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Die Erfindung bezieht sich auf eine Heftvorrichtung für gelochte Papiere, bestehend aus einem elastischen Heftstreifen, der an beiden Enden mit je einer Öffnung zur Aufnahme in eine Aufreihvorrichtung versehen ist, wobei an dem nach außen zeigenden Umfangsteil der Öffnungen je eine Lasche angebracht ist. Im folgenden wird diese Vorrichtung als Sicherheitsklammer oder Sicherheitshalter bezeichnet.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-AS 10 08 256 bekannt. Die bekannte Vorrichtung besteht aus einer Heftschiene aus einem biegsamen Metall, die im Bereich ihrer beiden Enden mit Lochungen versehen ist. An den den Enden der Heftschiene zugekehrten Rändern der Lochungen setzen Metallbandzungen an, die aus der Schiene auf drei Seiten herausgedrückt sind. Der den Schienenenden zugekehrte Lochrand ist durch die Wurzelstrecke der zugehörigen Metallbandzunge unterbrochen. Diese Metallbandzungen können zur Aufnahme von gelochten Papieren hochgebogen werden. Mit Nachteil ergibt sich jedoch, daß die relativ scharfkantigen Metallbandzungen in das gelochte Papier einschneiden, wodurch die Lochungen im Papier leicht ausreißen. Weiterhin müssen derartige Metallschienen bzw. die aus der Metallschiene herausgestanzten Metallzungen aus einem relativ duktilen und wenig elastischen Metall gefertigt sein, da sie bei der wiederholten Entnahme und Aufnahme von gelochten Papieren jeweils gerade- und wieder umgebogen werden müssen. Mit Nachteil ergeben sich durch das Umknicken gegenüber dem nicht geknickten Material verhärtete Knickstellen, die sich nach mehrmaligem Gebrauch in einer Wellenform der Metallzungen äußern. Dies erschwert das Einfädeln der Metallzungen in gelochte Papiere und vor allem das Lösen der Metallschiene von gelochten Papieren.
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Weiterhin ist aus der CH-PS 2 24 970 ein Aktenhefter mit von den Enden eines streifenförmigen, federnd-biegsamen Mittelteils ausgehenden Steckzungen bekannt, dessen Mittelteil an seiner einen Längsseite mit in der Höhe der Wurzel der Steckzungen gelochten Verbreiterungen versehen ist und bei welchem die Steckzungen an den den Verbreiterungen abgewandten Längsrand des Mittelteils ohne Stufenbildung herangerückt sind. Dieser Aktenhefter kann in der Akte wie eine Tür in ihren Angeln um 180° verschwenkt und in zwei Lagen benutzt werden. Zu diesem Zweck müssen die Steckzungen ebenfalls aus einem dünnen und flachen Material gefertigt sein, wodurch die Ränder der Papierlochungen ebenfalls stark belastet werden. Weiterhin ragt dieser Aktenhefter über den Papierrand hinaus, wenn er in einem Ordner oder in einem Schnellhefter abgeheftet werden soll.
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Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitsklammer bzw. eine Heftvorrichtung mit den eingangs erwähnten Merkmalen zu schaffen, deren Laschen schnell und problemlos in die Lochungen eines Papierstapels ein- und wieder ausgeführt werden können, wobei gleichzeitig der Lochrand der eingelegten Papiere geschont wird. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Heftstreifen und die beiden parallel zum Heftstreifen verlaufenden, nach außen gerichteten Laschen einstückig als Spritzgußteil ausgebildet sind, daß die die Laschen mit dem Heftstreifen verbindende Schulter ringförmig mit einem Radius ausgebildet ist, welcher im wesentlichen dem Innenradius einer Papierlochung entspricht und sich über einen großen Teil des nach außen zeigenden Umfanges der Öffnung erstreckt und daß die Schulter eine Höhe hat, welche der Dicke eines maximal einzulegenden Papierstapels entspricht.
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Ein derartiger elastischer Heftstreifen kann an seinen Enden zusammengebogen werden, so daß die beiden Laschen in die Lochungen eines Papierstapels einführbar sind. Wird dieser Heftstreifen losgelassen, so nimmt er seine ursprüngliche Form wieder an, wobei das Papier mit seinen Lochungen an den Laschen entlang gleitet und schließlich an den Schultern, welche die Laschen und den elastischen Heftstreifen verbinden, anliegen. Da die Schulter ringförmig mit einem Radius ausgebildet ist, welcher im wesentlichen dem Innenradius einer Papierlochung entspricht und sich über einen großen Teil des nach außen zeigenden Umfanges der Öffnung erstreckt, gibt es bei der erfindungsgemäßen Heftvorrichtung praktisch keine scharfen Kanten, welche in den Rand der Papierlochungen einschneiden und damit das Ausreißen der Lochungen hervorrufen könnten.
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Da der Heftstreifen und die beiden Laschen einstückig als Spritzgußteil ausgebildet sind, weisen sie, abgesehen von der elastischen Biegsamkeit, eine relativ hohe Formstabilität auf und wegen der Elastizität des Mittelstreifens ist es auch nicht erforderlich, die Laschen gegenüber dem Heftstreifen zu verbiegen. Daher kann das Ein- und Ausfädeln eines derartigen Heftstreifens beliebig oft wiederholt werden, ohne daß dieser Vorgang durch Formänderungen der Laschen behindert würde.
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Die durchlöcherten, mit Hilfe der Sicherheitsklammer angebrachten Papiere können hierdurch in einen Deckel mit einem Gabelmechanismus oder dergleichen eingeführt werden, d. h. in alle bestehenden Buchdeckel, Heftdeckel, Aktendeckel, Umschläge oder dergleichen, deren Löcher entsprechend der SIS-Norm im Abstand angeordnet sind.
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Die Sicherheitsklammer kann so ausgestaltet sein, daß sie in den zwei oberen Löchern in den durchlöcherten Papieren oder gemäß einer anderen Ausführungsform in den zwei unteren Löchern in den mit Löchern versehenen Papieren benutzt werden. Die Klammer kann aus Kunststoff unterschiedlicher Signalfarben hergestellt sein.
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Die Erfindung wird in der folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen erläutert. Es zeigt
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Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Sicherheitsklammer gemäß der Erfindung zum Sammeln oder Zusammenfassen von mit Löchern versehenen Papieren, die zwei oder vier Löcher haben, wobei die Sicherheitsklammer in die zwei innersten Löcher eingeführt wird,
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Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Sicherheitsklammer,
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Fig. 3 die Draufsicht auf die Sicherheitsklammer von der entgegengesetzten Seite,
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Fig. 4 eine ähnliche Draufsicht wie in Fig. 1 unter Darstellung einer Sicherheitsklammer, die dafür vorgesehen ist, in die zwei oberen oder unteren Löcher in den durch vier Löcher gehaltenen Papieren eingeführt zu werden.
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Die gezeigte Sicherheitsklammer weist einen Streifen 10 aus elastischem oder federndem Kunststoff auf, so daß der Streifen aus der ebenen, gezeigten Form herausgebogen werden kann und danach diese ebene Form wieder annimmt, wenn er sich selbst überlassen wird. An den Enden der Klammer befinden sich Laschen. Unmittelbar am Ansatz der Laschen 11 befinden sich Öffnungen 12 zur Aufnahme eines Gabelmechanismus. Der Streifen erstreckt sich über die Öffnungen 12 mit einem Teil 13 an jedem Ende hinaus und bildet zusammen mit der benachbarten Lasche 11 eine Schulter 14.
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Der Abstand zwischen den zwei Schultern 14 am Boden der Klammer ist entsprechend dem Abstand zwischen den Kanten angepaßt, die von den innersten Löchern voneinander nach außen gerichtet sind, wobei die Löcher sich in einer Lochanordnung mit vier Löchern mit Normgestalt befinden, d. h. dieser Abstand beträgt 75,5 mm. Wenn die Sicherheitsklammer mit den Laschen 11 in die Löcher eingeführt wird, sind die voneinander fortgerichteten Kanten der Löcher so in den Schultern 14 eingepaßt, daß eine Anzahl von mit Löchern versehenen Papieren, die mittels der erfindungsgemäßen Sicherheitsklammer zusammengefügt sind, in zweckmäßiger Weise zusammen in der Schulter 14 zwischen jeder Lasche 11 und der Verlängerung 13 gehalten wird. Der maximale Abstand zwischen den zwei innersten Gabelschenkeln eines Norm-Gabelmechanismus beträgt jedoch etwa 73 mm, und weil der Maximalabstand zwischen den Öffnungen 12, d. h. an den voneinander fortgerichteten Kanten der Öffnungen, den der Verlängerung 13nächstliegenden Kanten, 74 mm bei der Sicherheitsklammer gemäß der Erfindung beträgt, kann der Gabelmechanismus durch die Sicherheitsklammer in die Öffnungen 12 hineingesteckt werden, wenn die Sicherheitsklammer in ein Bündel von durchlöcherten Papieren hineingegeben ist. Dies ist ein wesentlicher Vorteil, weil die Papiere durch die Sicherheitsklammer auch in dem Deckel oder Umschlag zusammengehalten werden können, wobei die Sicherheitsklammer auch eine Lochverstärkung der Papiere bildet.
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Die Sicherheitsklammer gemäß Fig. 4 hat die gleiche Gestalt wie die gemäß den Fig. 1 bis 3, ist aber kürzer, um in die zwei oberen oder unteren Löcher der gelochten Papiere eingeführt zu werden.
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Die Sicherheitsklammer ist durch Spritzguß aus geeignetem Kunststoff hergestellt. Dadurch ist es möglich, den Übergangsbereich zwischen der Nase und dem Streifen, welcher die Anschlagfläche der Löcher in den Papieren formt, sorgfältiger auszugestalten. Wie man aus den Schnittansichten neben den Fig. 1 und 2 ersieht, ist bei dieser Ausführungsform die Anlagefläche im wesentlichen teilkreisförmig. Eine solche teilweise kreisförmige Anschlag- bzw. Anlagefläche mit einem Radius, der im wesentlichen gleich dem Radius der Löcher in den Papieren ist, schafft die Möglichkeit, die Papiere mit einer gewissen Kraft zu verklammern, ohne die Löcher zu beschädigen.
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Selbstverständlich erkennt man, daß durch zweckmäßige Bemessung der Höhe der Anlagefläche, d. h. des Abstandes zwischen der Nase und dem Streifen, die Sicherheitsklammer zum Festlegen oder Verriegeln und Einklemmen einer gewünschten Maximalzahl von Papieren hergestellt werden kann.