen dann
Schwierigkeiten bereitet, wenn die Entnahme in relativ geringen Mengen über einen
Zeitraum von mehreren Tagen aus einem,Transportbehälter
mit großem
Fassungsvermögen erfolgen soll.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Transportbehälter
so auszubilden, daß für den Verwender die Möglichkeit besteht, auch über einen längeren
Zeitraum unter Aufrechterhaltung der Sterilbedingungen den Behälterinhalt zu entnehmen.
Diese Aufgabe wird bei einem Behälter der eingangs bezeichneten Art dadurch gelöst,
daß der Deckel der Einfüllöffnung ein mit einem Luftfilter verbindbares Belüftungsventil
aufweist. Ein derart ausgerüsteter Behälter erlaubt es, die in Frage kommenden Stoffe,
beispielsweise Fruchtkonzentrate, Marmeladen, Milchpulver oder pulverförmige Arzneimittel
unter Vakuum und steril zu verpacken. Insbesondere bei heiß einfüllbaren Stoffen,
wie beispielsweise Fruchtkonzentraten und Marmeladen, entsteht nach Auflegen des
Deckels während des Abkühlens automatisch ein ausreichendes Vakuum, durch das die
Abdichtung der Einfüllöffnung gewährleistet ist. Für den Transport braucht hierbei
der Deckel nur durch einfache Sicherungsmittel wie beispielsweise einem Spannring
oder dergleichen gegen ein ungewolltes Öffnen gehalten 'ZU werden. Soll nun beispielsweise
eine Marmelade oder ein Fruchtkonzentrat aus einem derartigen Behälter mit einem
Fassungsvermögen von beispielsweise 400 1 zur Verzierung von Gebäck oder zur 1{erstellung
von Fruchtioghurt in kleinen Mengen laufend abgezogen werden, so ergibt sich je
nach der Durchsatzleistung die Notwendigkeit, daß sich diese Entnahme über mehrere
Tage hinzieht. Da zur Entnahme das Vakuum im Behälter aufgehoben werden muß, jedoch
dafür Sorge getragen werden muß, daß der Behälterinhalt weiterhin keimfrei bleibt,
wird erfindungsgemäß
das Belüftungsventil mit einem Filter, beispielsweise
einem Aktivkohlefilter entsprechende Abmessung verbunden, bevor der Behälter belüftet
wird. Bei Behältern mit großem Fassungsvermögen, beispielsweise 800 1, die bei einem
entsprechend hohen Tagesverbrauch vorgesehen sind, ist es zweckmäßig, wenn der Filter
selbst beim Verwender stationär angeordnet ist. Bei geringeren Entnahmemengen, insbesondere
bei Kleinverbrauchen, ist jedoch gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, daß der Filter fest mit dem Belüftungsventil verbunden ist. Dies bietet
den Vorteil, daß der Transportbehälter beim Verwender als komplette Entnahmeeinheit
aufgestellt werden kann, ohne daß zusätzliche Installationen beim Verwender, beispielsweise
einer Bäckerei, erforderlich sind.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen,
daß mit dem Deckel ein, bis auf den Behälterboden ragendes Entleerungsrohr verbunden
ist, dessen außenliegende Mündung durch eine Verschlußkappe direkt abschließbar
ist. Diese, insbesondere für Behälter mit kleinerem Fassungsvermögen, beispielsweise
200 1, bevorzugte Anordnung, hat unter anderem den Vorteil, daß das Reinigen und
Sterilisieren des Behälters und der Entleerungsarmatur getrennt voneinander vorgenommen
werden kann, wobei die durch das mit dem Deckel festverbundene Entleerungsrohr gebildete
Entnahmearmatur ebenfalls leicht zu reinigen und auf Sauberkeit hin zu überprüfen
ist, da keine unzugänglichen Hinterschneidungen vorhanden sind, in denen-sich Reste
ansammeln können.
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Insbesondere bei der Verwendung derartiger Behälter zum Transport
von organischen Stoffen, wie beispielsweise pflanzlichen Konzentraten oder dergleichen,
ist es zweckmäßig, daß der Deckel zusätzlich zu dem Belüftungsventil mit einem Überdrucksicherheitsventil
versehen ist. Dies hat den Vorteil, daß bei einem etwa einder setzenden Gärungsprozeß
des Behälterinhaltes/entstehende Überdruck mit Sicherheit abgebaut wird, so daß
Schäden vermieden werden.
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Zweckmäßig ist es hierbei, das Sicherheitsventil so auszubilden, daß
die Austrittsöffnung mit einem vorzugsweise farbigen Kontrollstopfen verschlossen
ist, der beim Öffnen des Überdruckventils herausgeblasen wird, so daß auch eine
optische Kontrolle des Sicherheitsventils und damit des Behälterinhaltes für den
beschriebenen Störungsfall gegeben ist.
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Die Erfindung wird an Hand schematischer Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1. einen kleinen Transportbehälter Fig. 2 den Verschlußdeckel
für den Behälter gemäß Fig. 1 Fig. 3 einen Großbehälter mit unterer Entnahme Fig.
4 einen Behälter gemäß Fig. 3 mit oberer Entnahme Fig. 5 ein Detail der Deckelausbildung
für die Behälter gemäß Fig. 3 und 4.
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Der in Figur 1 dargestellte Transportbehälter 1 üblicher Bauart ist
im BodenMereich mit einem Stand- und Transportgestell 2 versehen. Im oberen Bereich
ist ein Tragring 3 angeordnet. Der Tragring 3 ist in seiner Höhe so bemessen, daß
er eine Einfüllöffnung 4 mit dem dazugehörigen, hier nicht dargestellten Deckel
überragt und diesen so gegen Beschädigungen sichert. Die Einfüllöffnung 4 in Fig.
1 dargestellten Behälters ist mit der in Fig. 2 im Schnitt und im größeren Maßstab
dargestellten Deckelarmatur- verschließbar. Die Deckelarmatur besteht im wesentlichen
aus einem Verschlußdeckel 5, der auf den mit einer Dichtung 6 versehenen Flansch
7 der Einfüllöffnung 4 auflegbar ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird der hochgebogene
Rand 8 des Deckels 5 mittels einer überwurfmutter 9 fest mit dem Flansch 7 der Einfüllöffnung
verschraubt. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn die Verschraubung mit einem Rundgewinde
oder einem sogenannten Milchrohrgewinde ausgeführt wird, um die Reinigungsmöglichkeit
für die Sterilisierung zu verbessern.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Entnahme des
Behälterinhaltes ebenfalls durch die Einfüllöffnung 4. Zu diesem Zweck ist mit dem
Deckel 5 ein bis in den Bodenbereich reichendes Entleerungsrohr 10 verbunden, das
mit seinem innen liegenden, schräg abgeschnittenen Ende 11 bis in eine Vertiefung
12 im Boden in den Behälter hineinragt. Das aus dem Behälter herausragende Ende
ist mit einem Schraubflansch 13 versehen, der eine Ausnehmung 14 zur Aufnahme einer
Dichtung aufweist, so daß das nach-außen ragende Ende des Entleerungsrohres mit
Hilfe eines einlegbaren Deckels und einer Uberwurfmutter dicht verschlossen werden~kannJ
(hier nicht dargestellt).
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Neben dem Entleerungsrohr 10 ist ein schematisch dargestelltes Belüftungsventil
15 mit angesetztem Luftfilter 16 fest mit dem Deckel verbunden. Neben dem Belüftungsventil
kann noch zusätzlich ein nicht näher dargestelltes, federbelastetes Sicherheitsventil
vorgesehen sein, das beim Entstehen eines überdruckes im Behälter öffnet. In Fig.
3 und 4 ist eine Ausführungsform für einen stapelbaren Transport- und Vorratsbehälter
mit einem größeren Fassungsvermögen, beispielsweise 800 1 Inhalt dargestellt. Der
Behälter 17 ist hierbei wiederum in seinem unteren Bereich mit einem Stand-und Transportgestell
18 versehen, während der obere Bereich mit Standpratzen 49 zur Aufnahme des Stand-
und Traggestells eines darauf abzusetzenden Behälters gleicher Bauform versehen
ist.
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Bei dieser Ausführungsform ist eine entsprechend größere Einfüllöffnung
20 vorgesehen, die durch einen Deckel 21 dicht verschließbar ist, der zudem mit
einem Spannband 22 herkömmlicher Bauform gegen ungewolltes Abheben gesichert ist.
Der Deckel 21 ist in gleicher Weise wie bei dem in Fig. 1 dargestellten Behälter
mit einem Belüftungsventil 23 versehen, wobei die Ansaugöffnung des Belüftungsventils
durch einen nicht näher dargestellten Verschlußdeckel abgedeckt ist. Abweichend
von der in Fig. 1 dargestellten Bauform ist bei dem in Fig. 3 und 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel das Belüftungsventil 23 nicht direkt mit einem Luftfilter verbunden,
da es bei diesen, besonders für Großbetriebe vorgesehenen Behältern zweckmäßiger
ist, den Luftfilter getrennt vom Vorratsbehälter und stationär anzuordnen. Hierdurch
ist es möglich, .die größere Filterquerschnitte zu installieren, die/periodische
Reinigung
und Erneuerung der Luftfilter erleichtern und unter Umständen Umschaltmöglichkeiten
vorzusehen, so daß an einen Luftfilter mehrere Transportbehälter angeschlossen werden
können.
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Da derartige Luftfilter in ihrer einfachsten Form als Aktivkohlefilter
ausgebildet sind, erlaubt die Anordnung eines stationären Filters zusätzliche Maßnahmen
zur Sterilisation der. den Behältern bei der Entnahme zuzuführenden Luft, beispielsweise
mit Hilfe von UV-Strahlern oder dergleichen.
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Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Entnahme
nicht über die Einfüllöffnung 20, sondern über eine gesonderte, mit Hilfe eines
Ventils 24 absperrbare Abzugsöffnung 25.
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Das Ventil 24 ist arretierbar ausgebildet undde Ventilmündung mit
einer Schraubkappe dicht und steril abgeschlossen. Nach Anschluß des Transportbehälters
an die Luftfilteranlage einerseits und an die zur Verwendungsstelle führende Entnahmerohrleitung
(hier nicht dargestellt) wird das Ventil 24 geöffnet und der Behälter belüftet..
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Je nach der Konsistenz des Behälterinhaltes, kann dieser durch den
Eigendruck abfließen, mit Hilfe von Pumpen abgesaugt oder aber durch die Beaufschlagung
mit Luftdruck aus dem Behälter herausgepreßt werden.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 erfolgt die Entnahme über ein
mit dem Behälter festverbundenes Steigrohr 26, das an der Behälterwandung entlang
bis in die Höhe des Belüftungsventils im Deckel 21 geführt ist. Die Entleerung eines
derart ausgebildeten Behälters erfolgt wie vorbeschrieben durch eine Druck- und
Vakuumentleerung.
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In Fig. 5 ist in vergrößerter Darstellung im Schnitt ein Detail der
Einfüllöffnung 20 dargestellt. Auch hier weist die Einfüllöffnung einen Flansch
27 auf, der mit einer Ausdrehung zur Aufnahme einer Dichtung 28 versehen ist. Der
Deckel 21 ist zweckmäßiger Weise nach außen gewölbt und wird nach dem Einfüllen
auf die Öffnung aufgelegt und durch das selbstätig entstehende Vakuum (bei Heißeifüllung)
oder ein zusätzlich von außen aufgebrachtes Vakuum fest gegen die Dichtung 28 gepreßt.
Durch ein Spannband 29 wird der Deckel 21 gesichert.
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Zweckmäßig ist es insbesondere für Ausführungsformen mit festverblmdenem
Luftfilter, wenn für Transportzwecke eine Schutzkappe vorgesehen ist, die die gesamte
Armaturenanordnung im Deckelbereich überdeckt und die dicht mit der Behälterwandung
verbindbar ist.
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Dies hat den Vorteil, daß auch die Außenseiten der Behälterarmaturen
während des Transportes gegen Verschmutzung geschützt sind.
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Ansprüche