DE2656604B2 - Verfahren zur Herstellung von 1 -(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 1 -(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil

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Description

Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil aus 5-Fluoruracil und 2,3-Dihydrofuran.
l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluoruracil ist als Antitumormitlel bzw. als antivirales Mittel eine gut bekannte Verbindung, und es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung bereits bekannt. Zum Beispiel ist in GB 1168391 (I) ein Verfahren beschrieben, bei dem ein Quecksilbersalz von 5-Fluoruracil mit 2-Chlortctrahydrofuran umgesetzt wird. Die IP-AS 10 510/49 (1974) (2) beschreibt ein Verfahren, bei dem 2.4-Bis-(trimethylsilyl)-5-fluoruracil mit 2-Chlortetrahydrofuran umgesetzt wird. Ferner ist in BE 8 07 556 (3) ein Verfahren beschrieben, bei dem 2,4-Bis-(trimc-(hylsilyl)-5-fluor-uracil mit einem 2-Acyloxytetrahydrofurar, oder einem 2-Alkoxytetrahydrofuran umgesetzt wird.
Jedoch weist das oben angeführte Verfahren (I) die Nachteile auf. daß das 2-Chlortcirahydrofuran, das als Ausgangsmaterial für die Umsetzung verwendet wird, sehr instabil ist. die Reaktion bei niedriger Temperatur im Bereich von —60 bis — IO°C durchgeführt werden muß und die Verwendung des Quecksilbersalzes des 5-Fluoruracils zu einer Umweltverschmutzung führen kann. Das angeführte Verfahren (2) ist nicht nur aufgrund der Verwendung von 2-Chlortetrahydrofuran technisch nachteilig, sondern erfordert auch die Umwandlung von 5-Fluoruracil in ein reaktives funktionelles Derivat, d.h. 2,4-Bis-(trimethylsilyl)-5-fluor-uracil, so daß komplizierte Reaktionsstufen und eine Erhöhung der Produktionskosten resultieren. Ferner kann das vorstehend genannte Verfahren (3) deshalb nicht als technisch vorteilhaftes, günstiges Verfahren angesprochen werden, weil insbesondere die Verwendung von 2,4-Bis-(trimethyIsiIyI)-5-fluor-uraciI wie beim zuvor genannten Verfahren (2) die Reaktionsstufen kompliziert macht und das 2-Acy|oxytetrahydrofuran bzw. 2-Alkoxytetrahydrofuran, die als Ausgangsmaterial verwendet werden, durch Zusatz einer
ίο Carbonsäure oder eines Alkohols zu 2-Chlortetrahydrofuran hergestellt werden müssen.
Aufgrund dieser Umstände besteht auf diesem Gebiet ein großes Bedürfnis nach Entwicklung eines technisch durchführbaren Verfahrens zur günstigen Herstellung von l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fIuor-uracil mit einer kleinen Anzahl von Stufen aus leicht verfügbaren Ausgangsmaterialien ohne Bildung von nachteiligen Nebenprodukten. Es wurde nun gefunden, daß man 1 -(2-Tetrahydrofu ryl)-5-fluor-uracil unmittelbar aus leicht verfügbarem 5-Fluoruracil und 2,3-Dihydrofuran herstellen kann.
Gemäß der Erfindung wird 5-Fluoruracil mit 2,3-Dihydrofuran zur Herstellung von l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil in einem polaren Lösungsmittel bei 80 bis 2000C umgesetzt. Beide Reaktionsteilnehmer werden gemäß der Erfindung in einem derartigen Verhältnis verwendet, daß die Menge des 2,3-Dihydrofurans im allgemeinen 1,0 bis 4,0 Mol, vorzugsweise 1,0 bis 2,0 Mol, je Mol 5-Fluoruracil beträgt.
so Die Reaktionsdauer hängt von den übrigen Reaktionsbedingungen ab und liegt im allgemeinen im Bereich von etwa 1 bis 20 h.
Diese Umsetzung kann in Substanz durchgeführt werden, da überschüssiges 2,3-Dihydrofuran die Rolle
j-) des polaren Lösungsmittels übernehmen kann; sie wird jedoch vorzugsweise in Gegenwart eines der folgenden beispielhaft aufgeführten polaren Lösungsmittel durchgeführt: Dimethylsulfoxid, Dimehtylformamid, Dimethylacetamid Hexamethylphosphoramid, Pyridin, Pico- lin, Chinolin, Triäthylamin, Tetrahydrofuran. Dioxan. Aceton. Methyläthylketon und Diisobutylketon.
Die Reaktion gemäß der Erfindung wird im allgemeinen unter Atmosphärendruck vorgenommen. Wenn der Siedepunkt des verwendeten Lösungsmittels
•n niedrig ist, kann die Reaktion jedoch unter Überdruck durchgeführt werden, indem man z. B. einen Autoklav verwendet.
Gemäß der Erfindung kann die Reaktion glatt in Gegenwart eines geeigneten Reaktionsbeschleunigers
-,o durchgeführt werden, wodurch I-(2-T _-trahydrofuryl)-5-fluor-uracil als Endprodukt selektiv in guter Ausbeute erhalten werden kann. Typische Beispiele für derartige Reaktionsbescl.leunigcr sind:
(I) Aminsalze
Beispiele für Aminsalze sind Salze organischer Amine Mi mit anorganischen und organischen Säuren, z. B. Hydrochloride, Hydrobromide, Sulfate, Benzolsulfona· te, p-Toluolsulfonate, Acetate und Trifluoracetate von Triäthylamin, Pyridin, Picolin, Lutidin und Dimethylanilin. Quaternäre Ammoniumsalze wie N-Pyridinsalze und h5 Tetramethylammoniumsalze können gleichfalls entsprechend verwendet werden. Die Menge dieser Aminsalze beträgt Vorzugsweise 0,01 (Molverhältnis) gegenüber 5-Fluoruracil.
(2) Kombination einer organischen Base mit einem Metallhalogenid
Kombinationen von organischen Basen mit Metallha-Iogeniden sind gleichfalls als Reaktionsbeschleuniger für die Umsetzung geeignet. Zum Beispiel sind Pyridin, Picolin, Lutidin, Triäthyl- oder Dimelhylanilin als organische Base geeignet, während Chloride wie Aluminiumchlorid, Titanchlorid, Zinn(IV)-chldYid, Zinkchlorid, Eisen(HI)-chIorid, Kupfer(ll)-chlorid, Eisen(II)-chlorid, Kupferchlorid, Palladiumchlorid und Platinchlorid wie auch die entsprechenden Bromide und Fluoride als Metallhalogenide geeignet sind. Die Verwendung dieser Metallhalogenide allein führt zu einem geringen reaktionsbeschleunigenden Effekt, jedoch erhöht die Verwendung eines derartigen Metallhalogenids zusammen mit der organischen Base den reaktionsbeschleunigenden Effekt in synergistischer Weise sehr merklich, so daß die Ausbeute des Endproduktes 90% überschreitet.
Es gibt keine spezielle Begrenzung der Mengen der organischen Base und des Metallhalogenids, jedoch liegt die Menge des verwendeten Metallhalogenids vorzugsweise im Bereich von 0,001 bis 10 Mol je Mol 5-Fluoruracil. Die organische Base wird vorzugsweise in einer Menge von mindestens einem Äquivalent in bezug auf das Metallhalogenid verwendet.
(3) Amphotere Verbindungen
Amphotere Verbindungen sind gleichfalls als Reaktionsbeschleuniger für die Umsetzung gemäß der Erfindung wirksam. Beispiele geeigneter amphotherer Verbindungen sind Aminoiiuren - ie Glycin, Alanin, /3-Alanin, Lysin und Prolin; Aminobenzolcarbonsäuren und Aminobenzolsulfonsäuren wie Anthranilsäure, m-Aminobenzoesäure. p-Aminobenzoesäure, Orthanilsäure, Metanilsäure und Sulfanilsäure; heterocyclische Carbonsäuren und Sulfonsäuren wie Nicotinsäure, Isonicotinsäure, Chinolincarbonsäure, Pyrazincarbonsäure und Pyridinsulfonsäure sowie hetero/yklische Hydroxyverbindungen wie Hydroxypyridin, Hydroxypyrimidin, Hydroxypyrazol und Hydroxychinolin. Diese amphotheren Verbindungen werden in einer Menge von 0,1 bis 10MoI je Mol 5-Fluoruracil verwendet.
(4) Sonstige Reakiionsbeschleuniger
Zu den sonstigen wirksamen Reaktionsbeschleunigcrn gehören Ionenaustauscherharze, Metallchelate, Oniumverbindungen, Lewissäuren, feste saure Katalysatoren und Aktivkohle. Zu Beispielen von lonenaustauscherharzen gehören Amberlyst 15 (Amin-Typ, Handelsbezeichnung der P.öhm & Haas Co.). Beispiele für Metallchelate sind Kupfer(ll)-dinatriumäthylendiamintetraacetat und Kupfer(l)-N,N,N'.N'-letramethyläthylendiaminsulfat. Beispiele für Oniumverbindungen sind Diäthylphenylthionumperchlorat und Triäthylthioniumperchlorat. Beispiele für Lewissäuren sind Bortrifluorkl, Bortrifluorid-ätherat und Tetrabutoxytitan. Beispiele für feste saure Katalysatoren sind saure Tonerde, Kaolin, Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Magnesiumoxid. Siliciumdioxid/Aluminiumoxid, Molekularsiebe, Titanoxid, Aluminiumoxid, Nickelsulfat, Aluminiumsulfat, Silbernitrat.
Nach Vervollständigung der Reaktion gemäß der Erfindung wird die Reaktionsflüssigkeit in üblicher Weise zur Isolierung des Endproduktes l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil behandelt. Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird 1,3-Bis-(2-Telrahydrofuryl)-5-fluor-uracil in einigen Fällen als Nebenprodukt gebildet, das man sofort als solches oder in Form einer Mischung mit dem Endprodukt l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-nuor-uracil abtrennt und danach einer Hydrolysebehandlung zur Umwandlung in das Endprodukt unterwirfL Gemäß der Erfindung kann daher l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluoruracil technisch vorteilhaft in einem sehr einfachen Arbeitsgang hergestellt werden.
Nachstehend wird die Erfindung durch Beispiele
ίο näher erläutert
Beispiel 1
In 20 mi Pyridin wurden 13 g 5-Fluoruracil gelöst. Zu dieser Lösung wurden 1,4 g 23-Dihydrofuran gegeben;
is die Mischung wurde in einem Autoklav 8 h lang bei 150° C umgesetzt. Nach Vervollständigung der Reaktion wurde das Pyridin aus der Reaktionsflüssigkeit durch Destillation entfernt, wobei 2,0 g Rückstand erhalten wurden. Der Rückstand wurde in 100 ml Chloroform unter Rühren gelöst; die Lösung wurde filtriert, wobei 0,15 g unlösliches Material abgetrennt wurden. Das Chloroform wurde aus dem Filtrat durch Destillation entfernt; die ausgefällten Kristalle wurden gesammelt, mit einer kleinen Menge Benzol gewaschen und
2ι getrocknet, wobei 1,55 g weiße Kristalle erhalten wurden, die einen Schmelzpunkt von 165 bis 168°C besaßen und aufgrund ihres IR-Absorptionsspeklrums und ihres NMR-Spektrums mit 1-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil identisch waren. Die in Chloroform
ίο unlösliche Substanz wurde als eingesetztes 5-Fluoruracil bestimmt. Die Ausbeute des Endproduktes betrug 88%, bezogen auf das verbrauchte 5-Fluoruracil.
Beispiel 2
Γι In 20 ml Dimethylformamid wurden 13 g 5-Fluoruracil gelöst. Zu dieser Lösung wurden 1,4 g 23-Dihydrofuran gegeben; die Mischung wurde in einem Autoklav 5 h lang bei 1700C umgesetzt. Nach Vervollständigung der Reaktion wurde die Reaktkinsflüssigkeit in der gleichen Weise wie in Beispiel I behandelt, wobei 0,35 g eingesetztes 5-Fluoruracil als Substanz gewonnen wurden, die in Chloroform unlöslich war; es wurden 1.20 g 1-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluoruracil erhalten. Die Ausbeute des Endproduktes betrug 82%, bezogen auf
■n das verbrauchte 5-Fluoruracil.
Beispiel 3
In 30 ml Dioxan wurden 1.3 g 5-Fluoruracil suspendiert. Zu dieser Suspension wurden 1,4 g 23-Dihydrofu-
-,o ran gegeben;die Mischung wurde in einem Autoklav 5 h lang bei 1700C umgesetzt. Nach Vervollständigung der Umsetzung wurde die Reaktionsflüssigkeil in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 behandelt, wobei 0,40 g eingesetztes 5-Fluoruracil als Substanz gewonnen
-,j wurden, die in Chloroform unlöslich war; es wurden UOg l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil erhalten. Die Ausbeute des Endproduktes betrug 793%. bezogen auf das verbrauchte 5-Fluoruracil.
Beispiel 4
W) K
In 20 ml Dimethylacelamid wurden 1,3 g 5-Fluorurucil gelöst. Zu dieser Lösung wurden 1,4 g 23-Dihydrofuran gegeben; die Mischung wurde in einem Autoklav 5 h lang bei 180" C umgesetzt. Nach Vervollständigung der h-, Reaktion wurde die Reaktionsflüssigkeit in der gleichen Weise wie in Beispiel I behandelt, wobei 0,22 g eingesetztes 5-Fluoruraci! als Substanz gewonnen wurden, die in Chloroform unlöslich war; es wurden
1,43 g 1-(2-Tetrahydrofuryl)-5-f|uor-uracil erhalten. Die Ausbeute des Endproduktes betrug 86,4%, bezogen auf das verbrauchte 5-Fluoruracil,
Beispiel 5
In 30 ml Tetrahydrofuran wurden 1,3 g 5-FIuoruracil suspendiert Zu dieser Suspension wurden 1,4 g 23-Dihydrofuran gegeben; die Mischung wurde in einem Autoklav 5 h lang bei 1700C umgesetzt. Nach Vervollständigung der Reaktion wurde die Reaktionsflüssigkeit in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 behandelt, wobei 030 g des eingesetzten 5-Fluoruracil als Substanz gewonnen wurden, die in Chloroform unlöslich war; es wurden 1,28 g 1 -(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil erhalten. Die Ausbeute des Endproduktes betrug 83,2%, bezogen auf das verbrauchte 5-FIuoruracil.
Beispiel 6
In 3OmI Methylethylketon wurden 1,3 g Fluoruracil suspendiert. Zu dieser Suspension wurden 1,4 g 23-Dihydroturan gegeben; die Mischung wurde in einem Autoklav 2 h lang bei 18O0C umgesetzt. Nach Vervollständigung der Reaktion wurde drs Reaktionsflüssigkeit in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 behandelt, wobei 038 g des eingesetzten 5-Fluoruracils als Substanz gewonnen wurden, die in Chloroform unlöslich war; es wurden 1,12 g l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil erhalten. Die Ausbeute des Endproduktes betrug 79%, bezogen auf das verbrauchte 5 Fluoruracil.
Beispiel 7
In 50 ml Pyridin wurden 2,5 g 5-Fluoruracil und 0,4 g p-ToIuolsuIfonsäure gelöst. Zu dieser Lösung wurden 1,5 ml 23-Dihydrofuran gegeben; die Mischung wurde 6 h lang bei 1200C in einem ölbad umgesetzt. Ferner wurden 3 ml 23-Dihydrofuran in 4 Portionen zugegeben; die Mischung wurde 15 h lang umgesetzt. Nach Vervollständigung der Reaktion wurde das Pyridin aus der Reaktionsflüssigkeit durch Destillation entfernt; der Rückstand wurde in 100 ml Chloroform gelöst und zum Abtrennen des unlöslichen Materials filtriert. Das Filtrat wurde mit Wasser gewaschen, getroc'-.net und durch Entfernen des Chloroforms durch Destillieren konzentriert. Die ausgefällten Kristalle wurden durch Filtrieren gesammelt, mit einer kleinen Menge Äther gewaschen und getrocknet; man erhielt 2,0 g !-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil. Die Kristalle besaßen einen Schmelzpunkt von 167 bis !680C und waren nach ihrem IR-Absorptionsspektrum mit der Vergleichsprobe identisch.
Das in Chloroform unlösliche Material, das zuvor abgetrennt worden war, wurde mit Wasser gewaschen und ergab 0,67 g eingesetztes 5-Fluoruracil. Die Ausbeute des Endproduktes betrug 71%. bezogen auf das verbrauchte 5-Fluoruracil.
Beispiel 8
In 50 ml Pyridin wurden 2,5 g 5-Fluoruracil und 2.4 g Pyridinhydrochlorid gelöst. Zu dieser Lösung wurden 4,5 ml 23-Dihydrofuran in 4 Portionen gegeben; die Mischung wurde 20 h lang bei 1200C in einem Ölbad umgesetzt Nach der Umsetzung wurde eine kleine Menge der Reaktionsflüssigkeit abgezogen und zur Umsatzkontrolle dünnschichtchromatographisch untersucht, wobei sich das Produkt aus 90% Endprodukt, 5% nichtumgesetztem 5-Fluoruracil und 5% Nebenprodukten zusammensetzte Die Reaktionsflüssigkeit wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 7 behandelt, wobei 2,6 g l-(2-Tetrayhdrofuryl)-5-flour-uracil erhalten wurden. Die Ausbeute des Endproduktes betrug 70%, bezogen auf das eingesetzte 5-Fluoruracil.
Beispiel 9
In 20 ml Dimethylformamid wurden 1,3 g 5-Fluoruracil und 0,6 g Tetramethylammoniumchlorid gelöst. Zu dieser Lösung wurden 2,25 ml 2,3-Tetrahydrofiiran
ίο gegeben; die Mischung wurde in einem Autoklav 9 h lang bei 1500C umgesetzt. Nach der Umsetzung wurde das Dimethylformamid aus der Reaktionsflüssigkeit entfernt; der Rückstand wurde zusammen mit Chloroform und einer kleinen Menge Wasser gerührt und
is filtriert, um unlösliches Material abzutrennen. Die Chloroformschicht des Filtrats wurde getrocknet und konzentriert; die ausgefällten Kristalle wurden durch Filtrieren gesammelt. Die Kristalle wurden mit Äther gewaschen und getrocknet; es wurden 0,85 g l-(2-Tetrahydrof:jryl)-5-fIuor-uracil erhalten, das einen Schmelzpunkt von 165 bis 168°C besaß, .'.us dem in Chloroform unlöslichen Material, das zuvor abge'rennt worden war, wurden 0,5 g eingesetztes 5-Fluoruracil gewonnen. Die Ausbeute des Endproduktes betrug 69%, bezogen auf das verbrauchte 5-Fluoruracil.
Beispiel 10
In 15 ml Dimethylformamid wurden 13 g 5-Fluoruracil und 1,8 g N.N-Dimethylanilinhydrochlorid gelöst.
Zu dieser Lösung wurden l,5r.il 2,3-Dihydrofuran gegeben; die Mischung wurde bei 1400C 20 h lang umgesetzt. Nach der Umsetzung wurde das Dimethylformamid aus der Reaktionsflüssigkeit durch Destillation entfernt; der Rückstand wurde 30 min lang mit
ji 50 ml Äthanol mit einem Gehalt von 1% Essigsäure erwärmt. Danach wurde das Äthanol durch Destillation entfernt; der Rückstand wurde mit Chloroform und Wasser gerührt. Die flüssige Mischung wurde abgetrennt; die Chloroformschicht wurde gesaümelt und
■in getrocknet. Das Chloroform wurde danach abdestilliert, wobei man 1,5 g l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil .rhielt. Die Ausbeute an Endprodukt betrug 75%, bezogen auf das eingesetzte 5-Fiuoruracil.
4. Beispiel 11
In 15 ml Dimethylformamid wurden 1,3 g 5-Fiuoruracil und 0.41 g Triäthylaminhydrochlorid gelöst. Zu dieser Lösung wurden 3 ml 2,3-Dihydrofuran gegeben; die Mischung wurde in einem Autoklav 16 h lang bei
5n 150°C umgesetzt. Nach der Umsetzung wurde das Dimethylformamid von der Reaktionsflüssigkeit durch Destillation entfernt; der Rückstand wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 7 behandelt, wobei man 0.8 g l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil erhielt. Aus dem in Chloroform unlöslichen Material wurden 0,6 g des eingesetzte". 5-Fluoruracil gewonnen. Die Ausbeute an Endprodukt betrug 74%, bezogen auf das verbrauchte 5-Fluoruracil.
h0 Beispiel 12
In 50 ml Pyridin wurden 2,5 g 5-Fluoracil und 0,35 g wasserfreies Aluminiumchlorid gelöst. Zu dieser Lösung wurden 2,3 ml 2,3-Dihydrofuran gegeben; die Mischung wurde bei I2O°C 6 h lang umgesetzt. Ein Teil der Reaktionsflüssigkeit wurde extrahiert und einer Dünnschichtchromato^raphic unterworfen, um den Reaktionsverlauf festzustellen, wobei sich das Produkt aus etwa 90% Endprodukt, 10% Nebenprodukten und
weniger als t°/o nichtumgesetztem 5-Fluoruracil zusammensetzte. Das Pyridin wurde von der Reaktionsflüssigkeit abdestiiliert; der Rückstand wurde mit 50 ml Chloroform und einer kleinen Menge Wasser geschüttelt; die Mischung wurde abgetrennt. Die Chloroformschicht wurde getrocknet und das Chloroform abdestilliert. Die ausgefällten Kristalle wurden durch Filtration gesammelt, mit Äther gewaschen und getrocknet; man erhielt 2,9 g l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil in einer Ausbeute von 75,4% mit einem Schmelzpunkt von 167 bis 168° C.
Die IR-Absorptionsspektrcn der Kristalle waren mit denen einer Vcrgleichsprobe identisch.
Beispiel IJ
In 40 ml Pyridin wurden 5,2 g 5-Fliioriiracil gelöst. Die Lösung wurde mit F.is gekühlt, und es wurden 0,8 g Titantetrachlorid zugegeben. Danach wurden 6 ml 2.3-Dihydrofuran in 20 ml Pyridin in 1,5 h zur Mischung zugesetzt, wobei bei 800C gerührt wurde. Die Umsetzung wurde 4 h lang durchgeführt. Nach Vervollständigung der Reaktion wurde das Pyridin aus der Reaktionsflüssigkeit durch Destillation entfernt; es wurden 500 ml Chloroform und 5 g Silicagel zum Rückstand zugegeben. Die Mischung wurde entfärbt und filtriert; das Filtrat wurde konzentriert; es wurden 5,5 g 1 (2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil in einer Ausbeute von 69% erhalten.
Beispiel 14
In 50 ml Pyridin wurden 2,5 g 5-Fluoruracil und 0,64 g Eisen(lll)-chlorid gelöst. Die Reaktion wurde bei 120^C 8 h lang durchgeführt, wobei 2.3 ml 2.3-Dihydrofuran zur Lösung zugegeben wurden. Die Reaktionsflüssigkeit wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 12 zur Herstellung von 1.8g l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil behandelt. Aus der wäßrigen Schicht wurden 0,8 g nichtumgesetztes 5-Fluoruracil gewonnen. Die Ausbeute an Endprodukt betrug 69%. bezogen auf das verbrauchte 5-Fluoruracil.
Beispiel 15
In 30 ml Dimethylformamid wurden 2,6 g 5-Fluoniracil. 2.66 g wasserfreies Aluminiumchlorid und 7,0 ml Triäthylamin gelöst. Die Reaktion wurde bei 130cC 6 h lang durchgeführt, wobei 3,0 ml 2,3-Dihydrofuran zur Lösung zugegeben wurden. Die Reaktionsflüssigkeit wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 13 behandelt; es wurden 2,4 g l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil erhalten. Die Ausbeute betrug 60%.
Beispiel 16
In 30 ml Dimethylformamid wurden 2,6 g 5-Fluoruracil und 0,246 g Nicotinsäure gelöst. Es wurden 2,8 g 23-Dihydrofuran in mehreren Portionen in 4 h zur Lösung zugegeben, wobei sie bei 1400C erwärmt wurde. Die Mischung wurde danach 4 h lang bei derselben Temperatur umgesetzt. Nach Vervollständigung der Reaktion wurde Dimethylformamid von der Reaktionsflüssigkeit abdestilliert; es wurden 50 ml Chloroform zum Rückstand zugegeben. Nach dem Rühren wurde die Lösung filtriert, um unlösliches Material zu entfernen; das Filtrat wurde mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet Danach wurde das Chloroform vom getrockneten Filtrat abdestilliert: man erhielt 1.85 g 1-(2-Tetrahydrofuryi)-5-fluor-uracil mit einem Schmelzpunkt von 165 bis 168° C. Das in Chloroform unlösliche Materia! war 5-Fluoruraeil mit einem Gehalt an 0,24 g Nicotinsäure. Die Ausbeute des Endproduktes betrug 61%. bezogen auf das umgesetzte 5-Fluoruracil.
B e i s ρ i e I 17
In 20 ml Dimethylformamid wurden 1,3 g 5-Fluoruracil und 0,75 g Glycin gelöst. Es wurden 2,8 g 2,3-Dihydrofuran in mehreren Portionen in 8 h zur Lösung zugegeben, wobei sie bei 145°C erwärmt wurde.
in Die Mischung wurde danach 5 h lang bei derselben Temperatur umgesetzt. Nach Vervollständigung der Umsetzung wurde die Reaktionsflüssigkcit in der gleichen Weise wie in Beispiel 16 behandelt. F.s wurden 0.9 g l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil erhalten und
r> 1.0 g 5-Fluoruracil mit einem Gehalt an 0,75 g Glycin gewonnen. Die Ausbeute an Endprodukt betrug 56%, bezogen auf das umgesetzte 5-Fluoruracil.
Beispiel 18
-'π Zu 50 ml Dimethylformamid wurden 2,6 g 5-Fluoruracil. 2,6 g Ambcrlyst Λ-27 (Cl-Typ) und danach 3,5 g 2.3-Dihydrofuran gegeben. Die Mischung wurde bei 130rC 7 h lang umgesetzt. Unlösliches Material wurde aus der Reaktionsflüssigkeit entfernt; das Lösungsmittel
_'-> wurde unter reduziertem Druck abdestilliert. Der Rückstand wurde in Chloroform und einer kleinen Menge Wasser gelöst; die Chloroformschicht wurde abgetrennt und getrocknet. Das Chloroform wurde abdestiiliert; der Rückstand wurde aus Äthanol
in umkristallisiert, wobei 2,5 g l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluoruracil erhalten wurden. Die Ausbeute betrug 62.5%. Dieses Produkt besaß einen Schmelzpunkt von 166 bis 1680C; sein IR-Absorptionsspektrum war mit dem einer Vergleichsprobe identisch.
Beispiel 19
In 10 ml Pyridin wurden 0.39 g 5-Fluoruracil und 0.42 g 2.3-Dihydrofuran gelöst. Zur Lösung wurden 72 mg Dimethylphenylsulfoniumperchlorat gegeben;
jo die Mischung wurde 5 h lang bei 130°C umgesetzt. Nach der Umsetzung wurde das Pyridin unter vermindertem Druck abdestilliert; es wurden 20 ml Wasser zum Rückstand zugegeben. Die wäßrige Lösung wurde zum Einstellen des pH-Wertes auf 10 bis 11 mit Ätznatron
4) behandelt und danach mit 20 ml Chloroform gewaschen. Die wäßrige alkalische Lösung wurde in der Kälte mit verdünnter Salzsäure zum Einstellen des pH-Wertes der Lösung auf 3,5 behandelt und danach dreimal mit 20 ml Chloroform extrahiert. Der Chloroformextrakt wurde
)<i getrocknet, danach wurde das Chloroform abdestilliert. Der Rückstand wurde aus Äthanol umkristallisiert; es wurden 0.35 g l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluoruracil erhalten; die Ausbeute betrug 58,3%.
Beispiel 20
In 10 ml Dimethylformamid wurden 039 g 5-Fluoruracil und 0.42 g 2,3-Dihydrofuran gelöst. Zur Lösung wurden 0,204 g Tetrabutoxytitan gegeben; die Mischung wurde bei 130cC 5 h lang umgesetzt. Nach der Umsetzung wurde das Lösungsmittel abdestilliert, und es wurden 20 ml Wasser zum Rückstand zugegeben. Die wäßrige Lösung wurde zum Einstellen des pH-Wertes auf 10 bis 11 mit Ätznatron behandelt und danach auf 60° C erwärmt. Nach dem Entfernen von unslölicher Titansäure durch Filtrieren wurde die wäßrige Lösung zum Einstellen des pH-Wertes der Lösung auf 3,5 mit verdünnter Salzsäure behandelt und mit Chloroform extrahiert. Der Extrakt wurde danach in der gleichen
Weise wie in Beispiel 19 behandelt, worauf 0,44 g l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil erhalten wurden. Die Ausbeute betrug 73,3%.
Beispiel 21
In 100 ml Pyridin wurden 13,0 g 5-Fluoruracil und \0,ü g 2,3-Dihydrofuran gelöst. Zur Lösung wurden 7,5 g Aluminiumoxid zugegeben; die Mischung wurde bei 130"C 24 h lang umgesetzt. Nach Vervollslilndigung der Umsetzung wurde die Reaktionsflüssigkeit filtriert und der Katalysator entfernt; das Lösungsmittel wurde abdestilliert. Der Rückstand wurde in Chloroform gelöst, wobei 3,04 g unlösliches, nichtumgesetztes 5-Fluoruracil erhalten wurden. Das Chloroform wurde von der Chlorofornischicht abdestilliert; der Rückstand wurde aus Ätharol umkristallisiert; man erhielt I ).ϊ2 g t *^i-ι ctrüiiyuruiiiryi^-j-ilüOr-iirnCii. i^iC ^AtiSuCiitC ϋΠ Endprodukt betrug 88,9%, bezogen auf das umgesetzte 5-Fluoruracil.
Beispiel 22
In 100 ml Pyndin wurden 13,0 g 5-Fluoruracil und 10,5 g 2,3-Dihydrofuran gelöst. Zur Lösung wurden 7,5 g saure Tonerde gegeben; die Mischung wurde bei 13O0C 10 h lang umgesetzt. Die Reaktionsflüssigkeit wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 21 behandelt, wobei 1,65 g 5-Fluoruracil gewonnen und 14,30 g I -(2-Tctrahy-•..Ofuryl)-5-fluor-uracil erhalten wurden. Die Ausbeute an Endprodukt betrug 81,9%. bezogen auf das umgesetzte 5-Fluoruracil.
Beispiel 23
In 10 ml /3-Icolin wurden 0,39 g 5-Fluoruracil und 0.42 g 2,3-Dihydrofuran gelöst. Zur Lösung wurden 0,102 g Silbernitrat gegeben; die Mischung wurde danach bei 1400C 5 h lang umgesetzt. Die Reaktionsflüssigkeit wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 21 behandelt, wobei 0,46 g l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluoruracil erhalten wurden. Die Ausbeute betrug 76,6%.
Beispiel 24
In 10 ml (X-Picolin wurden 0,39 g 5-Fluoruracil und 0,42 g 2,3-Dihydrofuran gelöst. Zur Lösung wurden 0.30 g Kupfer(II)-dinatriumäthylendiamintetraacetat gegeben: die Mischung wurde danach bei 150°C 5 h lang umgesetzt. Die Reaktionsflüssigkeit wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 21 behandelt, wobei 0,38 g l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil erhalten wur-
Beispiel 25
In 10 ml Pyridin wurden 0,34 g 5-Fluoruracil und 0,42 g 2,3-Dihydrofuran gelöst. Zur Lösung wurden 0,3 g Aktivkohle gegeben; die Mischung wurde danach bei 130'C 8 h lang umgesetzt. Nach der Umsetzung wurde die Aktivkohle abgetrennt; das Lösungsmittel wurde unter reduziertem Druck abdestilliert. In dem Rückstand wurden Chloroform und eine kleine Menge Wasser zugegeben; die Mischung wurde gerührt und getrennt. Nach dem Trocknen der Chloroformschicht wurde das Chloroform abdestilliert, wobei 0.43 g l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil erhalten wurden. Die Ausbeute betrug 72%.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von l-(2-Tetrahydrofuryl)-5-fluor-uracil, dadurch gekennzeichnet, daß man 5-Fluoracil in einem polaren Lösungsmittel bei einer Temperatur von 80 bis 2000C mit 2^-Dihydrofuran umsetzt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das 23-Dihydrofuran in einer Menge von 1,0 bis 4,0 Mol je Mol 5-Fluoracil eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als polares Lösungsmittel mindestens ein unter Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Hexamethylphosphoramid, Pyridin, Picolin, Chinolin, Triäthylamin, Tetrahydrofuran, Dioxan, Aceton, Methylethylketon und Diisobutylketon ausgewähltes Lösungsmittel verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung unter Atmosphärendruck durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Reaktionsbeschleuniger Aminbasen in Kombination mit Säuren oder Metallhalogeniden oder aber Aluminiumoxid, saure Tonerde, Aktivkohle oder Silbernitrat eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1,3 und 5. dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Anwesenheit von Pyridin einerseits und Aluminiumchlorid. Aluminiumoxid, saurer Tonerde oder Titan(l V)-chlorid andererseits durchgeführt wird.
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